Die Hecke im Niederwildrevier

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^das Rebhuhn ist ein Steppentier. Einfach mal schauen wie eine Steppe aussieht.

Mulchen sollte verboten werden
 
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^das Rebhuhn ist ein Steppentier. Einfach mal schauen wie eine Steppe aussieht.

Das kommt darauf an was man unter Steppe versteht. Ich bezweifel einmal, dass die Rebhühner
hiesiger Abstammung jemals in solchen https://de.wikipedia.org/wiki/Steppe gelebt haben, bzw. das
wir solche Lebensräume hier in Deutschland jemals hatten.

Wenn ich daran denke wo ich im Winter oft die Feldhühner gesichtet habe, denke ich das niedrige
Hecken schon Sinn machen.

Der Fotograf
 
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Steppe ist nicht gleich Steppe. Da gibt es fließende Übergänge von der Waldsteppe mit einzelnen Buschgruppen und Einzelsträuchern bis zur ausgeräumten trockeneren Grassteppe.

In Nordamerika konnten sich massig ausgesetzte Rebhühner in den trockenen Grassteppen (Prärien) ansiedeln und auch ausbreiten (Alberta in Kanada, Montana in den USA usw. ). Dort haben sich die Hühner ihren Urlebensraum wieder gut erschließen können. Offenes Grasland mit einzelnen Strauchgruppen und Einzelsträuchern bei kontinentalem Klima.
In den Ost-USA sind Aussetzaktionen so gut wie gescheitert.

Bei Steppen handelt es sich auch nicht um einheitliches dichtes Grasland aus Altgras, sondern um heterogene Strukturen mit lückigen und horstigen Bereichen innerhalb des Graslandes. ;-)

In den Jagdvideo unten aus Montana USA kann man den Ursprungslebensraum des Rebhuhnes in vorderasiatischen Steppen erahnen.

https://www.youtube.com/watch?v=DGLNubWng6M
 
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Die Jägerin wollte etwas zu den Lücken in der Heckenreihe wissen.

Für das Rebhuhn:

Ich habe mich mal dran getraut.

Wenn man die offene Grassteppe mit Strauchgruppen (Prärie) in den USA oben aus dem Jagdvideo mit dem ursprünglichen Lebensraum des Rebhuhnes in den vorderasiatischen bzw. osteuropäischen Grassteppen gleichsetzt, denn dort hat es sich nach Einbürgerung vor ca. 120 Jahren gut selbstständig ausgebreitet, dann könnte man innerhalb der Heckenreihe ruhig großzügige Lücken von ca. 8-10 m aufwärts anlegen. Das Rebhuhn mag die Rundumsicht.

Das ist aber nur meine Herleitung eines Richtwertes für Lücken innerhalb der Heckenreihe. Ihr könnt mich freilich korrigieren.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=DGLNubWng6M



24904925sf.jpg



Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=DGLNubWng6M


24905004of.jpg
 
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Und in unseren reichlich von Greifvögeln belagerten Feldrevieren sollten dann die maximalen Abstände zwischen guten Fluchtdeckungen 150 m oder weniger betragen. Damit die aus der Deckung hochgemachten Hühner schnell wieder in sichere Deckung einfallen können. Die Angaben hatte mir damals ein erfahrener Falkner übermittelt, welcher oft Rebhühner beizte.
Die Deckungen können Hecken, künstliche Asthaufen auf Ständern, deckungsreiche Wildäcker bzw. Feldfrüchte sein. Hauptsache , die Hühner können sich vor dem Greifvogel wieder gut unsichtbar machen.


24905531ac.jpg



Das Video veranschaulicht es.


[video=youtube;Tc483DejzgM]https://www.youtube.com/watch?v=Tc483DejzgM[/video]
 
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Und in unseren reichlich von Greifvögeln belagerten Feldrevieren sollten dann die maximalen Abstände zwischen guten Fluchtdeckungen 150 m oder weniger betragen. Damit die aus der Deckung hochgemachten Hühner schnell wieder in sichere Deckung einfallen können. Die Angaben hatte mir damals ein erfahrener Falkner übermittelt, welcher oft Rebhühner beizte.
Die Deckungen können Hecken, künstliche Asthaufen auf Ständern, deckungsreiche Wildäcker bzw. Feldfrüchte sein. Hauptsache , die Hühner können sich vor dem Greifvogel wieder gut unsichtbar machen.


24905531ac.jpg



Das Video veranschaulicht es.


[video=youtube;Tc483DejzgM]https://www.youtube.com/watch?v=Tc483DejzgM[/video]

@Perdixeinbürgerer,
Deine Entfernungsangaben von Deckung zu Deckung sind gut gemeint, aber in intensiv ackerbaulich genutzten Revieren nicht machbar!
Wir haben auf 370 ha gut 20 ha Deckungen verteilt, Hecken, Fichtenremisen, Dornenverhaue und Wildäcker. Ich denke, dass wir das Maximum an Deckung herausgeholt haben. Die Hauptbeute macht der Habicht sowohl beim Fasan, als auch bei den Hühnern zu Beginn der Weizenernte. Die Hennen führen ihre Gesperre dann gern auf die Stoppel und das weiss auch der Habicht...

HuJ
 
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Aber was soll ich jetzt machen ? Soll ich die Richwerte für die Entfernungen nun deswegen runterschrauben, weil viele Reviere in der Praxis nicht mehr rausholen können ? Die Statistik schönen ? Die Werte geben die Jagdmethode der Greife wieder und wie die Hühner einigermaßen wieder die Chance haben vor dem Zugriff in Deckung einzufallen. Wenn du mir diesbzgl. jetzt andere Erkenntnisse mitteilst, dann ja.

Meines Erachtens lautet die Grundfrage:

Was ist im Winter , Herbst und im zeitigen Frühjahr an Deckung vorhanden; Hecken, Wildäcker, Zwischenfrucht ?. Im Sommer ist ja noch zusätzlich die Feldfrucht vorhanden, wo sich die Hühner rechtzeitig reinflüchten können. .


Für den Fasan mögen die Werte sogar noch ganz anders aussehen. Der hat ein ganz anderes Flugverhalten.
Da kann ich keine Werte angeben.


Außerdem heißt das ja nicht zwangsläufig, dass auf der ganzen Revierfläche gute Deckung im Abstand verteilt sein muss. Das wäre natürlich schön. Hühner können auch von einer Deckung zur anderen fliegen, quasi hin und her. Je mehr verteilt sind, desto günstiger, meiner Meinung nach.
:cheers:
 
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Aber was soll ich jetzt machen ? Soll ich die Richwerte für die Entfernungen nun deswegen runterschrauben, weil viele Reviere in der Praxis nicht mehr rausholen können ? Die Statistik schönen ? Die Werte geben die Jagdmethode der Greife wieder und wie die Hühner einigermaßen wieder die Chance haben vor dem Zugriff in Deckung einzufallen. Wenn du mir diesbzgl. jetzt andere Erkenntnisse mitteilst, dann ja.

Meines Erachtens lautet die Grundfrage:

Was ist im Winter , Herbst und im zeitigen Frühjahr an Deckung vorhanden; Hecken, Wildäcker, Zwischenfrucht ?. Im Sommer ist ja noch zusätzlich die Feldfrucht vorhanden, wo sich die Hühner rechtzeitig reinflüchten können. .


Für den Fasan mögen die Werte sogar noch ganz anders aussehen. Der hat ein ganz anderes Flugverhalten.
Da kann ich keine Werte angeben.


Außerdem heißt das ja nicht zwangsläufig, dass auf der ganzen Revierfläche gute Deckung im Abstand verteilt sein muss. Das wäre natürlich schön. Hühner können auch von einer Deckung zur anderen fliegen, quasi hin und her. Je mehr verteilt sind, desto günstiger, meiner Meinung nach.
:cheers:
Nein, Du sollst nicht an den Werten drehen und Ja,
wir haben dafür gesorgt, dass die Deckungen sich über das Revier verteilen. Aber die Wildäcker liegen konzentriert auf 10% der Revierfläche. Da wir hier einen Revierteil ausgesucht haben, wo wir die Besucher weitestgehend fernhalten und lenken können.
Aber ein Ackerstück ist z.B. 25 ha groß und an einem Rand haben wir eine Hecke aufgeforstet, aber wenn hier Weizen stand, haben wir immer große Verluste. Die Vögel wagen sich regelmässig zu weit aus der Hecke vor...
Die Wildäcker drillen wir nicht vor Mai ein, damit sie im Herbst gut stehen, Es werden immer Furchenkohl und Markstammkohl mit eingedrillt, so dass auch im Winter Deckung da ist, Die Hecken bestehen aus Hartriegel, Schwarzdorn, Holunder, Heckenrose, Weissdorn und Sanddorn.Ausserdem fördern wir die Brombeere.

Waidmannsheil HuJ
 
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Sehr schön, dass es sie noch gibt ... die guten und hilfreichen Threads.
 
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Hege und Jagd:

und an einem Rand haben wir eine Hecke aufgeforstet, aber wenn hier Weizen stand, haben wir immer große Verluste. Die Vögel wagen sich regelmässig zu weit aus der Hecke vor...

Bietet die Hecke viele Greifvogelanwarten , von denen die Greife auf den Acker stoßen ?
 
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Nein, natürlich nicht!
Alles was zum Anwarten taugte fiel dem Fichtenmoped zum Opfer.;-)
Aber an einer Querseite stehen Pappeln, Entfernung zum Anfang der Hecke ca. 100m.

Waihei HuJ
 
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Ach ja, wegen Habicht und Sperber die Hecken möglichst nicht linear anlegen, sondern im Zickzack, damit sie für die beiden schwieriger zu bejagen sind. Dann bleiben automatisch auch Ausbuchtungen mit Altgras.
 
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Irgendwie ermitteln, was den Greifen das Schlagen gut ermöglicht , die Hecke oder die Baumreihe ?!
100 m Entfernung Pappeln, klingt schon nicht so lustig.
 

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