Schwarzwild 2016/2017

Registriert
7 Jan 2016
Beiträge
1.298
Waidmannsheil.
Aber nicht gleich das Geschoss wechseln. Eine etwas längere Totflucht ist nicht aussagekräftig genug [emoji6]
 
Registriert
1 Aug 2013
Beiträge
7.738
Waidmannsheil.
Ich würd allerdings zur Sicherheit nochmal mit Hund dort nachsehen. Dass eine Sau mit Kammerschuss klagt, ist eher ungewöhnlich.
 
Registriert
10 Nov 2007
Beiträge
1.657
Waidmannsdank. Und genau richtig. Nicht das Geschoß wechseln. Schon gar nicht ohne Not. Gemeinhin schieße ich Schnell&billig. Mit anderthalb Ausnahmen bei etwa 60 Stück Wild hat damit nämlich ales am Platz gelegen. Geco+ hab ich mir vom geschäftstüchtigen Höker mal aufschwätzen lassen. ein Paket. Treffpunktlage näherungsweise identisch mit S&B. 1 cm weiter links. Ich mach den Rest auf dem Schießstand klein und bleibe artig bei schnell & billig. 100 Kilo-Sauen sind eher selten bei uns und wenn ich eine sehe, schieße ich vom Ansitz ganz bestimmt nicht drauf. Es sei denn, ich kann ihr sicher ein Loch ins Ohr schießen und weiß, daß ich nicht alleine im Wald bin. Traktor und so. 40 Kilo ist doch gut, die bekommste noch alleine vernünftig geborgen, ohne dich selber umzubringen.
 
Registriert
7 Jan 2016
Beiträge
1.298
Bei ner 100kilo Sau würde ich Ca. 10 Mitjäger und Freunde aus dem Bett zum helfen holen können. Wenn man bei so etwas nicht um Hilfe bittet macht man sich sehr unbeliebt in meinem Umfeld [emoji28]
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
45
Meine erste Sau

Am Abend des 03. Mai 2016 saß ich auf einer hohen Kanzel an einer Wiese. Die Wiese liegt in einem Kessel und ist ringsum von einem Hang umgeben. Auf den Hängen stehen überwiegend alte Buchen. Der Bestand ist relativ licht und es liegt zu dieser Zeit noch viel Laub auf dem Boden. Die Gräser auf der Wiese sind noch niedrig und so kann man hier ideal jagen und ansprechen. Eigentlich galt der Ansitz dem Maibock, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Da wir den ganzen Nachmittag mit Revierarbeiten beschäftigt waren, war ich erst gegen 18:00 auf der Kanzel. Wir hatten auch an dieser Stelle vor der Kanzel noch einen Malbaum angelegt und mit etwas Mais gekirrt. Ich bin aber nicht davon ausgegangen, dass ich hier am ersten Abend gleich Sauen sehe.

Ich hatte mich gerade erst so richtig eingerichtet und die Ruhe genossen, da kam gegen kurz nach halb sieben ein starkes Rasseln vom Hang auf der linken Seite. Ich glaste hinüber und konnte schnell erkennen, dass es sich hier um eine große Rotte mit mindestens zwei Bachen und unzähligen Frischlingen handelte. Sie gingen schräg den Hang hinunter und kamen in einem leichten Bogen von links direkt an meiner Kanzel vorbei auf den Malbaum zu, der etwas rechts der Kanzel stand. Ich konnte bei bestem Licht und strahlendem Sonnenschein ohne Glas ansprechen. Ich entschied mich schon auf dem Hang für einen Keiler. Er war der größte von insgesamt 4 Überläufern, die mit der Rotte unterwegs waren. Es war ein unbeschreibliches Bild, wie diese Rotte am frühen Abend ohne anzuhalten oder sich irgendwie ablenken zu lassen, schnurstracks auf den frisch eingegrabenen Mais zusteuerte. Atemberaubend.

Als die Rotte am Mais war, wurde es ungemütlich für den Keiler. Er bekam von den Bachen ständig eins in die Flanke und wurde so zur Seite gedrängt, damit die kleinen Frischlinge ihre Ruhe hatten und die Bachen brechen konnten. Der Überläuferkeiler merkte schnell, dass er keine Chance hatte und stellte sich etwas abseits der Rotte. Die anderen Überläufer wurden nicht so forsch behandelt. Bei den anderen hätte ich auch kein gutes Schussfeld gehabt, da die kleinen Frischlinge überall herum wuselten.

So stand also das von mir favorisierte Stück nach wenigen Minuten auf gut 50 Meter scheibenbreit auf der Wiese und war am brechen. Wohlgemerkt am frühen Abend bei bestem Licht. Ich visierte den Keiler auf das Blatt an und ließ fliegen. Die Rotte sprang zu allen Seiten und machte sich aus dem Staub. Der Keiler flüchtete mit letzter Kraft und verlor zügig den Anschluss an die Rotte. Den rechten Lauf schonte er stark und nach ein paar Metern kam er dann zum Liegen. Ich sah wie er noch schlegelte und dann endgültig im Gras verschwand.

Ich hatte gegen zwanzig vor sieben geschossen und ein paar Minuten später stand ich bereits am Stück. Ich hatte zunächst den Anschuss gesucht, obwohl ich natürlich wusste, wo der Keiler lag. Von da aus konnte ich hervorragend die Fluchtstrecke verfolgen. Vorsichtig näherte ich mich, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Nachdem er den letzten Bissen bekommen hatte, zog ich ihn etwas an den Rand der Wiese. Ich fühle mich mitten auf der Wiese zu sehr beobachtet und wer weiß, wer da noch alles zuguckt. Ein Jagdkollege hatte den Schuss gehört und kam mir schon entgegen als ich noch auf dem Weg zum Wiesenrand war. Gemeinsam brachen wir den Keiler auf. Er wog 34,5 Kg aufgebrochen. Erlegt mit .30-06 RWS HIT auf ca. 50 Meter. Geschossen mit Blaser R8 und Meopta R1 3-12x56. Der Schuss saß am hinteren Blatt. Fluchtstrecke ca. 20 Meter. Viel Schweiß am Anschuss und auf der Fluchtstrecke.
 
A

anonym

Guest
...Sau.

Noch Sau.

Noch eine.

Und noch eine.

...
Päng.

Ich höre die Sau kreischen wie am Spieß, sehe sie schlegeln.

...

WIr sind einen Bogen von geschäätzt 150 Metern gegangen, durchs schlimmste Gestrüpp.

5 Meter Luftlinie vom Anschuß entfernt hat eine Buche die Flucht nachhaltig gestoppt.

Kammerschuß, Lunge zerlegt.

...

Waidmannsheil.

Bist Du sicher, das da nicht noch eine liegt bzw. angeflickt ist?

Ich will dir Deinen Jagderfolgt nicht madig machen, aber das klingt nach einem unbeabsichtigten Paketschuß.

Möglich wäre folgendes:

Die Sau mit Kammerschuss hat die Buche direkt angenommen, die zweite hat geklagt, geschlegelt, den Bogen geschlagen und ist irgendwohin ab.

Edith sagt: @Mitch war schneller.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Sellerie und Blumenkohl ist seit Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz. Wenn man kein Internet hat und nicht in Foren liest, kann man immer noch erfolgreich mit der alten Hausmarke Strecke machen. :biggrin:

Ich kenne mehrere jagdlich durchaus sehr erfolgreiche Altjäger denen nichts anderes ins Haus kommt. Die jagen auch noch mit ihren alten abgeschrammten Kniften, Drillingen und Doppelbüchsen. Das soll ja auch angeblich überhaupt nicht mehr funktionieren. :lol:

WMH Erwinelch!
 
Registriert
7 Jan 2016
Beiträge
1.298
Es kommt auch vor dass Schweine mit Kammerschuss klagen. Aber bitte nicht den Thread zerschneiden.

Back to topic:
Waidmannsheil Black Bear
Schönes Erinnerungsbild [emoji106]
 
Registriert
24 Dez 2015
Beiträge
809
Allen ein kräftiges Waidmannsheil:trophy:
Sind wieder tolle Erzählungen dabei. Macht weiter so.
 
Registriert
15 Apr 2014
Beiträge
117
wie es so gehen kann. Mal wieder ist aus einem Reh eine Sau geworden.

WIr sind einen Bogen von geschäätzt 150 Metern gegangen, durchs schlimmste Gestrüpp.

5 Meter Luftlinie vom Anschuß entfernt hat eine Buche die Flucht nachhaltig gestoppt.

Kammerschuß, Lunge zerlegt.

Es liegt eine Frilli-Bache, aufgebrochen 35 Kilo. Angeschnitten war sie nicht, es war mit 13 Grad halbwegs kühl in der Nacht.

Waidmannsheil höre ich vn hnten und der Aufseher kommt mit dem Bruch. Bergen, 50 Meter den Berg hoch gezerrt, da hat der Pick-Up gewartet.
Aufbrechen, alles unkritisch, ausgespült, zum Metzger in die Kühlunng, Probe auf´s Amt gefahren und nu harre ich auf´s Ergebnis.

Ja, Saujagd ist sau spannend, aber auf manche Spannung kann ich gut verzichten. Ich glaube, das war mein erster und letzter Schuß mit Geco+ aufs Wild. Ich bin mir einigermaßen sicher, mit Schnell&billig wäre das nicht passiert. Schon gar nicht bei einer 35 Kilo-Sau.

Weidmannsheil allen Erfolgreichen!
Dass eine Sau mit reinem Lungenschuss nicht am Anschuss liegt und noch ein gutes Stück rennt ist bei uns eigentlich eher die Regel als eine Ausnahme.
Aber ich habe auch den Eindruck, dass die Geco plus etwas schwereres Wild oft schneller stoppt als leichteres...
 

JBB

Registriert
23 Jan 2014
Beiträge
2.656
Einer unserer Nachbarn hatte um Hilfe gerufen, seit Tagen ziehen die Sauen aus einem Wäldchen mit Schwarzdorn in das nahe Maisfeld und legen dieses um. So langsam wird es wohl schmerzhaft, drum nun sein Notnagel mit möglichst viel Radau den Sauen ihren Einstand für ein paar Tage zu versauern und vllt auf dem Rückwechsel noch eine Sau hinzulegen.

Leider ist gerade Ferienzeit oder landwirtschaftliche Hoch-Zeit, so dass sich so gut wie niemand finden lässt, am Ende sind wir nur zu dritt. Der Plan ist schnell gefasst, zwei wollen beunruhigen, ich soll an den Rückwechsel. Normalerweise verlassen die Sauen diesen Einstand relativ flott, so dass wir uns nicht gerade viel Mühe, aber auch nicht mit viel Ernte rechnen.

Ich stehe am Waldrand und habe eine gut 60m breite Wiese zur Verfügung bis zum nächsten Wald, welcher auch gleich Reviergrenze ist. Hinter mir gehen die zwei durchs kleine Wäldchen und klopfen mal hier und mal da auf den Busch, lassen es knacken und so weiter - Hundemeuten sind in der Region unüblich, die Gefährdung durch Straßen bei uns aber auch enorm - schnallen kaum drin. Lange passiert nicht viel, eine Ricke samt Kitz wechselt beunruhigt über die Wiese, aber nicht zu flott. Hinter mir knackt es hin und wieder, ich kann es aber nicht richtig einordnen, da ich nicht genau weiß, wo die zwei genau sind.

Mit der Zeit wird es den zweien wohl zu dumm, sie haben wohl hier und da Sauen mitbekommen, aber passiert ist nicht wirklich was, nun versuchen sie es laut und vehement. Ich kann sie nun orten, aber nichts ändert sich. Auch der Versuch der Vergrämung mit einer Schrotladung in den Boden direkt beim Schwarzdorn bringt nichts. So taucht einer nach gut 40 Minuten bei mir auf der Wiese abgekämpft auf, will es wohl gerade abblasen, da schreit es von drinnen - der Kollege hat wohl endlich den richtigen Busch gefunden - nun sei Bewegung drinnen. Laut fluchend geht er wieder rein - eigentlich schon vollkommen durchgeschwitzt.

Ich drehe mich um, schon springt ein Fuchs über die Wiese, entsichert ist, mitgefahren wird, Schuss bleibt aber drin, bzgl Raubwild gab es keine klare Ansage. Sichern, weiter warten. Da sprintet im obersten Teil der Wiese eine einzelne Sau über die Wiese, entsichert, angebackt, mitgefahren, passt ned, weg. War ja klar dass sie am weit entferntesten Teil der Wiese und die kürzeste Route nehmen wird. Es knackt wieder, ich höre das Schreien und Rufen der zwei, nein, diesmal sind sie es nicht und ich gehe langsam 10m die Wiese höher und gehe in Voranschlag.

Diesmal brechen 3 Sauen aus, alle gleiche Größe, Überläufer, soviel ist klar, mitgefahren, Schuss bricht, die beschossene Sau quittiert die Kugel mit deutlichem Geschwindigkeitsverlust, mehr aber leider auch nicht, repetiert und nun beginnt das Fluchen... ich Volld... hab die erste der drei beschossen, durch den Geschwindigkeitsverlust muss ich nun warten bis zwei und drei überholt haben, sonst ist das Schussfeld ned frei, eine weitere beschießen entfällt solange Nummer eins noch läuft, endlich sind sie vorbei, der Winkel ist jetzt bescheiden, Kugel Nummer zwei sehe ich fast spitz von hinten in die Keule einschlagen, wird aber mit sofortiger Immobilität belohnt, der sofort nachgesetzte Nummer Drei beendet die Geschichte.

"Vier raus, eine liegt!" schrei ich nach innen auf die Nachfrage. Die fluchen, es sind wohl noch mehr und sie versuchen nochmal ihr bestes, aber nach weiteren 15 Minuten geben sie fix und fertig auf. Gelände, Wetter und Sauen fordern nun ihren Tribut, das kleine 250x250m Wäldchen war diesmal nicht so einfach leer zu bekommen wie gewohnt.

Wir treten an die Sau ran, es liegt ein ÜL Keiler mit um die 40kg, der erste Schuss lag minimal hinten, sprich er hat die Kammer kurz vorm Zwerchfell passiert - tödlich aber mit nicht entsprechend genug Stoppwirkung, zwei ging von hinten rechts in die Keule, Nummer drei dann wieder in die Kammer mit diesmal sofortiger Wirkung. Ich verfluche mich noch immer vorne angefangen zu haben statt hinten, dann wäre der Nachschuss viel schneller draußen gewesen und vllt noch eine zweite drin gewesen, aber viel wichtiger, es wäre noch mehr über gewesen von der Sau. Aber gut, es galt eindeutig Feuer bis sie liegt - mit den Konsequenzen muss man halt leben.

Diese sind dem Pächter diesmal egal, er freut sich, dass zumindest eine liegt und hofft der Saubande ihren Einstand für ein paar Tage genug madig gemacht zu haben, um etwas Luft zu haben. Als Dank gibt es bei ihm dann noch ein Bierchen zum Ausklang des Tages - ich selbst gebe ihm och das Versprechen die zwei Maisacker seines Reviers, 50m Luftlinie von meinem Haus beginnend, die nächsten Tage mal von innen auf Schäden zu kontrollieren. Es hat auch Vorteile, in Wurfentfernung zu Jagdmöglichkeiten zu wohnen ;)

WMH

Für die Statistiker, 98er in 8x57IS mit Geco Zero, zwischen 35-65m stehend, Flucht noch 40-45m bis zum endgültigen Stopp.
 
A

anonym

Guest
Waidmannsheil.

Wenn Nachbarn oder andere rufen hilft man gern aus. Kann ja sein dass man die Kollegen auch mal braucht. Und wenn dann noch was liegt, war es doch erfolgreich
 

JBB

Registriert
23 Jan 2014
Beiträge
2.656
Das stimmt, nur aus meiner Sicht hätte ich gerne etwas mehr Sau über gelassen... Nun ja, Lesson Learned.
 
Registriert
13 Mai 2012
Beiträge
792
wmh :thumbup:

Meiner Meinung nach musst du dich hier wirklich nicht ärgern. Das man mal nachschießen muss, kann passieren und dann gilt - wie du ja gesagt hast - bis sie liegt.

Ich würde bei gleich großen Sauen - Frischlinge, Überläufer - auch (fast) immer vorne beginnen.
Fast, weil das Risiko besteht, dass man die Rotte sprengt. Aber that´s hunting, passiert eben.

Liegt deine erste Sau im Knall, müssen 2 und 3 die Meter von der ersten erst noch laufen. Und dann bekommst du die auch noch.
 
Registriert
24 Dez 2015
Beiträge
809
Waidmannsheil!!
Muss da an eine Sau jagd am Schilff denken, an der ich mal eingeladen war. Ich kam mit dem nachladen gar nicht nach, und in der hektik ist dann der erste Schuss auch nicht gleich der beste. Aber ich hatte einen guten Standnachbar und wir halfen uns gegenseitig. Am Ende lagen 4 Sauen bei diesem Treiben. In der Realität sieht es halt anders aus als im Schiesskino.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
7
Zurzeit aktive Gäste
246
Besucher gesamt
253
Oben