Schwarzwild 2016/2017

G

GentleGuy

Guest
16.04.2016

Nach langer Pause soll es wieder losgehen.
Es regnet etwas aber Mond ist ja da.
22:20
Rucksack und Büchse geschnappt und ausnahmsweise mal mit dem Auto los.

Beim Anlassen geht der Wagen wieder aus und danach nur orgeln. Sprit leer (Kirrwoche gehabt und nicht drauf geachtet).

22:30
Normal laufe ich ja auch, also auf den Hügel hinterm Berg hinauf.
Der Regen wird stärker.

Regenzeug daheim gelassen aber nach 10 min bin ich kurz vorm Sitz.
Die letzten 150m werden gepirscht.

Ich ärgere mich etwas das ich nur den kurzen Pirschweg gerecht habe, da die kleine Rückegasse mittlerweile sehr rutschig ist und die teils recht spitzen Steine beim Wegrutschen sich an den blanken Füßen bemerkbar machen.

Am Sitz angekommen schaut es bei dem Wolken verhangenen Himmel sehr trüb aus aber mal sehen was so passiert.

22:50
Oben alles soweit hingelegt und die Ohren versuchen bei dem prasseln gewünschte Geräusche auszumachen.

Nichts.

Ich lege mich hin und genieße das prasseln des Regens und die recht angenehme Temperatur trotz der feuchten Kleidung.
Normal ist hier zwischen 23:00 und 01:00 was los, die Tage waren Sie meist später da.

Kaum beginne ich das Dösen höre ich das vertraute schmatzen und raufen um die Beute , das meine Ohren doch nun lange nicht mehr gehört haben.

Beim aufsetzen erkenne ich schon mit bloßem Auge das gut Besuch da ist. Während das Glas ans Gesicht hochgeht ist schon der eine Stöpsel im Ohr.
2 Größere und 7 kleine zeigen sich hastig auf der kleinen Freifläche. Es ist klar, eine der kleinen soll es werden.

Beim Griff nach der Büchse ist schon der zweite Stöpsel im Ohr.
Die Schwarzkittel haben sich schon einige Meter den Hand hinab gemacht und scheinen es eilig zu haben.

Eine der kleinen steht einzeln Breit zwischen den beiden Gruppen.
Schloss gespannt, abgekrümmt und die 18,5 Gramm sind raus.

Trotz Gehörschutz höre ich wie der Schuss das Tal hinunter schallt und es ist wieder still.

Flott nachgeladen und nochmal im Anschlag den "Tatort" kontrolliert. Nichts zu sehen.

Ich stelle die Büchse in die Ecke und mir geht alles noch einmal durch den Kopf.
Sollte ich mit mein potenziell erstes Stück dieses Jahr mit der im meinem Besitz noch jungfräulichen Kipplauf gefehlt haben?

Mit dem Fernglas inspiziere ich noch einmal die kleine Lichtung und sehe dann einen dunklen Haufen dort liegen wo der Schuss viel.

Erleichterung macht sich breit.
Ich packe meine Sachen wieder in den Rucksack, war es doch ein kurzer Aufenthalt.

Nach kurzer Wartezeit stapfe ich durch den Matsch und dort liegt sie.

Anhang anzeigen 34166

Der Schuss sitzt gut und die 74r hat ihren Job gemacht.

Büchse zwischen Rücken und Rucksack und Wutz auf den Buckel geht es im strömenden Regen zurück Richtung Dorf. Zum Glück sind es nur knappe 2km bis zur Kühlung.

Während ich glücklich und erleichtert so durch den Wald stapfe wird mir sehr sehr warm. Ungewohnt warm.
Angekommen wird die Wutz schnell versorgt und in die Kühlung gehängt.

Als ich zum Waschbecken gehe um mir wenigstens die Hände zu waschen bin ich kurz etwas erschrocken. Es läuft viel Schweiß aus meinem rechten Ärmel.:what:
Erster Gedanke: Beim Aufbrechen abgerutscht und nicht gemerkt, doch in bin unversehrt.

Während des Tragens ist einiges an Schweiß an meinem Hals und Rücken heruntergelaufen und hat meine gesamte rechte Seite getränkt.:lol:

Nun ab nach Hause und mit Kleidung um halb 1 in die Dusche.
Büchse geputzt und ab ins Bett.


Beim Einschlafen denke ich noch: Was ein schöner Start ins neue Jagdjahr.
 
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Hallo zusammen, dann schreib ich auch meinen ersten Erfolg von diesem Jagdjahr. Am samstag Morgen rief mein Jagdkamerad an und sagte ob ich mit raus gehen möchte, ich klar und um 20 Uhr haben wir uns getroffen in unserer Hütte. Einwenig gequatscht und dazu Cola und Prinzenrolle schnaguliert, wir haben entschieden um 21 Uhr geht es raus. Vom Licht her naja, trocken aber ziemmlich zugezogen. Kurze Zeit später klarte es langsamm auf und das Licht war nicht schlecht. Kaum eingerichtet in der Kanzel knallte es schon. Mhh was passiert?? 3 Min später rief der Kollege an und sagte meine Sau liegt, Rotte ca 25 Stück. Ok!! Ich bleibe sitzen , kommen bestimmt auch zu mir. 5 Minuten später seh ich mitten auf dem Feld einen einzelnen schwarzen Knubel, denk mir da sind die schon. Ca 15 min beobachtet und angesprochen bis er dann sich langsamm noch näher in meine Richtung bewegte. D99 fertig gemacht und fliegen gelassen (9,3x74R), Kugelschlag gehört aber trotzdem verschwand er richtung dickungen am Waldrand. Mist hab ich mir gedacht, naja abwarten und sitzen bleiben. Mit meinem Kollegen telefoniert später und ihm auch berichtet was passiert ist. Unser Jagaufseher kamm dann mit seinem Hund und wir wollten Nachsuchen, mittlerweile ca 23 uhr und es wird wieder dunkel und es fängt an zu regnen. Schweiss gefunden und ein paar hundert Meter nachgesucht, haben uns dann überlegt das wir lieber abbrechen und morgen Früh weiter suchen. Am nächsten Morgen kamm der Nachsuchführer und siehe da Hund nahm die Spur auf und wir fanden sie kurze Zeit später. Frischling Keiler, hatte sich in einer Dickung versteckt. Man hat ja teilweise ein schlechtes Gefühl wenn der Nachsucheführer kommt aber es ist besser als wenn mit ungegeignetem Werkzeug da etwas versucht. Freude trotzdem gross und Jagdjahr kann ruhig so weiter gehen ohne den Nachsucheführer.

Ich wünsche euch gleichzeitig für das neue Jagdjahr viel Weidmannsheil!!!
 
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Erstmal WH zur Sau!
16.04.2016

[...]
Ich ärgere mich etwas das ich nur den kurzen Pirschweg gerecht habe, da die kleine Rückegasse mittlerweile sehr rutschig ist und die teils recht spitzen Steine beim Wegrutschen sich an den blanken Füßen bemerkbar machen.
[...]

Willst du damit sagen, dass du Barfuß unterwegs warst oder wie ist das gemeint ? :unbelievable:
Grüße JJ28
 
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GentleGuy

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Erstmal WH zur Sau!
Willst du damit sagen, dass du Barfuß unterwegs warst oder wie ist das gemeint ? :unbelievable:
Grüße JJ28

Hallo JJ28, das ist korrekt. Die Sohlen kennen das schon seit langem aber die Flanken sind leider immer noch etwas empfindlich bei so was.

Ich möchte aber das Thema ungern offtopic laufen lassen dadurch.
Fragen gern per pn.
Grüße
 
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Ja zum Pirschen ist das sicher nicht schlecht...könnte mir aber vorstellen, dass die Jagdkameraden blöd gucken, wenn man so auf DJ aufkreuzt :biggrin::p.
Grüße und Waidmannsheil.
JJ28
 
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Hallo zusammen,

am Sonntag hats bei mir auch wieder geklappt.
Nachdem ich am Sonntag den ganzen Tag auf dem 70. Geb. meiner Mutter mich satt gegessen habe
wollte ich Abends noch an die frische Luft.

Der Polizeiruf im Ersten war nichts für mich und so wurde ich ab 21 Uhr leicht unruhig sodas meine Frau endlich sagte: geh endlich, ich will in Ruhe fernsehen.

So sass ich dann um kurz vor 22 Uhr am Waldrand und wartete auf das was kommt.

22:30 Sauen wechseln an und schmatzen 3m hinter und 4m unter mir am einpaar Meiskörnern.

22:45 die blöden Viecher wollen nicht raus. Spüre leichten Wind im Gesicht, gleichzeitig höhre ich noch ein Wuff hintermir.
Mist Bühne leer.

23:15 60m rechts von mir kommt eine einzelne größere Sau aus dem Wald und bricht im Greenning.
23:30 Sau wieder im Wald

Denke mir "bleibe noch bis 24Uhr, muss um 06Uhr auf Arbeit"

23:40 Sau wieder da, aber was sind das für andere Schatten im Greenning.
Glas hoch und ich erkenne die große und 6 kleiner Sauen.
Schätze so 25kg also passt.

Als eine breit und frei steht lasse ich fliegen.

Sau liegt.:)

Die erste Sau im neuen Jagdjahr und die erste Bleifreie


Savage FC110 8x57IS
RWS HIT
Flucht 0m
Schieße immer aufs Blatt
Ausschuß ca. 1,5 x Kaliber

allen ein WMH
 
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25 Aug 2013
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9
Hallo und Waidmannsheil zusammen!

Ein Waidmannsheil anderer Art, welches aber auch immer wieder vorkommen kann, hatte ich heute Morgen. Nach Absprache mit dem Revierpächter setzte ich am Morgen auf eine Kanzel an der Wald-Feldkante an einem Kleefeld mit der Hoffnung auf Anblick und eventuellem Waidmannsheil auf Schmalrehe. Es kamen einige Hasen und Fasane in Anblick, nur das Rehwild machte sich rar. Um ca. 06:15 brach ich den Ansitz ab und beschloss noch einen bewaffneten Spaziergang durch den angrenzenden Wald zu machen - bei dem vorhandenen Laub am Boden im Bestand konnte man nicht von Pirschen reden.
Ich "spazierte" langsam durch den Bestand, verweilte zwischendurch immer wieder und hielt die Augen bezüglich Wechsel und Bruchstellen von Schwarzwild bzw. Pätzstellen von Rehwild offen, bis ich an eine befahrbare Schneise kam die auch einen Schlag begrenzte. Wie erhofft hatte ich auf dem Schlag ein Stück Rehwild in Anblick, allerdings verdeckte das Unterholz des Bestands das Stück und erschwerte das Ansprechen. Langsam und vorsichtig pirschte ich noch einige Schritte bis an den Rand das Schlages vor und konnte das Stück als Schmalreh ansprechen. Ich wollte gerade an einem Baum anstreichen, als ein weiteres Stück Rehwild vom Schlagrand in Richtung der zuerst entdeckten Schmalgais flüchte, an dieser vorbei in die angrenzende Dickung und natürlich auch gleich die Schmalgais mitnahm. Nicht genug des Pechs zeigt mir der Blick an die Stelle wo das zuerst geflüchtete Reh vorher stand, dass noch ein weiteres Reh mit Blick in meine Richtung mich ebenfalls bereits wahrgenommen hat und auch im Moment des Entdeckens in dieselbe Richtung flüchtet.
Scheibenkleister...., mein Fehler ich hätte aufmerksamer sein sollen, bevor ich an den Bestandesrand gepirscht bin, denn die zuerst wahrgenommene Schmale hatte mich vor dem Flüchten des anderen Reh's nicht bemerkt.
Nun gut, sollte eben nicht sein, aber dafür weiß' ich jetzt einen Platz dem ich in der nächsten Zeit meine Aufmerksamkeit widmen werde.
Ich schultere wieder den Repetierer und gehe die Schneise weiter in Richtung zum abgestellten Auto.
Etwa 40 Meter weiter, nehme ich aus dem Augenwinkel von links eine Bewegung wahr. Etwas Schwarzes ist teilweise vom Gebüsch verdeckt am Boden zu sehen. Sieht doch glatt wie 'ne Sau aus, aber am Boden liegend??
Der Blick durchs Fernglas bestätigt meine Vermutung. Eine Sau liegt am Boden, hebt das Haupt in meine Richtung und lässt es nach kurzer Zeit wieder auf den Boden sinken. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Variante 1: eine Bache beim Frischen - aber an dieser einsichtigen Stelle sehr unwahrscheinlich.
Also kann es nur Variante 2 sein: eine schwerkranke Sau.
Überzeugt von letzterem entsichere ich den Repetierer und gehe in Anschlag. Aber durch die sechsfache Vergrößerung und die kurze Distanz von ca. 20 Meter füllt die Sau das Sehfeld des Zielfernrohrs vollständig aus und ist obendrein noch unscharf. Langsam nehme ich den Arm hoch und stelle das Zielfernrohr so gut es geht scharf. So, jetzt ist es zwar auch nicht gestochen scharf aber ein bißchen besser.
Während des Scharfstellens hat die Sau erneut das Haupt hochgenommen, läßt es aber zu meiner Beruhigung nach kurzer Zeit langsam wieder sinken. Ein Baum zum Anstreichen wäre zwar sehr hilfreich, aber ich bezweifle dass die Sau mein Pirschen an einen durch das raschelnde Laub auf dem Weg dorthin aushält.
So trage ich kurzentschlossen stehend freihändig den Fangschuss an und im Knall des Schusses streckt sich die Sau.
Als ich nach dem Schuss an die Sau trete, bestätigt sich meine Vermutung. Am rechten Schlögl ist deutlich eine Schussverletzung zu sehen.
Der Fangschuss trat an der Stirn ein und hinter dem linken Licht aus und erlöste die "arme Sau" (im wahrsten Sinn des Wortes).
Ich erstatte dem Jagdpächter telefonisch Bericht und teile ihm meine Vermutung mit, dass die Sau nicht erst in der letzten Nacht sondern vermutlich mindestens einen weiteren Tag früher beschossen wurde.
Durch Rücksprache des Jagdherrns mit dem angrenzenden Revierpächter (bei uns saß in dieser Gegend in den letzten Tagen niemand an) erfuhren wir, dass in der Nähe im Nachbarrevier zwei Tage zuvor ein Überläufer derselben Stärke aus einer Rotte erlegt wurde. Dabei wurde vermutlich auch jener angeschweißt, dem ich dann den Fangschuss antrug.

Über die näheren Umstände und die Schuld oder Unschuld des Schützen kann ich nur mutmaßen, da ich keine Einzelheiten kenne.
Ich bin nur froh, dass es mir gelang die beschossene Sau von ihrem Leiden zu erlösen.


Einzelheiten für Interessierte:

Repetierer Mannlich Schönauer M 72, Kaliber 6,5 x 57
Hornady Teilmantel Rundkopf Geschoß, 10,4 Gramm
Überläuferkeiler,
Gewicht ca. 40 kg aufgebrochen - das Wildpret musste verworfen werden
 

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