Was ist unsere wahre jagdliche Tradition, welche Bräuche sind echt ?

Y

Yumitori

Guest
Das Thema hat ja schon Interessantes hervorgebracht, so z.B. die von @Thersites aufgedröselte Herkunft der jagdlichen Tröten.

Über 12 Seiten habe ich jetzt nicht mehr alles präsent, aber wie sieht es mit einer sehr verbreiteten jagdlichen Tradition, der jagdlichen Kopfbedeckung aus?

Während das Tragen von Hüten früher unverzichtbarer Bestandteil der Kleidung war - man stelle sich mal Al Capone ohne Kopfbedeckung vor - ist das Tragen von Hüten heute ein Minderheitenprogramm.

In breiten Kreisen gibt es ja inzwischen Vorbehalte gegen Hutträger: "Fahrer mit Hut" hat heutzutage die gleiche Bedeutung wie früher, "die Hunnen kommen".
illen

Moin,

ich denke, es hat eine Kopfbedeckung im Wald, wo doch so einiges an Krabbelkram von oben kommen kann, durchaus Sinn, Brillenträger bekommen e nicht jeden Tropfen gleich auf die Gläser und das hell leuchtende Gesicht wird auch beschattet.

Man muss es ja nicht so übertreiben wie mein ehemaliger Jagdherr, der ganz offen sagte: Bei mir jagt niemand, der keinen Hut trägt!

Ich persönlich trage gerne Hut, auch "zivil" - ist Geschmackssache - vor allen Dingen die Art, also das Modell.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Fellmütze, Filzhut, Baseballkappe, M43 und andere Modelle bis hin zum Kletterhelm der SHF mit Gesichtsschutz sind nichts als Ausdruck der einzig wahren Tradition des Menschen, sich an Neues anpassen zu können. Der eine steht in seinem Leben am vorderen, der andere am hinteren Ende der Tradition. Spiegelfechtereien allesamt, denn die Tradition ist ein Spannungsfeld, kein fester Aggregatzustand.

Einer bläst in die Asche, um die Glut zu erwecken, der andere holt Brennstoff und schaut, ob es ein Strohfeuer der Moderne wird oder ob es eine etwas längere Brenndauer aufweisen könnte.
 
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Allerdings gibt es aus meinerseits Sicht derzeit niemanden, der mal ein paar frische Jagdlieder auflegt. Torfrock mit Wildsau und Sonntagsjäger als Spottlieder mal außen vor. Die Sangeslust ist auch am Boden. Stirbt das Jagdlied aus?
 
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Mahlzeit,

ja, Singen, zumal gemeinsam, hat es schwer im Konkurrenzkampf gegen neue/soziale Medien und sonstige Freizeitangebote.
Gerade Chorgesang gilt als spießig, piefig und überkommen, wenn es nicht gerade ein Gospel- oder Jazzchor ist.

Leider tragen viele Chöre sich selbst zu Grabe, weil sie entweder nicht willens oder nicht in der Lage sind, neue j u n g e Mitglieder zu gewinnen.
Sie drehen sich nur um sich selbst.
Damit komme ich auch wieder zurück zum Thema:
So geht nämlich auch eine Menge Tradition den Bach runter.

Ich habe nach fast 30 Jahre Chorerfahrung vor sechs Jahren aufgehört, weil ich es nicht mehr ertragen konnte und mein Engagement regelmäßig torpediert wurde.


Waidmannsheil
mit Einstein


Beuterheinländer
 
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Stirbt das Jagdlied aus?

Es wird weniger.

Wenn die alten nicht anstimmen, wird's nix damit.
Obwohl bei uns jeder Gast vom Jagdherrn mit einem kleinen Büchlein mit Liedtexten ausgerüstet wird, damit keiner sagen kann er wüßte nicht....

und zur Kopfbedeckung, Mützen, BaseCaps, Tweedkappe und Hut, wie es gerade kommt und passt.
Mein Filz ist jetzt locker 25 Jahre alt, den werde ich nicht hergeben bis tatsächlich Löcher drin sind. Immer noch die universellste Kopfbedeckung.
Wer mit der BaseCap zum Bruch überreichen kommt und denselben nicht befestigen kann, bekommt Hilfe mit dem Jagdmesser, ob er will oder nicht.:biggrin:

Der Kollege, der mal ohne jegliche Kopfbedeckung kam und dann im strömenden Regen eine Plastiktüte überstülpte, denkt an DEN Tag bis heute.:twisted:
 
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Danke für den Hinweis auf den Faden mit den Jagdliedern. Aber es ist auch dort nix neues dabei, auch wenn es vielen unbekannt sein dürfte, was da steht. Nein, ich meine richtig frische Texte mit neuen und leichten Melodeien, die auch junge Kehlen noch herausmurmeln können. Den meisten jungen Jägern das Singen peinlich. Echt peinlich. Stellt eine Wesensschwäche dar.

Zuchtuntauglich und nicht wenige bleiben tatsächlich kinderlos. ;-)
 
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Die alten Sachen sind doch gut genug ;)
Leider bekommt man kaum irgendwo mal eine CD, um sie bei passenden Gelegenheiten laufen zu lassen.
Vielleicht kennt ja jemand welche.
 
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Leider kenne auch ich keine Jagdlieder aus neuerer Zeit, und so denke ich geht es der Jagdmusik langfristg wie dem in Deutschland früher so beliebten Kohrgesang, man verpasst die Inovation:sad: und wird in der Versenkung verschwinden.


Musik wird oft nicht schön gefunden,
Weil sie stets mit Geräusch verbunden.

Frei nach Wilhelm Busch.

bei Geselschaftsjagden tolleriere ich selbstverständlich jede Jagdliche Musikkundgebung, mögen muß ich sie aber nicht:no:

Wobei wenn ein zeitgemäßer Text mit eingängiger Melodie dargeboten würde
könnte ich mir durchaus vorstellen mitzusummen:p
 

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