Fuchsbandwurm

z/7

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Normal kann das ELISA der Hausarzt in Auftrag geben.

Welchen Turnus machst du so? "Regelmäßig" is ja recht weit als Begriff... :D

Einmal im Jahr. Beim Hausarzt. Beides. Hab nen Hausarzt, der im Ultraschall auch fit ist. Das sollte er schon sein, angeblich kennt das im Frühstadium nicht jeder. Beim ersten mal hab ich mich zu nem Spezialisten im Schwabinger durchgeschummelt. Praktischerweise ist bei denen an dem Tag die EDV ausgefallen. Sonst kommt man in die Klinik nur stationär. Das war damals bissl blöd, weil es eigentlich nur Ärzte am Krankenhaus diagnostisch draufhatten. Inzwischen ist das wohl anders.
 
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@z/7

Aufgrund der vorliegenden Zahlen - Danke an den Link von claas - werden in Deutschland 7,5 Personen pro Jahr befallen, davon etwa 20% letal.
Nun schlägt z/7 nicht nur eine flächendeckende Behandlung der Würmer, sondern auch eine regelmäßige, recht intensive "Vorbeugeuntersuchung" - besser: Kontrolle auf Befall - vor. Koste im 3-stelligen Millionenbereich.
1 - 2 Todesfälle pro Jahr...

Todesfälle auf Deutschlands Straßen: rund 3200 Personen pro Jahr (2016 z.B.).

Wäre doch der Volksgesundheit zuträglicher, nicht aus dem Würmchen nen Elefanten zu machen, sondern mehr in Verkehrs-Aufklärung, Erziehung, Technik der Sicherheitssysteme oder Straßenbaumaßnahmen an kritischen Punkten zu investieren...
Und der Echinokokkose-gefährdeten Bevölkerung etwas mehr Hygienebewusstsein einzutrichtern.

Wandersmann
 
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Ich sehe das nicht ganz so locker.

Die Zahl der (gemeldeten) Ansteckungen ist mit ca. 20 pro Jahr zwar scheinbar stabil, man darf aber nicht außer Acht lassen, dass das nur die tatsächlich diagnostizierten Fälle sind. Es werden also schon ein paar mehr sein.

Die Zahlen dürften auch deshalb so "gering" sein, weil sich der Mensch immer weniger abseits von Wegen aufhält.

Der Fuchs, dessen Bestand sich durch die fehlende Selektion durch Tollwut deutlich erhöht hat, dringt immer weiter in Siedlungen vor. Dazu kommt, dass der Wurm auch andere Arten als Endwirte nutzt - z.B. den Marderhund. Eine Weiterverbreitung und eine verstärkte Einbringung der Eier in menschliche Lebensräume (z.B. Gärten) durch Losung ist also eher wahrscheinlich.

Hygiene ist sicherlich ein gutes Stichwort in dem Zusammenhang und reduziert die Gefahr - wenn man so will - deutlich, reicht aber bei den staubfeinen Eiern nicht aus, wenn sie in trockener Witterung eingeatmet werden.

Schließlich ist noch zu sagen, dass bei einer Einbringung von Losung in Gärten natürlich zwangsläufig die am meisten gefährdet sind, die von Hygiene (noch) keine Ahnung haben und die Finger ständig in den Mund stecken - kleine Kinder.
Ich würde nicht in der Haut desjenigen stecken wollen, dessen Kind diese Diagnose bekommt, um ehrlich zu sein und da das Problem Fuchsbandwurm überhaupt erst durch die kostenintensive Bekämpfung der Tollwut, die eine deutlich geringere und besser (auch präventiv) zu behandelnde Bedrohung dargestellt hat, ist es auch nur recht und billig, das jetzt eben auch anzugehen.

Wir rechnen hier in meinem direkten Umfeld mit einer Durchseuchung von 100% bei den Füchsen und da schaut man dann schon genauer, wo man hintritt...
 
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@ Auerochse

Natürlich kann man aus jeder parasitären und mikrobiellen Bedrohung die grausamsten Szenarien aufbauen, vor allem wenn man noch daumenlutschende Kinder ins Bild bringt.
Als Mediziner könnte ich Dir aus dem Stegreif ein Dutzend aufzählen.

Aber nicht alles, was wünschenswert ist, ist mach- und bezahlbar - andererseits wird vieles Wünschenswerte, Bezahl- und Machbare nicht gemacht - Stichwort bewährte Impfungen (Masern, Polio....) - mit viel höheren Fallzahlen als Echinokokkosen.

Und vor diesem Hintergrund die 3200-Tote-Realität auf unseren Straßen, mit vielen (!) betroffenen Kindern.

Wandersmann

dem bisher entging, dass Tollwut behandelbar ist.
(ich zitiere Dich: "Tollwut, die eine deutlich geringere und besser (auch präventiv) zu behandelnde Bedrohung...")
 
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Kann man so sicher auch sehen.

Die "Behandlung" war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt... ich meinte die "Spritze danach". Die, die man bei Verdacht, weil gebissen, in die Bauchdecke gekriegt hat... bin kein Mediziner, daher nur Halbwissen :D
 
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Klar, die Fallzahlen beim Fuchsbandwurm sind noch gering, es gibt aber durchaus auch andere Beispiele, z.B. aus China. Geringe Fallzahlen alleine sind bei uns aber offensichtlich nicht das einzige Argument, bei Maßnahmen gegen den Terrorismus fragt auch keiner nach den tatsächlichen Opfern.

Persönlich halte ich es im Nachhinein für einen Fehler mich in den 80igern an der Impfung der Füchse beteiligt zu haben, nicht nur, dass auch dadurch die Zahl der Füchse stark gestiegen ist, die Tollwut scheint mir auch besser beherrschbar.

Man kann wohl vermuten, dass die Zahlen beim Fuchsbandwurm ansteigen, immer mehr Füchse auch nahe zum Menschen vor allem aber auch immer mehr Hunde und Katzen und Besitzer die es mit dem Entwurmen vielleicht nicht ganz so genau nehmen.

Interessant ist ja auch, wie wenig wir eigentlich über den Fuchsbandwurm wissen, bei noch keinem Erkrankten ist der Weg der Ansteckung klar. Genau so wenig weiß man, warum einige Menschen offensichtlich immun sind oder nicht deutlich mehr erkranken, wie es eigentlich zu erwarten wäre. Da einen Teil der genannten 300 Millionen in die Forschung zu investieren hielte ich nicht für die schlechteste Idee.
 

z/7

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Nun schlägt z/7 nicht nur eine flächendeckende Behandlung der Würmer, sondern auch eine regelmäßige, recht intensive "Vorbeugeuntersuchung" - besser: Kontrolle auf Befall - vor. Koste im 3-stelligen Millionenbereich.
1 - 2 Todesfälle pro Jahr...

Hääää???? Wo hab ich flächendeckend was auch immer vorgeschlagen?????

Davon ab, Dir ist als Mediziner hoffentlich klar, daß eine Behandlung weder billig noch angenehm ist, die Erkrankung selbst noch weniger.

Wenn ich denke, wieviel Geld für erheblich unnützere Vorsorgeuntersuchungen jedes Jahr rausgeschmissen wird, und von den Kassen sogar empfohlen, frag ich mich grad nach der Neutralität Deiner Stellungnahmen.
 
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Es war der Auerochse, nicht der z/7.! "...eine bundesweit flächendeckende Entwurmungsaktion..."

Ich habe es in der Zusammenfassung Eurer Argumentationskette so ab Post #11 zusammengemengt, was aber Eure Posts nicht korrekt wiedergibt. Ich gelobe Besserung.

Wandersmann

und zu z/7:
"Wenn ich denke, wieviel Geld für erheblich unnützere Vorsorgeuntersuchungen jedes Jahr rausgeschmissen wird, und von den Kassen sogar empfohlen, frag ich mich grad nach der Neutralität Deiner Stellungnahmen."

Meine Stellungnahme war keineswegs Neutral sondern (m)eine Aufforderung zu Kosten-Nutzen Analysen beim Machbaren in der Medizin.
Den Einzelnen, den es zugunsten vieler Anderer trifft, kostet es dann natürlich viel, bis hin zu seinem Leben.
Diese Frage ist aber eine aus dem Bereich der medizinischen Ethik (wozu es ja in vielen Kliniken "Berufene" gibt) und weniger geeignet für ein Jagdforum.
Und ob Du nun wirklich berufen bist, über "unnützere Voruntersuchungen" zu entscheiden, stelle ich hier mal in den Raum.
 
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Schön, dass wir für dich mit einer Stimme sprechen ... :twisted:

Ich stehe aber dazu, dass ich eine solche Aktion gut fände. Die Briten beispielsweise tun alles, um ihre Insel von Tollwut und Fuchsbandwurm freizuhalten. Wir fügen uns in ein unnötiges Schicksal, indem wir nichts tun. Die knapp 300 Mio € klingen zwar nach viel, sind aber Peanuts im Vergleich zu einem Flughafen in Berlin und der Trasse Stuttgart-Ulm, die die Bahn geschenkt bekommt...
 
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Um hier nochmal anzuknüpfen:

Ich habe jetzt im Zuge eines ohnehin fälligen großen Blutbildes (jährliche Vorsorgeuntersuchung) den ELISA für Echinokokkus von Hund und Fuchs mitmachen lassen. Das hat in Summe im Labor 46,92 € gekostet. Man kann Geld sinnloser verpulvern.

Und ich werde im nächsten Jahr mal versuchen, das von der Steuer abzusetzen. Mal schauen, was bei rauskommt. :D
 
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Es soll Menschen geben, die lassen sich auf alles mögliche solange untersuchen, bis dann endlich "ein tüchtiger Arzt" etwas findet...
Kein Wunder, dass in Europa Deutschland die höchste Anzahl Arztbesuche/Versichertem aufweist - aber wir leisten uns ja auch sonst einiges, bis hin zu offenen Grenzen.
Was denkst Du, Auerochse, wie viele Parasiteneier, Bakterien, Viren & Prionen dabei in unsere deutsche Stammbesatzung eingeschleust werden?
Da hat sich nun wirklich ein weites Betätigungsfeld für Vorsogemaßnahmen (Impfungen!) ergeben, wo Dein Geld mit höherer Wirkgenauigkeit eingesetzt werden kann.
Ich wünsch Dir jedenfalls stets "negative Befunde" bei Deinen Expeditionen ins Reich der Mikrobiologie. Und das Händewaschen darüber nicht vergessen!
 
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Ich lass das auch 1x pro Jahr beim Check-Up machen.
Bislang wurde mir das bezahlt.
Und wenn nicht? - Lass ich es auch machen.

ICH balge meine Füchse ab. Die Untersuchung kostet kaum mehr als einen Fuchs gerben lassen.
Klar, man kann sich das Geld sparen und auf irgendwelche Statistiken hoffen. Hat man aber einfach Pech hat man so viel Geld gespart, dass man grad mal für 2 Personen (sparsam) sein Abschiedsessen im Restaurant feiern kann. Und stirbt einen grausamen Tod.
 

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