Wiedereinstieg nach negativer Erfahrung

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Liebes Forum,




ich habe meine Jagdschein bereits seit 5 Jahren allerdings aufgrund, ich nenne es mal negativer Erfahrungen in meiner Prägephase, diesen 4 Jahre nicht genutzt ;-). Zum Jagdschein bin ich eigentlich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen, ein Bekannter hat mich ein paar Mal mit zum Ansitz genommen und es war geschehen. Vorher hatte ich keinerlei jagdlichen Kontakte, eher im Gegenteil, mein Stiefvater war Pazifist und ein durchtriebener Grüner :). Natur, Tiere und besonders die Greife und Hunde waren aber schon immer mein Thema. So kam es dann das ich meine ersten Ansitze genießen konnte. Wenn da nicht mein jagdlicher Bekannte gewesen wäre, der mich immer mehr unter Druck setzte meinen ersten Abschuss machen solle. Einen Abend saßen wir gemeinsam an, beim aufbäumen gab er mir erneut den Hinweis, heute müsse es aber sein. Ich fühlte mich so Unterdruck gesetzt, dass es tatsächlich dazu kam. Der Schuss war schlecht, sehr schlecht, und das obwohl ich ansonsten ein recht guter und sicherer Schütze bin. Das Stück war nach 2 Minuten zwar erlöst, was sich für mich allerdings nach Stunden anfühlte! Der Kontakt zu dem Bekannten ist daraufhin "eingeschlafen". Losgelassen hat mich das Thema aber nicht wirklich, allerdings würde ich gerne den Wiedereinstieg ruhiger angehen lassen, ohne Druck, ich möchte bestimmen wann der richtige Zeitpunkt da ist den Finger krumm zu machen. Mein Thema ist mehr die Hege und die Arbeit im Revier, Trophäen sind eher nicht mein Ding. Derzeit überlege ich mir einen Hund auszubilden, langjährige Erfahrungen mit Hunden sind vorhanden. Wie seht ihr meine Chancen in einem Revier unterzukommen, gerade als nicht schießwütiger "Neueinsteiger"?


Trallafitti
 
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Die Chancen sind gut.... "Schiesswütige" Jäger sind eine krasse Ausnahme. Gerade die Mischung verschiedener Charakter führt zu einer Jagdkameradschaft im Revier und da gibt es eben auch welche, deren Priorität auf Hege liegt. Du erhöhst Deine Chancen, wenn Du die gewünschte Region näher eingrenzt. Dann würde ich es locker angehen und erst mal ein paar Monate Jagdluft schnuppern... Die Jagdhundeausbildung ist dann was für die fernere Zukunft...


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Vielen Dank schonmal für eure Antworten:). Stimmt, die Umgebung kann helfen ;-). Ich komme vom Arsch der Welt, aus Bielefeld :). Was mir liegen würde, wäre die Tauben und Krähenjagd. :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Andere Alternative wäre es, wen du einen Begehungsschein bekommst alleine raus gehen und eigene Entscheidung treffen wann du ein Stück erlegst!
Am 2 Mai hatte ich einen Bock vor den ich eigentlich gerne erlegt hätte, aber irgendwie passte es nicht und so hab ich ihn ziehen lassen obwohl das Absehen schon auf dem Blatt stand.
Es wäre mein erster Bock gewesen, wenn mich nicht das Gefühl das wird nichts gutes geben davon abgehalten hätte.

Lass dich nicht unter Druck setzen und entscheide selbst ob es jetzt passt oder nicht!
Das wäre meine Empfehlung.
 
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Vielen Dank, es tut gut, dass ich anscheinend nicht alleine mit dieser Problematik bin! Licht und Schatten scheint es überall zu geben :)
 
A

anonym

Guest
gute Einstellung, nicht beirren lassen: TrallaFitti :thumbup::thumbup::thumbup:

trotzdem beim Gesuch um den BGS die Hege in Gespräch bringen, und das nicht unbedingt schiessen müssen weglassen. Das ist wie Poker: Nicht ins Blatt schauen lassen. Wenn man mit dem Rest der jagdlichen Tätigkeiten punktet und gar noch einen guten Hund führt, ist der Rest dann meist Nebensache.

dorn
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Naja Problematik kann man das eigentlich nicht nennen, aber ich entscheide eben wann ich welches Stück erlege und bin ich mir nicht sicher das alles passt muss ich ja nicht schießen!
Ich kann aber wen ich es für richtig halte.
Passt es heute nicht dann vielleicht morgen oder einen anderen Tag
Einfach locker rangehen und wen ein Stück passend kommt und DU willst es erlegen DANN tue es auch!
 
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Bielefeld? Ist das nicht die Stadt, die es gar nicht gibt? Kein Wunder ...... :-D

Schade, dass Du unter diesen "misslichen Umstände" aufgewachsen bist. Verwandtschaft hat man, Freunde kann man sich aussuchen!

Ich finde es gut, wenn man eher kritisch bis nachdenklich an die Sache rangeht. Druck ist da sicher der falsche Weg.

Ihr habt doch in der Region diesen netten Schießstand der KJS Lippe in Leopoldshöhe-Krentrup.
Dort müssten sich doch Kontakte knüpfen lassen??

Gutes Gelingen!!
 
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Jeder ist für seinen Schuß verantwortlich!

Da lasse ich mir auch von Niemandem reinreden. Wenn ich der Meinung bin, das passt jetzt aber nicht so richtig, dann wird halt nicht geschossen. Da bin ich auch keinem Rechenschaft drüber schuldig was nun meine Beweggründe dafür waren.

Für Taubenjagd wäre es vermutlich ganz sinnvoll sich Richtung Münsterland zu orientieren.
 
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Schlecht, Strecke zählt.


Moin,

damit hat @Ohrenhund nicht ganz unrecht, wenn es auch sehr verkürzt dargestellt ist.

Im Schalenwildrevier ist eigentlich immer "Dampf im Kessel", sprich der Jagdausübungsberechtigte hat Druck, einen gewissen Schalenwildabschuß im Jagdjahr geregelt zu bekommen. Gleichzeitig ist die Zahl der Jagderlaubnisscheine (Mitjäger) und die eigene Zeit, sowie die Anzahl "vernünftiger" Jagdtage begrenzt. Selbst wenn, wie nun bspw. in NRW, es keinen Abschußplan (für Rehwild) gibt, so existieren doch meist dennoch Zielvereinbarungen mit den Verpächtern. Für die Abschußerfüllung nimmt sich ein verantwortungsvoller Jäger auch nicht die gesamte Spanne der gesetzlichen Jagdzeiten, sondern gestaltet Jagdintervalle in Abwechslung mit "Ruhezeiten".

Aus dieser Gemengelage ergibt sich, daß "Underperformer" meist früher oder später im Revier ein (soziales) Problem haben - was allerdings häufig auch mit der Art der Freigaben bzw. der Jagdorganisation zusammenhängt. Werden Jagderlaubnisscheine wie üblich vergeben mit z.B. der "festen" Freigabe "3/3 Rehe", so wird - zu Recht - von den Mitjägern erwartet, daß dieser Abschuß vom betreffenden JES-Inhaber auch erfüllt wird. Wird er es nämlich nicht, hängen alle anderen "auf den letzten Drücker" hinter diesen Rehen her. Das verursacht unnötigen Stress bei den Mitjägern und Unruhe im Revier (gerade im Januar/Februar), die bei ordentlicher Jagdausübung vermeidbar wäre. Das Thema "Wildschäden" sei dabei sogar ersteinmal aussen vorgelassen.

Nur damit das nicht falsch herüberkommt: Du solltest Dir auch Gedanken über die "andere Seite" machen. Jagd ist eben nicht nur "lässige lari-fari Freizeitgestaltung", sondern sie hat auch andere (wichtige) Funktionen.

Nichtsdestotrotz ist es selbstredend immer die ur-eigenste Entscheidung, "wann" und "unter welchen Umständen" man ein Stück Wild erlegt (nur eben nicht "ob"). Ich würde daher raten, allein zur Jagd zu gehen und ersteinmal die eigene "jagdliche Mitte" zu finden. Mit ganz wenig jagdlicher Erfahrung tust Du Dich vielleicht am Anfang schwer, so endgültige Entscheidungen zu treffen. Umso wichtiger ist es, dabei nicht gestresst zu sein. Hast Du Deine ersten paar Stücke Wild sauber erlegt, stellt sich eine gewisse "Gelassenheit" schon noch ein. Mit etwas Erfahrung lassen sich schwierige Entscheidungen dann auch schneller treffen.

Waidmannsheil,
Schnepfenschreck.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Damit hat Schnepfenschreck natürlich recht!
Die zu Rehe und anderes Wild werden nicht zum Spaß freigegeben, aber man sollte es auch nicht übers Knie brechen!
Gilt so auch für andere Wildarten , ich lasse auch keine gute Gelegenheit aus um Beute zu machen, aber wen es nicht passt mache ich mir deswegen keinen Stress und lasse mich auch nicht Stressen.
Letztendlich bin ich es der den Schuss verantworten muss!
Habe ich vor dem Schuss das Gefühl das funktioniert nicht lasse ich es und nutze eine bessere Gelegenheit um sicher Beute zu machen.
Eine sehr treffende Ansage dazu habe ich bei meinerersten Drückjagd gehört :
Wen ein Stück anwechselt und es passt nicht ist das so!
Brechen Sie nichts übers Knie , aber wen es passt schießen sie beherzt!
Klingt erstmal komisch aber es steckt viel Wahrheit drinn wenn man ein wenig darüber nachdenkt
 
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Man muss ja kein Jäger sein. So wie du dich hier vorgestellt hast, stellt sich mir die Frage nach deiner Motivation.

Für einen Hund fehlt dir momentan aber ganz sicher noch der Geist. Nicht zu reden von der jagdlichen Erfahrung. Wenn der Anblick eines krankes Stückes, das nach 2min erlöst wird, dich in solch ein Trauma wirft das du 4 Jahre nicht mehr zur jagd gehts.

Wenn, dann werd erstmal Jäger. Dann klappt es auch mit dem Hund besser und viele Fragen stellen sich erst garnicht.
 

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