Bei Teleaufnahmen ist die Blende wichtig um das Objekt in seiner Umgebung richtig herauszustellen. da heißt möglichst offene Blende, deswegen nehmen die Profis Optiken mit 2.8 bis 4 und keine 5.6 oder mehr.
Genau falschrum, bei Teleaufnahmen ist keine sonderlich kleine Blende notwendig um das Objekt freizustellen. Meist ist die Schärfentiefe sogar zu gering, weswegen es kaum Sinn macht z.B. ein 300mm F2 zu bauen.
Die Blende wird geöffnet um genug Licht zu bekommen für kurze Verschlusszeiten. Die braucht man wenn man "actionreiche" Bilder z.B. von fliegenden Vögeln machen will.
Hier z.B. 1/250s, war schon fast zu lang:
http://www.fotocommunity.de/photo/fischkraehe-robert-goppelt/21240968
Oder hier, 1/1000s:
http://www.fotocommunity.de/photo/im-licht-des-morgens-robert-goppelt/30525858
Wenn du hier länger belichtest verwischen die Details.
Das 2. Bild übrigens bei Blende 8 aufgenommen, sonst würdest du bei der Brennweite nämlich nichtmal beide Vögel scharf bekommen.
Die Verschlusszeiten sind nur eine Folge derselben in Zusammenhang mit der ISO Einstellungen, wer perfekte Bilder machen will braucht auch nicht mit ISO 6.400 oder mehr anzufangen.
Nein, die Verschlusszeit ist in diesem Metier der Fotorafie dein wichtigster Faktor, kurz genug um nicht zu verwackeln und um Bewegungen einzufrieren, so lang wie möglich um die ISO nicht hochdrehen zu müssen.
Die Vorgehensweise ist ganz einfach, Blende soweit auf wie möglich, entweder dein Objektiv oder dein Motiv limitieren hier.
Belichtungszeit nach Brennweite/IS/Stativ oder Bewegung des Motivs wählen, sehr sehr individuell nach Situation.
Bei Rehwild aufgelegt mit IS aus der Kanzel raus kann hier aber durchaus auch 1/100s oder 1/200s problemlos funktionieren.
Die ISO Einstellung ergibt sich jetzt zwangsläufig durch das verfügbare Umgebungslicht.
ISO6400 ist für moderne KB Kameras kein Problem mehr, das sieht noch einwandfrei aus.
Bei Crop Kameras ist ISO6400 gerade noch die Grenze, geht i.d.R. noch recht gut, höher dann nichtmehr.
Ist etwas individuell, je nachdem was man erwartet, das Motiv und die Ausgabeauflösung.
Reduziert auf z.B. 6MP (typische Handyauflösung) sind nämlich die Bilder auch bei ISO6400 noch rauschfrei und knackscharf.
Das ist ja auch der Witz wenn man Bridge mit Systemkamera vergleicht, die Sensorgröße macht den Unterschied wenn das Licht nicht mehr richtig mitspielt.
Keine Ahnung wann so ein 1 Zoll Sensor anfängt zu stark zu rauschen, aber es ist früher als bei DSLR Vollformat oder wenigstens APSC.
1" ist gar nicht soo weit von APSC entfernt, die Sensortechnologie ist dort aber schon weiter als bei den DSLRs.
Das Ergebnis ist nicht vergleichbar mit einer DSLR, aber wir wollen hier auch keine Bildbände für die National Geographic erstellen. Die Frage ist immer mit welchem Anspruch man ran geht.
Heutige 1" Bridgekameras sind besser als Film es je wahr.