Frischling an Kirrung Wald (abgetrennt)

Registriert
8 Dez 2004
Beiträge
634
Vielen Dank, Waldschrat.
Ist wohl schon ne Weile her, dass ich diese Reportage mit Forstdirektor ? in einer Jagd- oder Forstzeitschrift gelesen habe, v.a. die Gegenüberstellung der positiven Einzeljagdergebnisse gegenüber den negativen Auswirkungen der Drückjagd wurde aufscheinend belegt. Bei dienstlicher Jagdnutzung und Protokollierung durch Forstbeamte sind die Ergebnisse sicher nicht anzuzweifeln.
Oder sollte ich die Sache mit einem anderen TrÜbPl verwechselt haben. Sobald ich hoffentlich den Artikel gefunden habe, stelle ich ihn ein. Ansonsten SORRY.
Ja, vom guten SW- Bestand im TrÜbPl Hammelburg habe ich mich augenscheinlich überzeugt, ebenso im Forstbetrieb Hammelburg.
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Gefunden! Aus dem Forstamt Wildflecken:

Der Artikel ist ein Witz.
Vergleicht der Autor Drückjagdergebnisse von 1957 bis 1974, als es kaum Sauen gab und Bewegungsjagden noch mit Treibern veranstaltet wurden, mit Kirrjagd von 1974 bis 1993, als der Schwarzwildbestand ständig anstieg, so dass es logisch ist, dass auch mehr Sauen zur Strecke kommen mussten. Außerdem sagt die Höhe einer Drückjagdstrecke fast nichts aus, wenn man nicht weiß, wie die Jagd organisiert war. Ohne gute Hunde/gute Schützen und mit schlechten Ständen kann man eine Bewegungsjagd auch floppen lassen. Dann sagt das Ergebnis nur etwas über die Qualität der Jagdleitung aus, nicht aber über die Eignung von Drückjagden zur Regulierung von Schwarzwildbeständen oder des damit verbundenen Schuss-/Trefferverhältnisses.
Nach 1992 wurden dort auch wieder Drückjagden durchgeführt, da habe ich an einigen als Hundeführer teilgenommen.
 
Registriert
8 Dez 2004
Beiträge
634
@Stöberjaeger
nomen est omen ?
Fundiertes Zahlenmaterial sind für Dich "ein Witz"???
Nachweise über 9 oder 15 mal schlechtere Schießergebnisse auf Drückjagden gegenüber Kirr-Ansitzjagd und daraus erfolgtes Tierleid, Aufwand und Gefahrenpotenzial sind für Dich "ein Witz" ???
Ich habe keinen Zweifel daran, dass die dortigen Drückjagden professionell geplant und durchgeführt wurden.
Zu aktuellen Drückjagden - auch revierübergreifend - und über mehrere Jahre steht mein Beitrag # 73.
Heute verwendet bei uns fast jeder Jäger zur Nachtjagd ein Nachtsichtgerät bzw. Wärmebildgerät, manche sogar beides. Und Leuchtabsehen im ZFR tragen zum sicheren Schuss bei. Dies zusammen sind wesentliche Vorteile gegenüber früherer Ausrüstung, selektive Schwarzwildreduktion und optimierung der Schwarzwild- Sozialstruktur. Titelthema.
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
@Stöberjaeger
Fundiertes Zahlenmaterial sind für Dich "ein Witz"???
Nachweise über 9 oder 15 mal schlechtere Schießergebnisse auf Drückjagden gegenüber Kirr-Ansitzjagd und daraus erfolgtes Tierleid, Aufwand und Gefahrenpotenzial sind für Dich "ein Witz" ??? ...

Nein, der Artikel darüber ist für mich ein Witz und warum er das ist, habe ich auch beschrieben.
 
Registriert
19 Mai 2011
Beiträge
5.633
Eine gut organisierte DJ kann im schlimmsten Falle mehr Schaden anrichten, als helfen. Alles hat zwei Seiten auf der Jagd. Den Blick zu öffnen um die Situation des Gegenüber verstehen zu wollen kann nie schaden. Irgendwo zwischen der Kirrjagd und der Drückjagd liegt die Wahrheit. In Kombination von beidem.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Davon ausgehend , dass die von Stöberjäger genannten Vergleichszeiträume so stimmen ( habe den Text nicht selber gelesen ) hat er damit vollkommen recht!
Das ist so als ob man die Erntemenge von Weizen und Gerste vergleichen will und beim ersten dafür die Zeit um 1890 betrachtet und bei letzterem die Zeit um 1990 und sagt: Naja Weizen lohnt sich nicht anzubauen da kommt ja gar nicht so viel bei rum....
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.592
Der Vergleich MUSS hinken: Ich gehe mal davon aus, dass im beschriebenen "Drückjagdzeitraum" die üblichen kleinräumigen, oft gekreisten Treibjagden mit einer Linie von Schützen um den jeweiligen Einstand herum im Schrotschussabstand stattgefunden haben. Die waren im beschrieben Zeitraum auf 99% der Landesfläche üblich. Sie waren aber werder effektiv, noch tierschutzkonform und schon garnicht eine Bewegungsjagd, wie sie heute nahezu in allen größeren Waldkomplexen betrieben wird. Die Drückjagden, die ich in Hammelburg (nicht Wildflecken, auch wenn das jetzt ein Bundesforstbetrieb ist) erlebt habe, sind vollkommen anders und dort liegen im Schnitt zwischen 1 und 1,5 Sauen je teilnehmenden Standschützen. Wenn das nicht effektiv ist, was dann???
Ein Wort noch zum Autor (hab den Namen nicht lesen können, Jahrgang 1927!) Ich gehe mal davon aus, dass SEINE Erfahrungen zur Treibjagd auf Sauen durchaus dem entsprecchen, was er schreibt, aber wie bitte hat er mit seiner Methode des Sammelansitzens die "Explosion" der Schwarzwildbestände, die es dort auch gegeben hat, verhindert? Ich kann mich an die beschriebenen Zeiträume nicht erinnern (war zu jung und mein Dad war dort nie zur Jagd) aber ich weiß, dass die in Wildflecken in den späten 90ern und frühen 2000er Jahren auf den Drückjagden sehr hohe Strecken hatten (meines Wissens höher als heute)
Scheinbar haben die großräumig und gut organisierten DJ doch (in Verbindung mit einigen strengen Wintern und evtl. einer Reduktion der Kirrungs- oder und Futtergaben?) zu einem Eindämmen der Population geführt. Ich kenn dort ein zwei Jungs die dort Jagen, die werd ich bei Gelegenheit mal fragen, was Sie zu dem Artikel sagen.

DWS

PS: hab den Artikel nochmal überflogen: Durchschnittsstrecke je DJ 2,4 Stücke! Hallo, da waren die Bestände noch niedriger und die Jagden nie und nimmer gut organisiert! Heute liegt da das 20fache im Schnitt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
19 Mai 2011
Beiträge
5.633
Kann ich.....

Ich gehe von einem Standard aus, der den Qualitätsansprüchen einer gut organisierten Verwaltungsjagd an Sicherheit, Herrichtung der Stände, Organisation etc. voraussetzt.

Jedoch kann eine gut organisierte effiziente Drückjagd auch mächtig schief gehen, (hoffentlich) nicht im Ablauf, jedoch in dem Punkt, was auf der Strecke liegt.

Das ist nicht kalkulierbar, weniger als dass. In dem Punkte ist die fachlich gute Drückjagd der fachlich gut ausgeführten Kirrjagd hoffnungslos unterlegen. Dem Ansprechen. Ich bestreite nicht den Nutzen und die Freude einer DJ, ich gieße lediglich etwas Wasser in den Wein.

Die Drückjagd als vermeintlich bestandesreduzierendes Werkzeug erzeugt doch einiges an Situationen, die man erst lange hinterher oder garnicht aufklären kann. Zudem ist Rottenstruktur von SW überhaupt nicht erkennbar, da durch gute Hunde Rotten gesprengt werden. Schwache führende Beibachen von der Leitbache getrennt werden und vermeintlich als passend angesprochen werden. Was sie ja in der beliebten Ansage bis 50 KG oder wenn der Lebenskeiler kommt auch sind. Zweites Problem...... Lebenskeiler und starke Bache....

Ich finde, wenn man offensiv für die Drückjagd wirbt, die Kirrjagd gerne vorboten hätte, davon gehe ich aus, dann muss ich die negativen Aspekte auch deutlich bennen und das sind gewiss nicht alle.

Die Kirrjagd hat u.U, auch gewaltige Vorteile man kann gezielt im Winter Bachen erlegen ohne die Sozialstruktur einer Rotte aufs Spiel zu setzen.
Meiner Ansicht nach ist die Kopfzahl einer Rotte in der Schadenssituation nicht der ursächliche Faktor für Schaden, sondern die Führung der Rotte.

Da Schwarzwild hochintelligentes Wild ist, wissen die relativ schnell wo Jagddruck aufgebaut wird. Bspw im Feld an Schadflächen, im Wald herrscht Ruhe. In meinem Revier kann ich am Tage im Wald SW sehen und Ansprechen üben. Im Feld bejage ich sie ausreichend scharf und ich nehme es vorweg auch hier passieren jedes Jahr Fehler, die mich ärgern, so ehrlich muss man sein.

Hierzu in Kombination die Kirrung, die dreiviertel des Jahres nur zu Ablenkung dient. Ich versuche das Schwarzwild an einer Kirrung zu beschäftigen und nicht abzufüttern. Das ist nicht das Ziel. Mittlerweile ist die Dokumentation und Einschätzung der Bestände um Eingriffe in Stärke einschätzen zu können ein weiterer Aspekt der für eine Kirrung spricht. Das ist ein gewaltiger Vorteil der Technik und der Kirrung...

Ich sehe in beiden Jagdarten vereint ein gut mögliches "SW-Management".

Aber und das ist meine Kern-take home Message, ich wage es zu bezweifeln das sich die Drückjagd als bestandesreduzierendes Werkezug bewährt hat.
Nicht weil sie schlecht organisiert ist oder ich Vorurteile ihr gegenüber habe, sondern sie schafft es nicht Bestände zu reduzieren, genauso wenig wie die Kirrjagd.

Wir müssen uns darüber klar sein, das entweder eine Tierseuche oder eine konsequente Bachenbejagung auch von führenden Tieren und dem bewußten in Kauf nehmen von Tierelend zur Bestandesreduktion führen kann.
Oder die Landwirtschaft ändert sich, das ist aus meinen Augen der Hauptgrund warum die Bestände explodiert sind. Das ganze Jahr Nahrung und Deckung in Hülle und Fülle. Standortangepasste Landwirtschaft wird doch nicht mehr betrieben, was nicht wachsen will wird zum wachsen gebracht. Es wachsen Pflanzen im Feld die für des Menschen Energiewende verantwortlich sind, nicht zur Ernährung.... etc...
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.592
Es gibt aber schon einen Unterschied zwischen Kirrjagd und DJ:
Die DJ findet ausschließlich bei Tag und guten Lichtverhältnissen statt. Die Kirrjagd i.d.R. bei der Nacht, v.a. wenn Sie wirklich intensiv ausgeübt wird und entsprechenden Jagddruck erzeugt (was sie zwangsläufig tun wird, wenn dadurch reduziert werden soll)

Die Argumente, dass die Dj Schaden anrichten kann, sind m.E. etwas an den Haaren herbeigeholt. Es sterben m.E. auch zu viele Bachen bei der Nachtjagd. Nicht dass sie nicht erlegt gehören um den Bestand zu reduzieren, nur eben zum falschen Zeitpunkt mit abhängigen Frischlingen. Ein Problem das bei DJ im Herbst/Frühwinter i.d.R. vorkommen kann, aber eher die Ausnahme ist. Zu 98% sind die Frösch dann schon so weit, dass Sie alleine überleben können.
 
Registriert
14 Aug 2013
Beiträge
1.288
Es gibt aber schon einen Unterschied zwischen Kirrjagd und DJ:
Die DJ findet ausschließlich bei Tag und guten Lichtverhältnissen statt.

Es soll auch tagsüber zu Enschränkungen kommen, z.B. Nebel.
Da fährt die gutorganisierte Truppe wieder nach hause und eventuell gibt es keinen 2ten Termin oder es wird bei "zweifelhaften Bedingungen" durchgezogen, beides schon gehabt.



Ein Problem das bei DJ im Herbst/Frühwinter i.d.R. vorkommen kann, aber eher die Ausnahme ist. Zu 98% sind die Frösch dann schon so weit, dass Sie alleine überleben können.

Und welcher Jahreszeit findet Kirrjagd ( sinvollerweise ) hauptsächlich statt ?
 
Registriert
19 Mai 2011
Beiträge
5.633
Es gibt aber schon einen Unterschied zwischen Kirrjagd und DJ:
Die DJ findet ausschließlich bei Tag und guten Lichtverhältnissen statt. Die Kirrjagd i.d.R. bei der Nacht, v.a. wenn Sie wirklich intensiv ausgeübt wird und entsprechenden Jagddruck erzeugt (was sie zwangsläufig tun wird, wenn dadurch reduziert werden soll)

Die Argumente, dass die Dj Schaden anrichten kann, sind m.E. etwas an den Haaren herbeigeholt. Es sterben m.E. auch zu viele Bachen bei der Nachtjagd. Nicht dass sie nicht erlegt gehören um den Bestand zu reduzieren, nur eben zum falschen Zeitpunkt mit abhängigen Frischlingen. Ein Problem das bei DJ im Herbst/Frühwinter i.d.R. vorkommen kann, aber eher die Ausnahme ist. Zu 98% sind die Frösch dann schon so weit, dass Sie alleine überleben können.

Keine von beiden Jagdarten ist dazu geeignet Bestände zu reduzieren.
Im Gegenteil..... Die dicken staatlichen Drückjagden, wo JEDES Jahr zwischen 50-60 Stück Schwarzwild geschossen werden und wo nach System keine Kirrung betrieben wird schaffen es nicht. Es müsste nach der Denke irgendwann weniger SW da sein, ist es aber nicht. Umgekehrt genauso, die Kirrjagd kann wenn überhaupt für sich in Anspruch nehmen selektiver zu sein.

Will man Bestände reduzieren muss man jede Bache zu jeder Zeit schießen, egal ob mit Frischlingen oder ohne. Am besten erwischt man sie mit sehr kleinen Frischlingen. Das liegt aber nicht in unseren Genen, deswegen müssen wir das Problem mit mehreren parallel laufenden Strategien eindämmen.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.025
Es gibt aber schon einen Unterschied zwischen Kirrjagd und DJ:
Die DJ findet ausschließlich bei Tag und guten Lichtverhältnissen statt. Die Kirrjagd i.d.R. bei der Nacht, v.a. wenn Sie wirklich intensiv ausgeübt wird und entsprechenden Jagddruck erzeugt (was sie zwangsläufig tun wird, wenn dadurch reduziert werden soll)

Die Argumente, dass die Dj Schaden anrichten kann, sind m.E. etwas an den Haaren herbeigeholt. Es sterben m.E. auch zu viele Bachen bei der Nachtjagd. Nicht dass sie nicht erlegt gehören um den Bestand zu reduzieren, nur eben zum falschen Zeitpunkt mit abhängigen Frischlingen. Ein Problem das bei DJ im Herbst/Frühwinter i.d.R. vorkommen kann, aber eher die Ausnahme ist. Zu 98% sind die Frösch dann schon so weit, dass Sie alleine überleben können.

Die von mir hervorgehobene "Argumentationskette" ist schon recht abenteuerlich!
@Mistfink hat zu Recht auf die tierschutzrechtliche Problematik der Bewegungsjagden hingewiesen, die lässt sich nun mal nicht leugnen - und schon gar nicht mit einem Hinweis auf die ebenfalls vorhandenen Probleme der Kirrungsjagd relativieren!

Ich halte es darüber hinaus für ziemlich absurd, hier ständig die schlecht durchgeführte Jagdmethode A einer professionell umgesetzten Methode B gegenüberzustellen! Beide führen, schlecht praktiziert, zu einer Verschärfung des Problems, statt zu einer Verbesserung und beide leisten, bei entsprechend professioneller Durchführung, ihren positiven Beitrag!

Insofern ist @Mistfink erneut Recht zu geben, wenn er dafür plädiert beide Methoden - an die jeweiligen Verhältnisse vor Ort angepasst (!!!) - möglichst optimal umzusetzen. Weder das eine noch das andere werden alleine auf Dauer das Problem lösen können!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
8 Dez 2004
Beiträge
634
nochmal der Artikel - leserlich
 

Anhänge

  • Ausschnitt Wild und Hund.pdf
    1,1 MB · Aufrufe: 29

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
137
Zurzeit aktive Gäste
750
Besucher gesamt
887
Oben