Kann ich.....
Ich gehe von einem Standard aus, der den Qualitätsansprüchen einer gut organisierten Verwaltungsjagd an Sicherheit, Herrichtung der Stände, Organisation etc. voraussetzt.
Jedoch kann eine gut organisierte effiziente Drückjagd auch mächtig schief gehen, (hoffentlich) nicht im Ablauf, jedoch in dem Punkt, was auf der Strecke liegt.
Das ist nicht kalkulierbar, weniger als dass. In dem Punkte ist die fachlich gute Drückjagd der fachlich gut ausgeführten Kirrjagd hoffnungslos unterlegen. Dem Ansprechen. Ich bestreite nicht den Nutzen und die Freude einer DJ, ich gieße lediglich etwas Wasser in den Wein.
Die Drückjagd als vermeintlich bestandesreduzierendes Werkzeug erzeugt doch einiges an Situationen, die man erst lange hinterher oder garnicht aufklären kann. Zudem ist Rottenstruktur von SW überhaupt nicht erkennbar, da durch gute Hunde Rotten gesprengt werden. Schwache führende Beibachen von der Leitbache getrennt werden und vermeintlich als passend angesprochen werden. Was sie ja in der beliebten Ansage bis 50 KG oder wenn der Lebenskeiler kommt auch sind. Zweites Problem...... Lebenskeiler und starke Bache....
Ich finde, wenn man offensiv für die Drückjagd wirbt, die Kirrjagd gerne vorboten hätte, davon gehe ich aus, dann muss ich die negativen Aspekte auch deutlich bennen und das sind gewiss nicht alle.
Die Kirrjagd hat u.U, auch gewaltige Vorteile man kann gezielt im Winter Bachen erlegen ohne die Sozialstruktur einer Rotte aufs Spiel zu setzen.
Meiner Ansicht nach ist die Kopfzahl einer Rotte in der Schadenssituation nicht der ursächliche Faktor für Schaden, sondern die Führung der Rotte.
Da Schwarzwild hochintelligentes Wild ist, wissen die relativ schnell wo Jagddruck aufgebaut wird. Bspw im Feld an Schadflächen, im Wald herrscht Ruhe. In meinem Revier kann ich am Tage im Wald SW sehen und Ansprechen üben. Im Feld bejage ich sie ausreichend scharf und ich nehme es vorweg auch hier passieren jedes Jahr Fehler, die mich ärgern, so ehrlich muss man sein.
Hierzu in Kombination die Kirrung, die dreiviertel des Jahres nur zu Ablenkung dient. Ich versuche das Schwarzwild an einer Kirrung zu beschäftigen und nicht abzufüttern. Das ist nicht das Ziel. Mittlerweile ist die Dokumentation und Einschätzung der Bestände um Eingriffe in Stärke einschätzen zu können ein weiterer Aspekt der für eine Kirrung spricht. Das ist ein gewaltiger Vorteil der Technik und der Kirrung...
Ich sehe in beiden Jagdarten vereint ein gut mögliches "SW-Management".
Aber und das ist meine Kern-take home Message, ich wage es zu bezweifeln das sich die Drückjagd als bestandesreduzierendes Werkezug bewährt hat.
Nicht weil sie schlecht organisiert ist oder ich Vorurteile ihr gegenüber habe, sondern sie schafft es nicht Bestände zu reduzieren, genauso wenig wie die Kirrjagd.
Wir müssen uns darüber klar sein, das entweder eine Tierseuche oder eine konsequente Bachenbejagung auch von führenden Tieren und dem bewußten in Kauf nehmen von Tierelend zur Bestandesreduktion führen kann.
Oder die Landwirtschaft ändert sich, das ist aus meinen Augen der Hauptgrund warum die Bestände explodiert sind. Das ganze Jahr Nahrung und Deckung in Hülle und Fülle. Standortangepasste Landwirtschaft wird doch nicht mehr betrieben, was nicht wachsen will wird zum wachsen gebracht. Es wachsen Pflanzen im Feld die für des Menschen Energiewende verantwortlich sind, nicht zur Ernährung.... etc...