Eichenprozessions******* im Jagdrevier, Minderung der Jagdpacht?

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Hallo!

Bei mir ist dieses Jahr erneut wieder ein sehr starker Befall der Eichen durch den Eichenprozessionssp inner gegeben und etwa die halbe Fläche des Reviers betroffen.
Letzlich besteht bis in das Frühjahr hinein noch die Gefahr, sich bei Revierarbeiten und Wildbergung durch die Reste der Nester am Waldboden zu kontaminieren.

In der Summe ist speziell von Juni bis September die Jagd deutlich und in den übrigen Monaten leicht eingeschränkt.

Welche Konsequenzen kann man hier ziehen? Es stellt letzendlich ja eine deutliche Minderung des Jagdwertes dar.
 
A

anonym

Guest
Na ja,
eine Minderung des Pachtpreises wirst Du sicherlich nicht hin bekommen
ist zwar sehr Ärgerlich wenn die Viecher, bzw die Puppen und ihre Gespinnste noch in der Gegend hängen,
jedoch ist das ein Zug der Zeit, dass sich die Falter verbreiten

keiner braucht die

aber mach was dagegen :biggrin:

wenn Du die Kosten trägst, könnte man über die mehrmalige Spritzung mit, zb. dem Bazillus Turingensis ins Auge fassen, Flächendeckend ..........

Ich unterstelle mal, mit der Krücke müssen wir Leben

Klaus
 
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Zur Unterzeichnung des Pachtvertrages war die Problematik noch nicht bekannt.
Immerhin werden ja sogar Warnschilder aufgestellt und es wird empfohlen, die Bereiche zu meiden.

Und gerade auch was den Abschuss betrifft (10 Stk. Rehwild / 100 ha, es ist ein Forstrevier) ist das nicht lustig, wenn man die besten Stellen momentan nicht ohne eigenes Gesundheitsrisiko bejagen kann.
 
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Der Einzug der Geocacher und Pokémon Go Spieler ist auch in kaum einem Pachtvertrag geregelt und es erschwert die Bejagung. Aber in allen Fällen hilft ein Gespräch mit dem Verpächter.
Was vor Ort möglich ist, kann man aus der Ferne nicht beurteilen.

Wenn die Bejagung nachweisbar erschwert ist sollte dies zur Sprache gebracht werden.
 
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Was sagen denn die Förster / Waldarbeiter? Können die gefahrlos den Holzeinschlag vornehmen?
 
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Was sagen denn die Förster / Waldarbeiter? Können die gefahrlos den Holzeinschlag vornehmen?

Die Berufsgenossenschaft empfiehlt Schutzbrillen, Atemschutzmasken, Chemikalienschutzanzüge, Handschuhe etc. für die Arbeiten in betroffenen Beständen.

D.h. so harmlos kanns nicht sein.
 
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Pachtminderung???
Gehts noch? Sei lieber froh, dass Wanderer, Mountainbiker, Reiter, Geocatcher und co. Dein Revier meiden. Du kannst sie auch ganz offiziell vor dem Wald warnen! Wer kann das schon???

Die Bekämpfung erfolgt (wenn überhaupt) überregional aus der Luft mit Hubschraubern (als forstliche Maßnahme, Gefahrenabwehr für die Eichen) oder als hygienische Maßnahme wegen der Gefahr für Menschen (Einsammeln der Nester). Beides würde Deinen Geldbeutel sprengen.

Auch ist die Gefahr für Waldarbeiter höher, bei der Fällung und Aufarbeitung. Wenn Du als Jäger die Augen aufmachst und Dich von den Nestern fern hälst, wird Dir nicht viel passieren.

Kuckuck und Ortolan sollen sich vorzugsweise von stark behaarten Raupen ernähren...
 
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Auch ist die Gefahr für Waldarbeiter höher, bei der Fällung und Aufarbeitung. Wenn Du als Jäger die Augen aufmachst und Dich von den Nestern fern hälst, wird Dir nicht viel passieren.

Kanzelbau und Wildbergung bieten die gleichen Chancen, sich Probleme einzuhandeln.
Und wer meint, dass wäre alles kein Problem, hat es noch nicht am eigenen Leib erlebt. Die Nester fallen oft zu Boden und kontaminieren letzlich den Waldboden. Bei uns ist fast jede Eiche betroffen, d.h. überall wo Eichenlaub liegt, hat man auch die Nesselhaare.
 
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Moin!

EPS sind eine Plage. :evil:

Die Bekämpfung erfolgt (wenn überhaupt) überregional aus der Luft mit Hubschraubern (als forstliche Maßnahme, Gefahrenabwehr für die Eichen) oder als hygienische Maßnahme wegen der Gefahr für Menschen (Einsammeln der Nester).

IIRC gibt es derzeit keine forstlichen Einsätze gegen EPS, da die entsprechenden Mittelzulassungen ausgelaufen sind und sich das UBA gegen eine Zulassung sperrte (jedenfalls war das beim letzten Mal, als ich mich damit beschäftigt habe, der Sachstand). Bekämpfungen liefen danach hier in BB nur unter dem Deckmantel der Gefahrenabwehr für Menschen, sprich: Kommunen haben Alleen und den bewohnten Bereich gespritzt oder Nester entfernt.


Wenn Du als Jäger die Augen aufmachst und Dich von den Nestern fern hälst, wird Dir nicht viel passieren.

Die Prozessionen laufen auch gerne mal den Hochsitz hoch und die älteren Raupen haben auch Spinnfäden, die Hautreizungen hervorrufen. Sich im Dunklen auf einen HS zu setzen oder mit bloßem Arm ein paar unidentifizierte Spinnfäden wegzuwischen ist KEINE gute Idee. :no: Im Nachbarlandkreis gab es vor ein paar Jahren eine Großbaustelle im Wald, auf der alle (!) Bauarbeiter im Schnitt 2 Wochen wegen EPS ausgefallen sind - und die haben nachweislich nicht UNTER Bäumen gearbeitet, sonder auf einer großen Freifläche.

Viele Grüße

Joe
 
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Kanzelbau und Wildbergung bieten die gleichen Chancen, sich Probleme einzuhandeln.
Und wer meint, dass wäre alles kein Problem, hat es noch nicht am eigenen Leib erlebt. Die Nester fallen oft zu Boden und kontaminieren letzlich den Waldboden. Bei uns ist fast jede Eiche betroffen, d.h. überall wo Eichenlaub liegt, hat man auch die Nesselhaare.

Ist bei uns auch so.
Seit drei Jahren wird vom Hubschrauber aus gespritzt. Hat nicht wirklich viel gebracht.
Bei der ersten Berührung mit den Nesselhaaren tickt der Organismus komplett aus. Mag von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

Ich hatte Pickel im Abstand von 1cm vier Tage lang flächendeckend auf der Körperrückseite von hinter den Ohren bis runter zu den Hacken. Die Reizung ist so intensiv, das man nicht mehr in der Lage ist, einem Gespräch zu folgen oder einen Brief zu schreiben. Nach drei Tagen ist alles vorbei gewesen.

Beim zweiten Mal waren es weniger Pickel im Abstand von 5cm und beim dritten Mal eigentlich nur noch etwa 20 Pickel insgesamt. Seit einem Jahr bin ich beschwerdefrei ohne irgendeine Vorsicht walten zu lassen, von gelegentlich mal 5-10 Pickeln abgesehen. Und es hängen hier massig frische Nester rum!
Gruß-Spitz
 
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Moin!

EPS sind eine Plage. :evil:



..... die Hautreizungen hervorrufen. .....


Das erste stimmt, das zweite ist schwer untertrieben. Kommt man mit den Haaren der Biester in Berührung, juckt das solange, bis man es öffnet / aufkratzt. Ist nicht wie beim Mückenstich - das juckt 14 Tage. Hatte das mal großflächig auf beiden Händen und Armen. Da hilft nur eines Arzt und Spritzen, sonst hältst du es nicht aus.

Einziger Lichblick: Die Biester ziehen jedes Jahr rd 30 km weiter. Wir hatten 3 - 4 Jahre Riesenprobleme (Waldgrundstück mit altem Eichenbestand), dann waren sie weg
 
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Massiver Befall durch EPS im Revier ist m.E. (als Nicht-Jurist) ein Umstand, der die Jagdausübung signifikant einschränkt bzw. unmöglich macht. EPS ist ja nun nicht irgendein Tierchen das lästig ist sondern dass zu massiven gesundheitlichen Schäden führt.

Das Besprühen mit BT sollte eigentlich kein Genehmigungsproblem darstellen, da es an anderen wirkungsvollen und evtl. noch ökologischeren Alternativen fehlt und in solchen Fällen immer Genehmigungen erteilt werden. So zumindest meine Erfahrung.

Da Du als JAB ja nicht Eigentümer des betroffenen Reviers bist, hat der Eigentümer dafür Sorge zu tragen, dass Du in Deiner Jagdausübung nicht gehindert wirst. Er ist also für Abhilfe zuständig. Der EPS ist ja nicht im Jagdrecht :-D. Tut er dies nicht und es ist Dir damit auf Grund einer massiven gesundheitlichen Gefährdung nicht möglich die Jagd auszuüben, muss er für einen Ausgleich sorgen. So würde das zumindest im normalen Geschäftsleben unter Vertragspartnern laufen.

Ein Ausgleich muss von ihm schon geleistet werden. Es geht ja nicht an, dass Du durch EPS im Revier an der Jagdausübung gehindert wirst und Du dann auch noch für Schäden zahlst, die entstehen, weil Du nicht jagen konntest.

Ich denke mal, dass man dass mit der Jagdgenossenschaft bzw. mit dem Verpächter im Rahmen eines Gesprächs klären kann. Notfalls sollte man sich da mal anwaltlich beraten lassen.

Man könnte natürlich auch den Eigentümer damit drohen, ihn nackt durch das versuchte Waldgebiet zu jagen.

cara
 
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Das wage ich zu bezweifeln, weil er es nicht verursacht hat. Als Vermieter einer Wohnung bin ich ja auch nicht dafür haftbar, wenn Du wegen steigendem Straßenlärm nachts nicht in den Schlaf kommst.
 
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Der Vergleich hinkt. Um beim Beispiel zu bleiben: Der Vermieter ist aber beim Wasserrohrbruch dran, der dem Mieter die Wohnung unter Wasser setzt.
Zurück zum Revier: Der Verpächter kann natürlich nichts dafür wenn sein Eigentum von EPS heimgesucht wird. Der Pächter aber auch nichts.
Vergleichbar wäre noch - hypothetisch - der massive Samenanflug von Riesen-Bärenklau auf 2/3 der Jagdfläche. Gehst Du da zum Wildbergen oder zur Pirsch rein?

cara
 

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