Milztumor - Ratschlag er

D

DerTom

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Hallo zusammen,

gestern war ich mit meinem Hund (Rhodesian Ridgeback, weiblich, 6 Jahre) beim Tierarzt. Der Hund leidet seit circa vier Wochen an einer aktuten Magen-Darm Erkrankung. Um die Ursache zu finden wurde ein Röntgenbild und Ultraschall gemacht. Beim Ultraschall ist dann zufällig ein ca. 10mm grosser, mit Flüssigkeit gefüllter "Knubbel" an der Milz, innerhalb der Kapsel aufgefallen. Der TA meinte dass das ein Tumor ist, den man in vier Wochen wieder kontrollieren muss. Danach alle paar Monate. Ich sollte mir erstmal keine Sorgen machen. Als ich dann zuhause Dr. Google gefragt habe hat das allerdings nicht gerade zu meiner Beruhigung beigetragen.
Jetzt frage ich mich ob man da nicht besser die ganze Milz rausnimmt. Ich denke einfach dass die Chance "alles zu erwischen" mit der Zeit die man wartet abnimmt.
Wäre schön wenn mir hier jemand helfen kann die richtige Entscheidung zu treffen.

Danke und Gruß DerTom
 
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Unserer Elsa wurde vor 6 Jahren die Milz entfernt, in der Meinung, es handele sich bei dem (größtenteils soliden) Tumor um das recht häufige Hämangiosarkom - ich schrieb darüber, kann es aber schlecht verlinken.
Zur guten Überraschung handelte es sich jedoch nur um einen vergleichsweise seltenen Regeneratknoten.
Bei dem Malignom wären wir wohl zu spät gekommen, haben es aber trotzdem machen lassen.
Nach der Beschreibung könnte es sich aber bei euch um eine (harmlose und häufige) Zyste handeln, da keine festen Anteile beschrieben sind. Ein Hämangiosarkom ist nur zum Teil flüssig.
Falls diese Zyste gut darstellbar ist, würde ich zuwarten. Bei einem Malignom käme man nach der Statistik wohl sowieso zu spät.
Ist aber eine schwierige Entscheidung.
Wir hatten uns damals von unsrer Elsa im Geiste schon verabschiedet.
Nun ist sie aber kürzlich erst mit über 14 Jahren von uns gegangen. (Lungentumor).

Ich drücke euch die Daumen.
 
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Hallo zusammen,

gestern war ich mit meinem Hund (Rhodesian Ridgeback, weiblich, 6 Jahre) beim Tierarzt. Der Hund leidet seit circa vier Wochen an einer aktuten Magen-Darm Erkrankung. Um die Ursache zu finden wurde ein Röntgenbild und Ultraschall gemacht. Beim Ultraschall ist dann zufällig ein ca. 10mm grosser, mit Flüssigkeit gefüllter "Knubbel" an der Milz, innerhalb der Kapsel aufgefallen. Der TA meinte dass das ein Tumor ist, den man in vier Wochen wieder kontrollieren muss. Danach alle paar Monate. Ich sollte mir erstmal keine Sorgen machen. Als ich dann zuhause Dr. Google gefragt habe hat das allerdings nicht gerade zu meiner Beruhigung beigetragen.
Jetzt frage ich mich ob man da nicht besser die ganze Milz rausnimmt. Ich denke einfach dass die Chance "alles zu erwischen" mit der Zeit die man wartet abnimmt.
Wäre schön wenn mir hier jemand helfen kann die richtige Entscheidung zu treffen.

Danke und Gruß DerTom


Zunächst: Dr. Google ist zweifellos der schlechteste Ratgeber in derartigen konkreten Situationen - und der zweitschlechteste ist wahrscheinlich ein Diskussionsforum von tiermedizinischen Laien!

Bei einem meiner Hunde wurde ein Milztumor im Rahmen einer US-Untersuchung entdeckt, als "wir" nach den Ursachen für eine plötzliche Ansammlung von freier Flüssigkeit im Bauchraum suchten - also schon die ein oder andere Stufe weiter auf der "Eskalationsleiter". Nachdem diese sich medikamentös nicht beheben lies, stellte sich bei der OP leider heraus, dass der Tumor bereits irreparabel in andere Organe gestreut hatte...

Wenn Du Deinem Tierarzt diesbezüglich nicht (mehr) vertraust, solltest Du eine fundierte zweite Meinung einholen. Immerhin scheint Dein jetziger TA aber nicht zu der Sorte zu gehören, die gerne und schnell mal das Skalpell in die Hand nehmen, um damit Geld zu verdienen!

Die Entscheidung ob und wann der richtige Zeitpunkt für einen solchen Eingriff ist, wird Dir in Deinem konkreten Fall trotzdem niemand abnehmen können.
 
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Jetzt frage ich mich ob man da nicht besser die ganze Milz rausnimmt. Ich denke einfach dass die Chance "alles zu erwischen" mit der Zeit die man wartet abnimmt.
Wäre schön wenn mir hier jemand helfen kann die richtige Entscheidung zu treffen.

Danke und Gruß DerTom

Hallo Tom,

unsere 12j. Dicke hatte mir Anfang des Jahres erhebliches Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte bereitet. Sie entwickelte in rasender Geschwindigkeit einen "Knubbel" über der Vorderhand. Ich sah das Ende schon nahe. Unsere Tierärztin, wahrlich nicht im Rufe stehend, Scharlartanerie zu betreiben oder finanzielles Kapital aus Herrchens und Frauchens Sorge zu schlagen, riet uns von einer Punktion ab, da aufgrund der Lage des Tumors dadurch die Wahrscheinlichkeit bestand, das Gewebe in die Blutbahn gelangt und somit bösartiges material sich irgendwo anders feststetzt. OP pro forma schied ebenfalls aus, s. Alter des Hundes.

Sie hat anstelle dessen eine Spritzkur mit Spinnengift verordnet, wird gegen gutartige und bösartige Tumore verabreicht. 6 Piekser in sechs Wochen machten den Hund zum Spiderdog. Die Wucherung bildete sich zunächst zurück, differenzierte sich danach deutlich. Sie ist i ganz verschwunden, aber deutlich kleiner geworden, auch nach Absetzen der Spritzen wuchs die Veränderung nicht mehr. "Knubbel" ist zwar noch da, Hund beschwerdefrei und putzmunter.

Wäre das auch mal einen Versuch bei Euch wert? So als "Zwischenlösung", ehe man "nur" wartet? Die Erfolge, die laut Internet mit dieser Methode erreicht werden, sind teilweise spektakulär.

Ich drücke die Daumen.
 
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@ Laddie: und war das ein Milztumor?
Tumore gibt es unzählige Typen, was gegen den Einen wirksam ist, versagt beim Anderen komplett.
für eine Chemo muss man den Tumor genau bestimmt haben, um zu wissen, ob und wie man gegen ihn etwas unternehmen kann.

@ TS: ich würde, wenn Zweifel an der Kompetenz des TA bestehen, in der Tat eine zweite Meinung einholen. Dann aber qualifiziert und nicht vom WaldundWiesenVeterinär.
 
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@ Laddie: und war das ein Milztumor?
Tumore gibt es unzählige Typen, was gegen den Einen wirksam ist, versagt beim Anderen komplett.
für eine Chemo muss man den Tumor genau bestimmt haben, um zu wissen, ob und wie man gegen ihn etwas unternehmen kann.

Ich schrieb doch, wo er sitzt. Ebenso, wofür diese Spinnengift-Kuren - besser: wogegen - eingesetzt werden. Ich gebe allerdings zu, dass ich mich auf die diesbezüglichen Angaben meiner TÄ verlassen habe, die mich ja ebenso beriet, als es um die Punktierung ging, und damit um die Ermittlung der Art des Tumors. Ich weiß es nicht besser, vertraue aber meiner TÄ.

Der TA des TS sagte zunächst, es gäbe kein Grund zur Besorgnis. Der TS denkt darüber nach, die Milz entfernen zu lassen, nachdem er gegoogelt hat. Ich wollte eine Alternative aufzeigen, mehr nicht.

Und selbst wenn es angesichts des möglichen Typs der Veränderung versagt, wie du sagst, weil du berechtigt auf die unterschiedlichen Arten hinweist, so schadet die Spinnenkur nicht (sagt meine TÄ).

Das wiederum ist nach meiner laienmäßigen Betrachtung der Unterschied zum prophylaktischen Entfernen eines u.U. gesunden Organs mit sämtlichen Begleitrisiken einer OP.

Ist mein Gedankengang nachvollziehbar?
 
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Und selbst wenn es angesichts des möglichen Typs der Veränderung versagt, wie du sagst, weil du berechtigt auf die unterschiedlichen Arten hinweist, so schadet die Spinnenkur nicht (sagt meine TÄ).
Das tut sie auch nicht, da homöopathisch.
Die verschiedentlichen Erfolge wurden aber meines Wissens nur mit höheren Konzentrationen erzielt (und auch nur bei gutartigen Veränderungen).
Diese höhere Konzentration ist aber in D schon lange nicht mehr im Handel.
Aber gerade Low-Grade Mastzelltumoren sind launisch: Mal wachsen sie sehr schnell, dann stoppen sie aus unerfindlichen Gründen ihr Wachstum: Ein geeigneter Ansatz für die Verwendung von Homöopathica.

Falls die TÄ einen der gefürchteten Mastzelltumoren vermutete: Meines Wissens besteht die Diagnostik der Wahl immer noch in einer (Feinnadel-) Biopsie.
Dass Biopsien regelmäßig Streuungen verursachen ist ein leider eine weit verbreitete Ansicht: In der Regel tun sie das nicht.
Aber: man braucht natürlich keine Biopsie, wenn man aus dem Ergebnis keine Konsequenzen ziehen kann - z.B. dass eine evtl Excision im Gesunden auf eine Amputation hinauslaufen würde, mit deren Folgen nur ein junger Hund zurecht kommt.

Ist mein Gedankengang nachvollziehbar?

Ja, aber nicht der Gedankengang der TÄ
 
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Mein Sam ist im Januar an einem Milztumor verstorben. Der Hund zeigte keinerlei Anzeichen von Beschwerden und der Tumor war äußerlich nicht erkennbar, obwohl er sich auf dem Röntgenbild sehr groß darstellte. Ich würde im Zweifelsfall zur OP raten, man weiß nie, wie schnell der Tumor wuchert bzw. streut und andere Organe angreift.
 
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DerTom

Guest
Ich danke euch für die vielen Beiträge und PNs. Ich habe heute eine zweite Meinung eingeholt und einen Termin bei einem "echten Spezialisten" vereinbart. Heute wurde mir geraten die Milz zu entfernen da sich so ein Tumor innerhalb von vier Wochen extrem vergrößern kann. Sobald die letzte Meinung eingeholt ist wird gehandelt. Ich halte es für eine echte Chance dass der Tumor so früh (zufällig) gefunden wurde und möchte diese Chance nicht ungenutzt lassen.

Gruß DerTom
 
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Anfang Juni hab ich meinen 12,5 Jahre alten Rüden operieren lassen. Er hatte einen 7x10cm großen Tumor an der Milz. Vorher habe ich mich lange, wirklich seeeehr lange mit meiner TÄin unterhalten ob es Sinn macht, einem so alten Hund noch so eine OP zu zu muten. Ich habe mich für die OP entscchieden, weil mein Bube ansonsten noch unheimlich viel Spaß am Leben hat. Er kann zwar altersbedingt keine großen Sprünge mehr machen, es ziepft mal hier, es zwackt mal da aber ansonten ist er gut drauf. Ich war bei der OP zugeschaut. Die OP an sich war ein Klacks. Schnell-sauber-komplikationslos. Ist zwar ein komisches Gefühl die Milz des EIGENEN Hundes fest zu halten, doch für mich war das wichtig dabei zu sein und mit eigenen Augen zu sehen was da passiert. Soweit man sehen konnte, waren die -ohne den Hund komplett leer zu räumen- sichtbaren Organe alle okay und es gab keine sichtbaren Methastasen. Wäre da etwas auffälliges zum Vorschein gekommen dann wäre er aus der Narkose nicht mehr aufgewacht. Eine Histologie hab ich nicht machen lassen. Wozu auch?????

Die ersten 4 Tage nach OP waren schwierig da der Bube nicht trinken wollte. Ich hab ihn halt kurzer Hand ne Infusion subkutan verordnet und bald drauf wollte er doch lieber wieder selber trinken :-D

Bisher geht es ihm blendend. Wir genießen die restliche gemeiname Zeit und ja, es war die richtige Entscheidung den "alten Sack" operieren zu lassen.

LG Martina
 
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Eine Histologie hab ich nicht machen lassen. Wozu auch?????
Hm, ein Malignom hätte deine wahrscheinliche Befürchtung bestätigt und damit wahrscheinlich nichts verändert. Unser Tierarzt hätte (wie ich ihn kenne) sogar die Histologie auf eigene Kosten machen lassen - allein um Gnosis für weitere Fälle zu gewinnen.
Ein gutartiges Ergebnis würde dagegen eine enorme Anspannung von euch nehmen.
Imho leidet der Hund mit, wenn er von seinen Angehörigen (insgeheim) bedauert wird.

Bei uns war das Ergebnis gutartig und das Thema maligner Milztumor damit für lange Jahre erledigt. - Bis sich viel später ein maligner aber langsam wachsender Lungentumor einstellte.
 
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Diesbezüglich bin ich eigentlich tiefenentspannt. Weder bin ich traurig noch angespannt was eine eventuell mögliche schlechte Diagnose angeht. Der Bub ist knapp 13 und seine restliche Lebenserwartung ist so oder so begrenzt. Da spielt es keine Rolle mehr, ob das Ding gut- oder bösartig war.
Anders reagiert hätte ich, wäre er noch ein relativ junger, oder mittelalter Hund. Dann hätte ich wissen wollen was Sache ist.

LG Martina
 

Fex

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Ich habe heute auch bei meiner 9 Jahre alten Ridgeback-Hündin die Diagnose Milztumor erhalten. Wurde im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung (Ultraschall) entdeckt, 2,5 x 3,5 cm groß. Auch hier wurde mir eine Entfernung der Milz angeraten. Die Alternative erstmal drinlassen (Punktion, Veränderung eines eventuell gutartigen Tumors) überzeugen mich nicht....
 

Fex

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Das deckt sich mit den Aussagen unserer Tierärztin. Kira hat die OP ganz gut überstanden, der Tumor war noch vollständig verkapselt. Das Ergebnis aus dem Labor bekommen wir nächste Woche. Kiras Vater hat mit 8 Jahren die Milz wegen eines Tumors entfernt bekommen und wurde 14 Jahre alt.
 

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