Flüchtigschießen mit Auflage oder freihändig ?

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Kanzelbankdrücker

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Die Frage ist vielleicht ein bisschen blöd, aber da ich als Jungjäger noch nicht so viel Erfahrungen mit dem Schießen auf flüchtiges Wild habe wollte ich mal fragen wie Ihr besser klar kommt bzw. besser trefft.

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Wie hast Du bei der Prüfung auf Tontauben geschossen? Das z.B. ist flüchtigschiessen.
 
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Flinte dürfte klar sein, dass man da freihändig schießt.
Mit der Büchse Üben, üben und nochmals üben. Und zwar freihändig, aufgelegt und angestrichen. Kommt auf der Bewegungs- und Drückjagd immer mal vor.
 
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Die Frage ist vielleicht ein bisschen blöd, aber da ich als Jungjäger noch nicht so viel Erfahrungen mit dem Schießen auf flüchtiges Wild habe wollte ich mal fragen wie Ihr besser klar kommt bzw. besser trefft.

Mit der Flinte auf Rollhasen (NICHT Kipphasen) trainieren. Einige hundert Rollhasen, eventuell mit Flintenlehrer.
Dann klappt es auch mit der Kugel auf Drückjagden.
 
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Ich denke mal, Kugel wird gemeint sein.

Hochflüchtige Sauen beispielsweise auf der Drückjagd natürlich freihändig. Rehwild schieße ich nicht flüchtig, sondern gehe mit und schieße, wenn es passend verhofft - das geht je nach Situation und Entfernung auch angestrichen oder sogar aufgelegt.

Gruß
 
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Ich habe hier ein paar Leute die einen Pirschstock mit Gabel zum Flüchtigschießen mit Erfolg einsetzen. Mein Ding ist das nicht. Habe auch mal den Steadyfi, oder wie der heißt, ausprobiert. Auch nicht so meine Sache. Ist wohl eine Gewohnheitssache.
 
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Kanzelbankdrücker

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Alles klar. Danke für die Antworten :D. Der Besuch im Schießkino hat mir auf jeden Fall auch geholfen. Werde dann beim dreschen wohl auch freihändig schießen

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Wie hier schon einige geschrieben haben, ist es möglich sowohl aufgelegt als auch freihändig flüchtig zu schießen. Ich praktiziere beides, je nach Situation. Vielleicht noch ein paar Tipps und Anmerkungen zum flüchtig schießen an sich, bzw. so wie ich es mit dem flüchtig schießen halte.

Zunächst mal sollte man sich klar machen, dass die meisten von uns Jägern niemals so schießen werden können, wie diejenigen, die man zu Hauf auf Drückjagdvideos- ala Sauenfieber XY - sieht. Gerade Jungjäger lassen sich auf Grund solcher Videos immer wieder zu übereilten Schüssen verleiten- was entweder zu Fehlschüssen führt oder das Wild krank geschossen wird- was beides für den Schützen keine tolle Erfahrungen sind.
Deshalb, ruhig Blut, wenn die Sauen nur so aus dem Mais "fliegen".
Dann schau dir das Gelände vorher an. Eine Senke im Boden oder kleine Erhebung kann zum Fehlschuss führen oder das Stück Wild kann krank geschossen werden. Warum? Du schwingst super mit auf das Stück- hältst perfekt die passende Höhe- und dann in dem Moment in dem du abdrückst tritt das Stück in die kleine Senke oder Erhöhung und du Überschießt bzw. Unterschießt das Stück oder kommst zu hoch oder tief ab.
Und, man beschießt immer nur ein Stück. Nicht wild durcheinander. Wenn eins liegt, schön, dann kann man vllt. Mal aufs nächste gehen. Andernfalls hat man hinterher drei Stücke aus einer Rotte angeflickt und keins liegt, was nachsuchen extrem kompliziert macht, da z. B. Man drei überlagernde Wundfährten hat.

Dann zur Optik. Wer flüchtig schießen will, der sollte das schon über die richtig Optik tun- dazu eigenen sich Reflexvisiere oder Drückjagdzielfernrohre. Vorteilhaft hierbei sind das große Gesichtsfeld und die kleine Vergrößerung. Ein einfacher Leuchtpunkt oder ein LDI-Absehen, so wie bei den Swarovskigläsern, sorgen dafür, dass das Gesichtsfeld nicht "zu voll gepackt ist"... Wie gesagt mit einem 8x56 Glas mit einem fetten Absehen 1 und kleinem Gesichtsfeld kann man beim flüchtig Schießen einfach nichts reißen...

Zuletzt noch Training, Training und nochmals Training. Der jährliche Schießkinobesuch ist da nicht ausreichend. So oft wie Möglich auf den Stand gehen, zuhause Trockenübungen machen, etc...
wie andere hier schon geschrieben haben, sind Flintenschützen oftmals auch sehr gut beim flüchtig schießen mit der Kugel, weil die es einfach gewohnt sind mit zu schwingen und instinktiv abzudrücken.

Das sind so ein paar Sachen, wie ich das so halte mit dem flüchtig Schießen. Bestimmt kann man noch mehr dazu sagen und auch kontroverser Meinung sein über das ein oder andere.

WMH
Ostwestfalen_Jäger
 
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Wo abdr​ücken, 10 oder Licht?

Naja, wenn du die 10 treffen willst, solltest du beim VORhalten entsprechend weiter vorne den Haltepunkt wählen. Wo genau kommt auf Entfernung, Geschwindigkeit des Stückes und Geschwindigkeit deiner Laborierung an. Heißt: So lange üben, bis du es instinktiv machst. Üben ist halt generell nie verkehrt, so ganz allgemein jetzt.
 
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Das Flüchtigschießen muss geübt werden. Für Anfänger/Jungjäger empfielt es sich, nicht zu weit zu schießen und ggf. auch hochflüchtige Sauen nachzuschauen statt nachzuschießen!

Grundsätzlich sollte man flüchtig nur so weit schießen, wie man freihändig einen Schuss sicher auf einem Frühstücksteller anbringen kann. Das ist übrigens auch die erste (Trocken)Übung, die es zu erlernen gilt: Möglichst schnell einen Schuss auf ein Ziel mit der Größe von etwa 15cm Durchmesser abzugeben (Kammer von Frischling oder Reh, bzw. die 10 und die 9 auf Bockscheibe, evtl. noch die halbe 8, reichen vollkommen aus. Die Stücke sterben nicht nur mit der 10!) Dies muss nicht unbedingt mit Patrone erfolgen, ein Klick und der selbstkritische Blick durch Zielfernrohr sind i.d.R. ausreichend und ein gutes Mittel gegen das Mucken. Es simuliert das verhoffende Stück, das und nur wenige Sekunden Zeit läßt einen Schuss anzubringen.

Der nächste Schritt ist der Schuss auf bewegte Ziele (nicht Wild!)
Laufender Keiler ist ganz nett, aber sehr standartisiert, immer das selbe Stück, die selbe Entfernung, die selbe Geschwindigkeit. Schießkinos sind da schon besser, aber auch da ist die Entfernung immer die selbe, auch wenn die Situation auf größere Entfernung aufgenommen wurde. Auf die übliche Entfernungen aber ausreichend.

Im Echtbetrieb (DJ) ist das Vorhaltemas entsprechend abzuändern: Doppelte Entfernung bedeutet doppeltes Vorhaltemaß. Doppelte Entfernung und doppelte Geschwindigkeit bedeuten vierfaches Vorhaltemaß und da fangen die Schwierigeiten an und hört die Praktikabilität von Tabellen auf...

Weitere Tipps: Auf Rehwild und Fuchs ist es hilfreich, auf ein Verhoffen zu warten um einen sicheren Schuss anzutragen. Dazu auf dem Stück mitfahren, beim Verhoffen ist man schon drauf und kann dann eben den kurzen Moment des Stillhaltens nutzen. Wenn das Stück nicht stehen bleibt, hat es eben Glück gehabt.

Flüchtige Schüsse vom DJ-Bock auf Sauen bis 50m mach ich i.d.R. freihändig oder steh dazu sogar auf. Sauen verhoffen i.d.R. nicht! Bei weiteren Schüssen ist es hilfreich im Sitzen zu schießen, einen Fuß erhöht abzusetzen und mit dem Ellenbogen(linker EB bei Rechtsschützen) auf dem Knie abzustützen oder mit dem Unterarm sich kurz hinterm Ellenbogen auf der Gewehrauflage abzustützen. das bringt Sicherheit in der Höhe, ermöglicht aber trotzdem dem Stück mit der Waffe zu folgen. Letzteres ist bei Schüssen bis 100m auf flüchtiges Wild i.d.R. nicht möglich, wenn man die Führhand auf der Gewehrauflage auflegt, da die mit der Waffe zu beschreibende Winkelbewegung zu groß ist. Auf noch weitere Entfernungen möchte ich eigentlich nicht in einem öffentlichen Forum empfehlen, kann aber mal z.B. auf krankes Wild nötig sein, auf diese Entfernungen kann erst die relativ kleine Winkelbewegung mit den Fingern der Führhand bewältigt werden.

Ich hab bei sehr breitem Schussfeld und weiten Schussentfernungen (ohne DJ-Bock) schon erfolgreich mit dem Bergstock gejagt. Das "Einbein" stabilisiert die Waffe in der Höhe, ermöglicht aber trotzdem eine Bewegung der Führhand. Hab auf die Tour mal eine (sichtlich) kranke Sau auf 140m getroffen und an den Platz gebannt. Das Vorhaltemaß waren gefühlt 1,5 - 2 "Saulängen" vorm Wurf...

Anstreichen am Baum halte ich für unsinnig, um da dem Wild folgen zu können müsste man mit dem kompletten Körper eine Bewewgung in die entgegengesetzte Richtung machen und das funktioniert i.d.R. nicht.

Noch etwas Grundsätzliches zum Unterschied zwischen Schrot- und flüchtigem Kugelschuss: Mitschwingen, Überholen und Abdrücken wird i.d.R. nur in Ausnahmefällen funktionieren und sollte Profis auf engen Schneißen überlassen werden. Das sind dann Schrotschüsse mit der Büchse. Bei entsprechend Schussfeld ist es sinnvoller mit dem nötigen Vorhaltemaß vor dem gewünschten Treffsitz auf (oder vor) dem Stück in der selben Geschwindigkeit mitzufahren und abzudrücken. Wenn man keinen Baum etc. trifft, der im letzten Moment rein springt, wird man das Stück treffen. Mit der Zeit lernt man, in der "richtigen" - sprich zuvor eingeprägten - Lücke abzudrücken. Bewegen sich (wie von anderen beschrieben) Waffe und Ziel nicht in der selben Geschwindigkeit zu einander, kommt eine weitere Komponennte hinzu, die über Treffen entscheidet und es deutlich schwieriger macht. Auch ist es viel schwieriger, die Waffe in eine Lücke auszurichten und beim Erscheinen des Stückes einen Schuss abzugeben.

Im Übrigen ist es wie meine Vorredner schon gesagt haben: Üben üben, üben!
 
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