Jungjägerin - Jagdhund oder Tierheimsmischling?

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Ich bin gespannt auf Meinungen und froh um jeden Input!



Moin,

ersteinmal ein kräftiges Waidmannsheil zur bestandenen Prüfung!

In die Hände von Jägern gehören Jagdhunde. Dies sind zwar zunächst solche Hunde, die jagdlich "dienstbar" sind, aber nicht jeder (Tierheim-/Mischlings-) Hund ist jagdlich "brauchbar" im Sinne des Gesetzes und der jeweiligen Prüfungsordnungen. Insoweit dürfte diese Frage sofort beantwortet sein: möchtest Du einen Schwerpunkt auf jagdliche Arbeit setzen, wähle eine anerkannte Jagdhundrasse und schau nach einem Hund "mit Papieren". Welche Rasse hängt (ein Wenig) von Deinen jagdlichen Anforderungen ab.

Wenn Dir der KLM schon gut gefällt, wirf auch mal einen Blick auf English Springer Spaniel aus jagdlicher (Leistungs-) Zucht. Insbesondere im Blick auf Deine "Community" sollte der Hund auch mit vielen Menschen verträglich umgehen können.

Horrido,
Schnepfenschreck.
 
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z/7

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Die Rasse richtet sich nach der Jagdgelegenheit, nicht umgekehrt. Alles andere führt nur zu Krampf. Ob ein KLM paßt, hängt von so vielen Dingen ab, das kannst in Deinem aktuellen Stadium noch gar nicht wissen, sonst hättest ganz andere Fragen gestellt.

Anders als Kastro meint, ist es mit ein paar Fährten nicht getan. Wenn Du um jede kleine Übungseinheit jemanden anbetteln muß, vergiß es. Gerade zur Ausbildung eines Stöberhundes ist Zugang zu einem Revier unabdingbar. Und die Reviere, die das mitmachen, sind rar. Gefragt sind Stöberhunde nur, wenn sie auch gut ausgebildet sind. Das dauert im übrigen auch gern mindestens 2 Jahre. Soviel zum Thema Einladungen.

Verträglich sollte jeder gute Jagdhund sein. Für ne WG würd ich aber von mannscharfen Rassen abraten. Teckel sind auch ganz gern sehr ressourcenbewußt. Wichtig ist die richtige Prägung, da seh ich in der WG bei nem Welpen höchstens das Problem, wie Du die andern davon überzeugen kannst, daß sie Deinen Erziehungsstil mitmachen. Merke: Um den Hund richtig zu erziehen, muß man vor allem sich selbst erziehen. Das ist u.U nicht einfach, die Bereitschaft dazu dürfte bei den Mitbewohnern eher nicht vorhanden sein.

Im übrigen haben BHD und Torfstecher eigentlich alles gesagt. Finde erstmal jagdlichen Anschluß, sammle Erfahrung, der Rest ergibt sich.
 
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Ich habe momentan noch keine Jagdgelegenheit und so direkt auch nichts langfristiges in Aussicht. Allerdings habe ich gesagt bekommen, dass Jungjägerinnen mit gut ausgebildetem Jagdhund eigentlich immer was zu tun haben - es würde angeblich Einladungen zu Gesellschaftsjagden regnen, wenn man sich nicht dumm anstelle und auch regelmäßiges Ansitzjagen in einem Revier sei dann eigentlich kein Problem. Win-Win für mich und den Hund also.
Stimmt das?


Es gibt Ecken in der BRD wo der richtige Hund (Rasse, Fähigkeiten) eine Eintrittskarte zu vielen Jagden sein kann.
Bei mir war es damals so als ich von einer Ecke dieses Landes in die andere gezogen bin. Was ich so mitbekomme hat sich das auch nicht geändert.

Frage ist, wie ausbilden ohne Anschluss an die Jägerschaft ? Und wo kommst du überhaupt her ?

In Ausnahmefällen mag dein Plan funktionieren, dazu raten würde ich dir aber sicher nicht.

Mach erst mal Dein Studium fertig, such Dir dann einen Arbeit bei der Du nebenbei vieeeeeel Zeit hast und besorge Dir statt Der WG eine Bleibe in der Der Jagdhund artgerecht gehalten werden kann.

Dann kannst Du über einen Jagthund ernsthaft nachdenken.

Alles andere ist nur Eitelkeit und hat mit Jagt und Jagdhund nicht gemein - WG und Jagdhund - und Studium ????:19:

Meinen jetzigen Hund habe geholt als ich noch Arbeiter war. Jetzt im Studium sehe ich das ich viel mehr Zeit für den Hund habe. Das würde ich nicht pauschalisieren. Kommt auch aufs Studium an. Eine WG ist sicher auch kein Hindernis bei einem Jagdhund, warum auch ? Kenne da zig gute Hunde die in WG's leben.

Wir sind grad 20 Menschen und 9 Hunde, ein paar Jagdhunde ( die natürlich auch bejagd werden) drunter. Schaden tut es sicher keinem.
 
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Moin,

mit einer anerkannten Jagdhundrasse steht der Weg zur örtlichen Gruppe des JGHV frei. Dort werden (zumindest bei uns) regelmäßig Ausbildungskurse für Jagdhunde (u.a. zur Vorbereitung auf die Brauchbarkeitsprüfung) angeboten. So findet man (frau) nicht nur Zugang zu anderen jagdlichen Hundeführern, sondern auch Übungsmöglichkeiten in jagdhundfreundlichen Revieren.

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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@z/7 das sagte ich nicht, dass ein paar Schweißfährten reichen, ich sagte dass es Hundeführer gibt, die Revierlosen gerne helfen, die Zwei üben nicht nur bei mir ;-)
und zur VGP denke ich reichen, wenn der Hund Willen zeigt, eine Fährte pro Woche. Meinem reicht :p das.
Grüße Günter
 

z/7

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Jo, das merkt man immer wieder, wie begeistert die Revierpächter sind, wenn man dem Hund das Stöbern in ihrem Revier beibringen will....

Oder frag mal, ob Du Hasenspur üben darfst....
 
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Jo, das merkt man immer wieder, wie begeistert die Revierpächter sind, wenn man dem Hund das Stöbern in ihrem Revier beibringen will....

Oder frag mal, ob Du Hasenspur üben darfst....

Wenn sich vorher schon mal ein paar Hundeführer für das Revier nützlich gemacht haben, dann ist das normalerweise kein Problem, in einem Revier üben zu dürfen. Nur Hinz und Kunz, die man vielleicht noch nicht einmal kennt, warum sollte die ein Beständer im Revier üben lassen?

Die Mitglieder unseres Hundekurses müssen alle abwechselnd mal ein Revier besorgen und das klappt eigentlich ganz gut.
 

z/7

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Wenn sich vorher schon mal ein paar Hundeführer für das Revier nützlich gemacht haben, dann ist das normalerweise kein Problem, in einem Revier üben zu dürfen.

Da beißt sich doch die Katz in den Schwanz. Aber wie gesagt, jagdlich Anschluß finden, und dann sieht die Sache gleich ein bissel anders aus...
 
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Das man den Arsch hochkriegen muß und andere Hundeführer ansprechen sollte, daß läßt sich nicht vermeiden.
 
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Einfacher Tipp: Junge Menschen wollen alles auf einmal - funktioniert aber nicht im wirklichen Leben.
Mach erst mal Dein Studium fertig, such Dir dann einen Arbeit bei der Du nebenbei vieeeeeel Zeit hast und besorge Dir statt Der WG eine Bleibe in der Der Jagdhund artgerecht gehalten werden kann.

Dann kannst Du über einen Jagthund ernsthaft nachdenken.

Alles andere ist nur Eitelkeit und hat mit Jagt und Jagdhund nicht gemein - WG und Jagdhund - und Studium ????:no:

und

Aus meiner Sicht passt ein Hund nicht in Dein aktuelles Lebensmodell.

Das kann genauso gut oder schlecht passen wie alles andere auch: Partnerschaft, Ehe, Kind :cool:

Ich hatte im Studium auch Zeit für meinen ersten Hund - aber es war von der Rasse her der falsche Hund für meine Jagdgelegenheiten. Aber das ist ein anderes Thema. In einer WG lebte ich auch - daher kann ich carpediems Meinung absolut nicht verstehen.
 
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Nur um an Jagdgelegenheiten zu kommen, würde ich mir keinen Hund anschaffen. Da würde ich eher mal als Treiberin mitgehen. Das hab ich schon ein paar Jahre vor der Prüfung gemacht - erst beim Staat, dann bei immer mehr Privatjägern, die ich auf den Staatsjagden kennen gelernt habe. Das verselbstständigt sich. Und wenn man schließlich die Prüfung hat und das ganz stolz in der nächsten Saison erzählt, kommen die Einladungen von selbst.

Da meine nicht jagdlich ausgebildete Hündin genau eine Woche nach meiner Prüfung starb, habe ich mir danach eine Rasse geholt, die ich auf Drückjagden mitnehmen kann, aber nicht wegen Einladungen, sondern weil ich es einfach toll fand, mit Hund durch zu gehen. Inzwischen haben wir auch mal ein paar Wundfährten gearbeitet, was sie ganz toll macht. Sie ist ein Cocker Spaniel aus Formzucht, also keine jagdliche Rakete. Nachsuchen macht sie dennoch 1A, saugt sich förmlich am Boden fest, aber wenn's nix zu tun gibt, kann man auch mit ihr normal im Wald rum laufen, ohne dass sie sich dauernd verselbstständigt. Ich empfinde das als einen guten Kompromiss.

Den Hund würde ich mir an deiner Stelle jedenfalls ausschließlich um des Hundes willen anschaffen und wegen nichts anderem. Den Ersthund gleich jagdlich auszubilden ist sicher auch eine gewaltige Aufgabe. Wenn du gern einen Hund möchtest und der in dein Leben passt (bei mir Studium, Promotion und jetzt auch Arbeit immer mit Hund), kannst du ja auch über eine Kompromisslösung nachdenken - also vielleicht eine Jagdhundrasse mit nicht ganz so starkem Trieb erstmal als Familienhund und wenn's richtig gut läuft, kann man das ja dann zum Jagdhund ausbauen.
 
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Hab grad etwas Senf übrig, also:
Tierheimhunde sind immer eine Wundertüte. Kann funktionieren, muss es aber nicht. Vor vier Wochen haben wir eine Familie getroffen mit einem Vizla und nem KLM. Der Münsterländer ist aus dem Tierheim, bildhübsch aber wohl auch total aufgedreht (was nicht an der Rasse liegt!). Ich stelle mir immer eine Frage beim Tierheimhund: Warum wohl ist er im Tierheim gelandet??? es gab mit Sicherheit mindestens einen Grund. Auch wenn dieser Grund zu 95% beim Vorbesitzer lag, dann bleibt noch zu prüfen, ob der Hund nicht darunter gelitten hat und nen Schaden mitbringt, der für nen unerfahrenen nur schwer zu heilen ist. Das macht dann auch nicht nur Spaß und sollte eher einem erfahrenen Führer vorbehalten bleiben. Die Prägephase heißt nicht um sonst so und ist irgendwann halt auch einfach rum. Dir als Erstlingsführer würd ich davon abraten, ebenso wie vor Straßenhunden aus dem Ausland. Hunde aus der Rubrik "Jagdhunde in Not" könnten eine Ausnahme sein.

WEnn Du Dir also nen Jagdhund zulegen möchtest, dann nen Welpen aus der Zucht. Papiere wären mir lieber als ohne, auch weils der Rasse i.d.R. dient. Der Hund als Jagdeinladungslieferant wird nicht funktionieren, solange ihn keiner kennt. Der Hund als Kontaktpunkt zu Gleichgesinnten und anderen Jägern funktioniert. Ne leichtführige Rasse wäre dabei auch meine Wahl. KLM, evtl. Labrador (nicht aus der Showlinie), Jack Russel, evtl. noch nen Dackel (mit möglichst langen Beinen) oder n Spaniel (ebenfalls aus jagdlicher Zucht) wären meine Favouriten (wenn's unbedingt n großer Hund sein muss, dann nen Vizla (=ungarischer Blödmann)). Dackel sind zwar handlich, aber nicht unbedingt leichtführig. Aber für jeden Hund brauchst Du eine Möglichkeit, ihn auszubilden, sprich n Revier in der Nähe oder zumindest den Kontakt zur örtlichen JGHV oder LJV-Gruppe/Hundeabteilung und zwar VOR der Anschaffung des Hundes.

Ich hab auch keine Angst, dass es nicht funktionieren wird. Beim ersten Hund gibt man sich besonders viel Mühe und die Zeit scheinst Du ja zu haben.

Ich wünsch Dir jedenfalls viel Glück und viel Spaß mit dem Hund, aber n Selbstläufer wird das von alleine auch nicht.
 
A

anonym

Guest
Oben ist alles gesagt, Jagdglichkeiten sondieren, richtigen Hund dafür aussuchen.

Der Jagdhund light gehört nicht dazu.

Ein Teckel oder PRT geht fast immer. Du wirst dich wundern, was die können.
 
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