Rehwildabschuss Ricken/Kitz im Spätsommer/Herbst

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Der September steht vor der Tür und es steht der Abschuss von Ricken und Kitzen an. Im Revier indem ich jage ( Frankenwald, 1000ha, Verhältniss Wald/Feld 50:50) konnten wir im Frühjahr leider kein einziges Stück Schmalreh erledigen, so dass noch der komplette weibliche Abschuss neben den Kitzen zu besorgen ist (5 Stück RW auf 100). Bei uns dürfen hauptsächlich wir Jungjäger den weiblichen und Kitzabschuss besorgen, so dass ich versuchen werde viel draußen zu sein.
Dies ist erst mein zweites Jagdjahr, im vergangenen Jahr habe ich mich vorallem am Rehwildkalender orientiert. Entgegen diesem habe ich im vergangenen Jahr relativ wenige Stücke im September in Anblick bekommen, um dieses Jahr vllt. erfolgreicher zu sein, wollte ich einmal die älteren Hasen hier um Rat fragen, was außer vorhandener Motivation und Sitzfleisch meine Ansitze erfolgreicher gestalten kann bsp. eher morgens Ansitzen oder eher Abends, wie im Frühjahr auch mal bis in den Vormittag sitzen oder dann eher nochmal Nachmittags raus, gibt es Prioritäten bei der Äsung usw...

WMH!
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Wo hast du denn gesessen, sprich an welchen Stellen und habt ihr auch viel Mais und Wiesen?
 
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Der Morgen ist, in den meisten Fällen - Ausnahmen Bestätigen die Regel natürlich -, wohl doch ein Stück weit erfolgversprechender.

Mir wurde da des Öfteren gesagt: "Kommt Sonne, kommt Bock"
Das gilt natürlich gleichermaßen für weibliches Wild.

Aber pauschal lässt sich das schwer beurteilen, du musst "dein" Revier kennen, die Verhaltensweisen des Wildes und deren Einstände kennen. Dann ist es kein Problem Rehwild zu bejagen.
 
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@Forestgump: Die Kanzeln stehen bei uns überwiegend an der Waldkante, einige wenige Kirrungskanzeln im Wald sind die Ausnahme. Mais war dieses Jahr gar nicht soviel, der überwiegende Teil der Felder ist jetzt natürlich schon abgeerntet. Auch die Wiesen sind recht frisch gemäht, aber das wächst ja im September dann auch schon wieder, auch hab ich den Eindruck das es das Wild gar nicht so arg stört, erst am Montagabend hatte ich Waidmannsheil an einer frischgemähten Wiesenkante auf einen braven Bock.

@Gamserl: Das Revier kenne ich ganz gut, bevor ich meinen Schein vor einem Jahr gelöst habe war ich bereits ein Jahr lang öfters dort unterwegs für Revierarbeiten und zum schauen, aber natürlich übersehe ich als JJ vieles und kenne das Revier noch nicht wie meine Westentasche. Ein parr gute Stellen, an denen ich letztes Jahr und im Frühjahr guten Anblick und Waidmannsheil hatte kenne ich natürlich mittlerweile, dennoch erinnere ich mich noch an einige Wochenenden im Herbst letzten Jahres zurück an denen ich 4-5 mal in Folge an unterschiedlichen Plätzen nicht ein Stück Wild gesehen habe, dies wollte ich dieses Jahr nun einfach optimieren bzw. mir Anregungen und Tipps holen wie ich meinen Erfolg steigern kann, denn es ist wie bereits erwähnt einiges zu tun! Das mit dem Morgenansitz habe ich nun auch schon öfters gehört wobei ich mir immer nicht ganz sicher bin wie lange es Sinn macht zu sitzen, bis 7 oder doch bis 9/10? Abends versuche ich jetzt immer so ab 18 Uhr zu sitzen, die Dunkelheit erleichtert einem dann wenn man net für Schweine sitzen bleibt natürlich die Entscheidung wann abzubaumen ist.
 
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@Gamserl: (...)
Das mit dem Morgenansitz habe ich nun auch schon öfters gehört wobei ich mir immer nicht ganz sicher bin wie lange es Sinn macht zu sitzen, bis 7 oder doch bis 9/10? Abends versuche ich jetzt immer so ab 18 Uhr zu sitzen, die Dunkelheit erleichtert einem dann wenn man net für Schweine sitzen bleibt natürlich die Entscheidung wann abzubaumen ist.[/QUOTE]

Das lässt sich so pauschal natürlich auch nicht beantworten. Man bekommt aber mit der Zeit auch ein gewisses Gespür dafür wie sich die Umgebung "verhält". Was ich damit sagen will ist, ob es sich unruhig anfühlt. Ist Wild in der Nähe oder nicht.

Vielleicht helfen dir auch an diesen Ecken wo du wenig/nichts in Anblick bekommst Wildkameras. Dann kannst du anhand der Foto besser einschätzen was dort und wichtiger wann dort etwas los ist.
 
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Bei kahler Flur und 50% Wald, ist bei Wahlfreiheit in der Zeit die Ansitz im Wald ein Alternative, vor allem wenn Salzlecken gut angenommen werden. Für einen JJ zwar nicht optimal, aber erst das Kitz, lässt sich nicht viel falsch machen.
 
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Auf 1000ha bisher kein einziges Schmalreh? Da würde ich erst mal die Jagdgewohnheiten prüfen. Da scheint ja einiges schief zu liegen. Zu wenig Revierkenntnis, zu wenig draußen gewesen, oder ist schlicht und ergreifend der Bestand sehr gering? Jetzt den Schmalrehabschuss unter Druck anzugehen ist nicht ohne, besonders für JJ. Da hat man schnell mal eine Ricke dem Kitz weggeputzt. Wald-Feld Flur ist ja eigentlich recht ideal für Rehwild, da sollte der Bestand allgemein schon gut einen 5/ha Abschuss gestatten.

Salzlecken und Äsungsflächen anbieten, Revier nicht kaputtpirschen, erst mal still ansitzen (auch mal tagsüber), abglasen und beobachten. Auf Lagerstellen und Losung im Revier achten. Rehwild ist übers Jahr sehr standorttreu. Hat man dann bestätigt wo das Rehwild steht ggf. mal mit Klappstuhl o.ä. ansitzen, falls keine jagdliche Einrichtung in der Ecke vorhanden ist. Wenn im Land erlaubt kann man in höchster Not immer noch mit Trester nachhelfen.

Wenn du am Montag einen Bock erlegen konntest, dann ist auch weibliches Rehwild da. Jetzt erst recht am Ende der Blattzeit. Wenn du wirklich den weiblichen Abschuss erledigen musst, dann musst du halt den Bock stehen lassen und einfach abwarten. Auch die weiblichen Rehe wollen äsen.
 
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Revier nicht kaputtpirschen, erst mal still ansitzen (auch mal tagsüber), abglasen und beobachten. Auf Lagerstellen und Losung im Revier achten. Rehwild ist übers Jahr sehr standorttreu. Hat man dann bestätigt wo das Rehwild steht ggf. mal mit Klappstuhl o.ä. ansitzen, falls keine jagdliche Einrichtung in der Ecke vorhanden ist. Wenn im Land erlaubt kann man in höchster Not immer noch mit Trester nachhelfen.[/QUOTE]

Genau!
Bei 1000 Ha kann man auch von den befahrenen Straßen aus abglasen ohne das Wild zu stören und die Gewohnheiten des sehr stadorttreuen Rehwildes kennenlernen - wenn Du das dann genau weisst, dann funktioniert auch ein Ansitz mit Waffe.

Außerdem:
Wer viel pirscht sieht viel - wer still ansitzt schießt viel:)
 
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@SirHenry: Das mit den Salzlecken ist eine Idee, die ich mal weiter verfolgen werde.

@Jon: Die Pächter schießen keine Schmalrehe und von den JJ im Revier konnte leider nur ich im Frühjahr einige Male raus, da habe ich nur "graue Elefanten" in Anblick bekommen. Das dort etwas schief liegt empfinde ich zweifelsohne auch so, aber da ich freie Büchse habe, mich völlig frei im Revier bewegen darf, auch sonst sehr viele Freiheiten habe und mich mit den Pächtern auch privat sehr, sehr gut verstehe, werde ich einen Teufel tun denen als JJ im zweiten Jahr etwas vom Rehwildabschuss zu erzählen! Schmalrehe werde ich jetzt auch nicht mehr versuchen zu erlegen sondern eben ab dem 1. September Kitze und Ricken.
Bei dem Bock stand auch eine Ricke, aber da lass ich eben bis nächste Woche den Finger gerade.

@CarpeDiem: Das mit der Gummipirsch bin ich dieses Jahr vor und nach Revierarbeiten schon ein wenig angegangen, wobei mir außer Reineke und Lampe da noch nichts in Anblick kam, da ich Morgens und Abends wenn Wild unterwegs ist und ich im Revier bin im Regelfall Ansitze.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Wie man sein Revier führt muss schon jeder selber wissen, aber wenn die Frage hier kommt, dann antworte ich auch.

Wenn man sich "privat sehr, sehr gut versteht", dann sollte es ja wohl auch möglich sein vor allem als JJ einige Dinge freundlich zu hinterfragen? Eigentlich wären das doch perfekte Bedingungen zum Lernen für einen JJ, wenn man mit Pächtern und Freunden auf gutem Fuss steht? Jagd und Freundschaft, besser geht's doch eigentlich nicht.

Für Schmalrehabschuss ist der Aufgang der Jagdzeit bis Anfang Juni die beste Zeit. Wenn dann im ganzen Revier (sind ja bestimmt mehrere Jäger auf 1000ha?) keine großen Erlegungsaktivitäten auf Schmalrehe stattfinden obwohl der Abschussplan im Nacken sitzt, dann baut das Druck auf, den man im Herbst nur schwer los wird. Diesen Druck dann auf die JJ abzuwälzen ist sehr kollegial.

Das mit der Gummipirsch bin ich dieses Jahr vor und nach Revierarbeiten schon ein wenig angegangen
Nach Revierarbeiten kannst du auch nicht besonders viel im Revier erwarten und "ein wenig" ist auf 1000ha recht relativ. Mit 2-3 stillen Ansitzen schaffst du es ja nicht mal den Bestand der umliegenden 400m zu bestätigen. Wenn du nur wenig Zeit hast, würdest du so ja Monate brauchen um auch nur auf 200ha des Reviers etwas durchzusehen.

Nimms mir nicht übel, aber ich habe das Gefühl du bist auf der Suche nach der Patentmedizin um wenig Revierzeit und wenig Unterstützung durch die Altjäger auszugleichen. Dabei ist gerade Rehwildjagd im Wald-Feld-Revier nicht besonders kompliziert. Sie verlangt nur etwas Zeit, Ruhe und Aufmerksamkeit. Vielleicht schaffst du es ja für den Anfang einfach mal mit deinen Altjägern gemeinsam raus zu gehen. Auch wenn sie selbst kein weibliches ReW schiessen, werden sie ja wohl wissen wie das geht?
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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:unbelievable: Dein Ernst?

Schon, habe aber die 100 vor den ha vergessen. Sonst wäre es schon verdammt sportlich, zugegeben. Könnte nur klappen wenn sich die Wintersprünge zusammengefunden haben. :biggrin:
 
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anonym

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Jon, sehr gute Beiträge!:thumbup:

50% Waldanteil, kein Schmalreh erlegt bei geringer Vorgabe, Kitz + Weibliche schießen Jungjäger, Druck im Nacken ... da läuft einiges falsch.

Ich habe knapp 40% Waldanteil, gut das Doppelte zu erlegen, auch ein großes Revier. Meine Erfahrung ist, dass das vom TS Geschriebene komplett (!) in eine Sackgasse führt. Bei uns war es ähnlich: Immer mehr Ansitze, immer weniger Abschüsse, immer mehr Kirrungen, einige Mitgeher nur im Sommer draussen und da nicht zu den wichtigen Zeiten, Mitgeher sahen nichts, gingen zu spät auf die Sitze usw.

Dann habe ich mich von Stöberjäger beraten lassen und Intervalljagd eingeführt sowie schlechte Mitgeher zuhause gelassen.

Das erste Jahr Intervalljagd war zögerlich, was heißt, ich war mir nicht sicher, habe Ausnahmen zugelassen, im nächsten Jahr dann war ich konsequent. Und siehe da ... alle Nachbarn jammerten, die Rehe seien im Mais, im Getreide, im Raps usw. ganz spät hörte ich noch einen Schuss oder sah ein Auto weg fahren. Bei mir lief`s einfach nur super. Guten Anblick, die Rehe standen bei bestem Licht auf den Wiesen, sobald Druck aufzukommen schien, war schon wieder Intervallende. Schmalrehe habe ich in sehr guter Zahl erlegt.

Und nun?

Deutlich weniger Ansitze, mehr Erfolg bei weniger Jäger.

Ich führe dies auf Intervalljagd und Rauswurf schlechter Jäger zurück. Eine Jagd hat etwas von einer Firma. Man muß am Ende des Jahres Rechenschaft ablegen. Diejenigen, die schlecht schießen und nicht üben, die trotz Vorgabe keine Schmalrehe erlegen, die auf dem Hochsitz Zeitschriften lesen, nicht fähig sind, 3 x im Jahr auszuschneiden, sind schlechte Mitarbeiter.

Mit denen kommt man nicht weit. Da ich im Falle von Wildschaden, nicht erfülltem Abschuss, überproportional hoher Nachsuchenzahl, nicht gefundenen Rehen usw. die Verantwortung trage, entscheide ich.

-> Helfen Tipps nicht, weil man selber schlau ist, will man nicht trainieren, hat man tausend Ausreden .... weg damit.

Wenn die Mannschaft passt, wenn man ein Team ist, man kein flaues Gefühl haben muß, dass mehr Wild vergrämt als erlegt wird, dann ist es ein ganz anderes Jagen. Mir gefällt`s "bei uns" und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch zwei gute Mitgeher bekommen, dann habe ich Zeit für die Dinge, die mich auf der Jagd wirklich interessieren.
 
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@... Das dort etwas schief liegt empfinde ich zweifelsohne auch so, aber da ich freie Büchse habe, mich völlig frei im Revier bewegen darf, auch sonst sehr viele Freiheiten habe und mich mit den Pächtern auch privat sehr, sehr gut verstehe, werde ich einen Teufel tun denen als JJ im zweiten Jahr etwas vom Rehwildabschuss zu erzählen! Schmalrehe werde ich jetzt auch nicht mehr versuchen zu erlegen sondern eben ab dem 1. September Kitze und Ricken. ...
Wen Du freie Büchse hast, brauchst Du gar nichts zu erzählen, sondern erlegst einfach, was kommt und offen ist, bei Geiss-Kitz-Gespannen selbstverständlich das (die) Kitz(e) vor der Geiss.
Die beste Wildbretqualität haben beim Rehwild übrigens Schmalrehe ab Mitte Oktober bis Mitte Dezember.
Je nach Höhenlage und Winterverlauf bauen sie danach schon wieder an Gewicht ab.

Salzlecken sind sinnvoll und werden besonders während des Haarwechsels intensiv angenommen, müssten jetzt aber schnellstmöglich aufgestellt werden. Gut geeignet sind die roten 10kg-Minerallecksteine auf einem Pfahl, nach einer Übergangzeit dann auch mit einem Brett drüber, damit nicht weniger Salz durch Abwaschen bei regen & Schnee verloren geht.
Ein paar Wildkameras an den Salzlecken würden sicher auch nicht schaden, und wenn schon neue gekauft werden müssen, am besten gleich welche mit GPRS-Übertragung.
Da gibt es heute schon für ca. 150 Euro ganz brauchbare Modelle.
 
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ohne das Revier näher zu kennen, sind alle Empfehlungen nur Kaffeesatzleserei.

Die Anmerkungen von Bora beruhen auf einer Erfahrung, die ein JJ nicht haben kann.
5 Rehe auf 100 ha sind grundsätzlich keine große Aufgabe.
Leider ist es so, dass bei großen zusammenhängenden Waldstücken die jagdliche Infrastruktur selten gut ist.
Im Wald wird sich ungern angesessen, weil man wenig sieht und pirschen nur dort sinnvoll ist, wo es das Gelände hergibt.

Salzlecken immer dort anlegen, wo man auch hinguggen und hinschießen kann, was für Feld und noch mehr für den Wald gilt.
An den "richtigen" Stellen angelegt und mit Anisöl parfümiert, werden sie schnell angenommen.
Ich fand welche schon am nächsten Tag nach der Einrichtung angenommen.
Die Farbe des Salzes ist egal. ich verwende seit einigen Jahren Salit-Rollen von der Baywa und das ohne Kästchen und
ähnliches Bastelwerk.
Intervall auch nicht schlecht, kommt aber auf die Reviergröße an, bei 1000ha lassen sich je 250 alternativ reihum bejagen.
Wenn Nachbarn nicht mit machen, läuft Intervall leer. Kommt aber auch auf di Feld-Wald-Verteilung an.
Hier in wenigen Zeilen Tipps zu geben, ist zu viel verlangt, aber auch kleine und schnell umsetzbare können helfen.
 

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