Jon, sehr gute Beiträge!:thumbup:
50% Waldanteil, kein Schmalreh erlegt bei geringer Vorgabe, Kitz + Weibliche schießen Jungjäger, Druck im Nacken ... da läuft einiges falsch.
Ich habe knapp 40% Waldanteil, gut das Doppelte zu erlegen, auch ein großes Revier. Meine Erfahrung ist, dass das vom TS Geschriebene komplett (!) in eine Sackgasse führt. Bei uns war es ähnlich: Immer mehr Ansitze, immer weniger Abschüsse, immer mehr Kirrungen, einige Mitgeher nur im Sommer draussen und da nicht zu den wichtigen Zeiten, Mitgeher sahen nichts, gingen zu spät auf die Sitze usw.
Dann habe ich mich von Stöberjäger beraten lassen und Intervalljagd eingeführt sowie schlechte Mitgeher zuhause gelassen.
Das erste Jahr Intervalljagd war zögerlich, was heißt, ich war mir nicht sicher, habe Ausnahmen zugelassen, im nächsten Jahr dann war ich konsequent. Und siehe da ... alle Nachbarn jammerten, die Rehe seien im Mais, im Getreide, im Raps usw. ganz spät hörte ich noch einen Schuss oder sah ein Auto weg fahren. Bei mir lief`s einfach nur super. Guten Anblick, die Rehe standen bei bestem Licht auf den Wiesen, sobald Druck aufzukommen schien, war schon wieder Intervallende. Schmalrehe habe ich in sehr guter Zahl erlegt.
Und nun?
Deutlich weniger Ansitze, mehr Erfolg bei weniger Jäger.
Ich führe dies auf Intervalljagd und Rauswurf schlechter Jäger zurück. Eine Jagd hat etwas von einer Firma. Man muß am Ende des Jahres Rechenschaft ablegen. Diejenigen, die schlecht schießen und nicht üben, die trotz Vorgabe keine Schmalrehe erlegen, die auf dem Hochsitz Zeitschriften lesen, nicht fähig sind, 3 x im Jahr auszuschneiden, sind schlechte Mitarbeiter.
Mit denen kommt man nicht weit. Da ich im Falle von Wildschaden, nicht erfülltem Abschuss, überproportional hoher Nachsuchenzahl, nicht gefundenen Rehen usw. die Verantwortung trage, entscheide ich.
-> Helfen Tipps nicht, weil man selber schlau ist, will man nicht trainieren, hat man tausend Ausreden .... weg damit.
Wenn die Mannschaft passt, wenn man ein Team ist, man kein flaues Gefühl haben muß, dass mehr Wild vergrämt als erlegt wird, dann ist es ein ganz anderes Jagen. Mir gefällt`s "bei uns" und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch zwei gute Mitgeher bekommen, dann habe ich Zeit für die Dinge, die mich auf der Jagd wirklich interessieren.