Asches letzter Bissen

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..............

Es geht um Singer, seine praktische Ethik, den Kulturveganismus, die kollektive Deutungshoheit, das Naturprinzip, Wege der Erkenntnis und das Verhältnis des Menschen zur Natur.
Singers Kategorisierung ist genau so willkürlich wie alle anderen. Die Fähigkeit, Schmerz zu empfinden als Indikator für das "Zugestandenbekommen" von Interessen ebenso.
 
Y

Yumitori

Guest
Yumi, hast Du den Artikel von Asche und meine email überhaupt gelesen.

Deine dich quälende Problematik mag berechtigt sein verfehlt aber das Thema.

Es geht um Singer, seine praktische Ethik, den Kulturveganismus, die kollektive Deutungshoheit, das Naturprinzip, Wege der Erkenntnis und das Verhältnis des Menschen zur Natur.


Doch, den ARTIKELV . ASChe sehr wohl,

Deine mail konnte ich allerdings erst eben öffnen, meine Elektronik spinnt.
Verzeih' mir meine Direktkeit, aber mich quält die Frage nach dem Weg der Erkenntnis lange nicht mehr, denn einer ist so falsch oder richtig wie der andere.
Wir werden - wenn überhaupt - den richtigen Weg erst sehen, wenn wir vom Großen Jäger zum Streckelegen geholt wurden.

Was aber nicht heissen soll, dass ich nicht gerne mal akademisch um solche Wege streite. Ich habe für mich meinen gefunden, begonne hat das damit, dass ich sehr früh für mich erkannte, was "Gleichheitslüge" bedeutet.

Selbstverständlich komme ich morgen auf Deine e-mail zurück, deren Titel mir allerdings sehr bekannt vorkommt.

Grüße, habe die Ehre und
Waidmannsheil
 

z/7

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w e r d e n die Menschen manipulierbar oder sind sie es schon immer gewesen, jedenfalls in den zahlenmäßig überwiegenden Teilen, die denkfaul (geboren) sind ?

Sie werden nicht (genetisch?) manipulierbarer, aber das Manipulieren wird einfacher, weil das Korrektiv der Erfahrung am eigenen Leib immer mehr fehlt.

Ist ja auch bequemer so. Denken kostet Energie. Rausgehen kostet Energie.

Früher mußte man, es gab nur die Alternative, unterzugehen. Heut muß man nicht mehr, also bleibt man in der Stube, und guckt die bunte Welt im Kasten. Das Schönheitsideal einer weißen Haut galt zu Zeiten, als die Mehrheit von Wind und Wetter gegerbt war...

Die hybride Konstruktion des deutschen Jagdrechts aus ehrenamtlicher Tätigkeit und teurem Freizeitspaß wird uns langfristig auf die Füße fallen, weil daraus nur Mißverständnisse resultieren, die umso kapitaler werden, je weniger die Mehrheit reelle Erfahrungen damit hat.
 
A

anonym

Guest
Singers Kategorisierung ist genau so willkürlich wie alle anderen. Die Fähigkeit, Schmerz zu empfinden als Indikator für das "Zugestandenbekommen" von Interessen ebenso.

Ich bin kein Singerfan. Asche nennt Singer und kommt über Singer zum Kulturveganismus.

Dennoch ist der Kulturveganismus eine logische Konsequenz aus Entnaturalisierung des Menschen. Damit auch nahe an Aristoteles :biggrin:

M.E. darf sich Jagd deshalb nur als Naturteilhabe und Eintauchen in natürliche Abläufe definieren. Das sagt a.) etwas über Technisierung der Jagd aus und b.) steht es einem Hierarchiedenken des Menschen entgegen.
 
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Ich bin kein Singerfan..................

Dennoch ist der Kulturveganismus eine logische Konsequenz aus Entnaturalisierung des Menschen. Damit auch nahe an Aristoteles :biggrin:

M.E. darf sich Jagd deshalb nur als Naturteilhabe und Eintauchen in natürliche Abläufe definieren. Das sagt a.) etwas über Technisierung der Jagd aus und b.) steht es einem Hierarchiedenken des Menschen entgegen.

Zum 1.Satz- gut, ich auch nicht.

Zum 2. Zustimmung- Aristoteles betreffend insofern, als bei ihm die Erfahrung vor der Idee steht- kann man "gelten" lassen.

Zum 3. Deine "Anforderung" an Jagd ist brandgefährlich, weil die höchste Form der Naturteilhabe dann konsequenterweise die Jagd der Buschmänner mit dem Wurfspeer als Endpunkt hat.;-)
 
A

anonym

Guest
Zum 3. Deine "Anforderung" an Jagd ist brandgefährlich, weil die höchste Form der Naturteilhabe dann konsequenterweise die Jagd der Buschmänner mit dem Wurfspeer als Endpunkt hat.;-)

Wenn man von den Endpunkten ausdenkt ist das richtig.

Der Jagd täte mehr Natürlichkeit gut, Technisierung mit NSG NZG etc. kann man im wesentlichen nur mit Schädlingsbekämpfung erklären. Da sind wir dann schnell beim Rattenvergiften im Pferdestall.

Singer hat ja mit vielem nicht völlig Unrecht, ich teile nur die Schlussfolgerungen nicht immer. Aber die Hierarchie auch der Bibel ist angesichts ihrer zerstörerischen Kraft, der Überbevölkerung und d er die Regeln völlig auflösenden Möglichkeiten nicht haltbar.

Der Jäger als Teil nicht als Beherrscher der Natur. Der Wolf als Eben- oder Vorbild.
Es gibt viele Tendenzen in diese Richtung. M.E. kann man Jagd nur so bewahren und erklären.
 
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Habe aufgrund dieses Fadens den Artikel erst gefunden! War soweit hinten bei den Werbeanzeigen, hatte ich glatt übersehen. (War sowieso wieder zuviel Werbung in der WuH diesmal. 8 Broschüren beigelegt bzw. beigeheftet. 1x mit sogar Werbung für vegane (!) Schuhe und. Oh man, da bin ich sicher nicht die Zielgruppe)

Die Glosse kann man gut lesen, hat aber sicher keinen Anspruch auf höchste philosophische Weihen. Von der Scala natura des Aristoteles zur Jagd zu kommen ist mal was Neues. Aber zum Nachdenken sicher gut. Bin jedenfalls neugierig gespannt, was da noch so kommt in Zukunft von Herrn Asche. Fuhr´s Welt, diese Streichelkolumne für Wolfsflüsterer, kommt da jedenfalls m.E. nicht ran. Zu manchen Kolumne von Fuhr´s Welt passt ein anderes Aristoteles Zitat: "Selbst im Hirn des weisesten Mannes gibt es einen törichten Winkel." Diesmal ist übrigens auch Wetzels Landleben gut und bissig mit einem Schuss Selbstironie gelungen, nachdem es da manchmal doch sehr unter die Gürtellinie geht. Auch dazu wieder Aristoteles: "Lachen ist von großem Wert für die Gesundheit". Die WuH mausert sich zum Fachblatt für den anspruchsvollen Geisteswissenschaftler! ;-)

Aristoteles´Philosophie wurde schon mal in Bezug auf die Jagd zitiert: "Vom glückseligen Jäger". Hier der link

https://www.waldundflur.de/de/jagen/Die-Jagdethik-des-Aristoteles,3.html
 
Y

Yumitori

Guest
Wenn man von den Endpunkten ausdenkt ist das richtig.

Der Jagd täte mehr Natürlichkeit gut, Technisierung mit NSG NZG etc. kann man im wesentlichen nur mit Schädlingsbekämpfung erklären. Da sind wir dann schnell beim Rattenvergiften im Pferdestall.

Singer hat ja mit vielem nicht völlig Unrecht, ich teile nur die Schlussfolgerungen nicht immer. Aber die Hierarchie auch der Bibel ist angesichts ihrer zerstörerischen Kraft, der Überbevölkerung und d er die Regeln völlig auflösenden Möglichkeiten nicht haltbar.

Der Jäger als Teil nicht als Beherrscher der Natur. Der Wolf als Eben- oder Vorbild.
Es gibt viele Tendenzen in diese Richtung. M.E. kann man Jagd nur so bewahren und erklären.


Moin,
zu: "bewahren und erklären."
ganz bewusst ketzerisch formuliert:
Wo steht eigentlich so unumstößlich, wie wir immer annehmen, dass man irgendetwas - hier die Jagd - immer erklären können muss ?
Nichts gegen die Aufklärung und die Versuche, hinter alles zu schauen, diemenschliche Neugier hilft, vieles zu beherrschen, Katastrophen zu vermeiden usw. usf. .
Wer mich näherkennt, der weiß, das sich gegen allzu viel Technikeinsatz bei der Jagd bin, weil ich durchaus in Richtung Ursprüglichkeit gehen und fühlen will.
Könnte es theoretisch sein, dass der Mensch hinzunehmen hat, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man nicht erklären kann, die schlicht hinzunehmen sind ??
Wohl jeder Jäger hat im Laufe seines Lebens bestimmte Erlebnisse gehabt, die etwa mystische Bedeutung hatten.
Diese zu erklären ist nicht immer möglich und macen ja auch einen großen Teil des Zaubers der Jagd aus.
Schöpfung kann auch der strengste Naturwissenschaftler , der alles auf Atome, Molekle und ihre Bewegungen zurückführt, dann nicht mehr erklären, wenn er gefragt wird, woher die denn kommen.
Henne oder Ei ?,
Und woher kamen die?
Spätestens wenn man die Bilder eines Tsunami oder eines Vulkanausbruches sieht, kommt man auf die Idee, dass man manches Mal einfach hinzunehmen hat....

Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass ich selbst nicht der Auffassung bin, dass man alles hinzunehmen hat.
Das ein oder andere wird man aber hinnehmen müssen, andernfalls man an der eigenen Unvollkommenheit wohl verzeifeln könnte....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
Yumi, es geht doch bei der Erklärung nicht um eine quasi chemische Analyse. Nein eben genau nicht, sondern um das Individuelle, die persönliche Erfahrung, nicht die Botschaft des Kollektivs. Die Katharsis von der Zivilisation. Das Recht Dinge selbst zu erfahren. Besser Beischlaf als Aufklärungsunterricht. Der aufgeklärte Mensch müsste nur begreifen können, dass dieses Tor offenbleiben muss.


Es geht eben um die Erdung des Menschen, um seine Rückkehr, um seine ursprüngliche Potenz. Eben genau nicht den durchdeklinierten, intensivmedzinversorgten, technisierten Naturvergewaltiger.

Deshalb ist der Hierarchiegedanke murks. Deshalb ist Technisierung murks. Und deshalb führt die moderne Jagd fast zwangsläufig zu Singer und Co. Der Mensch, der völlig pervertiert aus der Ordnung fliegt, muss dann relativiert werden.
 
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Y

Yumitori

Guest
@ bhd

moin,

wir sind uns einig, ich habe ja ganz bewußt "geketzert", Übezeichnung führt genau zu der Anschaulichkeit, die ich hatte dargestellt sehen wollen.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Wenn man von den Endpunkten ausdenkt ist das richtig.

Der Jagd täte mehr Natürlichkeit gut, Technisierung mit NSG NZG etc. kann man im wesentlichen nur mit Schädlingsbekämpfung erklären. Da sind wir dann schnell beim Rattenvergiften im Pferdestall.

Singer hat ja mit vielem nicht völlig Unrecht, ich teile nur die Schlussfolgerungen nicht immer. Aber die Hierarchie auch der Bibel ist angesichts ihrer zerstörerischen Kraft, der Überbevölkerung und d er die Regeln völlig auflösenden Möglichkeiten nicht haltbar.

Der Jäger als Teil nicht als Beherrscher der Natur. Der Wolf als Eben- oder Vorbild.
Es gibt viele Tendenzen in diese Richtung. M.E. kann man Jagd nur so bewahren und erklären.

Und eben am anderen Ende der Skala beim den Speer werfenden Buschmann.

Zu Singer und zur Bibel: Alle Hierarchien in der Moralphilosophie sind willkürliche Setzungen.

Für sich selbst kann man Jagd so erklären, definieren, ethisch begründen. Der naturentfernte Zeitgeistbürger/wähler/bestimmer akzeptiert das so nicht, sondern allenfalls zähneknirschend den Schädlingsbekämpfer. Wie weit das gehen kann, kann man in den Niederlanden beobachten: Jagd auf Gänse weitgehend verboten, weil die Gefahr des Krankschießens zu groß ist- dafür Vergasung der "Schädlinge". Jagd auf Füchse aller Altersstufen (nach dem Irrweg: Die Natur regelt sich selbst.) nun ganzjährig. Verhungendes Rotwild in den Ostvorderplassen- usw.

Ich fürchte, dass du "träumst": Der Weg in eine Definition des Jagens, wie er dir vorschwebt, ist uns längst verbaut.:no:
 
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A

anonym

Guest
Werbe, Du siehst selbst die Irrwege und bläst noch in die Segel?

Ja und was ist gegen den Buschmann einzuwenden, ausser, dass die meisten der toitsche Jäger dann wohl keine Beute mehr hätten?

Vielleicht liest Du nochmal meine letzte Erwiderung zu Yumi.
 
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Werbe, Du siehst selbst die Irrwege und bläst noch in die Segel?

.
Ich hatte dir eigentlich zugetraut, den Unterschied sehen zu können zwischen selbst "in die Segel blasen" und der Feststellung, dass die Segel durch das Blasen der "Gesellschaft" in dieselben längst prall gefüllt sind.

Anders: Dass ich deinen Weg unter den derzeitigen Umständen nicht für gangbar halte, bedeutet nicht, dass er mir unsympathisch wäre und ich mich mit ihm unter anderen Umständen nicht durchaus anfreunden könnte-trotz der inhärenten Probleme, die ich andeutete.
 
A

anonym

Guest
Die moderne Jagd befeuert nicht nur die Argumente der Jagdgegner, sie liefert sie in weiten Teilen sogar selber. Deswegen ist dieser Weg ganz sicher der völlig falsche.

Der andere aber findet sich nicht oder nur teilweise bei Asche, nicht bei Singer, nicht im DJV, nicht im ÖJV und könnte doch alle vereinen. Natürlich ist auch er nicht umsonst.
 
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