Wie Büchse richtig reinigen?

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nein, Blei kann man nur mechanisch aus dem Lauf bekommen.

Robla ist aggressiv gegen Stahl! und auch auch gerne Mal gegen die Brünierung,
Sobald Robla plus Luftsauerstoff zusammenkommen wird's problematisch.
Deswegen nach der Behandlung immer viel Öl in den Lauf und Drumherum und sorgfältig damit umgehen, damit keine Spritzer dahin kommen wo sie nix verloren haben.

Ich habe das Zeug noch nie verwendet und wehre mich dagegen.

Es gibt Alternativen die Tombak lösen ohne den Laufstahl anzugreifen und wenn die Patches nicht porentief rein aus dem Lauf kommen ist es mir auch egal, EIN Schuss und der Lauf ist auch nicht mehr so sauber.
 
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Danke für die Anreize. Vielleicht sollte ich mein Solvent neu wählen.


Bezüglich des chemisch blanken Laufs:
Ich übe regelmäßig, insofern nutze ich günstige Übungsmunition (RWS Cineshot), gehe aber mit bleifreier Munition auf Jagd. Die Geschosse haben unterschiedliche Beschichtungen, sodass so eine Reiningung empfohlen wird (bzw. RWS hat eine Beschichtung auf dem Blei und die Bleifreie ist aus Kupfer). Daher gehe ich immer mit blanker Waffe auf die Jagd.;-)


Ich kann daher auch nicht nachvollziehen, inwiefern sich die Ablagerungen da vorteilhaft auswirken sollen. Wenn die Büchse eingeschossen wird, ist sie vorher auch Blitzlank und trifft genau dort, wo sie soll. Meine Büchse ist sehr neu und ich kann mir nicht vorstellen, dass die ersten Geschosse zunächst den Lauf "schmieren" müssen, um Mikrolöcher zu schließen. Bei heutiger Schmiedetechnik sollte das alles gleichmäßig sein. Oder gibt es einen anderen Grund? Ich bin gespannt auf eure Antworten (da ich grundsätzlich von Berufswegen alles Hinterfrage, seid bitte nicht verprellt, wenn ich Widerspreche oder genaue Details haben möchte)

Grüße


Hi,
Blitzblank ist der Lauf nur vor dem ersten Schuß. Danach hast du Rückstände von Geschoss und Pulver im Lauf. In der Regel ist es so, dass die Schüsse dann einen guten Streukreis ergeben, wenn alle Voraussetzungen gleich sind. Sind sie aber nicht, weil bei ersten Schuss der Lauf sauber, bei den folgenden aber "eingesaut" ist. Meistens geht das in der Schützen- oder Waffenstreuung unter und du hast kein Problem. Das kannst du nur durch Ausprobieren herausfinden und diejenigen, die reinigen und dann ein paar Schuss auf dem Schießstand machen, haben offenbar herausgefunden, dass es bei ihren Waffen eben NICHT so ist.
Ausprobieren ist überhaupt ein gutes Stichwort. Es ist keinesfalls in Stein gemeisselt, dass man reinigen muß, bevor oder nachdem man Bleifrei-Muni verwendet. Bevor du dir also einen Kopf machst, wie und wie oft und womit du am besten Rückstände aus deinem Büchsenlauf kriegst, probier mal, ob sich bei deiner Büchse groß was ändert, wenn du nach Cineshot deine Jagd-Muni schießt.
Gruß
Manni
 
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Ausprobieren ist überhaupt ein gutes Stichwort. Es ist keinesfalls in Stein gemeisselt, dass man reinigen muß, bevor oder nachdem man Bleifrei-Muni verwendet. Bevor du dir also einen Kopf machst, wie und wie oft und womit du am besten Rückstände aus deinem Büchsenlauf kriegst, probier mal, ob sich bei deiner Büchse groß was ändert, wenn du nach Cineshot deine Jagd-Muni schießt.
So siehts aus. Bei meinen Büchsen geht das tadellos gemischt durcheinander. Sauber, verdreckt, 10, 50, 100 Schuss.. Egal. Muss man halt testen!

Unter dem Jagdjahr sieht meine Laufreinigung so aus, dass ich die Boresnake ein paar Mal (1 x leicht ölig, 7-8 x trocken) nach dem Einsatz durchziehe und damit hat sichs. Vielleicht sind meine Ansprüche zu hoch, aber ich finde, dass das reichen muss.
 
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Hallo liebe Jägerschaft,
ich bin mit meinem Putzprozedere noch nicht ganz zufrieden. Ich schaffe es einfach nicht, dass die Baumwoll-Patches komplett sauber aus dem Lauf kommen. Die ersten paar werden definitiv immer sauberer, danach sehen alle mehr oder weniger sauber aus, nur mit leichten Streifen. Die kommen wohl von den Feldern und Zügen. Aber da ich Sachen gerne ordentlich machen will seid ihr gefragt. Habt ihr Vorschläge woran es liegen könnte? Ich denke nicht, dass man mehr als 10 Patches brauch oder (nach circa 20 Schuss auf dem Schießstand?).

So gehe ich beim Reinigen des Laufes vor:
1 falsches Schloss einführen, nachdem Büchse in Halterung eingespannt wurde
2 Bronzebürste einige Male durch den Lauf und wieder zurück führen (ja, ganz durch)
3 Bronzebürste in Hoppes N9 tauchen und durch, insgesamt 3 mal schön langsam
4 20.30min einwirken lassen
5 falsches Schloss ausbauen und so viele Patches durch bis ein sauberes rauskommt (oder zumindest fast ganz sauber- ich brauche so um die 7, nach den ersten 4 ändert sich aber schon kaum noch etwas)
6 fertig

Außerdem: Wie reinigt ihr euer Patronenlager?

Waidmannsgruß

Niemals eine Bürste entgegen der Schussrichtung durch den Lauf ziehen! Steht in jeder Reinigungsanleitung der Büchsenhersteller. Stab sollte ein (Kugel-)Lager haben, damit die Bürste sich entsprechend den Zügen drehen kann. Ist die Bürste durch, wird die Bürste abgeschraubt und der Stab ohne Bürste zurückgezogen. Dauernd chemische Reinigungen sind eher schädlich. Bei den wenigen Schüsse von Jägern vielleicht in zwei Jahren einmal, wenn der Lauf innen kupferfarben wird (Habe ich noch nicht gesehen!). Jeder IPSC-Schütze müsste sonst in jedem Wettkampf 10mal seine Waffe putzen. Auch im Krieg hat das keiner nach jedem Gebrauch gemacht. Den Lauf nach der Reinigung immer, vor allem aber bei längerem Nichtgebrauch, dünn ölen, dann lieber vor der Benutzung ein Patch zum trocknen durch. Als chemisches Reinigungsmittel macht sich auch Backofenreiniger-Gel (z.B. k2r)sehr gut. Ist lebensmittelecht und doch auch günstiger.....

Patronenlager wird mit der geölten Nylonbürste der 12er Flinte vorsichtig behandelt und mit 'nem Lappen getrocknet, was soll daran auch groß zu putzen sein?

Natürlich kann man auch alle Mittelchen der einschlägigen Hersteller möglichst nach jedem Schuss ....

Bernd.
 
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Naja, mit Luftsauerstoff.

Robla ist aggressiv gegen Stahl! und auch auch gerne Mal gegen die Brünierung,
Sobald Robla plus Luftsauerstoff zusammenkommen wird's problematisch.

http://www.henke-online.de/index.php?id=327


Niemals eine Bürste entgegen der Schussrichtung durch den Lauf ziehen! Steht in jeder Reinigungsanleitung der Büchsenhersteller. Stab sollte ein (Kugel-)Lager haben, damit die Bürste sich entsprechend den Zügen drehen kann. Ist die Bürste durch, wird die Bürste abgeschraubt und der Stab ohne Bürste zurückgezogen.

Aber der Henke hat ja keine Ahnung wie man so was macht.

Jeder IPSC-Schütze müsste sonst in jedem Wettkampf 10mal seine Waffe putzen.

1. hat IPSC nix mit Präzision zu tun und
2. werden da eher mal KW benutzt und bei den Geschwindigkeiten die die so hinlegen hat das auch nix mit der Belastung von Läufen mit Gewehrkalibern zu tun.
 
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nein, Blei kann man nur mechanisch aus dem Lauf bekommen.
Doch. Sauerstoff oxidiert zum Hydroxid und OH- im Überschuss zum Plumbat.
Robla ist aggressiv gegen Stahl! und auch auch gerne Mal gegen die Brünierung,
Sobald Robla plus Luftsauerstoff zusammenkommen wird's problematisch.
Deswegen nach der Behandlung immer viel Öl in den Lauf und Drumherum und sorgfältig damit umgehen, damit keine Spritzer dahin kommen wo sie nix verloren haben.

Ich habe das Zeug noch nie verwendet und wehre mich dagegen.
Selbst meine gezielten Versuche eine Brünierung anzugreifen blieben ohne Folge. Aber vielleicht sind auch einfach nur meine Waffen toll. :biggrin:
Es gibt Alternativen die Tombak lösen ohne den Laufstahl anzugreifen und wenn die Patches nicht porentief rein aus dem Lauf kommen ist es mir auch egal, EIN Schuss und der Lauf ist auch nicht mehr so sauber.

Ich reinige so:
- Filze mit Robla/Ammoniaklösung getränkt durchziehen bis diese Sauber bleiben. Immer ein paar Minuten Zeit zwischen den Filzen lassen (aber nicht trocknen lassen).
- Zwei mal mit dest. Wasser fluten oder ca. 10 mal mit dest. Wasser-Filzen durchziehen falls man sonst ein Problem mit Laufgewinde bekommt wo das Wasser nicht hin soll... Das Wasser löst das Salzgemisch im Lauf erheblich besser als Öl!
- Das gleiche mit Ethanol wiederholen und dann trocken ziehen.
- Um mögliches Wasser zu entfernen Waffe mit Fön erwärmen oder mit Kompressor auspusten.
- Fertig
Öl kommt nicht in meine Läufe. Ist nach dieser Behandlung nicht nötig, es sei denn die Waffe soll sehr lange nicht benutzt werden.
 
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Hut ab, dann auf zum fröhlichen putzen!:no:
Selbst beim Bund haben wir nicht soviel geputzt.
Und bei der Benutzung vom MG3 (so nach 3-6 Ketten) wäre man dann ja nie fertig geworden.

Na und den Krieg haben wir nur verloren, weil die Deutschen nach Anleitung der Long Range Schützen gereinigt haben.:lol:

Sorry, aber man kann einen Lauf auch totputzen.:biggrin:

Als Sportschütze mit der 22 lfb Pistole am Stand 200 Schuss durchjagen und anschließend 2 Wochen reinigen.

Bin dann mal weg putzen.:thumbup::roll::p
 
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Also ich nutze nun insgesamt drei Bore-Snake zur Reinigung.
Geputzt wird immer nach jedem Schiessstandbesuch oder nach jeder Jagd mit Schussabgabe.

Bore Snake 1 ist mit Gunex oder Brunox leicht eingesprüht.
Die zieh ich 2-3 mal durch zur eigentlichen Reinigung.
Bore Snake 2 kommt danach auch 2-3 mal durch, um den Ölfilm in der Waffe zu verdünnen.
FERTIG

Das Ganze geht keine Minute. Wenn die 2. Bore-Snake zu ölig ist, wird sie durch Nr. 3 ersetzt und Nr. 2 wird gereinigt bzw. entfettet.

Von chemischer Reinigung sehe ich bislang ab. Ich verschiesse bleihaltig und bleifrei durcheinander inklusive verschiedener Mantelmaterialien und habe keinerlei Probleme hinsichtlich Präzision oder verlagerung der TPL.
Solange das so bleibt, wird auch nicht chemisch gereinigt.
 
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Ich reinige so:
- Filze mit Robla/Ammoniaklösung getränkt durchziehen bis diese Sauber bleiben. Immer ein paar Minuten Zeit zwischen den Filzen lassen (aber nicht trocknen lassen).
- Zwei mal mit dest. Wasser fluten oder ca. 10 mal mit dest. Wasser-Filzen durchziehen falls man sonst ein Problem mit Laufgewinde bekommt wo das Wasser nicht hin soll... Das Wasser löst das Salzgemisch im Lauf erheblich besser als Öl!
- Das gleiche mit Ethanol wiederholen und dann trocken ziehen.
- Um mögliches Wasser zu entfernen Waffe mit Fön erwärmen oder mit Kompressor auspusten.
- Fertig
Öl kommt nicht in meine Läufe. Ist nach dieser Behandlung nicht nötig, es sei denn die Waffe soll sehr lange nicht benutzt werden.

Oh Jessas, dann brauche ich ja noch nen Kompressor!
Entschuldigung, aber bevor so ein Prozedere, dann schon lieber Forrest Schaum!

Das sagt der Atzl Andy dazu:

Reinigen:
Um die Schussleistung ihres gezogenen und handgeläppten Laufs möglichst lange aufrecht zu erhalten ist es unerlässlich, gewissenhaft zu reinigen.
Je nach Kaliber muss alle 20-25 Schuss richtig gereinigt werden!
Gereinigt wird mit einer Bronzebürste im richtigen Kaliber, einem geeigneten Laufreiniger und Baumwollpatches.
Putzschnüre oder ähnliches sind ungeeignet, da sie auf Dauer das Patronenlager verschmutzen.
Geeignet sind alle nicht abrasiven, möglichst nicht ammoniakhaltigen Laufreiniger, nicht jedoch diverse Öle oder ähnliches. Öl ist Öl und kein Laufreiniger. Öl verharzt, und kann somit die Mechanik (vor allem im Abzug) hemmen.
Gute Erfahrungen haben wir sowohl mit Shooters Choice (die ammoniakfreie Version) und Forrest Schaum gemacht. Beide Laufreiniger können ohne weiteres über Nacht im Lauf bleiben.
Die Bronzebürste kann ohne weiteres in beiden Richtungen durch den Lauf gezogen werden (das machen praktisch alle Benchrestschützen auch so). Wichtig ist nur, die
Bürste immer ganz durch den Lauf zu ziehen, und nicht im Lauf umzudrehen
. Ein guter Richtwert für die Anzahl der Bürstenstriche ist einmal vor und zurück pro gemachtem Schuss.
Beim Trockenwischen kann man davon Ausgehen, dass bei einem gut angeschossenen Lauf bereits das 2. oder 3. Patch sauber ist.


Gut Schuss!
Ihr Bix‘n Andy Team


 

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