10,75x68

tar

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Schon damals 6495 J aus der 9,3x64 - da weiß man die doch wieder mal richtig zu schätzen! :biggrin:
(Gruß hier auch an 8.5 Messner Magnum)
 
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Hallo,

nach meiner persönlichen , rein subjektiven, meinung ist die 10,75x68 mit woodleigh geschossen genug für den jagdgast auf alles außer elefanten.

und nach meiner rein subjektiven Meinung ist sie, verladen mit dem 22,5g Woodleight VMR mit verstärkter Geschoßspitze, auch auf Elefant geeignet.
Da wird immer die flache Ogive und der niedrige Formwert (Verhältnis Durchmesser/Geschoßlänge) ins Feld geführt. Der sieht aber bei den auf Elefanten als "sakrosant" geltenden N.E.-Randpatronen wie .577 und .600 auch nicht so rosig aus.
Das letzte was man beim Schuß auf einen Elefanten aus der Herde will, ist ein durchmarschierendes Geschoß, dessen Restkörper andere Elefanten in der Herde verletzt.
Deshalb ist es m.M. immer noch besser, die Ez: 5000Joule des "stumpfen" 22,5g Geschosses bleiben komplett im Körper, als das bei einem gleichschweren, aber viel schnelleren 22,5g VMR z.B. der .378Wby.Mag. oder das 480grs./500grs. VMR der .460Wby.Mag. das Geschoß oder Fragmente mit 3000Joule wieder aus dem Elefenaten rausfliegen und das Hinterland (Herde) gefährden.

Bei der "kleinen" 10,75x68 stört man sich halt an der für Blättchenpulver ausgelegten, kleineren Hülse.

"Point-Four-Oh-Four-Jeffery-Rimmless-Nitro-Express" hört sich halt auch "Vollmundiger" an, als das rationellere, preussisch nüchterne "zehnkommafünfundsiebzigmalachtundsechzig".

Die besagte .404 hatte mit ihren Vorkriegslabos von Eley und Kynoch und dem gasdruckempfindlichen Cordit auch nur eine Eo um die 5200Joule. Verstärkte Geschoßspitzen gabs damals auch nur für die Rigby-Patronen .275, .350 und .416

Als Taylor seinen "Verriß" der 10,75x68 schrieb (um 1947), hatte er wohl zuvor Zivilmunition aus deutscher Fertigung (auch Kynoch-Munition wurde teils bei DWM gefertigt) mit kriegsbedingt mangelhaftem Material bekommen.
Mir ist auch kein weiterer "Schriftsteller" aus der ersten Hälfte des letzten Jhd. bekannt, der sich ähnlich über die 10,75x68 ausgelassen hätte, obwohl sie bis in die 50er Jahre neben der 9,3x62 eine der häufigsten GW-Patronen Afrikas und Asiens war.


Grüße
Sirius
 
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Danke Grandveneur,

für den Hinweis auf August Schüler, der im wesentlichen von 1904 bis 1924 in Suhl Jagdbüchsen für Afrika baute. Es waren Mauser-Büchsen, System 98, modifiziert und eingerichtet fürs Kal. 12,7 X 70 (.500) im Jahr 1911 und Kal. 11,2 X 72 (1924). Verwendung fand Krupp-Laufstahl und als Ausgangsmaterial fürs System 98 die Mauser Militärgewehre, wobei natürlich die Magazin-Boxen für die großen Patronen ganz neu gestaltet werden mussten.

28280882hy.jpg



Ob sich heute noch jemand - ausser Grandveneur -an die Waffenfabrik Schüler erinnert ?
Ob heutzutage noch eine durch Schüler modifizierte Africa-Büchse im Gebrauch ist ?

Genau das, was in der Waffenfabrik August Schüler in Suhl geleistet wurde, versucht derzeit Waidgenosse HWL zusammen mit seinem Büchsenmacher. HWL hat einen DWM Lauf, ein Mauser-System und einen Recknagel-Magazinkasten erworben und sie versuchen, eine ganz individuelle Africa-Büchse zusammen zu stellen.

Hifadhi za taifa

D.

beherberge eine 11,2x60 schüler allerdings von einem anderen suhler büchsenmacher. aber ich gehe jede wette ein das der lehrling damals zu schüler laufen mußte um die reibahle auszuborgen.
 
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und nach meiner rein subjektiven Meinung ist sie, verladen mit dem 22,5g Woodleight VMR mit verstärkter Geschoßspitze, auch auf Elefant geeignet.
Da wird immer die flache Ogive und der niedrige Formwert (Verhältnis Durchmesser/Geschoßlänge) ins Feld geführt. Der sieht aber bei den auf Elefanten als "sakrosant" geltenden N.E.-Randpatronen wie .577 und .600 auch nicht so rosig aus.
Das letzte was man beim Schuß auf einen Elefanten aus der Herde will, ist ein durchmarschierendes Geschoß, dessen Restkörper andere Elefanten in der Herde verletzt.
Deshalb ist es m.M. immer noch besser, die Ez: 5000Joule des "stumpfen" 22,5g Geschosses bleiben komplett im Körper, als das bei einem gleichschweren, aber viel schnelleren 22,5g VMR z.B. der .378Wby.Mag. oder das 480grs./500grs. VMR der .460Wby.Mag. das Geschoß oder Fragmente mit 3000Joule wieder aus dem Elefenaten rausfliegen und das Hinterland (Herde) gefährden.

Wo hast du denn das gelesen ?
 
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...und die 9,3x64 von Brenneke litt an einem (für die neue Patrone) zu schwach dimensionierten Mantel der 18,5g-VM, die einfach von der langsameren 9,3x62 übernommen wurde und bei der hohen Geschwindigkeit der 64er Patrone auf Dickhäutern zerplatzte und oft keine Tiefenwirkung zeigte. Sie geriet damals im südlichen Afrika in ein schlechtes Licht.

Brenneke hat seiner 9,3x64 nicht als reine Elefantenpatrone das Leben geschenkt.
Das TUG sollte als Universalgeschoss fungieren und das VM eben für die Dichhäuter.
Mit dem TUG Produktion DWM erntete die Patrone jedoch Lorbeeren erster Klasse.
Klar aus heutiger Sicht sind selbstverständlich Geschosse wie NP / SAF das einzig Wahre und lassen völlig zu Recht die 9,3 mm Brenneke zur Hochform auflaufen.

Bye R-M
 
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@ Rüde-Mann #143
Das Dilemma der sicherlich starken, guten 9,3x64 war, daß diese "Hochrasanzpatrone mit der sensationellen lebendigen Kraft (= Kinet. Energie)" etwa Mitte der 20er des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde - und sofort etliche Nutzer in afrikanischen Ländern fand, die diese Patrone fast ausschließlich mit VM einsetzten - und oft Schiffbruch erlitten. Das recht harte Tuck kam erst ein Jahrzehnt später - und da war der Ruf schon lädiert...
Wandersmann
 
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und was lernen wir - wieder einmal - hieraus ?

viel wichtiger als die Neuschöpfung eines Kalibers ist die Verwendung eines dem zu erwartenden Zielwiderstandes angepassten harten, festen Premiumgeschosses welches in der Lage ist die Leistung auch gleichmäßig über die gesamte Fläche des Wundkanales kontrolliert zum Einsatz zu bringen.


Bye R-M
 
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und was lernen wir - wieder einmal - hieraus ?

viel wichtiger als die Neuschöpfung eines Kalibers ist die Verwendung eines dem zu erwartenden Zielwiderstandes angepassten harten, festen Premiumgeschosses
:thumbup:
Und dies ist leider die Schwäche der 10,75x68, die geringe Geschoßauswahl. Ein A-Frame in 400grs ist zu lang und langsam für das Kaliber. Bleiben nur die 347/350grs von Degol/Woodleigh oder das 300grs TMR von Degol.
Interessant wäre ein Versuch mit einem 220/240grs Aero aus der 10,75x68.

Leider ist sie nach CIP auf 81mm begrenzt, 4mm mehr wären ein Gewinn, genauso wie die Begrenzung auf 3300bar ein unnötiges Limit darstellt.
 
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Mit dem Woodleigh 347grs SNRN neuester Produktion, auf Crimprille gesetzt, ist die Patrone eh 82,5mm lang....
 
A

anonym

Guest
:thumbup:
Und dies ist leider die Schwäche der 10,75x68, die geringe Geschoßauswahl. Ein A-Frame in 400grs ist zu lang und langsam für das Kaliber. Bleiben nur die 347/350grs von Degol/Woodleigh oder das 300grs TMR von Degol.
Interessant wäre ein Versuch mit einem 220/240grs Aero aus der 10,75x68.

Leider ist sie nach CIP auf 81mm begrenzt, 4mm mehr wären ein Gewinn, genauso wie die Begrenzung auf 3300bar ein unnötiges Limit darstellt.

Waidgenosse Grandveneur hat oben irgendwo sinngemäß geschrieben, daß sich die Schwäche der 10,75 X 68 auch nicht beheben lässt, daß Mauser bzw. die DWM einfach nichts weiter tun konnten um aufs Niveau der englischen Konkurrenz zu kommen.

Ich meine, die Patrone hat das Volumen und Potenzial zu einer .450 / 400 NE. Vielleicht müßte dann eine andere CIP-Einstufung her, Mauser hätte eine Fortentwicklung: 10,75 X 68 S , wie Lüderitz oben vorschlägt, eine ganz neue Laborierung, neue Pulver, neue Geschoßmodifikationen entwickeln, testen und sich eine 10,75 X 68 S patentieren lassen müssen.

Die Sammlung , bzw. das Buch von Jon Speed u.w., Mauser Jagdbüchsen, kam unlängst an und ich kanns nur weiterempfehlen. Es enthält vieles - nicht nur schöne Fotos - zu den Mauser Africa-Büchsen. Im Chapter 22 findet sich auf den Seiten 269 - 285 eine ausführliche Dokumentation zu Patronen und Laborierungen. Hier ein Bezug zum A.F. Stöger Katalog. Im Text detaillierte Angaben über ballistische Daten und Kynoch Loadings, etc., etc. Ich kann nicht glauben, daß es unmöglich gewesen war, mit einer 10,75 X 68 S die Durchschlagskraft einer .450 / 400 N.E. zu erreichen. Jetzt seid ihr, Dein Büchsenmacher und Du frei in der Detailgestaltung einer 10,75 X 68 S HWL Mauser Büchse und könnt - wie Grandveneur anregte - Eure ganz eigene Büchse wie einst August Schüler gestalten ?

Nicht umsonst steht der Mauser-Jäger am Titelbild des Jon Speed - Buches mit Tropenhelm, Lederhose und Büchse vor dem Nashorn.


PS:

HWL - hab Dich an anderer Stelle bislang vergeblich gefragt, welche Beschußpatrone wurde beim amtl. Beschuß Eurer Konstruktion Mauser-Lauf + DWM-Schloß verwendet ? Was sagt das Beschußamt, welchen Gasdruck darfst Du bei Deiner Patronen-Eigenladung erreichen ? Welche Geschoße wirst Du verwenden ? Dein Büchsenmacher ist ja bei der Gestaltung des Patronenlagers frei und nicht gebunden an kleinliche Beschränkung. Der Wiederlader HWL genauso ? Ich nehme an, Du modernisierst die alte Laborierung ? Jetzt hast Du solch umfangreiche Anregungen gehört, hast Du schon eine Meinung ?

Hifadhi za Taifa

D.

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Jon Speed : Mauserbüchse vor Nashorn !

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Other Cartridges used in British made Mausers
Warum haben die Engländer die Nase vorn ?
 
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