.357 Magnum vs 9 mm für Fangschuß

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rome107

Guest
Hallo Leute,
Dieses Thema wird ja immer wieder gerne aufgegriffen.

"Für eine Sau brauchst du schon ne 357 Magnum, da siehst du mit deiner Pistole in 9 mm ganz alt aus!"

Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und habe Energiedaten für realistische Lauflängen zusammengesucht.
Revolver werden ja gern in 2" und 3" verwendet, Pistolen normal 3" bis 4" (selbst eine Glock 43 hat keinen 2" Lauf).

Die Packungsangaben auf der Munition sind ja häufig auf 6" Testläufe bezogen, die jagdlich eher Exoten sind.

Die verwendeten Daten kommen mit Masse von ballisticsbytheinch.com

Sie zeigen deutlich:

Mit üblichen Fangschusswaffen liegen 9x19 und 357 Magnum sehr nah zusammen.
2" 357er Revolver bringen häufig weniger Energie als eine 9x19 Pistole.
Die 357 Magnum kann ihr Potential erst bei Revolvern ab 4" aufwärts ausspielen.

Ich selber habe übrigens beides, 2" Revolver und 4" Pistole im jagdlichen Einsatz.
Ich glaube, dass beides so und so reicht und es vor allem darauf ankommt, dass man mit der Waffe gut trifft.
Ich verschieße daher jedes Jahr auch etwa 1000 Schuss Kurzwaffen Munition auf dem IPSC Stand.

Weiter möchte ich an dieser Stelle gar nicht gehen und die Diskussion um Sicherheit, Visierung, Magazinkapazität und Gewicht außen vor lassen.
Wenn hier weiter diskutiert werden will, gerne. Ich wollte hier nur meine recherchierten Zahlen Allen zur Verfügung stellen.

VG und WMH
Rome
 

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Daimler1989

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Hallo Leute,

Die Packungsangaben auf der Munition sind ja häufig auf 6" Testläufe bezogen, die jagdlich eher Exoten sind.


VG und WMH
Rome

das kommt ganz auf den Hersteller an. Die einen geben realistische LL an wie z.B. Magtech, andere nennen die Länge ihrer Testläufe nicht und man ist erstaunt über die hohe Geschwindigkeit der Laborierung.

Andere Frage: Hast Du bei Deinen Berechnungen berücksichtigt, dass bei Pistolen die Lauflänge inkl. Partronenlager angegeben wird? D.h. Du kannst bei einer 9mm Para mit Lauflänge 4" nochmal die Hülsenlängellänge von 19 mm abziehen.
 
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Hallo,

auch .357" sind "nur" 9mm (genau gesagt: 9,07mm zu 9,02mm).;-)


Grüße
Sirius
 
A

anonym

Guest
Ein schlauer Mann hat mal gesagt :

Besser ne 38 Spezial im Hirn als ne 44 Magnum daneben.
Was wiederum beweist: Treffen ist das beste Kaliber

Gesendet von meinem D5803 mit Tapatalk
 
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rome107

Guest
Andere Frage: Hast Du bei Deinen Berechnungen berücksichtigt, dass bei Pistolen die Lauflänge inkl. Partronenlager angegeben wird? D.h. Du kannst bei einer 9mm Para mit Lauflänge 4" nochmal die Hülsenlängellänge von 19 mm abziehen.

In den Daten sind auch Werte aus entsprechenden realen Waffen berücksichtigt. z.B. Pistole 9 Para 3,6" Lauf: Steyr S9 mit 10 Fabriklaborierungen oder Revolver 4": S&W 686 mit 8 Fabriklaborierungen


auch .357" sind "nur" 9mm (genau gesagt: 9,07mm zu 9,02mm).;-)

Ja, im Durchmesser sind die beiden Kaliber ohnehin praktisch identisch. Das größerer Hülsenvolumen und damit auch Pulvermenge können aber offensichtlich erst bei "langen" Läufen auch mehr Mündungsenergie bringen.

Wenn man eine .300 Win Mag mit 2" Lauf bauen würde, würde aber wohl auch niemand echte 5000J erwarten:)
 
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Nicht vergessen sollte man beim Revolver den Trommelspalt der Leistung kostet gegenüber einer Pistole.

Der Unterschied zwischen 357 mag, 357 SIG, 9 Para, 40S&W steht auf dem Papier.
Einzig wenn die Magnum auf wirklich heiße Ladungen am oberen Ende geladen wird und dann dazu 6", dann bringt sie die 900 bis 1000 Joule und hebt sich von den anderen ab, eine 10 Auto kann das allerdings auch.

Wer wirklich mehr Leistung haben will muß dann ins Regal mit den dicken Mädels greifen.:biggrin:

und das ist dann keine 38er ins Hirn, das ziemlich klein ist, sondern 300 grains einmal längelang durch
 
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Wer sich noch für das Thema "was leistet welche Munition aus welcher Lauflänge wirklich" interessiert,
kann hier mal in Ruhe schmökern:
http://ballisticsbytheinch.com/
Ich hab' keine praktische Erfahrung mit dem Fangschuss aus der KW auf Schwarzwild, insofern ist das hier nur eine MEINUNG:

Wenn es um den FS auf mobiles SW geht, würde für mich bei beiden Kalibern eh' nur ein Treffer ins ZNS für eine schnelle Lösung des Problems in Frage kommen. Da dürfte es dann auch wieder egal sein, welches Kaliber man verwendet. Wenn die Sau so groß ist, dass eine 9mm Para an ihrem Schädel abprallen würde, möcht ich auch nicht "nur" mit einem .357 Magnum Revolver dastehen um sie aufzuhalten.

Viel wichtiger als die Kaliberfrage ist da für mich, wie gut man seine Waffe beherrscht.
 
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Jo,
denke das fasst es ganz gut zusammen.

2-300 Joule mehr oder weniger machen den Kohl auch nicht fett. Da tun sich die ganzen schwächeren Varianten mit 5-800 Joule letztlich nichts.

Wenn mehr als FS aufs ZNS gefordert ist, dann jeweils 10cm und 1000 Joule aufwärts und dann nimmt man auch keinen Stummellauf. Dann redet man aber eben auch von ner anderen Gewichtsklasse der Waffe. Aus dem Teufelskreis kommt man nicht raus.

Wmh. Skidder
 
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Wenn die Sau so groß ist, dass eine 9mm Para an ihrem Schädel abprallen würde, möcht ich auch nicht "nur" mit einem .357 Magnum Revolver dastehen um sie aufzuhalten.

ich habe keine praktischen erfahrungen mit fangschuss aus kw aber aufm schiesstand konnte ich mal auf dicke holzblöcke etc aus meiner p226 in 9para feuern (vollmantel )

nachdem ich gesehen habe was die durchhaut versichere ich dir dass die sau an derer schädeldecke ne 9para fmj abprallt im deutschen wald erst noch geboren werden muss. ( logisch streifschuss mit abpraller ausgemommen )
 
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nachdem ich gesehen habe was die durchhaut versichere ich dir dass die sau an derer schädeldecke ne 9para fmj abprallt im deutschen wald erst noch geboren werden muss. ( logisch streifschuss mit abpraller ausgemommen )

Vor 20 Jahren hätte ich dir den Schädel einer 40 Kilo Sau zeigen können, die mit einer Brenneke einen Scheitel gezogen bekommen hat, weil frontal im flachen Winkel direkt auf die Blesse.

und diejenigen die im Eifer des Gefechts ein kleines Ziel wie das Gehirn treffen können, kann man in Deutschland suchen gehen.

Mit dem richtigen Kaliber ins Leben (Kammer) und sie liegt, dafür reicht aber keine KW mit 9mm Geschoss.
 
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ich habe keine praktischen erfahrungen mit fangschuss aus kw aber aufm schiesstand konnte ich mal auf dicke holzblöcke etc aus meiner p226 in 9para feuern (vollmantel )

nachdem ich gesehen habe was die durchhaut versichere ich dir dass die sau an derer schädeldecke ne 9para fmj abprallt im deutschen wald erst noch geboren werden muss. ( logisch streifschuss mit abpraller ausgemommen )


Hallo,
also darauf würd ich mich nicht verlassen! Es gibt bei der Bayerischen Polizei einen verbürgten Vorfall, wo angefahrenes Schwarzwild mit der Dienstwaffe (geladen mit Action-Muni, keine Vollmantel) von vorne in den Kopf geschossen wurde und sich der Schütze durch einen Sprung auf den Streifenwagen retten musste. Folgeschüsse von oben töteten Borsti und es stellte sich heraus, dass der erste Schuss, von vorne angetragen, von der steilen, äh, Stirn, abprallte. Dazu ist zu sagen, dass das Action-Geschoss ein Vollkupferling ist. Mit handelsüblichen Teilmantel- oder gar Hohlspitzgeschossen ist da eher nix zu holen.
Ganz anders siehts natürlich bei Schüssen von der Seite aus.
Gruß
Manni
 
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Moin!

Bei Fangschüssen auf Reh-und Damwild sowie Schwarzwild hatte ich mit 9mm Luger aus einer Sauer P226 null Probleme. Immer auf den Träger oder eben auch auf den Teller.
Ein Hauptschwein habe ich bisher einmal mit der Büchse mit Fangschuss erlegt. Da wäre mir 9mm auch irgendwie zu wenig gewesen...

Aber mal was anderes: 357 Magnum ohne Gehörschutz ist für mich der reine Wahnsinn! Von 44 Mag ganz zu schweigen. 9mm Luger finde ich geht noch so gerade eben aber ein Proppen im Ohr ist mir lieber...

frogger
 
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Hallo,
also darauf würd ich mich nicht verlassen! Es gibt bei der Bayerischen Polizei einen verbürgten Vorfall, wo angefahrenes Schwarzwild mit der Dienstwaffe (geladen mit Action-Muni, keine Vollmantel) von vorne in den Kopf geschossen wurde und sich der Schütze durch einen Sprung auf den Streifenwagen retten musste. Folgeschüsse von oben töteten Borsti und es stellte sich heraus, dass der erste Schuss, von vorne angetragen, von der steilen, äh, Stirn, abprallte. Dazu ist zu sagen, dass das Action-Geschoss ein Vollkupferling ist. Mit handelsüblichen Teilmantel- oder gar Hohlspitzgeschossen ist da eher nix zu holen.
Ganz anders siehts natürlich bei Schüssen von der Seite aus.
Gruß
Manni

Rein physikalisch würde ich nun jedoch schätzen (nur eine Einschätzung, habe keinen Doktortitel in diesem Fachbereich, also verzeih mein gefährliches Halbwissen :biggrin:), dass gerade das "runde" Vollmantelgeschoss in einem minimal schrägen Winkel zu diesem "Abrutscher" führen konnte. Es konnte sich nicht im dicken Schädel verkannten und schmierte quasi ab, weil Winkel und Energiefreigabe nicht passten. Ein Teilmantelgeschoss, welches vorne nicht rund, sondern flach (auch, wenn es nur 1mm wäre) oder gar ein Hohlspitz hätte sich verkantet und die Energie punktuell freigesetzt, also des Rüsslers Schädel geknackt.
 
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Hallo,
es war eben KEIN Vollmantelgeschoss, sondern ein Action-Geschoss, also ein Kupferling (oder Tombak, keine Ahnung) mit recht großer Hohlspitze. Allerdings ist die mit einer Plastikkugel verschlossen, die sich beim Auftreffen in die Hohlspitze drücken und so die Aufpilzung starten soll. Jetzt wärs interessant, ob es da zu dem von dir angesprochenen scharfen Rand kommt, oder eben nicht, oder ob es einfach wurscht ist, weil von der schrägen Fläche einfach alles abgleitet.
Manni
 

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