Hallo Jäger/Innen,
mein Name ist Tom, und seit ich mit meiner neuen Freundin zusammen bin (sie ist Tierärztin und hat auch einen Jagdschein, jagt aber nicht selber), interessiere ich mich für die Jagd. Ich lese hier im Forum schon eine Weile mit,
Dann hättest Du aber auch schon einiges mitnehmen können.
Offensichtlich wohl nicht genug
hab mir auch schon die Jungjäger.eu-Seite zu Gemüte geführt, aber noch immer ein paar unbeantwortete Fragen. Davor äußere ich jetzt einfach mal meine Gedanken, wie ich mir mein zukünftiges Jägerdasein vorstelle:
Ich möchte für meine eigene Fleischbeschaffung jagen. Ich esse Fleisch, besonders gerne Reh und Wildschwein, und es kommt der eigentlichen Natur unserer Spezies entgegen zu jagen.
Gute Motivation, die haben viele Jungjäger.
Ich finde, es ist ein gute Gefühl, selbst für sein Essen sorgen zu können und nicht auf Supermärkte zwingend angewiesen zu sein.
Ist es auch. Nur: häng mal die Hoffnungen nicht allzu hoch. Deinen jährlichen Fleischbedarf wirst Du kaum decken können.
Ist auch nie die Idee gewesen (den kompletten jährlichen Bedarf).
Trophäen interessieren mich überhaupt nicht, und ganz ehrlich, ich finde es ziemlich daneben, sich Köpfe, Zähne oder Felle von Tieren an die Wand zu hängen. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung!
Mag sein. Die meisten Jäger dürften das anders sehen: Eine Trophäe ist eine Erinnerung an Jagderlebnisse - und ein Zeichen von Respekt gegenüber der Kreatur. Den wenigsten dürfte es dabei wichtig sein, wie gut sie ist. Erinnerung und Respekt wieder mehr. Auch - oder vor allem deshalb - können Aussenstehende den "Trophäenkult" nicht nachvollziehen.
Wie ich schon sagte ist meine ganz persönliche Meinung. Ich erhebe keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit
Da ich berufstätig bin, ist meine Freizeit auf das Wochenende beschränkt, und die möchte ich auf der Pirsch verbringen und nicht bei Revierarbeit.
Tja, dummerweise wird aber in der Regel von den meisten Revierinhabern erwartet, dass als Ausgleich für das Begehungsrecht auch die lästige Arbeit übernommen wird.
Unabhängig davon werden Reviere gern leer gepirscht: Egal wie leise sich ein Jäger bewegt, er wird vom Wild als störend wahrgenommen. Es zieht in ruhigere Gegenden weiter. Ergebnis: Nix mehr da.
Du präsentierst Dich also als jemand, der (a) nicht mitarbeiten möchte und (b) das Wild verscheucht. Es sollte Dich nicht wundern, wenn so jemand sich nicht sonderlich beliebt macht.
Gut, verstanden
Ansitzjagd wäre sowieso nichts für mich, ich möchte durch den Wald pirschen und auf diese Weise jagen.
Siehe oben. Sowas wird nicht gebraucht. Im Gegenteil werden Leute gesucht, die auch bei miesem Wetter raus gehen und bis spät in die Nacht - bzw. früh in den Morgen - auf Sauen ansitzen. Wenn Du das nicht magst, ist die Jagd vielleicht nicht das Richtige für Dich.
Vielleicht nicht, vielleicht schon
Ein eigenes Revier kommt nicht in Frage, nur ein unentgeltlicher Begehungsschein, und ich würde dem Jagdpächter meine erlegten Stücke abkaufen.
Also: Du willst nichts arbeiten, aber auch nichts zahlen. Fällt Dir da nicht irgend was auf?
Das hast Du falsch verstanden. Ich würde zahlen, was ich schieße.
Eine bestimmte Quote an Raubwildabschuß geht gar nicht, da ich nicht auf Tiere schießen möchte, die ich nicht esse.
Mag sein, aber zum Thema Hege mit der Büchse wurde hier bereits genug geschrieben. Raubwild muss scharf bejagd werden, fürs Niederwild. Geht nicht anders, ist aber auch eine schöne Form der Jagd.
Kann ich mir im Moment jedenfalls noch nicht so recht vorstellen
Außerdem hatte ich als Kind ein Frettchen als Haustier, und schon deshalb könnte ich nie auf etwas marderartiges schießen. Ich möchte ausschließlich Schwarz- und Rehwild schießen, auch kein Federwild, dazu fehlt mir die Flinte.
Kauf Dir halt eine, ist ja nicht so teuer. Ausserdem habe ich erhebliche Zweifel daran, dass Diene Sportwaffen für die Jagd geeignet sind. Oder schiesst Du sportlich auf 150 Meter, in der Dämmerung?
Keine 150m, aber 100 und 300m, auch schonmal im Halbdunkeln. Ich schieße außerdem keine klassichen Sportwaffen wie KK-Matchgewehr/-pistole. Ich hatte von Anfang an eine Vorliebe für die dickeren Rohre.
Ich bin seit einigen Jahren Sportschütze, und in meinem Verein sind auch ein paar Jäger, die aber alle wenig bis gar nicht mehr jagen und nur zum Schießen kommen um ihre Jahresmarke für den Schein zu bekommen. Auf die Frage, ob das so geht wie ich mir das vorstelle hieß es meist nur "kommt darauf an", "ist Verhandlungssache", "hmm, kann ich mir nicht so richtig vorstellen".
Das dürfte jetzt nicht mehr sonderlich überraschen.
Ich lerne seit einiger Zeit die Prüfungsfragen, als Sportschütze habe ich jagdtaugliche GK-Waffen (lang und kurz),
Was verstehst Du denn unter einer jagdtauglichen GK-Waffe? .222 REM? Welche Optik hast Du denn da drauf? Gute Optiken können erheblich teurer sein als die Waffe selbst. Unabhängig von der Frage der sonstigen Ausrüstung, die schnell ins Geld gehen kann. Da kommt es dann auf die Anschaffung einer Flinte auch nicht mehr an.
Darunter verstehe ich ein UHR in 45-70. Zielfernrohr 50er Objektiv mit 18facher Vergrößerung. Auf 100m spitze, auch in der Dämmerung. Mit der Flinte hast natürlich recht. Ich hatte bis jetzt nur keine Ambitionen für Tontauben
nur halt nix für Schrot. Meine Schießfertigkeiten sind ziemlich gut.
Das wäre ja erfreulich. Hast Du auch Erfahrung auf bewegliche Ziele?
Laufender Keiler auf 50m. Bei 4 von 5 Durchgängen hat's "pling" gemacht. Und auch Silhouette und Fallplatte. Die bewegen sich zwar nicht, aber da es auf Zeit geht, braucht's eine schnelle und genaue Zielauffassung
Ich will mich zur Ausbildung anmelden, wenn die Theorie, sprich Prüfungsfragen, sitzt damit ich mich voll auf den Rest konzentrieren kann.
Lassen sich meine Vorstellungen so realisieren?
Unwahrscheinlich.
Ich glaube dir