Gestern hatte ich mal wieder nach einer gefühlten Ewigkeit Zeit und Lust auf einen Schwarzwildansitz. Also alle Sachen zusammen gesucht, schön dick eingepackt und raus ins Revier gefahren. Das Ziel war eine geschlossene Kanzel in mitten einer großen Wiese, die gerne von den Sauen verwüstet wird. Die ganzen Sachen auf die Kanzel hochgeschleppt, Gewehr geladen und in den Ansitzsack reingestiegen. Wegen den Windverhältnissen konnte ich nur das Fenster hinter mir öffnen. Gleich mal das Gewehr aus dem Fenster getan und die ersten Zielversuche auf ein Stück Rehwild gemacht, dass sich von meiner Ankunft auf der Kanzel nicht sehr gestört hatte. Den Leuchtpunkt und die Schärfe des Zielfernrohres richtig eingestellt und dann wieder das Gewehr reingeholt.
Eine Zeit lang habe ich dem Treiben der Rehe zugesehen. Gegen 22.30 Uhr wie es so ist musste ich auf die Toilette:no:. Also wieder aus dem Sack raus die Tür von der Kanzel aufgemacht und da flog auch schon mein Hut durch den starken Wind runter von der Kanzel. Schnell auf die Uhr geschaut und gedacht "naja bei dem Wind werden mich die Sauen schon von weitem Spitzt bekommen". Hab die Sachen von drinne geholt und bin von der Kanzel abgestiegen. Unten den Hut gesucht, Wasser gelassen :-D. Und über den Acker zum Auto gelaufen. Das Auto hatte ich an einer anderen Wiese geparkt.
Dort angekommen, Tür auf alles auf den Rücksitzt gelegt und die Tür zugemacht. Fahrer Tür auf und beim reinsetzten " da war doch was". Naja wird nur ein Hase oder Reh gewesen sein, aber nicht desto trotz nochmals ausgestiegen und mit dem Fernglas das Feld abgeglast. Läuft da doch keine 30 Meter von meinem Auto seelenruhig eine Stück Schwarzwild an mir vorbei.
Das darf doch nicht war sein hab ich mir gedacht. Tür auf Gewehr raus wieder geladen und die Sau wieder mit dem Fernglas auf der großen Wiese gesucht. Nichts gefunden. Hatte kurzzeitig an mir gezweifelt ob ich mir das nur eingebildet habe. Nein da stand sie und lief vor mir weg. Richtung Nachbarrevier. Schnell noch den "Zielstecken" aus dem Auto geholt und nichts wie hinterher. Nach 100 Meter Fußmarsch hatte ich dann die Sau auf 60 Meter im Zielfernrohr, leider war sie schon beim Nachbar und ist weiter Richtung Wald gelaufen, wäre eh für die Lichtverhältnisse viel zu weit gewesen, zudem noch auf dem wackligen Zielstock.
Mist hab ich mir gedacht, aber naja wenigstens eine Sau zu Gesicht bekommen. Wieder zurück zum Auto gelaufen, läuft doch wieder eine Sau an mir vorbei, aber in die andere Richtung und zieht langsam von mir weg runter zu der Wiese wo die Kanzel steht. Naja dich bekomm ich hab ich mir gedacht. Jacke ausgezogen Gewehr über die Schulter und parallel zur Sau runter an die Wiese "gelaufen", ich bin ehr mehr gejoggt;-). Die Sau kurz aus den Augen verloren, aber als ich unten an der Wiese war stand die Sau gefühlte 100 Meter weiter.
Erst mal den Wind überprüft der nicht mehr so stark war die vor einer halben Stunde als ich abgebaumt bin. Der Wind kam von der Sau zu mir. Klasse da kann ich bedenkenlos ran pirschen. Der Mond machte mir gut Licht und so konnte ich nach ungefähr 20 Schritten die Sau auch ohne Fernglas "erkennen", aber nicht genau sehen was es ist. Ich bin bis 30 Meter an die Sau gekommen. Fernglas hoch und geschaut. Das muss ein Überläufer oder gar ein starker Frischling sein. Also das passt. Den Zielstock in die Wiese gesteckt das Gewehr aufgelegt entsichert und eingestochen und gewartet bis die Sau für einen Schluss gut steht. Eine Gefühlte Ewigkeit verging als die Sau sich breit stellte. Kugelfang vorhanden da die Sau in einer kleinen Senke stand. Dann ließ ich die Kugel fliegen. Buumm. Die Sau lag sofort da und schlegelte noch ein bisschen. Die Sau noch eine Zeit lang durch das Zielfernrohr beobachtet bis ich mir sicher war das sie tot ist. Gewehr auf die Schulter und zu meiner Erlegten Sau gelaufen. Nach weiteren 30 Minuten hing die Sau aufgebrochen im Schlachthaus.
Nach einem Kaltgeränk ;-) bin ich fix und fertig aber überglücklich ins Bett gegangen.
Weidmannsheil an alle
Gruß Moritz