Erfahrung mit Myelitis?

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Einer meiner Hunde ist derzeit Intensivstationär in der Tierklinik wegen einer Myelitis. Symptome waren in kurzer Zeit Lahmheit auf allen 4 Pfoten, sprich keine bzw. nur noch sehr verzögerte Reflexe.

Er hat mehrere Stellen im Rückenmark die als Entzündungsherde im MRT zu sehen waren. Laut der Ärzte ist hier ein Erreger verantwortlich, der durch z.B. Zecken, Pfützen oder auch andere Hunde übertragen wird. Um den Erreger zu bestimmen wurde Rückenmarks- und Gehirnflüssigkeit entnommen. Ergebnis wird für mitte nächster Woche erwartet.

Laut der Ärzte ist das eine eher seltene Diagnose. Er wird aktuell vor allem mit Breitbandantibiotika und entzündungshemmenden Mitteln behandelt. Er bekommt auch Physio, da er extrem verhärtete Muskulatur hat.

Einlieferung am Donnerstag, laut Auskunft der Ärztin heute hat er einen verbesserten Reflex links und wirkt wacher. Sie sagte Prognose: verhalten positiv.

Hat jemand mit diesem Krankheitsbild Erfahrung und oder Tips? Wir haben fast mit Ihm abgeschlossen, aber so ein kleines Licht am Ende des Tunnels sehen wir irgendwie doch noch. Er ist auch erst 7.
 
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Nur erfahrung mit Rheuma...:roll:

Aber ich drücke die Daumen und alles gute für den Hund.:thumbup:

Bausaujäger
 
A

anonym

Guest
hallo,

ja, hatte einer unserer hunde in den 80er jahren
Breitbandantibiotika tönt etwas verwunderlich - wenn ich den Erreger kenne, behandle ich gezielter
wie bekommt er das AB - oral oder am Tropf...

weil es ist nicht einfach für den Wirkstoff, den Spinalkanal zu erreichen
die wirkstoffkombi, welche das begünstigen könnte, ist in D - siehe unten - auch nicht zugelassen

ich könnte Dir das damalige Mittel empfehlen - hat in D aber keine zulassung als Medikament und die hochschul- und pharmahörigen Jungveterinäre haben in D keine Erfahrung damit.
muss frisch vor Verabreichung zubereitet werden (mischen von 3 wirkstoffen), zeitaufwand 2 Minuten, 3malige Verabreichung täglich für ca 14tage

danach sollte der Organismus erregerfei sein, keine Nebenwirkungen

auch wenn es vll schwer fällt - wenn es sich nach 14 tagen antibiotika kaum weiter bessert, würde ich die o.g. vorschlag versuchen ! NICHT bei versagen des Antibiotika auf dem nächsten AB wirkstoff umsteigen - denn dann wird nur "rumprobiert"...

bei interesse PN

vg
 
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@Bumbatz #1

Ursachen und Krankheitsbild /-verlauf sind sehr unterschiedlich und KEINESFALLS "unter Laien" mit einem ungesetzlichen mixtum compositum obscurum aus den 80er Jahren zu behandeln.
Dem Hund schuldet man: den Gang in eine renomierte Klinik mit erfahrenen Veterinären mit dort einsetzender differenzierter Diagnostik und Behandlung.

Die Volksbefragung in einem Forum hat noch geringere Erfolgschancen als die Hinzuziehung eines nativen Schamanen....
Aber ist heute ja weitgehend "glutenfreier Mainstream"
Wandersmann

PS: sollten Borellien beteiligt sein, ist auch an den Schutz der Tiere der Kohorte zu denken (z.B. Blutanalytik).
 
A

anonym

Guest
die pharmagläubigen Jungveterinäre - in den wie Pilze aus dem Boden geschossenen "Tierkliniken" - denen soll man Vertrauen schenken ?
Die lernen doch an der Uni nur noch das, was die parmazeutische Industrie will.

Das er bei "so einem" gelandet ist, zeigt doch schon das posting.
In einem solchen Fall wähle ich zB "ein Labor in Ravensburg" und habe ca 24h später das vollständige Blutbild.
Einfach mal so ein BbAB reinzuhauen "ist gute alte Praxis" - leider kann der Schuss nach hinten losgehen.

Wenn ich lese wo er wohnt, schwant mir böses in Sachen der Klinik.

Und wenn das MRT stimmt, werden wohl kaum Borrelien beteiligt sein....

Warum wurden denn die guten alten Wirkstoffe allesamt verboten ?
Stropantin zb - womit wir früher allerlei "Frequenzstörungen" behandelt haben ?

Das gleiche ist mit dem Wirkstoff, der das erforderliche Präparat in den Spinalkanal transportiert.
Oral oder intravenös nur sinnvoll mit booster - ansonsten per PDT unter dem C Bogen
Sonst... wirksts evtl. nicht ;-(
 
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Danke für eure Beteiligung. Die Laborergebnisse haben gezeigt, dass das körpereigene Immunsystem für die Entzündungsherde verantwortlich sind und kein Erreger. Er wurde kurz vorher geimpft. Die Ärzte schließen eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems auf die Impfung nicht aus.

Er macht nun täglich kleine Schritte und bekommt noch für 5 Tage ein Antibiotikum (gehirnleitfähig) und Vitamin B. Wenn das Antibiotika nicht hilft wird kein anders gegeben. Sie hoffen, dass der Körper es erstmal selbst hinbekommt. Denkbar ist danach die Gabe von Kortison sollte keine Besserung eintreten.

Seit heute ist er wieder zu Hause. Er ist mental extrem fit nur die Koordination seiner Pfoten funktioniert nicht. Wir helfen ihm mit Handtüchern in den Garten um sich zu lösen und hoffen erstmal das Beste.

Daumen drücken...
 
A

anonym

Guest
sehr gut !

was wurde geimpft ? das was Du wolltest oder das was der TA grad im Schrank hatte "weil wir das schon immer so machen und die Industrie die 3-5 fach alles-auf-einmal Pärparate anbietet"

Wenn es in 10 Tagen keine signifikante Besserung hat, lasst den Liquor auf Fließverhalten untersuchen.

Dauert 5 Minuten unter Kontrastmittelgabe, 10 Min Narcofol reichen.
Wurde auch schon vor 20 Jahren so gemacht - nur heute nicht mehr, MRT sieht betriebswirtschaftlich einfach besser aus.

Und die "jungen Kollegen" lernen auch nicht mehr, wie man dazu die lange Nadel im Cauda Bereich setzt.
Wenn es Ihnen kein Altkollege sagt, gehen -wie im Humanbereich- wertvolle Therapieansätze verloren:evil: weil - der Kapitalismus das so vorschreibt
 
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Du scheinst ein echtes Problem mit Tierärzten zu haben....
Könntest Du das mit denen klären, denen das geschuldet ist?
Alles andere ist eher fahrlässig.

Petra
 
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Ist schon das Ergebnis der Liquoruntersuchung da? Eiweiß / Zellzahl.
Waren die "Herde" im Rückenmark eigentlich eindeutig?
Hatte er mal Kontakt zu Waschbären?
Wurde ein EMG veranlasst?

Ich schreibe das, weil mich die Symptome auch an eine Polyradikulitis erinnern, wie sie bei Tieren und Menschen vorkommt.
(Das muss es natürlich nicht sein, da mein Wissen sich nicht auf Statistiken sondern auf einzelne Fälle bezieht und somit nicht repräsentativ ist.)
Ich kam darauf, weil die Erkrankung als Immunreaktion gedeutet wird, beim Menschen heißt eine Form dieser Reaktionen Guillain-Barré-Syndrom, beim Hund Coon-Hound-Syndrom, es gibt aber auch andere.
Ich würde auch nicht unbedingt eine Impfung dafür verantwortlich machen; solche fehlgeleiteten Immunreaktionen kommen auch nach allen möglichen auch "banalen" Infekten und z.B. nach einem Biss von einem Waschbären vor.

Die Diagnose ist sehr diffizil, die Behandlung meist pragmatisch. D.h. evtl. AB-Abdeckung zur Sicherheit, Corticoide im akuten Fall, ansonsten Immunglobuline (jedenfalls beim Menschen) und Physiotherapie.
Ich habe den Link von einer Praxis, die mit dem erstellenden Neurologen zusammenarbeitet.

http://tierneurologie-berlin.de/neurologische-erkrankungen-und-fälle/polyradikuloneuritis-pathie/

http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/downloads/pressemappe/polyradikulitis.pdf

Wie gesagt: Nur ein Beispiel für die überaus vielen Möglichkeiten und weswegen man bei einem "studierten" Tierdoktor besser aufgehoben ist als bei einem Quacksalber, der z.B. noch Strophantin verwendet, wie vom alten Sack empfohlen.
Auch ich alter Sack habe gaaaanz früher Strophantin eingesetzt - aber dazu gelernt.
 
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A

anonym

Guest
@Petra, nein habe ich nicht - wie kommst Du darauf ??
möglicherweise bin ich sogar sehr nah dran an dieser berufsgruppe - warum sollte ich mir selber in den A treten ??

vertrau Du allein auf die moderne Apparatemedizin, sowohl human als auch im vet Bereich
irgendwann landest Du im Nebel und ich wünsche dann "guten Verlauf"

überleg mal.. warum gehen denn die ganzen Diensthundeführer bevorzugt zu "alteingesessenen TA´s"

zum Stropantinaspekt des anderen Beitragsverfassers - was hast Du denn dazugelernt ?
welche Kontraindikation ist bedeutsam
und nenn mir eine vergleichbar lebensrettende intravenöse Masnahme bei .... als Alternative.

aber danke für den Hinweis und den aufgriff meines Hinweises Liquor
der TS geht darauf leider nicht ein - ich frage mich sowieso, warum er den Beitrag hier eingestellt hat
er muss dem behandelnden TA erstmal glauben - eine andere Alternative hat er nicht

aber er scheint immerhin zu zweifeln - DAS wäre die einzige Begründung für das posting
@TS, stelle doch mal das Blutbild hier ein bitte !!

@T, wie stehst Du zu volle-ladung-vet-pharma-impfung ?

einfach rein damit wie üblich oder risikobasiert ?
 
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@Petra, nein habe ich nicht - wie kommst Du darauf ??
möglicherweise bin ich sogar sehr nah dran an dieser berufsgruppe - warum sollte ich mir selber in den A treten ??

HP?

zum Stropantinaspekt des anderen Beitragsverfassers - was hast Du denn dazugelernt ?
welche Kontraindikation ist bedeutsam
und nenn mir eine vergleichbar lebensrettende intravenöse Masnahme bei .... als Alternative.
In den Leitlinien zur Behandlung der akuten und Chronischen Herzinsuff. ist Stroph. gänzlich verschwunden. Als Glykosid allenfalls Digitalis (Digoxin). Aber auch da scheint das Glykosid eher mit einer etwas höheren Mortalität verhaftet zu sein
http://circoutcomes.ahajournals.org/content/6/5/525
Stroph ist out, da viel zu unzuverlässige Wirkung.

aber danke für den Hinweis und den aufgriff meines Hinweises Liquor
der TS geht darauf leider nicht ein - ich frage mich sowieso, warum er den Beitrag hier eingestellt hat
er muss dem behandelnden TA erstmal glauben - eine andere Alternative hat er nicht
Dein Hinweis auf Liquor bezog sich auf eine (Fluss-)Myelografie. Die hat bei entzündlichen Veränderungen im Spinalkanal heute mit Recht keine Indikation mehr.
Selbst bei Raumforderungen ist sie der Myelografie (evtl. Kontrastmyelografie) eindeutig unterlegen. Kann man aber bei genauer Voruntersuchung und dezidierter Indikation (Prolaps) machen.
aber er scheint immerhin zu zweifeln - DAS wäre die einzige Begründung für das posting
@TS, stelle doch mal das Blutbild hier ein bitte !!
Was soll das bringen?
 
A

anonym

Guest
edit

Und wenn ich mir den "Nachfolger" so aus der Distanz betrachte, komme ich leider auch da zu dem Urteil, dass das Kasperle sich nur deswegen mit Kleintieren beschäftigt, weil die Kasse klingelt.

Warum habe ich ihm zB das Ellenbogen reparieren beibringen müssen ?
Warum hat er an der Uni nur eine Methode erlernt ??
Warum versagt er bis heute an über 50% aller Ohrentzündungen ???
..letztere therapiere ich zu 85% mit einem altmodischen Mittel aus, max. 2 malige Applikation nach Fremdkörperkontrolle.
Deswegen rufen mich heute noch Hundehalter aus befreundeten Revieren an. "Kannst Du mal... *die* kommen da nicht mehr weiter und fpr meinen Hund ist es die Hölle..."

Oder versuche mal zB mit einem Huhn heutzutage eine ordertliche Behandlung von einem TA zu bekommen.
Oder trau Dich damit in eine "Tierklinik".

Das Gelächter hinter vorgehaltener Hand wird Dich den ganzen Heimweg im Hinterkopf begleiten.
Alternativ schmeissen sie Dich gleich ohne Behandlungsansatz hochkantig raus.

In meiner aktiven Zeit habe ich einzelne Hühner aus Privathaltung für pauschal 5 Mark untersucht und behandelt, für eine OP habe ich 20 Mark genommen und da war im Falle Fraktur sogar die Bildgebung inkl.

Ich frage mich auch ernsthaft, welche Zeitgenossen sich z.B. TIERNAHRUNG beim TA aufschwatzen lassen.
Auch so eine kommerzielle Verblödung des Berufsfeldes - der TA ist inzwischen wohl überwiegend (Ver-)Kaufmann

Soviel zum Kassen-klingel-Modell.


und, mein lieber T
vertrau nicht allein auf "Studien", insbesondere ohne gesichert zu hinterfragen, wer Sie gezahlt hat.
Im Falle des Beispiels ist zu vermuten, dass durchaus deutsche "Forschungsgelder" beteiligt gewesen sein könnten.
Das Wissenschaft nicht gleich Wahrheit ist, wissen wir beide.

zur veralteten Spinaluntersuchung - was will uns das sagen ?
Wer nicht die notwendigen Apparate hat, ist heute ein schlechter Diagnostiker ?

Ich wage zu behaupten, am Blutbild mehr Indikatoren erkennen zu können als in 70% aller (fehlinterpretierten) MRT´s dargestellt.

Drücken wir dem TH einfach Daumen und Pfoten.
Schmunzeln musste ich jedoch beim Diffententialansatz "Borrelien"

Das klingt mir beinahe wie viele "behandlungsneutrale" LWS OP´s in solcherlei gelagerten Fällen.
Der TH kann froh sein, dass ihm zum Glück das erspart gebleiben ist.

Nach Bild ist sein Patient wohl kurzbeiniger Abstammung - was sagt uns dessen Gebäude, hoch x lang ?

Wirklich Glück, dass er damit zB nicht nach W nähe K gefahren ist. Dort doktort man inzwischen sehr gerne am langen Rücken herum bei Lähmungserscheinungen, oder nennt es, wenn man nicht sicher ist, "Ataxie" und man könnte ja auch mal "mit dem Messer reinkucken um Sicherheit zu haben"
 
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Moin!

Ist schon Sch..., wenn die Zeit so über einen hinwegläuft, oder? :roll:

Alleine Dein Tonfall sagt MIR, dass ich im Zweifel lieber bei @Thersites vorstellig würde (der hier schon häufiger bewiesen hat, dass er Studien von "Studien" unterscheiden und erstere auch interpretieren kann).

Und: ja, es ist in vielen Fällen problematisch, dass manche alte Untersuchungsmethoden oder das Wissen um heute seltene Krankheiten verloren geht, wenn die "alten Säcke" in Pension gehen. Allerdings sind darunter auch viele, die fortbildungsresistent sind und das, was sie 30 Jahre falsch machten, als Erfahrung verkaufen.

Viele Grüße

Joe
 
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Lieber alter Sack,
könntest du bitte, statt von deínen medizinischen Großtaten in der Vergangenheit zu schwärmen und die moderne Diagnostik zu verteufeln, was konstruktives zu dem aktuellen Fall sagen?

z.B. was du (wie du schrubst) bezüglich einer wahrscheinlichen Polyneuropathie aus einem Blutbild herauslesen würdest - könntest?
Und wieso du eine Flussmyelografie machen würdest, wenn die Klinik eher gegen eine Raumforderung spricht (was 1. auch "Apparatemedizin" und 2. immerhin auch invasiv ist)?
Und was ein gebrochenes Hühnerbein oder eine Otitis externa mit einer Lähmung zu tun hat?
Und wer hier den Begriff "Borellien" zum ersten Mal in den Ring geworfen hat?

Bitte dezidiert antworten und nicht wieder so ein sinn- und strukturloses Geschwafel.

.............

Nett wäre es vom TE, wenn er uns an dem Verlauf der weiteren Diagnostik und Therapie teilhaben lässt.
Insbesondere würde mich das Verhältnis Zellzahl./. Eiweiß im Liquor interessieren.
Bis dahin Alles Gute für den Hund und die Hoffnung, dass die Neuropathie möglichst defektlos ausheilt.
 
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