Erfahrung mit Myelitis?

A

anonym

Guest
T, Du weisst schon, dass das Wort mit dem grossen N kein ordentlicher Befund ist sondern nur eine Eingrenzung.
Deswegen habe ich auch vorhin den Begriff Ataxie einfach mal so in die Manege geworfen - ist genauso wenig greifbar.

Ich hätte den Anspruch, die Sache etwas genauer zu befunden.

Dafür würde ich ggf. 10 ml auf eine paar bestimmte ..ose Titer hin checken lassen.
Hat keiner gemacht hat es den Anschein. Campylobacter fallen mir da noch zusätzlich ein und Guillain-Barré passt vll. noch. Sollte es die vermutet kurzbeinige Rasse sein...


Das MRT samt schlafen legen an erster Stelle war unnötig, vll. Zeitverlust und nicht risikolos.
Eine umfassende Blutuntersuchung MUSS der erste Schritt - gerade bei Verdacht auf PN- sein, um mögliche, metabolische Ursachen abzuklopfen.
Kannst Du das anhand Deiner Befähigungen widerlegen ?

Aber wollen wir nicht schwarzmalen, vermutlich erholt sich der Organismus.

Sorry, mein Fehler - das Borl. Orakel warst nicht Du !


Ich will hier niemanden belehren sondern nur aufklären wenn ich Zeit dazu habe und mir gerade langweilig ist - jeder darf nach seiner Couleur "glauben" und "vertauen".

Dennoch ist es erstaunlich, dass Fortschritt (auch in der Medizin) ein so erstaunlich positiv besetztes Wort ist ;-)
Bedeutet Fortschritt "länger, gesünder und zufriedener Leben" ?
 
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Du bringst Befund (z.B. Ataxie) und Diagnose (z.B. Neuropathie) arg durcheinander.
Neuropathie war absichtlich ein sehr umfassender Begriff, da keine neuen Erkenntnisse vorliegen.

Blutbild (d.h. die zellulären Bestandteile) wäre kaum weiterführend. Serologie dagegen schon.

Guillain-Barre-Syndrom heißt (wie schon ausgeführt) beim Hund nicht GBS; und was das mit kurzläufigen Rassen zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Außer Polyradikulitis (deswegen meine Frage nach einer zytoalbuminären Dissoziation im Liquor) könnte ich noch Neosporose anführen.
Borrelioseserologie wäre in einem solchem Fall eigentlich die erste Maßnahme und sicher schon durchgeführt (obwohl imho weniger wahrscheinlich).

All das war in deiner "guten alten Zeit" wohl kaum so genau diagnostizierbar. Die böse Pharmamafia macht es heute möglich. Obwohl - falls es eine Polyradikulitis ist - wäre der Auslöser relativ wurscht und würde die Behandlung nicht beeinflussen.

Und schreib bitte deine Erkenntnisse nicht bruchstückhaft. (das Wort mit dem großen N...)

Medizin sollte kein Rätselraten sein und sich nicht in merkwürdigen Andeutungen verlieren.


Anmerkung in eigener Sache: Ich bin ja nur Humanmediziner, habe aber einige Patienten mit GBS gehabt.
Viele Stunden habe ich mit meinem TA damit verbracht, wo die Ähnlichkeiten und wo die Unterschiede bei Menschen-und Hundeerkrankungen sind.
 
A

anonym

Guest
gerne...
aber lassen wir die Wortstreitereien, das heilt nicht.

Gegen beides gibt es sowieso keine Universalpille - nur Stochern im Nebel und nur weil der Patient zB. wackelt, habe ich noch lange keine neurologische Störung befundet. Aber egal. Ich habe dem Patienten oder Tierhalter zumindest einen wichtig klingenden Begriff um die Ohren gehauen.

PNS ist klar, aber intrakraniell eher nein.

Wie betont, als ERSTES zur Ader, erst dann Strom auf die Geräte
Am meisten an der Sache stinkt mir das unötige MRT und damit ggf. einhergehende Verfälschen der Blutwerte durch die Narkose. Nebenbei kostet es Geld. "Du" nennst es "Igel Leistung" sorry, der musste sein !
Die Reihenfolge der Untersuchungen befindest Du als richtig - oder habe ich das falsch verstanden ?

@TS, kannst Du dich erinnern, wann Serum gewonnen wurde, über den Butterfly als er auf dem Tisch lag ?

Man könnte auch nochmal zwischen uns beiden ganz vorne anfangen.
Kindergarten wäre z.B. Natrium, Kalium, Kalzium, bes. Hypokaliämie wg. Veränderung der Aktionspotentiale, Elektrolytverschiebung > Lähmung
Nachdenkenswert, weil dann doch plötzlich sogar Narkoserisiko nicht wegzudiskutieren.

Nur als Beispiel - wenn der Hund für sein Leben gerne abgestandene Cola säuft und auch bekommt (wir wissen beide, was es alles gibt wenn "Mensch" es zu gut meint) - dann hat er je nach Grösse und Konsum nach rund 6 Monaten ein Kaliumproblem, jaaaaaa Cola ist auch deswegen ungesund !
Dann, siehe oben - wie finde ich das raus ?

Nebenbei, Tierhalter, welche stolz berichten "meiner trinkt Bier" sind 1000x weniger kritikbedürftig.

Botulinustoxin TypC könnte Dr. House noch vermuten - vll. nagt unser 4 beiniger Freund gerne an Kadavern !
Und siehe da, wieder erst ins Labor und danach erst die fortführende Diagnostik.

Aber Hauptsache es bessert sich.
Mein Vorschlag nach erfolgloser BB AB Gabe ist dargelegt. Und ich kann nur raten es zu versuchen.
Denn sonst setzt die Klinik wieder die Gelddruckmaschine in Bewegung....

So, nun macht der altmodische doc noch ein paar angekündigte Schlappöhrchen sauber und juckfrei, lässt sich 20 Euro dafür geben und freut sich, geholfen zu haben !
 
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Ich habe bei dieser Diskussion etwas den Überblick verloren.

Kontakt zu Waschbären hatte er nicht.

Die Probe wurde wärend des MRTs gewonnen. Ohne das MRT würden wir immer noch nicht wissen was los ist. Unser TA vor Ort konnte uns nicht mehr weiterhelfen.

Zugriff auf Das Blutbild habe ich nicht, da vetraue ich auf die Kommunikation mit den TA. Deuten kann ich das alles eh nicht. Er bekommt im Moment noch Antiobiotika und Vitamin B.

Zwischenzeitlich schafft er es aufzustehen und selbstständig stark wankend in den Garten zu gehen um seine Geschäfte zu erledigen, was zu seiner akuten Situation letzten Donnerstag doch schon eine deutliche Verbesserung ist.

Warum poste ich? Nicht weil ich zweifle sondern, wie ich es bereits zu beginn beschrieb, um Tips dankbar bin. Vor allem weil es laut Aussage des TAs eine relativ seltene Diagnose ist.
 
A

anonym

Guest
Seltenes Problem. Durchs Internet hört man mehr davon, was den Eindruck verstärkt, es nähme zu.
Hunderasse?
Mit viel Glück gibt es Spontanheilung.
Wenn nicht, muss jeder selbst entscheiden.
Wers mag: Das wäre mal zu Einführung ein Teil der Basisliteratur zu dem Thema.

Einer meiner Hunde hatte im Bush, weit weg von Hilfe, auch mal so was entwickelt, mit der Tiho hatte ich damals per Funk kontaktet. Ursach per Ferndiagnose war dann eine wie auch immer Entzündung (Prostatitis) mit Lähmungen Muskelproblemen etc und konnte mit einem Gyrasehemmer behandelt werden. Glück muss man haben.

Zugriff auf Das Blutbild habe ich nicht,

genau das ist schlecht, für Mensch und Tier gleichermassen.

Besorge Laborergebnisse und veröffentlich diese hier. Wenn der Richtige es liest, dann gibts auch richtige Hilfe.
dorn
 
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z/7

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Zugriff auf Das Blutbild habe ich nicht, da vetraue ich auf die Kommunikation mit den TA.

Sollte der TA per mail schicken können. Der bekommt das vom Labor wahrscheinlich auch so. Sonst als Fax. Als Kunde hast ein Recht drauf, zahlst ja auch dafür, und das nicht zu knapp.
 
A

anonym

Guest
@ TS, ganz sicher ? Blut während / im Verlauf des MRT´s genommen ??
mein lieber "ohne jetzt einen Namen zu nennen" - Du siehst, meine düstersten Vorstellungen bekommen Nahrung ;-(

Toll das er alleine marschieren kann !!

Im Prinzip hast Du recht, ihr wisst auf diesem Weg, dass "es eine Nervensache" ist.

Du gibst immer noch das gleiche AB wie vor dem Ergebnis des Blutbildes ?
Kannst Du bitte mal den Namen von der Schachtel ablesen und hier posten.

Blutwerte wären wirklich toll - Du kannst ja sagen, dass Du es einfach gerne für Deine Akten hättest.

Ich will jetzt nicht weiter Salz in irgendwelche ggf. gar nicht vorhandenen Wunden kippen - aber vll. können wir durch diesen Thread alle etwas an Kritikverhalten hinzulernen und auch etwas Aufklärungsarbeit leisten, was die Methodik und Arbeitspraxis von "Tierkliniken" heutzutage anbelangt.

Und... manchmal ist es einfach so, man hat "ein Bauchgefühl".
Ich bin gespannt, ob wir es widerlegen können - ich irre mich auch gerne diesbezüglich mal und bin schlicht aus Erfahrung ein Schippchen misstrauischer als andere.

Sieh Du das bitte keinesfalls an irgendeiner Stelle als Kritik ! Du hast das für Dich und den Racker das bestmögliche veranlasst.
Sollten wir jedoch belegen können, dass der beschrittene Weg zwar letztendlich geholfen hat, jedoch sehr teuer erkauft wurde, sind wir genau an dem Punkt, welchen ich aufzeigen möchte !
 
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Das bekommt er. In einer Woche sind wir zur Kontrolle in der klinik dann lass ich mir die Testergebnisse mitgeben.

Zwischenzeitlich steht er auch ohne Aufforderung alleine auf aber insgesamt extrem wackelig. Wir sind aber an einem Punkt angekommen an dem wir ihn nicht mehr einschläfern werden. Um jede Verbesserung sind wir froh, aber auch so werden wir ihn bei uns behalten. Er quält sich nicht, kann mitlerweile seine Geschäfte halbwegs normal erledigen und fordert uns regelmäßig zum Ballspiel auf.

Ich werde trotzdem mal unsere TA fragen ob es vorher für so etwas keine Diagnostik gibt, denn am Ende ist es doch ne Entzündung oder nicht? Wenn ich krank bin ist das erste was meine Hausärztin macht meine Leukos testen und entscheidet dann über die Behandlung je nach Virus oder bakteriellen Infekt. Aber naja... Es ist wie es ist. Ich habe bei meinen bisherigen Hunden (4) viel Glück gehabt.
 
A

anonym

Guest
MRT Befund? gibt es eine Liquorpunktion? Laborbefunde kommen wohl
dorn
 
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MRT Befund? gibt es eine Liquorpunktion? Laborbefunde kommen wohl
dorn

Ich hab zwar keine Ahnung was eine Liquorpunktion ist, aber hat im hinteren Bereich der Wirbelsäule eine ausrasierte Stelle, an der Rückenmarks-/ Gehirnflüssigkeit entnommen wurde um Erreger zu prüfen. Meinst du das damit?

Der TA meinte, dass es aber auch kein 100%iger Ausschluss sei, wenn dort keine Erreger gefunden werden.
 
A

anonym

Guest
genau das, dann machen die ja alles was man machen kann.
dorn
 
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Bei dem von mir vermuteten (Polyradikulitis, entsprechend dem GBS vom Menschen) wird es keine Reaktion der Leukocyten geben.
Ursache ist meist ein banaler Infekt in der Vergangenheit, der eine Autoimmunreaktion induziert.
Die elektrisch isolierenden Scheiden der Nervenbahnen werden quasi undicht, woraus eine verminderte Leitfähigkeit resultiert. Für die Diagnostik ist ein EMG hilfreich, was die Nervenleitfähigkeit überprüft.
Einen Hinweis kann der offensichtlich entnommene Liquor geben: Weist er einen hohen Eiweißgehalt OHNE erhöhte Zellzahl auf ( sog. zyto-albuminäre Dissoziation) wäre das rel. typisch.

Das gegebene Medikament ist kein eigentliches Antibiotikum, sondern eine Kombination eines Sulfonamids mit einem Folsäureantagonisten, das z.B. bei bakteriellen Harnwegsinfekten gerne gegeben wird. Evtl. auch nur zur Sicherheit oder falls doch eine Neosporose (Infektion mit einem Toxoplasmose-ähnlichem Einzeller, der u.a. gerne durch Barfen verbreitet wird) vermutet wird, dieser kann auch eine Polyradikulitis auslösen, allerdings seltener. In diesem Fall müsste es aber eine erhöhte Zellzahl im Liquor geben. - Deswegen meine penetrante Nachfrage nach dem Liquorbefund.
Bei Mensch und Hund weist die autoimmune Erkrankung eine hohe Selbstheilungsrate auf. Defekte können evtl. zurückbleiben, je mehr, um so später die Besserung eintritt.
 
A

anonym

Guest
hoffen wir für den Hund einfach das Beste !
die Medikation wird zumindest keinen Schaden verursachen

Aber nach wie vor zweifelhaft ist die diagnostische Vorgehensweise. Wie T schreibt, Nervenleitfähigkeit ist ein sehr guter Ansatz und Selbstheilungsprognose gut !

Und wie von mir -aufgrund der Wohngegend vermutet- , ist er in der Klinik in H. gelandet.
Notier Dir mal "Seligenstadt" - das ist auch nicht wirklich weit weg von euch und man hört "in der Branche" weit weniger negatives !

Die 5-fach volle Dosis Impfung war auch aus H ?
Du weisst jetzt, was beim nächsten Impftermin - bei diesem Hund - vorsichtshalber zu tun bzw zu unterlassen ist....
 
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z/7

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Falls die Myelitis Folge einer Autoimmunreaktion ist, die durch die Impfung ausgelöst wurde, waren die Schuldigen ja wahrscheinlich die Adjuvantien, die eine bessere Immunreaktion hervorrufen sollen.

Gibt es eigentlich auch Impfstoffe mit weniger davon, so daß man bei bekannt überreagierenden Individuen das Immunsystem nicht ganz so stark provoziert?
 
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Wenn wir über das GBS beim Menschen als Modellfall einer solchen Autoimmunreaktion sprechen(und nur darüber gibt es imho einigermaßen belastbare Statistiken) ist die Inzidenz dieser Erkrankung ja insgesamt sehr gering. Eine Induzierung durch eine Impfung wurde zwar mehrfach vermutet, jedoch scheint in der Mehrzahl der Fälle ein banaler Infekt der Auslöserzu sein. Relativ selten ist überhaupt eine Impfung davor „ in verdächtigem Abstand“ erfolgt. Bei den Fällen, die mir persönlich bekannt sind, lag sicher keine Impfung vor (was statistisch aber nix aussagt).
Natürlich kann man auf „Impfverstärker“ (meist Aluminiumhydroxid) verzichten.
Aber das würde andererseits die Impfungen unwirksamer machen. Höhere Dosen oder Wiederholungsimpfungen wären erforderlich.

Auf jeden Fallwerden diese Stoffe aber von interessierter aber unwissenschaftlicher Seite für alles Mögliche vom Golf-Syndrom (Squalen) bis zum Autismus verantwortlich gemacht.
Nix davon ließ sich aber bisher belegen.
Dazu:
http://www.pei.de/DE/arzneimittelsi...ie/gbs-guillan-barre-syndrom-studie-node.html
 

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