Biotophege-Kleine Hegebüsche aufstellen??

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Hallo liebe Niederwildexperten.
In der letzten Zeit habe ich mir angewöhnt beim Freischneiden von DJ - Ständen und anderen Einrichtungen dass entstehende Prossholz zu kleinen Hegebüschen aufzuschichten.
Jetzt meine Frage, da das, obwohl es nebenbei geschieht auch Zeit braucht:

Können auch solche kleinen ,,Deckungsinseln" für Hasen ein brauchbares Versteck bieten, oder macht dies nur Sinn, wenn man gleich ganze Hecken anlegt?

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Hoffe auf gute Antworten.
Gruß von einem der Hoffnung beim Niederwild hat.
 
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In seinem Buch "Der Jagdteckel" beschreibt Hans Lux, wie er seinen Waldarbeitern vorgab, beim Durchforsten systematisch solche "Stöberhaufen" anzulegen (der Begriff Hegebusch ist anderweitig belegt - damit meint man eigentlich Feldholzinseln im Feld). Unten ein paar dickere Stämme, darüber dann das Kleinholz geschichtet. Vom Kaninchen über Hase bis Iltis oder Marder konnte da alles herauskommen - wenn man seinen Teckel darunter schickte.

Wenn der Unterwuchs so dicht ist wie bei Dir auf dem Foto zu sehen, benötigt der Hase solche Haufen eigentlich nicht, zumal er da auch nicht unbedingt gerne drunter liegt. Kaninchen sind für solche Sachen sicherlich dankbarer - wenn es denn (noch) welche gibt.
 
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Der Hase liegt meiner Erfahrung nach lieber frei in der Sasse. Als wir noch Kaninchen hatten, haben wir bei Durchforstungen auch immer gehäufelt. Das wurde auch sehr gerne angenommen. Ob die Mengen wie auf dem Bild dargestellt als DEckung reichen und angenommen werden, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Gruß
 
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Stelle eigentlich immer fest, dass es dem Hasen eigentlich egal ist, was ÜBER ihm ist, sofern es UNTER im trocken ist. Ideal für den Hasen sind Altgrasstreifen. Da liegen sie bei uns gerade in der nasskalten Zeit ab November eigentlich immer welche. Hecken werden auch gut angenommen, gerade mit viel Laub.
 
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seit dem wir den Uhu im unserem (überwiegend Wald)-Revier haben, liegen die Hasen so gut wie nie mehr offen in der Sasse. Wenn wir mal einen hoch machen, dann in jungen (und dichten) Anpflanzungen oder unter Dornen. Es mag mich täuschen, so viele Hasen haben wir ja nicht, aber es schein schon recht deutlich ausgeprägt zu sein bei uns.
 
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Vielen Dank schon mal für die Antworten. Also die Kaninchen spielen keine Rolle, da es diese bei uns leider noch nie gab. (Liegt wohl am Boden, aber in BW sind die Lapuze sowieso nicht so flächig verbreitet)
Also wenn ein hoher Prädationsdruck, v.a. durch Luftwaffe herrscht, dann nehmen Sie Deckungen gerne an, wenn nicht, dann lieber Offenland und ,,richtige" Hecken??
Grundsätzlich also Sinnlos oder Sinnvoll, wenn man beachtet, dass wir keine Kanin haben und auch nicht bekommen werden ?

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Reisighaufen à la Benjes helfen dem Hasen nur wenn man ihnen eine Motorsäge mitgibt, damit sie überhaupt reinkommen. Derartige Haufen sacken normal aufgelegt schnell zusammen. Im ersten Jahr 1 Meter, ein Jahr später 0,5 m und ein Jahr später bei 0,25 m siehst nichts mehr.
Anders ist es wenn das Reisig auf einem Lager liegt, s´z. B. einen stärkeren Ast in Abstand vom Boden in einer Astgabel auflegen.

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Reisighaufen à la Benjes helfen dem Hasen nur wenn man ihnen eine Motorsäge mitgibt, damit sie überhaupt reinkommen. Derartige Haufen sacken normal aufgelegt schnell zusammen. Im ersten Jahr 1 Meter, ein Jahr später 0,5 m und ein Jahr später bei 0,25 m siehst nichts mehr.
Anders ist es wenn das Reisig auf einem Lager liegt, s´z. B. einen stärkeren Ast in Abstand vom Boden in einer Astgabel auflegen.

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Sehr gut, das mache ich!!
Beim Zurückschneiden von Wildhecken unbedingt die Besitzer (meist Forst in meinem Fall) fragen oder sind die in der Regel auch an der Pflege der Hecke interessiert?
Gruß JJ28
 
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Moin!

Sehr gut, das mache ich!!
Beim Zurückschneiden von Wildhecken unbedingt die Besitzer (meist Forst in meinem Fall) fragen oder sind die in der Regel auch an der Pflege der Hecke interessiert?
Gruß JJ28

Bastelst Du sonst auch an fremdem Eigentum rum, ohne den Eigentümer zu fragen? Sorry, natürlich musst Du das mit dem Eigentümer abklären. Und schau mal in das bei Euch geltende Naturschutzgesetz etc., was da zum Thema Gehölzschnitt in der freien Landschaftdrin steht. Da gibt es Zeiten, wo man die besser nicht anrührt. Und wenn das z. B. eine Wallhecke mit einem Schutzstatus ist, dann brauchst Du eventuell noch eine Genehmigung von der UNB.

Und ja, auch die Forsten haben ein Interesse daran, Hecken zu pflegen. Nur sind die unterschiedlich drauf - manche lassen einen machen, stellen gar Werkzeug und Material, andere lehnen das aus verschiedenen, meist formalen, Gründen ab. Auch deshalb: sprich mit dem Eigentümer. ;-)

Viele Grüße

Joe
 
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Ja klar, liegt eigentlich nahe. :) Ich merke nur zurzeit, dass bei uns einige Hecken am ,,rauswachsen" sind und möchte, obwohl ich der einzige bin, der da dahinter ist gerne die Hecken pflegen.
Danke für die Antwort

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Wenn es um die Verbesserung der Deckungssituation geht, dann ist die Heckenpflege mit Einbau des Reisigs die schnellste Methode. Da entsteht Deckung von einer Minute auf die andere...Allerdings kommt der Großteil welcher sich mit der Heckenpflege befasst nicht aus dem Tal der Ahnungslosen heraus. Und so wird in aller Regel mehr Biodiverstät zerstört als gefördert. Es ist längst an der Zeit dass die Jäger dieses Instrument der Hege wieder selbst in die Hand nehmen. Kommunen sind für derartige Aktionen nicht geeignet, außer wenn man Stadtparkverhältnisse im Revier haben will.
 
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Nebenbei immer bedenken, dass solche Asthaufen in der freien Feldflur auch immer den Lebensraum für das Wiesel und ggf. den Marder verbessern.
Ich hatte hier irgendwo mal ein Wieselprojekt aus der Schweiz verlinkt, wo man gezielt durch die Schaffung solcher Strukturen das Wiesel fördern möchte.

hier der Link: http://wieselnetz.ch/de/home/projekte-win/praxisprojekte/

:no:

Also sollte im Niederwildrevier auch gleichzeitig dessen Bejagung intensiviert werden. Aber lieber solche Deckungen schaffen und das Raubzeug bejagen, anstatt auf solche Deckungsstrukturen zu verzichten.

Als weiterer Nebeneffekt überwintern in solchen Asthaufen auch diverse Insektenstadien und Spinnen.
 
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Der Vorteil ist ja bei den Haufen das man genau weiß wo man die Wieselwippbretfalle hinstellen kann.;-) Zur Sicherheit schadet ne Kastenfalle zusätzlich auch nicht. :-D Ich pflanze immer gerne noch Brombeere und Hundsrose an die Haufen bzw. Benjeshecken. Die Haufen geben ne gute Starthilfe und Schutz (vor Mulcher und Pflug;-)) und wenn die zusammen fallen übernehmen die Pflanzen.Liguster Stecklinge gehen natürlich auch immer super.
 
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Neben der Falle kann man die Haufen im Winter auch gut mit dem Hund ausgehen. Mein Hund zeigt zuverlässig an, ob Marder und Co unter dem Reisig sitzen. Dann wird kurz mit dem Frontlader angelupft und schon springt er.
 

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