Ein Philosoph zur Weidgerechtigkeit

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Sehr guter Beitrag, nur schade das sowas nicht in öffentlich rechtlichen Proletensendern gezeigt wird.
 
P

Peter49

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So etwas klappt nur, wenn eine Sendong so angelegt ist, Informationen oder auch Ansichten und Meinungen unter die Leute zu bringen und die Beteiligten nicht schon von vornherein (erbitterte) Gegner sind.
So wie es in dieser Sendung der Fall zu sein scheint.
Die Journalistin will sich über ein Thema informieren, das ihr fremd ist, und sie diskutiert, um Klärung zu gewinnen.

Wenn man unsere einschlägigen Talkshows betrachtet, sind sie völlig anders konstruiert:
Es werden absichtlich zwei Parteien aufeinander losgelassen, die möglichst konträr zueinander stehen und die dafür bekannt sind, niemals bereit zu sein, von ihrer Meinung abzuweichen oder auch nur nachdenklich zu werden.
Und diese Sendungen haben eben nicht den Zweck der Information (der Informationsgehalt ist gering, denn die Show eskaliert meist in kurzer Zeit zu Geschrei und gegenseitige Beschimpfung), sondern primär der Steigerung der Konfrontation um der Einschaltquote willen.
 
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So sieht dann also eine perfekt zerwirkte Sozial-Anthropologin & Radio-Kultur-Journalistin aus!

Es ist ganz einfach ein Genuss, wie Alexander Schwab die stadtgrüne Dame zerlegt!

Er beschönigt nicht, dass Jagd ein Geschäft ist, welches mit dem Töten zu tun hat. Dafür weiß er es zu erklären - und -

sofern dieser bereit oder in der Lage ist - es auch einem Veganer begreiflich machen könnte.

Über diese Notwendigkeit wäre zu diskutieren.

Einfach gut - wir brauchen mehr solche Leute, um uns einfacher gestrickten Lodenträgern mehr passende Antworten an die Hand zu geben.

Eigentlich ein Pflichtbeitrag nicht nur für die Jungjägerausbildung.
 
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Die Argumentation finde ich ziemlich schwach: Das Einklinken des Menschen in die vorhandene Nahrungskette von Pflanze-> Insekt -> Tier ist schon faktisch angreifbar, vernachlässigt die bestehende Entscheidungsfreiheit des Menschen und kann keine moralische Begründung der Jagd liefern (https://de.wikipedia.org/wiki/Humes_Gesetz). Gleiches gilt für den von ihm vorgebrachten Jagdtrieb. Auf Wildschutz im Sinne einer Regulation bereits gestörter Ökosysteme, Schutz der Nutzung von Acker & Wald und die Frage, warum nachwachsende Ressourcen (Wildbret) nicht genutzt werden sollen, wird nicht hinreichend eingegangen. Gerade fehlt mir die Zeit zu mehr.. Grüße erst mal, Allons!
 
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Es ist ganz einfach ein Genuss, wie Alexander Schwab die stadtgrüne Dame zerlegt!
Ich sehe das anders: Er zerlegt gar nichts, sondern hat eine äußerst zahme Dame vor sich, die sich gutwillig sein furchtbar umständliches Geschwurbel (ist halt Schweizer) in der "Tonlage" der Sendung mit der Maus anhört.
Wenn der einen/eine richtigen GEGNER gehabt hätte, wäre ihm sein "Gedrösel" um die philosophischen Ohren gehauen worden. Dass die Jagd dem Menschen als Anlage gegeben sei, war die klarste Aussage von ihm.
 
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Ich sehe das anders: Er zerlegt gar nichts, sondern hat eine äußerst zahme Dame vor sich, die sich gutwillig sein furchtbar umständliches Geschwurbel (ist halt Schweizer) in der "Tonlage" der Sendung mit der Maus anhört.
Wenn der einen/eine richtigen GEGNER gehabt hätte, wäre ihm sein "Gedrösel" um die philosophischen Ohren gehauen worden. Dass die Jagd dem Menschen als Anlage gegeben sei, war die klarste Aussage von ihm.

Was sind denn Deine Antworten auf diese Fragen? Das meine ich nicht offensiv, es interessiert mich nur.

Wieviel Leute sich das wohl anschauen?

Etwas kritischer hätte sie schon nachbohren sollen, so wirkte es auf mich beinahe wie ein "Blaserfilm".

Viele Jäger tuen gutes für die Natur und für sich, die Vereinfachung, wie viel hundert Millionen Euro gespart würden durch die Freizeitjäger kann eigentlich nur ironisch gemeint gewesen sein.
 
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...Etwas kritischer hätte sie schon nachbohren sollen, so wirkte es auf mich beinahe wie ein "Blaserfilm"....

Die Dame war definitiv ein Kooperationspartner für die "richtigen" Fragen und keine Kritikerin.

....Viele Jäger tuen gutes für die Natur und für sich, die Vereinfachung, wie viel hundert Millionen Euro gespart würden durch die Freizeitjäger kann eigentlich nur ironisch gemeint gewesen sein.

:biggrin:
 
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Da gefällt mir

die Kolumne von Mahoney in "Sports Afield" alle 2 Monate wesentlich besser;

der ist dem Zeitgeist voraus und weiß, wovon er schreibt. Schade, dass er nicht zumindest von deutschen Jagdmedien übersetzt und regelmäßig gebracht wird. Das wäre wesentlich gehaltvoller, als Geschreibsel über für und wider von Loden oder Plastikplönnen.

Gruß,

Mbogo
 
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Die Argumentation finde ich ziemlich schwach: Das Einklinken des Menschen in die vorhandene Nahrungskette von Pflanze-> Insekt -> Tier ist schon faktisch angreifbar, vernachlässigt die bestehende Entscheidungsfreiheit des Menschen und kann keine moralische Begründung der Jagd liefern (https://de.wikipedia.org/wiki/Humes_Gesetz). Gleiches gilt für den von ihm vorgebrachten Jagdtrieb. Auf Wildschutz im Sinne einer Regulation bereits gestörter Ökosysteme, Schutz der Nutzung von Acker & Wald und die Frage, warum nachwachsende Ressourcen (Wildbret) nicht genutzt werden sollen, wird nicht hinreichend eingegangen. Gerade fehlt mir die Zeit zu mehr.. Grüße erst mal, Allons!

Verstehe nicht ganz, warum wir unsere eigenen Beiträge nicht editieren können.. Ich bemühe mich regelmäßig, im Arbeits- bzw. weiteren Bekanntenumfeld das Thema Jagd bekannter zu machen. Das geht damit los, dass ich mich stets gerne als Jäger oute, um Gelegenheit für Fragen zu geben und wenns genutzt wird darauf auch eingehen zu können. Es geht ja nicht um "Missionierung" sondern um das selbstverständliche dafür einstehen. In den Unterhaltungen ist zumeist eine der ersten Fragen, was wir denn mit den geschossenen Tieren anschließend machen? Mit dem Hinweis auf die sorgfältige Verwertung (deswegen sorfältige Ausbildung der Jäger, deswegen Trichinenschau bei Sauen etc.) erledigen sich schon m.E.n. 80% der Vorurteile. Der Hinweis auf Jagd als Ausgleich im Delta von Tierschutz-, Tiernutzungs- und Waldnutzungsinteressen, die dann in *verpflichtend zu erfüllende* Abschußpläne gegossen werden, bringt weitere Aha-Erlebnisse. Und was ist mit dem Wolf? Wir mögen den Wolf und freuen uns darauf, wenn er hier wieder heimisch wird, wollen aber auch, dass die dadurch entstehenden Veränderungen im Revier (Minderung der Bestände, Verhaltensänderung des Wildes, geringere Strecke bei höherem Jagdaufwand und finanzielle Einbußen) beachtet und hinreichend kompensiert werden. Letztendlich sind die Jagdausübungsberechtigten ja diejenigen, die die größte Last durch den Wolf zu tragen haben, ohne gesellschaftliches Entgegenkommen darf man sich nicht wundern, wenn die Jägerschaft mt dem Wolf fremdelt. Damit sind die größten Themen durch (wenn es sich nicht um fanatische Jagdgegner handelt, die sich aber in der absoluten Minderheit). Wenn sich die Gesellschaft dazu entschließt, die zwingend notwendige Bejagung komplett und ausschließlich durch Berufsjäger durchzuführen ist das ja auch OK, die Mehrkosten wären aber exorbitant und sachlich nicht zu vertreten. Grüße, Allons!

P.S. Das mit der Waidgerechtigkeit wäre dann nochmal separat zu diskutieren.
 
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Wenn sich die Gesellschaft dazu entschließt, die zwingend notwendige Bejagung komplett und ausschließlich durch Berufsjäger durchzuführen ist das ja auch OK, die Mehrkosten wären aber exorbitant und sachlich nicht zu vertreten. Grüße, Allons!

Das Einklinken des Menschen in die vorhandene Nahrungskette von Pflanze-> Insekt -> Tier ist schon faktisch angreifbar, vernachlässigt die bestehende Entscheidungsfreiheit des Menschen und kann keine moralische Begründung der Jagd liefern

.
Zum 1. Nein, das wäre nicht ok., weil diese Entscheidung mehrere Unterstellungen impliziert, nämlich, dass "Hobbyjäger" a) Lusttöter sind, während Berufsjäger ihren Job "kalt" erledigen, b) "Hobbyjäger" ihre Aufgabe nicht sachgerecht erfüllen.

Zum 2. Natürlich kann "Das Einklinken des Menschen in die vorhandene Nahrungskette" eine moralische Begründung liefern, denn eine "bestehende Entscheidungsfreiheit" ist eine solche nur, wenn man sich nicht gegen Fleischkonsum entscheiden MUSS.

Deine Argumentationsweise in diesen Punkten spiegelt m.E. im Wesentlichen die "klassischen" Kurzschlüsse der Jagdgegnerszene wider.
 
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Dass sie immer einen "Gegner" haben müssen macht die Deutschen allseits so beliebt und sympathisch.

Ich erinnere mich nicht, behauptet zu haben,"man" müsse immer einen Gegner haben. Bei Jägern soll das Gegnerhaben aber gelegentlich der Fall sein, und zwar unabhängig von der Nationalität.;-)
 
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.... diese Entscheidung mehrere Unterstellungen impliziert, nämlich, dass "Hobbyjäger" a) Lusttöter sind, während Berufsjäger ihren Job "kalt" erledigen,....

Das sehe ich nicht so. Beide haben sich ohne Zwang für ihre Jagdausübung entschieden, weil sie das interessant finden. Man kann einen "Job" m. E. nur in höchster Qualität erledigen, wenn man die Aufgaben gern erfüllt. Ich denke, das wird die Gesellschaft auch einem Berufsjäger zugestehen und sich keinen "gefühlskalten Killer" dafür wünschen.


....b) "Hobbyjäger" ihre Aufgabe nicht sachgerecht erfüllen....

Da liegt der Hase im Pfeffer!

Der Berufsjäger übt die Jagd zielgerichtet aus. Er hat einen Auftrag und führt den (hoffentlich) professionell in gutem Trainingszustand aus. Mehr nicht.

Der "Generalverdacht" gegenüber Freizeitjägern unterstellt dagegen, dass ihre Jagdpassion sie auch über ein (gesellschaftlich als sinnvoll) definiertes Ziel "hinausschießen" lässt, einfach, um für das viele investierte Geld einen Gegenwert in Form von Jagdvergnügen zu haben. Das müsste erst mal entkräftet werden.
 
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Das sehe ich nicht so. Beide haben sich ohne Zwang für ihre Jagdausübung entschieden, weil sie das interessant finden. .

Der "Generalverdacht" gegenüber Freizeitjägern unterstellt dagegen, dass ihre Jagdpassion sie auch über ein (gesellschaftlich als sinnvoll) definiertes Ziel "hinausschießen" lässt, einfach, um für das viele investierte Geld einen Gegenwert in Form von Jagdvergnügen zu haben. Das müsste erst mal entkräftet werden.
Ich weiß das. In der Jagdgegnerszene und in Teilen der Gesellschaft unterstellt man dem "Hobbyjäger" als Hauptmotiv aber die Lust am Töten- und will auch deshalb Berufsjäger haben, weil man offenbar annimmt, dass er seinen Job "kalten Herzens erledigt".


Anders: Wenn man schon Tiere töten muss, darf das Ganze auf keinen Fall Freude machen.

Das zweite kann man nicht entkräften, und es ist völlig verständlich, dass jemand für sein Geld einen Gegenwert möchte. Der Gesellschaft weismachen zu wollen, dass jemand große Summen bezahlt, um ausschließlich altruistisch-gesellschaftsnützlich tätig zu sein, ist zum Scheitern verurteilt.
 
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