So, (quick & dirty) Resultate um die Eigenschaften der gewünschten Kombination etwas mehr zu beleuchten:
Ausgangsbasis:
*Vorarbeit und
DEVA Resultate von Darkwave hier im Thread
*Erfahrung mit eigenem Pulverlos aus der 9,3x62 PPU "Namibialadung"
*Ladedaten
Reload Swiss und
Kunden
*Fabrikmunition von DoubleTap leistet angeblich 3900 ft-lbs = 5288 J aus 24" Lauf.
Gesucht:
*Noch vertretbare Maximalladung mit 250 gr TTSX und RS60 Pulver, das verschiedenlich als Bestpulver mit höheren Geschossgewichten in der 9,3x62 gehandelt wird
*Angedachte praktische Grenze: 5250 J aus 65 cm Lauf
Resultate (ohne Druckmessung, noch ohne Präzisionsmessung):
1.) Vergleich mit Darkwaves 66 gr RS60 Ladung bei OAL von 84,5 mm im
60 cm Testlauf
-> durchschnittlich
779 m/s und 4920 J bei 3720 Bar (pmax für 9,3x62 sind 3900 piezo Bar)
Nachbau: 66 gr RS60 bei 84,5 mm, Hülsen ebenfalls etwa 75,2 oder 75,3 gr mittlere Wasserkapazität abgeschossen
Unterschied: kein Crimp auf dem Führband, CCI 250 LRM Zündhütchen statt Federal 210 LR
a) Heym SR 30 mit
55 cm Lauf: 773 m/s, 776 m/s, 771 m/s -> durchschnittlich
4844 J, flammt etwas
b) M98 mit
65 cm Lauf: 787 m/s, 788 m/s, 786 m/s -> durchschnittlich
5017 J
Beobachtungen: geringer Geschwindigkeitsverlust durch 55 cm Lauf, geringer Geschwindigkeitsgewinn durch 65 cm Lauf.
776 m/s Laborierung aus Heym mit
flacherem Zündhütchen.
787 m/s Laborierung aus M98 mit leicht halbseitig mattiertem ZH (evtl. Gasleck durch weite Zündglocke der gebrauchten Ausgangshülse?).
Hülsen aus Heym mit vergrößertem P1 Maß: 12,12 und 12,11 mm (Weites Lager? Durch fehlenden Crimp initiale Bewegung des Geschosses
bei Zündung vor die Felder und dann Gasdrucksteigerung? Ein Kapazitätsausreißer abgeschossen auf 75,7 gr)
Weitere Beobachtung hier ggf. erforderlich.
2.) Mögliche Leistungssteigerung durch weiteres Heraussetzen des Geschosses und damit Gewinn an Brennraum ohne Drucksteigerung:
Angenommen wurde im Vorfeld, dass pro mm etwa ein Grain Kapazitätsgewinn herausspringt, was bei entsprechender Nachfüllung möglicherweise
ein Energieplus von einem halben Grain Pulver entsprechen dürfte.
Zudem wurde ein Lee factory Crimp am Hülsenmund in die hinterste Entlastungsrille angebracht, zunächst bei OAL 86,6 mm (s.u.),
dann mit OAL 86,2 mm, damit die Hülse sich auch ggf. am vorderen Führband abstützen kann, um vielleicht einen besseren
Druckaufbau zu bekommen und um das "Wandern" des Geschosses zu minimieren, da bei RS60 mit hoher Kompression gearbeitet werden muss.
Hier nur im 65 cm M98:
a) war (nur) die oben dargestellte Patrone mit 86,62 mm und Crimp bei 66 gr Ladung: 794 m/s und
5106 J.
-> Crimp scheint vorteilhaft, Leistungsplus trotz größerem Verbrennungsraum.
b) nominal 86,2 mm (nach vorherigem Repetierversuch doch noch anscheinend etwas gewachsen, ca. +0,1 mm):
804 m/s, 799 m/s -> durchschnittlich
5203 J
c) nominal 86,2 mm (aber wieder etwas gewachsen): 811 m/s, 812 m/s, 814 m/s -> durchschnittlich
5345 J.
Beobachtungen: Durch größere Länge nicht in allen Waffen verwendbar, Crimp in Entlastungsrille offenbar vorteilhaft,
Energieausbeute besser als erwartet, P1 Hülsenmaß normal mit 12,065 mm, 12,08 mm, 12,065 mm, ZH Bild normal:
Quickload Modellierung als "educated guess" mit Ba 0,4150 und Sebert'scher Faktor 0,6.
Test bei etwa 4-6 Grad Außentemperatur, 1031 hPa Luftdruck.
Praktische Maximalladung imho mit einem halben Grain weniger, also 67,5 gr.
Das klopft einem mit 3,3 Kg Waffe doch schon ganz schön die Schulter weich im Sitzen... :roll:
Kein Anspruch auf Vollständigkeit, wissenschaftlichen Testaufbau usw. aber vielleicht kann jemand Honig daraus ziehen.
Auf jeden Fall sollte auch nochmal das D073.6 als etwas schneller brennendes Pulver in der Kombination getestet werden,
da das RS60 wahrscheinlich nicht restlos im Lauf verbrennt und 113 % Ladedichte schon recht heavy ist.