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Mir ist es nicht egal.
Der Daunenparka wäre das letzte was ich mir für die Jagd kaufen würde, aber ich muß das Teil auch nicht weit durch die Gegend schleppen, brauche also nichts besonders leichtes.
Dagegen ist Daune zwar leicht, aber vergleichsweise empfindlich.
Bei fast 600 € finde ich das Teil zu teuer, da hätte man auch besseren Loden verwenden können. Aber es gibt keine Alternative, alles aus dem Bergsport ist lauter und weniger robust.
Der Ansitzmantel ist outstanding. Trotz des billigen Loden.
@ cast,
ich denke, Du debattierst die Ausrüstungsthemen ein wenig zu theoretisch und nach der reinen 'Papierform'. @ cast, gestatte mir das kleine Foulspiel: gehst Du mit den Klamotten auch jagen oder liest Du nur die Etiketten ;-)
Als bekennender und schwer zu heilender Ausstattungsfetischist, habe ich mir 'ne Menge Kram zusammengekauft und durchaus die Möglichkeit des Vergleiches. Ich besitze zwei Thinsulate gefütterte Gore-Tex Parka und diverse andere vermeintlich sehr warme (ich hatte auch mal einen Deerhunter Rusky Parka, den ich abgegeben habe) Jacken. Die Wärmeleistung des Carinthia Loden-Daunen-Parka wird von keinem ansatzweise erreicht. Ja, das bezahlt man auch mit Volumen (wenn er nicht komprimiert im Packsack steckt) und mit der Tatsache, dass er nicht geeignet ist, damit durch den Schwarzdorn zu kriechen.
Mit entsprechend extremer Kälteschutzbekleidung wird der Jäger (!) das aber üblicherweise sowieso nicht tun und die Jacke bei entsprechend bewegungsintensiver Jagd - in kalten Höhenlagen - eh im Rucksack transportieren und nur anziehen, wenn er irgendwo rastet oder ansitzt. Schon allein, weil die Bewegungsfreiheit zu sehr eingeschränkt ist, das in jagdlich relevanten Umgebungen im Winter dann wieder mehrheitlich deutlich zu warm ist (ja, auch im Hochgebirge) und der Jäger keine unaufschiebbaren militärischen Operationen im Hochgebirge ausführt, die diese Beweglichkeit und den extremen Kälteschutz zwingend erfordern würden. Schlicht schon, weil man jagdliche Aktivitäten unter extremen Kältebedingungen im Hochgebirge auch abbrechen kann und am nächsten oder übernächsten Tag wiederkommt.
Zugegeben, so ein Loden-Daunen-Parka mag einen relativ engen Einsatzkorridor haben. Hier ging es aber ganz konkret um eine leise und leichte sehr leistungsfähige Kälteschutzbekleidung für den Ansitz. In diesem recht engen Feld ist er nahezu perfekt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich den Carinthia G-Loft Loden-Parka nicht kenne und somit nicht beurteilen kann, ob er ähnlich warm ist. Da wirst Du aber dann wohl auch deine akademische Diskussion über die Qualität des Lodens führen.
Nochmals: die pure Lehrmeinung über die Qualität des Lodens schafft für mich vorab überhaupt keinen relevanten Mehrwert. Nett, wenn ich jemandem erzählen kann, ich hätte einen (Mehler)Lodenmantel aus 100% Wolle, doof, wenn ich dafür beim Ansitz frieren muss. Zählbar ist für mich in diesem Kontext nur der funktionale Mehrwert und der ist erstmal völlig unabhängig von beschrifteten Etiketten und Katalogtexten.
Soweit jemand den diesbzgl. relevanten (!) Mehrwert des Lodenmaterials aus 100 % Wolle nachvollziehbar ableiten kann, bin ich gerne bereit, dem gedanklich zu folgen. Derjenige sollte das aber mit einem wahrnehmbaren Praxisbezug auf die diskutierte Situation tun können.
Grosso
Btw.: ein gutes Kunststofffenster kann wirklich alles besser als ein gutes Holzfenster; und stell' dir vor, da ist zu 100% Plastik drin und gar kein Holz :lol::lol::lol: (und versuche das nicht mit mir zu diskutieren, da kenne ich mich zufällig ziemlich gut aus )