Birschen und Böcke - F. von Gagern

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Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Sein erstes Jagdbuch - geschrieben ende der 20er Jahre des letzten Jahrzehntes.
Ein Klassiker.

Da wurde halt noch über Kimme und Korn und mit Schrot geschossen. Auch Geissen/ Ricken. Wenn auch bedeutend weniger als Böcke.

Birschen und Böcke von Friedrich von Gagern


hier vor mir 4. Auflage 1943.


einige Passagen daraus, wegen dem Gewicht der Rehe usw.
Schreibfehler bitte ich im voraus zu entschuldigen


> Ungemein lehrreiches Material bot in dieser Hinsicht die große Wiener Jagdausstellung vier Jahre vor Ausbruch der Weltkrieges*, .....
natürlich siegte der Osten in jeder Hinsicht...
Bei der sogenannten trophäenschau...siegte ein galizisches Gehörn**
.......
Den Preis hätten aber, meinem persönlichen Geschmack nach,die schwedischen*** Kronen verdient, es waren ihrer weit mehr als Hundert, eine kapitaler als die andere, ein Wald voll Pracht, von ..., aber sie traten meines Wissens nicht. in Konkurrenz.
...
...
Ein guter Grund für die qualtative Überlegenheit, kurz die Stärke des östlichen Rehwildes lässt sich nicht finden. Die stelleenweise Bestandesdünnheit, also die geringe Rehvolkdichtigkeit macht es nicht aus. ......*****
Das rauhe Klimea ist´s auch nicht....
Die Äsung kann es nicht sein....


Ich schoss in Odor keinen geringeren Bock, der aufgebrochen weniger als 50 Pfund gewogen hätte, ...


Ich will hier erwähnen, dass ich den Bock wohl ohne Geräusch und Gescheide, also vollständig aufgebrochen, aber mit der Krone wäge.............


In meinem Heimatrevier wurde einst vom alten Hausjäger Michael Holzer ein uralter, kapitaler Achterbock geschossen, dessen breite Schädelplatte den Vermerk trägt: 34 KILOGRAMM. Einen Bock von 32,5 Kilogram, gleich 65 Pfund erlegte einst mein Bruder während einer Wintertreibjagd. Der Bock war kahl....
...Dagegen erreichte mein stärkster Mittelschlessier unter ca. 90 Böcken noch nicht 48 Pfund, und er war ein Riese unter seinesgleichen.


Fortsetzung folgt ? :D




* 1. WK 1914
** WR-Bock Polen 1896 (siehe Thread Neuer Weltrekord-Bock)
*** aus einem Bestand von damals vielleicht 10.000-30.000 Rehen !!!!!
**** da täuscht er sich meiner Ansicht nach. Und den Wolf erwähnt er zwar immer mal. Macht aber die Rechnung ohne ihn. !
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Zitat daraus:

Das schwerste Gehörn, das ich je in den Händen hielt und gewogen,
erreichte über 700 (genau 711) Gramm. Denn glücklichen Erleger
meine ich nicht nennen zu dürfen, da er mich seinerzeit bat, über seine
Trophäen und überhaupt über sein Revier nichts verlauten zu lassen.
Die zu dieser Krone gehörigen Stangen waren ganz kapital, aber
vollkommen schlicht, derb, aber spärlich geperlt. Kronen ähnlichen
oder gleichen Ranges hingen in ein paar Dutzenden an der Wand.
Der Erbeuter, ein stiller, bescheidener und ausgezeichneter Jäger, hat
mit guten Gründen nie ausgestellt, denn er kannte die Gefahren der
Öffentlichkeit und Eitelkeit; er hat auch nie eines der Stücke photographieren
lassen, und als ich einige der hervorragenden Exemplare zeichnen wollte,
bat er mich davon abzusehen. ...
Wäre Odor mit seinen Nachbarrevieren heute noch ohne weiteres zugänglich,
ich tät mich fein hüten !...
Das aber darf ich verraten, daß die Heimat dieser hochkapitalen Böcke
gleichfalls im Osten zu suchen und heute -- unter den Fängen des
"weißen Adlers" liegt....
 
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Ich fürchte, die Waldretter und Schalenwildvernichter werden mit Gagern und seiner Einstellung zur Jagd überhaupt
nichts anfangen können.

Gruß Dachsel
 
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Hallo,

** WR-Bock Polen 1896

AUTSCH!!! :help:
Der Weltrekordbock 1896 wurde in Galizien geschossen. Das Königgreich Galizien gehörte von 1772 bis 1918 zu Österreich und der Ostteil seit 1946 zur Ukraine.

Sorry, bin halt Österreich-Ungarn Fan und sowas sticht mir dann gleich ins Auge. ;-)

Der Galizier war übrings sehr, sehr lange der "amtierende" Weltrekordler, nämlich bis Juli 1965.

*Da wurde im ungar. Martonvásá (Komitat Fejér) ein 9-jähriger Bock (aufgebrochen 22,3kg) mit einem Gehörngewicht (abgekocht mit ganzem Schädel) von 913g erlegt. 1/2 Jahr später wog das Gehörn immer noch 880,5g, bei der internat. Jagdausstellung 1967 in Novi Sad mit Stirnbein gewogen 687,8g.
Stangenlänge: 29,7cm und 31,5cm.
Punkte: (nach Erlegung) 240,34, in Novi Sad: 228,68

*(aus Dr. Á. Szederjei, M. Szederjei: Geheimnis des Weltrekordes - Das Reh -, Terra Budapest 1971)


Grüße
Sirius
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Hallo,



AUTSCH!!! :help:
...
Sorry, bin halt Österreich-Ungarn Fan und sowas sticht mir dann gleich ins Auge. ;-)
...
Grüße
Sirius

The best record of all time
Poland has long been known for one of the best roe deer hunting grounds in Europe. The best hunting record of all time was set, indeed, in our country in 1896 in Nienadowa. The antlers held the title of the best roe deer trophy in the world ratings for 30 years. The stag from Nienadowa was most probably shot by one of the cooks or a forester of count Stanisław Mycielski in his landed property near Przemyśl.
This trophy saw the light of day only by accident and was shown on many exhibitions both in Poland and abroad, winning admiration of quite a few expert connoisseurs. Priced in Berlin in 1937 at 196 CIC points and repurchased thanks to the efforts of the Polish Hunting Association, the trophy is currently in the Museum of Hunting and Horsemanship in the Royal Łazienki in Warsaw, where it has its honourable place among many other medal stags.

Nienadowa
The 1854 field sketch maps of Nienadowa, Galicia (now Poland).......
https://www.google.de/maps/place/Nienadowa,+Polen/@49.9293902,27.7659866,5z/data=!4m2!3m1!1s0x473c8805fe5fd77b:0xe9a6f7c0a91daf71

Juli 1965
https://forum.wildundhund.de/showthread.php?69342-Reh-Literatur&
Beitrag # 15

https://forum.wildundhund.de/showthread.php?106996-Neuer-Weltrekordbock&
Beitrag # 12 und # 74

Gruss WB
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
....Der Weltrekordbock 1896 wurde in Galizien geschossen. Das Königgreich Galizien gehörte von 1772 bis 1918 zu Österreich ..

Ach so, du meinst Österreich könnte alle ungarischen, tschechischen etc. Hörner bis 1918 deswegen für sich ...?
https://de.wikipedia.org/wiki/Österreich#/media/File:Österreich-Ungarns_Ende.png


dann hätte Göring als Reichjägerführer von 1940 bis 1942 auch ----?
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Besetzung_Polens_1939–1945#/media/File:Generalgouvernement_fur_die_besetzten_polnischen_gebiete.png


hoffentlich lieg ich da falsch
 
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Hallo,

so einfach ist es nicht. Galizien gehörte von 1772-1918 staatsrechtl. zu Österreich, war ein Kronland (wie heute die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark etc.).
Die im 2.WK durch die dt. Armee besetzten, poln. Gebiete, gehörten staatsrechtl. nicht zu Deutschland, da nur "besetzt".
Die ungar. Trophäen kann Österreich auch nicht für sich beanspruchen, da Ungarn bis 1918 zwar in Personalunion mit Österreich ein nach außen hin homogener Staatskörper (gemeinsame Außenpolitik) war, aber nach innen hin ein selbstständiger Staat mit eigenem Parlament war (genauso wie Norwegen von 1814-1905 in Pesonalunion mit Schweden verbunden war).
Tschechien, oder wie es damals hieß Königreich Böhmen und die Markgrafschaft Mähren waren wiederum Kronländer Österreichs, also völkerrechtl. österreichisches Staatsgebiet.
Der Staat Polen wurde auf Drängen des Deutschen Reiches im Frieden von Brest-Litowsk aufgrund der Errichtung eines Pufferstaates zw. Deutschland und dem besiegten, ehem. Zarenreich 1918 wiedergegründet, nachdem er 1795 nach der 3. Polnischen Teilung zw. Österreich, Rußland und Preussen zu exixtieren aufgehört hatte. Polen hatte es also defakto von 1795 bis 1918 nicht als völkerrechtl. Staatsgebilde gegeben, folglich kann auch ein im Süden des späteren, poln. Staatsgebietes 1896 geschossener Bock keine Rekordtrophäe aus Polen sondern nur eine aus Österreich sein.
Eine im selben Jahr in Siebenbürgen geschossene Trophäe wäre ja auch eine ungarische und keine rumänische.
Eine im selben Jahr in Pommern geschossene Trophäe wäre auch eine deutsche und keine polnische.:no:

Mit Geschichtsdarstellungen aus dem anglo./amerik. Sprachraum über Politik und Geographie Osteuropas wäre ich sehr vorsichtig. ;-)


Grüße
Sirius
 
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Tschechien, oder wie es damals hieß Königreich Böhmen und die Markgrafschaft Mähren waren wiederum Kronländer Österreichs, also völkerrechtl. österreichisches Staatsgebiet.
Die Slowakei- später Teil der Tschechoslowakei - war Teil der ungarischen Reichshälfte:
"Oberungarn", Horni Madjarsko war die genaue Bezeichnung. Die "Bauernbefreiungh" wie in der österreichischen
Reichshälfte fand dort nicht statt. Deshalb gestaltete sich die Restitution nach dem Abschied vom Joch
des Kommunismus in der Slowakei viel einfacher als in Tschechien. Der Staat besitzt dadurch einen viel
größeren Teil des Landes - dank der früheren ungarischen Großgrundbesitzer ......

WTO
 
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5 Aug 2013
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Hallo Tobisch,

hatte die Hohe Tatra in der heutigen Slowakei auch zu Oberungarn gehört oder, wie der nördl., heute poln. Teil, zum Kronland Österreichisch Schlesien?

Grüße
Sirius
 
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8 Mrz 2007
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402
Nach der Lektüre div. Gagernbücher
hat sich bleibend folgendes Zitat bei mir eingebrannt -


Uns obliegt es…

an jeder Beutung und Totenwacht
der stillen Größe und Daseinskämpfe des Tieres,
seiner Würde, seiner Unschuld, seiner Bedrängnis,
seiner Reinheit und Gottnähe
und reuig unserer eigenen Sünden und Süchte,
unserer Anmaßung, unserer Unersättlichkeit,
unseres Fluches und
des verlorenen Paradieses zu gedenken

auch wenn viele wahrscheinlich darüber hinweg jagen, Verzeihung, managen.
;-)


 
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26 Jan 2005
Beiträge
8.334
Hallo Tobisch,

hatte die Hohe Tatra in der heutigen Slowakei auch zu Oberungarn gehört oder, wie der nördl., heute poln. Teil, zum Kronland Österreichisch Schlesien?
Ich denke nicht, dass der Grenzverlauf geändert wurde.
Deshalb sollte Hohe Tatra in der ungarischen Reichshälfte gelegen haben.
Ich kenne zwar altes Kartenmaterial ( im Schulmuseum), liegt aber etwas aus der Hand.
Die Inschriften an Kirchen und anderen "antiken" Gebäuden weisen auch alle auf UNGARN hin.

WTO
 

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