Begehungsschein in Frankreich - Departement Moselle

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Hallo zusammen,

ich hätte die Möglichkeit im benachbarten Frankreich (Departement Moselle) einen Begehungsschein zu erhalten.

Jetzt habe ich bereits herausgefunden dass folgendes - zusätzlich - benötigt wird:

- Jagdschein für Frankreich (permis)
- Haftpflichtversicherung für Frankreich
- Europäischer Feuerwaffen Pass
- Trichinenbeprobung in Frankreich

Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist, ist eine erforderliche "Marke" (Ohrmarke) für das Erlegen von Rehwild.
Vielleicht habe ich da auch nur was falsch verstanden.
Kann mich da jemand aufklären?
 
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Alles erlegte Schalenwild außer Sauen darfst du nur bewegen/transportieren mit einem "bracelete" - das ist quasi eine Wildursprungsmarke, allerdings nicht an den Lauschern anzubringen, sondern am Hinterlauf.

War das gemeint?

Bracelet sollte dir der Pächter mitgeben, von dem kriegst du das.
 
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Generell ist das so, dass du für die Jagd im Departement Moselle einen dafür gültigen Jagdschein brauchst, den kannst du entweder nur für das Département lösen oder auch für das gesamte Frankreich. Es gibt da noch gewisse Ausnahmeregelungen, wo du auch mit dem Jagdschein des Nachbardepartementes Jagen könntest, aber ich glaube das würde den Rahmen sprengen.

Für Frankreich benötigst du nicht zwingend eine eigene Versicherung, eventuell stellt dir auch deine aktuelle Versicherungsgesellschaft einen Nachweis aus. Dabei zu beachten gilt, dass die Schadenssumme unbegrenzt und der Nachweis vom 1.7. - 30.06. gültig ist. Dieser ist während der Jagdausübung immer auf Mann zu tragen, wie auch den Jagdschein und wir bei einer allfälligen Kontrolle verlangt.

EFWP ist ein muss für den Grenzübertritt, wobei ich da die Richtlinien innerhalb der EU nicht genau kenne.

Die Trichinenbeprobung wird von Département zu Département unterschiedlich gehandhabt. Es gibt Départemente wo die Beprobung obligatorisch ist und die Kosten auch vom Staat übernommen werden, in anderen Départementen, in denen ich jage, interessiert das niemanden gross. Jeder ist selber dafür verantwortlich.

Was Waidboschjäger gesagt hat, ist generell richtig, aber in einigen Départementen werden auch Marken, Bracletes abgegeben für das Schwarzwild. Dies hängt damit zusammen, ob die Wildart einem Abschussplan unterliegt oder nicht. Generell dürfen aber alle dem Abschussplan unterliegenden Tiere, wie schon erwähnt nur mit einer Marke behändigt werden. Ansonsten warten ziemlich saftige Bussgelder. Ob in der Moselle das Wildschwein dem Abschussplan unterliegt entzieht sich meiner Kenntnis. By the way, es gibt auch Kontrollmarken für die Waldschnepfe.... :)

Verteilt werden diese Marken an das jeweilige Jagdrevier, anhand des zugewiesenen Abschussplans. Die Marken können anschliessend kurz vor beginn der jeweiligen Jagdzeit bei der Féderation des chasseurs des jeweiligen Départementes bezogen werden. Normalerweise ist dies Aufgabe des Hauptpächters.
 
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Generell dürfen aber alle dem Abschussplan unterliegenden Tiere, wie schon erwähnt nur mit einer Marke behändigt werden.

Ich kenne die französischen Regeln nur vom Hörensagen, daher möchte man mich ggf. korrigieren:

In Frankreich wird die Jagd aktiv durch die "garde-chasse" kontrolliert. Eine Art Polizei, die nichts anderes macht. Was Generalred oben schreibt, sollte daher ernst genommen werden. Das heißt, dass als aller erste Handlung am erlegten Stück die Marke angebracht werden muss! Es gibt wohl einigen Ärger, wenn man gerade am Aufbrechen ist, der "Jagd-Polizist" hinter einem auftaucht und die Marke ist nicht angebracht worden.
 
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Haben die lustigen Franzmänner eigentlich mittlerweile diesen Kaliberbeschränkungsunfug (= zivil nicht zugelassene "Militär"Kaliber vs. Reine "Jagdkaliber") aufgegeben, oder besteht immer noch das Problem, dass man mit seiner 30-06 oder 8x57-Büchse dort illegal unterwegs ist?
 
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Das mit der Jagdpolizei stimmt. Es gibt aber auch noch andere Instanzen, welche seit ein paar Jahren die nötigen Kompetenzen erhalten haben um Kontrollen durchzuführen. Aber die Garde-Chasse fédérale sind ausschliesslich Zuständig für Jagd und Umwelt.

Die Geschichte mit den Kalibern. Einen grossen Teil der Kaliber welche lange Verboten waren (8x57, 30-06, .308, etc) sind heute erlaubt. Achtung auch hier gibt es einige Ausnahmen, wie zum Beispiel die .223 welche weiterhin verboten ist.
 
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Wird eigentlich Mittelweile der deutsche Jagdschein im Elsass anerkannt oder muss man immer noch den französischen Jagdschein machen ?
 
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Da das Elaß

französisches Staatsgebiet ist, brauchst Du entweder den französischen Jagdschein mit der Départementsmarke oder einen Ausländerjagdschein, der für eine begrenzte Dauer ausgestellt ist. Den erhälst Du problemlos, wenn Du einen deutschen Jagdschein hast.

Im Elsaß gilt großenteils Pachtrecht, im Gegensatz zum Rest des Hexagons. Meintest Du das mit Deutschem Jagdschein?

Gruß,

Mbogo
 
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Hallo zusammen,

ich hätte die Möglichkeit im benachbarten Frankreich (Departement Moselle) einen Begehungsschein zu erhalten.

Jetzt habe ich bereits herausgefunden dass folgendes - zusätzlich - benötigt wird:

- Jagdschein für Frankreich (permis)
- Haftpflichtversicherung für Frankreich
- Europäischer Feuerwaffen Pass
- Trichinenbeprobung in Frankreich

Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist, ist eine erforderliche "Marke" (Ohrmarke) für das Erlegen von Rehwild.
Vielleicht habe ich da auch nur was falsch verstanden.
Kann mich da jemand aufklären?

also -- fast richtig waste da schreibst. Geh auf die Seite der Jägervereinigung in Metz. Dort findest du den Antrag auf Erteilung des Jagdscheins. Dept. 57, wenn du willlst, kannste noch ein paar angrenzende Departements dazu nehmen, oder den für ganz Frankreich. Ist halt immer eine Frage des Geldes. Du brauchst die "Timbre de grand gibier".

So wie ich gehört habe. kannste die Haftpflichtversicherung inzwischen dort auch online mit abschließen. Deine dt. Haftpflicht bringt dir nix, weil in Frankreich brauchste eine unbegrenzte Deckung.

ALso, Antrag ausfüllen und unterschreiben. Kopie von deinem dt. JS dazu, ich hab glaube ich auch noch eine Kopie von meinem Perso dazu gelegt.
Das schickste zusammen mit einem (so war es damals noch bei mir nötig) frz. Scheck über die Gebühr alles zusammen zu dem Verein nach Metz.
Kurz bevor das JJ startet (1.7.) bekommste Post aus Metz. Verlängerung im nächsten Jahr geht online.

Die Ohrmarken sind keine Ohrmarken. Die kommen an den Hinterlauf und nennen sich Bracelet. Jedes Revier bekommt eine bestimmte Anzahl davon zugeteilt. Anteil Geisen etwas höhher alzwie Böcke. Reh erlegt. Bevor du IRGENDWAS mit dem Reh tust, bringst du dieses Bändelchen an. Die sind nummeriert und werden mit dem Erlegungsdatum versehen, die Erlegung muß innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden.

Laß dir gut erklären, wie das mit dem Schießen von Rehen ist, sollte dich ein Förster erwischen und das Reh hat auch nur ein Maiskorn in den Zähnen haste ein echtes Problem.

Bock ab dem 15. Mai, weibliches Rehwild erst ab dem Herbst.

Zur Trichinenprobe sag ich mal nix, außer daß die Frage danach regelmäßig zu Unverständnis und Belustigung sorgt. Ich gehe jetzt im 4 Jahr in Frankreich zur Jagd, ich hab mindestens genauso viele Erklärungen gehört, welche Sauen zu beproben sind und welche nicht, wirklich zu wissen scheint es keiner.

Was ist noch wichtig? Ich erlebe es so, daß dort ALLE stramm stehen, wenn der Förster die Bühne betritt. Dessen Wort ist Gesetz. Und da diskutierste besser nicht.

Aber - es ist gut da. Viel mehr Ruhe im Wald. Was das bedeutet, brauch ich nicht zu sagen. Das (Jäger)Volk ist auch wesentlich entspannter. Letzten Sommer bin ich mit einem Bock aus dem Wald gekommen, bevor ich am Auto war, hätte ich ihn zweimal an spazierende Anwohner verkaufen können.
Ich erlee es auch so, daß dir genau diese spazierenden Anwohner meistens sehr genau sagen können, wann und woher Sauen kommen.
 
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Hallo Erwin,

Wie ist dort der Ablauf bei der Jagd auf Raubwild?

ich versteh die Frage nicht so ganz.... Wenn du einen Fuchs schießen willst, dann schieß ihn halt. Ich hab beim Rehansitz ein oder zweimal einen Füchse gesehen, geschossen hab ich in einem Falle nicht, bei einem anderen Ansitz an der Waldwiese hab ich 2 erlegt. Füchse seh ich nicht so viele, dafür gibt´s reichlich Dachse.
 
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Hallo,

wenn auch spät aber heute hatte ich einfach mal Zeit etwas zu schreiben.

Erstmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Nach langem hin und her habe ich mich entschlossen in Frankreich auf die Jagd zu gehen.

Habe alles so gemacht wie @erwinelch es beschrieben hat und es hat funktioniert. Mittlerweile kann man aber bequem per Online-Überweisung die Validation du permis de chasser beantragen.

Besonders wurde mir ans Herz gelegt, dass die Jagd nur 1 Stunde vor Sonnenaufgang bzw. bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang erlaubt ist. Ausnahme Schwarzwild.

Wenn man das Wort "Trichine" in den Mund nimmt, wird man wirklich belächelt. Die nehmen das nicht so ernst, aber offiziell findet eine Trichinenbeprobung statt. Entsprechende "kit trichine" können bei der Fédération Départementale des chasseurs de la Moselle für 8 € bestellt werden.

Was auch verwundert - Kirrungen müssen angemeldet werden.

Zum Thema Militärkaliber HIER ein Link.

Die von mir fälschlicherweise titulierten Ohrmarken sind in Wirklichkeit Bänder, die am Hinterlauf angebracht werden und mit dem Erlegungstag markiert werden müssen. Die Bänder sind unterschiedlich beschriftet, z. B. steht "BR" für "brocard" was wiederum ein Rehbock ist.

Anhang anzeigen 51103

Was auch noch erwähnenswert ist, dass man immer eine Bescheinigung, Begehungsschein, etc. mit sich führt, wenn man die Grenze passiert. Damit man bei einer evtl. Zollkontrolle der Grund der Mitnahme von Waffen ersichtlich ist.
 

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