9x47R

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Halt irgend jemand Informationen über die Patrone 9x47R?

Ich bin hier auf eine Waffe gestoßen, es ist ein österreichisches Werndl-Gewehr, zivile Scheibenwaffe, die offensichtlich dieses Kaliber hat.

Das hat jedenfalls das Beschussamt in Ferlach festgestellt.

Das Beschussamt hat die Kopie einer Seite, offensichtlich aus einem Buch oder Prospekt, der "Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Karlsruhe i. B." beigelegt, auf der ist die Patrone unter "Patronenhülsen für Scheibenbüchsen" mit der Nummer 25 gekennzeichnet.

Hülsenlänge ist 47,5 mm, Bodendurchmesser 15,0 mm , "vor dem Boden" 13,10 mm, "Durchmesser Geschossraum innen" 9,05 mm

Interessant wäre vor allem, mit welchen Geschossgewichten/Durchmessern die Patrone verladen wurde,...

Noch besser natürlich nachvollziehbare Ladedaten..... aber auch, was es sonst noch so wissenswertes gibt.

Gruß

HWL
 
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Bist du dir sicher, dass es sich nicht um die 9,5x47R handelt?
Hülsenmaße würden nämlich stimmen.

Ein Bild der Seite aus dem Katalog wäre auch sehr hilfreich.
 
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Bist du dir sicher, dass es sich nicht um die 9,5x47R handelt?
Hülsenmaße würden nämlich stimmen.

Ein Bild der Seite aus dem Katalog wäre auch sehr hilfreich.

Anhang anzeigen 43445

9x47R hat Ferlach so angegeben,.... ggf. hab ich auch den passenden Matrizensatz dazu, allerdings noch keine Hülsen.

Hülsen 9,5x47R hab ich bei Horneber/Johannsen entdeckt, wenn ich mir den Preis so anschau, vermutlich aus massivem, 24karätigem Gold gedreht, ...die könnten sich zum Umformen eignen.

Gruß

HWL
 
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@ HWL

F.C.Barnes, 7. überarbeitete Auflage, S. 352 & 359, beschreibt die oben auch angesprochene "9,5x47R" als ein Beispiel einer SP-Patronenkategorie im Bereich 9 - 11mmKugelkaliber und 46 - 47mm Hülsenlänge, von denen es in den 80er Jahren des vorletzten Jahrhunderts etwa 40 je geringfügig verschiedene gab, wie die 9,5x47R (alte DWM-Hülsen Nr. 25) oder 9,5x47R Martini (DWM Nr. 179) etc. Die ballistischen Leistungen vergleicht er mit den (SP-) Patronen Win 40-60 oder Win 44-40.
Der Geschoss-dia wird mit .375" angegeben, Hals-dia mit .409", Schulter-dia mit .497", Rand-dia mit .583", die Hülsenlänge mit 1,85" und die der Patrone (L6) mit 2,37". Zünder: Berdan-dia .254", RWS-Nr.1775.

Wandersmann
Viel Spaß mit der Detektivarbeit:cheers:

Hilfreich wäre für's Suchen sicherlich, sich einen Reprint des DWM-Kataloges von 1904, No. 3, sowie der älteren Uttendörfer-Hülsenkataloge (1908 u.a.) zu besorgen - werden bei eGun oder im einschlägigen Handel immer mal angeboten. Auf S. 27 (DWM)findet man z.B. Geschosse für "Deutsche Schützen(waffen), die Gewichte lagen so bei 20,25 - 22,25, als Anhalt sicherlich von Interesse.
Aber auch die Geschosse für den Bereich der 9 - 9,35mm "Schützenpatronen" wie diese 46er/47er Patronen meist genannt wurden sind dort gelistet, i.d.R. mit GG um 19,xx - 22,xx Gramm.
 
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Genauen Aufschluss kann dir nur ein Bleidurchtrieb geben. Es sieht so aus, als ob die 9,5 die zweite von links wäre.
 
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Genauen Aufschluss kann dir nur ein Bleidurchtrieb geben. Es sieht so aus, als ob die 9,5 die zweite von links wäre.

Na ja, die Leute vom Beschussamt in Ferlach haben geschrieben, es ist ne 9x47R,...(siehe posting oben) das ist mir, um die "Patrone" zu definieren erst mal genau genug.

Welcher Geschossdurchmesser, klar, kann man über Bleidurchtrieb,..... ich hab gedacht, hier gibts vielleicht jemand, der schon praktische Erfahrungen mit der Patrone hat, und Hinweise geben kann, welche derzeit verfügbaren Geschosse (Hersteller, Durchmesser, Gewicht, Form) praktikabel sind.

Apropos, derzeitige Verfügbarkeit,.... ich hab bei Johannsen angefragt, wegen Liefermöglichkeiten der Hülse Horneber 9,5x47R (zum Umformen)......in Rückstand seit 2013!!!

Das alles scheint nicht soooo dringlich zu sein... :thumbdown:

Gruß

HWL
 
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Hallo HWL,

die 9x47R war eine Scheibenpatrone die auf die Hülse der alten, deutschen Militärpatrone 11,15x60R/M71 der Jahre 1871-89 zurückgeht.
Das erkennt man z.B. am typischen Mauserboden mit den zwei Radien. Als Zündung war dann natürl. auch die 6,4mm breiten Zünder M71 verladen, moderne Horneberhülsen müßten aber auch die gebräuchlichen 5,33mm breiten Zündglocken für die M88-Zündung haben.
Wie Wandersmann schon schrieb, wurde die auf 47mm gekürzte M71er Hülse in vielen Kalibern angeboten.
Ursprung war wohl die heute fast unbekannte 11,15x47R, die eine zeitlang in einer Büchse mit verkleinertem Mauser 71 System bei den Grenztruppen des Dt. Reiches verwendet wurde.
Aus diesen Systemen wurden dann auch Jagdbüchsen (wie das milit. M71-System alles Einzellader, das milit. M71/84 war ein Mehrlader mit Röhrenmagazin) gefertigt, bis hinunter zu der Kleinwildpatrone 6,5x27R und den kurzen und mittleren .360er Expresspatronen wie 6,5x48R, 6,5x58R, 8x48R, 8x57R/360, 8x58R, 9x58R, 9,3x48R, 9,3x57R/360lang und sogar 9,3x72R.
Die bekannteste x47er Patrone war, neben der 9x47R, der 10,75x47R und der 11,15x47R, wohl die von dir erwähnte 9,5x47R, die auch als Jagdpatrone eine gewisse Verbreitung in den letzten beiden Jahrzehnten des 19.Jhd. erlangte.
Kaiser Wilhelm II. besaß z.B. eine Hahnbüchsflinte in 16/65 und 9,5x47R.
Solche Waffen, egal ob Jagd- oder Sportwaffe und egal ob Kipplauf-, Repetier- oder Blocksystem, müßten i.d.R. nur Schwarzpulverbeschuß haben, da wie gesagt, mit aufkommen des Nitropulvers die auf der M71-Hülse basierenden Patronen an Bedeutung verloren und solche Waffen (zumind. jagdlich) die dann für Nitropulver ausgelegten Express-Patronen 6,5mm und 8mm mit 48 und 58mm Hülsenlänge verschossen.
Bei den Sportwaffen wurden die alten M71er-Patronen durch die 1896 bei Frohn/Suhl erschienene 8,15x46R ersetzt, die zum Scheibenschießen mit unterschiedlichen Schwarzpulver-Pressladungen und Geschosse (in Gewicht und Durchmesser) angeboten wurde.

Wenn Johannsen nicht liefern kann, würde ich da mal nachfragen:

www.stifters-gunflints.de

Matritzen (CH-4), Hülsen (Horneber) und Blei-Geschosse müßten im Programm sein.
Für .375er-Mantelgeschosse dürften die tiefen SP-Züge der original Waffe nicht geeignet sein.


Grüße
Sirius
 
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@ Sirius

Wenn Barnes in seinen "Cartridges of the world" für die fraglichen Patronen einen Geschossdurchmesser von .375 (= 9,525 mm) angibt, ist natürlich (zeitgemäß!) von Bleigeschossen auszugehen, die in der Regel "übermaßig" ausgeführt wurden und nur diese wäre für die (tiefen)SP-Züge damaliger Waffen einzusetzen!
Von .375er Mantelgeschossen war auch keine Rede.
Wandersmann
der für den historischen Exkurs artig dankt:cheers:
 
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@ Sirius

Wenn Barnes in seinen "Cartridges of the world" für die fraglichen Patronen einen Geschossdurchmesser von .375 (= 9,525 mm) angibt, ist natürlich (zeitgemäß!) von Bleigeschossen auszugehen, die in der Regel "übermaßig" ausgeführt wurden und nur diese wäre für die (tiefen)SP-Züge damaliger Waffen einzusetzen!
Von .375er Mantelgeschossen war auch keine Rede.
Wandersmann
der für den historischen Exkurs artig dankt:cheers:

Is da von .375er Bleigeschossen für die 9x47R oder für die 9,5x47R die Rede?

Für die 9x47R kommt mir das a bisserl viel vor...

.....und Original-Geschossgewichte???


Gruß

HWL
 
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siehe # 4

Barnes benennt den Geschossdia der in # 4 zitierten 9, 5x47R mit .375". Geschosse dieser "Schützenpatronen" wurden damals, laut Barnes "Angang der 1880er Jahre", mit Bleigeschossen versorgt.

Wandersmann

PS: Wenn die Laufmaße tatsächlich dem 9mm-Kaliber entsprechen lieferte zu meinen SP-Zeiten u.a. H & N Bleigeschosse mit und ohne dünne Kupferüberzüge im Kaliber .357, die im 13g-Bereich lagen, also deutlich leichter waren wie die vorher angesprochenen 9 - 9,5 er Bleibatzen mit rund 20g. (Nur zur Anregung: mal auf den SP-Internetseiten zu stöbern)
Viel Erfolg!
 
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siehe # 4

Barnes benennt den Geschossdia der in # 4 zitierten 9, 5x47R mit .375". Geschosse dieser "Schützenpatronen" wurden damals, laut Barnes "Angang der 1880er Jahre" mit Bleigeschossen versorgt.

Wandersmann

PS: Wenn die Laufmaße tatsächlich dem 9mm-Kaliber entsprechen lieferte zu meinen SP-Zeiten u.a. H & N Bleigeschosse mit und ohne dünne Kupferüberzüge im Kaliber .357, die im 13g-Bereich lagen, also deutlich leichter waren wie die vorher angesprochenen 9 - 9,5 er Bleibatzen mit rund 20g. (Nur zur Anregung: mal auf den SP-Internetseiten zu stöbern)
Viel Erfolg!

Von den 200gr/13g H&N HS Geschossen hab ich jetzt mal ein Schächtelchen bestellt,... wenns nix is, kann man die ja immer noch durch den .357er Magnum jagen.

Hülsen sind noch immer ein Problem.

Gruß

HWL
 
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Oder auch durch ältere, "leicht gebauten" Kipplaufwaffen im noch nicht normalisierten 9,3x72R-Kaliber mit 8,7 - 8,8 mm gestempelten Läufen. Die flutschen da auch....
Wandersmann
(Experimentator von klein auf)
 
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Oder auch durch ältere, "leicht gebauten" Kipplaufwaffen im noch nicht normalisierten 9,3x72R-Kaliber mit 8,7 - 8,8 mm gestempelten Läufen. Die flutschen da auch....
Wandersmann
(Experimentator von klein auf)
Kann ich bestätigen. Ich habe sie mit N 110 aus meinem Roux . Hahndrilling verschossen.
Präzision allerdings mittelprächtig ......

WTO
 
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...Steuermann sollte auch nicht sturzb'suffa sein bei solchen Experimenten!

Wandersmann:bye:
 

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