Welcher Drilling?

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Ich hätte gerne, eher aus Passion denn zum regelmäßigen Jagdlichen Gebrauch, einen Drilling.

ich kenne mich damit nicht aus. Nun habe ich gehört, dass z.B. Krieghoff Trumpf öfter Probleme machen würde.

Wer kann mir Tipps geben, was am Gebrauchtmarkt eher empfehlenswert ist?

Kaliber sollte 8x57 IRS, 7x65 R, 7x57 R - in jedem Fall mit Rand - sein. Schrot wäre 16 gut, 12 oder 20 ginge auch.

Was ist empfehlenswert?
 
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Meine Drillingserfahrung beschränkt sich auf einen Sauer 3000 in 7x65R und 12/70, den ich seit 20 Jahren sehr erfolgreich führe.

Ist durch das 12er Schrotkaliber ein wenig klobig, ich würde ihn aber sofort wieder kaufen. Präzise, hat nie Probleme gemacht aber dafür schon Unmengen Wild in die ewigen Weidegründe befördert - von der Türkentaube bis zum groben Keiler. Glas ist seit dem Kauf ein Zeiss 2,5-10x52, mit SEM montiert.

Es ist ein Alleskönner, im Niederwildrevier bestens aufgehoben, und auch wenn ich viele Spezialistenwaffen im Schrank habe kommt der Drilling doch sehr oft mit. Missen möchte ich ihn nicht und verkaufen werde ich ihn nie.:cool:
 
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@ Streichelzoo # 1

Drillinge werden derzeit weit "unter Wert" bezüglich der Gestehungskosten angeboten.
Mit einiger Drillingserfahrung folgende Empfehlung:
1. Duralsysteme nur bis 7x57R inklusive - generell nur R-Kaliber
2. Schrotkaliber 16 - wegen der schlanken, eleganteren Kästen und besserer Hebelverhältnisse für einen Estl (bis .22Hornet);
3. ZF 1,5 - 6x42 Zeiss, S&B, Swar. oder 2,5-10x52 Abs.11 - je nach Verwendungszweck; in SEM oder Schwenkm. (variabler als SEM)
4. Herstellerempfehlung in folgender Reihenfolge:
1) S&S M3000
2) Krieghoff, neueres Trumph Modell
3) Heym, aber nur neueres Modell mit axial arbeitenden Schlagbolzen
4.) DDR/ Suhler Drillinge (verschiedene Namen, kam alles aus der ex-S&S-Schmiede) schießen i.d.R. sehr gut,
Material und Verarbeitung leider stark schwankend - i.d.R. deutlich günstiger im Preis.
Ein Drilling ist ein diffizil arbeitender Mechanismus und wurde von Menschen benutzt:
Kauf nur nach Besichtigung oder
nur mit Rückgaberecht, egal ob vom Händler oder von Privat.

Viel Spaß
Wandersmann
 
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Ja, so ist es - die Angebote sehr günstig und da überlege ich ernstlich, mir so etwas mal zu gönnen.

DANKE!
 

tar

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Ich finde ein Drilling ist eine feine Sache - ich ärgere mich nur etwas darüber, dass er nicht thermostabil ist (und der Optiktausch mit SEM schwierig).
 
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Ich hätte gerne, eher aus Passion denn zum regelmäßigen Jagdlichen Gebrauch, einen Drilling.

ich kenne mich damit nicht aus. Nun habe ich gehört, dass z.B. Krieghoff Trumpf öfter Probleme machen würde.

Kaliber sollte 8x57 IRS, 7x65 R, 7x57 R - in jedem Fall mit Rand - sein. ..

Bei Krieghoff sollte man die Finger von solchen Exponaten mit freiliegendem Kugellauf lassen - die Dinger verstellen sich selbsttätig. Ansonsten haben die eigentlich einen etwas besseren Ruf als die anderen. Generell kaufte ich auch keinen Drilling mit Duralsystem. Die klappern noch schneller, als Drillinge das sowieso tun. Zudem haben sie eine ungewohnte Balance, denn sie sind kopflastig. Kaliber 8x57 IRS ist in interessanten Drillingen selten zu bekommen, weil es ab Anfang der 1960er bis Anfang der 1990er total "out" war. Drillinge in dem Kaliber sind also in der Regel entweder ganz alte, abgerockte Möhren oder verhältnismäßig jung. Da der Drilling aber Anfang der 1990er schon ziemlich tot war, gibt es diese jüngeren 8x57er nur recht selten. Ich würde auch keinen Drilling ohne separate Kugelspannung kaufen. Wenn man so ein Gerät überhaupt mal benötigt, dann auch einer Niederwildjagd, auf der auch Sauen kommen können. Da ist es gut, wenn man die Kugel ungespannt führen kann.

Es gibt genug Drillinge auf dem Markt. Ich würde daher nur einen kaufen, der neuwertig ist. Preislich muss man für ein Standardmodell nicht mehr als 1.000€ ausgeben. Seitenschlossdrillinge in gutem Zustand gibt es so ab 2.500 €.
 
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Bei Krieghoff sollte man die Finger von solchen Exponaten mit freiliegendem Kugellauf lassen - die Dinger verstellen sich

Kann ich nicht bestätigen. Seit 30 Jahren führe ich einen Krieghoff Neptun mit freiliegendem Kugellauf (12/7x65R), das Problem ist mir nicht ein mal untergekommen.

Allerdings ist der recht Rostanfällig. Kurz nach dem Kauf war er deswegen zum neu Brünieren bei Krieghoff. Seitdem ist es besser, aber nicht perfekt. Nach Einsatz m Regen hab ich mir angewöhnt, den Drilling sofort abzutrocknen und dann einzuölen, damit geht es.
 
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Kann ich nicht bestätigen. Seit 30 Jahren führe ich einen Krieghoff Neptun mit freiliegendem Kugellauf (12/7x65R), das Problem ist mir nicht ein mal untergekommen.

Dann hast Du Glück gehabt. Das Problem ist aber wirklich allgemein bekannt und selbt Krieghoff räumt es ein, zumindest der Mitarbeiter, mit dem ich vor einigen Jahren auf der JuH darüber gesprochen habe.
 
Y

Yumitori

Guest
Mahlzeit zusammen,

meine jägerische Laufbahn hat mit einem Drilling Suhl Fortuna, Baujahr 1969/70, Beschuss 1971 begonnen und inzwischen habe ich einen weiteren , ein oder zwei Jahre älteren (von meinem Vater) geerbt.
Und seit einigen Tagen steht ein dritter Drilling ganz alter Machart von1958 im Schrank, wird wohl die letzte Jagdwaffe für unsere Breiten sein, die ich erwerbe.

Die separate Kugelspannung habe ich nie vermisst, in 42 Jägerjahren nicht.
Dass die Kugel nach dem zweiten Schuss zu klettern beginnt, ist wahr. U n d ?
Ich gebe gerne zu, würde ich dauernd auf DJen herumstolpern, wo man Sauen eher vernichtet als jagt (man verzeihe mir diese kleine Böswilligkeit) würde ih meine DB (auch aus Suhl) nehmen.
Ich habeneulich einen modernen Drilling aus dem Hause Krieghoff inder Hand gehabt - als allererstes fiel mir auf, dass die BlendenziwschenKugellauf und den Schrotläufen klapperten.
Dass die nicht wasser-oder auch nur luftdicht sein können (Kondens), ist klar.
Was mich aber wirklich bewegt, wenn ich so manche Empfehlung lese, ist die Unwilligkeit mancher Zeitgenossen, sich mit der Reinigung bzw. Konservierung der Waffen zu befassen.
Klar, Faulheit stärkt die Glieder - aber wenn ich nach der Jagd meine Waffe mit einem leichten Ölfilm überziehe, nachdem ich sie vorher trocken abgerieben habe, so dauert dies ziemlich genau drei Minuten, muss ich die Läufe mit Filzen trocknen und wieder leicht einölen. dauert dies zusammen etwa 10 Minuten bis eine Viertelstunde... .

Nichts ist feiner, als in dieser Zeit die erlebten Stunden im Revier nochmals Revue passieren zu lassen.

Ganz davon abgesehen - es möge bitte n i e m a n d glauben, "stainless steel" korrrodiere nicht. Auch ein rostfreier Stahl korrodiert, es kommt ganz drauf an, welchen Umweltbedingungen bzw. Chemikalien (Pulverrückstände) der "rostfreie Stahl" ausgesetzt ist.

Es muss nicht immer Drilling sein - immer aber kombiniert !
Ich gestehe zu, n o c h steht eine KLB im Schrank, eine Herrlichkeit - aber bis jetzt nur einmal geführt, weil eben nur einmal eine Einladung ausgeprochen wurde, auf der ausschließlich eine Büchse zum Zuge kommen konnte.

Wenn Technik und Schussleistung stimmen, ist ein Drilling selbst älterer Machart niemals ein Fehlkauf.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 

tar

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Dass die Kugel nach dem zweiten Schuss zu klettern beginnt, ist wahr. U n d ?

Unbrauchbarkeit für den laufenden Keiler und elend lange Zeit (bis zur Unmöglichkeit, je nach Betrieb) zur Ladungsentwicklung mit aussagekräftigen Streukreisen und korrekter Verstellung.

Teilweise wird ja 1 Schuss pro Viertelstunde empfohlen...
 
Y

Yumitori

Guest
Unbrauchbarkeit für den laufenden Keiler und elend lange Zeit (bis zur Unmöglichkeit, je nach Betrieb) zur Ladungsentwicklung mit aussagekräftigen Streukreisen und korrekter Verstellung.

Teilweise wird ja 1 Schuss pro Viertelstunde empfohlen...

Mahlzeit,

ich bestreite keinesfalls, dass es für DJen praktischere Waffen geben mag.
Ich bin - leider - kein Wiederlader (sonst hätte ich eine Kombinierte in 9,3x72R....:cool:) das Thema stellt sich für mich nicht. Und den zweiten Schuss habe ich noch immer mindestens in die "8" gebracht.
Ich gehöre zu der "old fashioned" Kaste, die das, was sich verstellen k a n n nicht so sehr schätzt -
Ich gebe aber gerne zu, dass man auch mit nur einem Kugellauf (ohne weitere drumherum) glücklich werden kann, seit man dem wirklicen Raubzeug schlicht nicht mehr nachstellen kann
(wie viele Miezen bei der abendlichen Heimfahrt v. Ansitz meinem Drillingsschrot -nie unter 3,5mm- zur Beute wurden, müsste ich nachsehen....).

SUUM CUIQUE heisst das Zauberwort.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Find das immer sehr interessant mit dem Klettern.Führe einen S&S Modell 3000.7x65 und 16/70.3 Schuß 25 mm 5 Schuß 30 mm.Ein Kollege hat den jetzt mal zum probeschießen.5 Schuß 30 mm.Der war auch etwas verwundert, denn mit seinem Drilling schafft er das nicht.
 
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Mann kann das Klettern auch überbewerten - denke ich...

Das machte meine ZH (7x57 PPU Grom/ Rottweil Exact) bei der letzen Optik-Kontrolle auf 100m, vom Autodach auf Pappe bei etwas Regen und Seitenwind, 20 min. insgesamt.
Das Classic war noch grade so auf der Scheibe - passt also nicht zur Waffe.
(Mault ruhig und stellt eigene Bilder rein)
Nach 10 Schuss war ich da wo ich hinwollte: kalt drin, warm minimal drüber....
WmH!Anhang anzeigen 43687
 
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Bei Krieghoff sollte man die Finger von Exponaten mit freiliegendem Kugellauf lassen - die Dinger verstellen sich selbsttätig.

ich sage es doch immer: in Ulm wurde nach dem 2. WK nur noch Schrott gefertigt.

Ansonsten haben die eigentlich einen etwas besseren Ruf als die anderen.

andere...? :roll::roll:
Sauer hat nur Drillinge, Bockbüchsflinten in Eckernförde gefertigt. Keine Flinten.
Heym - na ja, war nie meine Welt.....
Was aus Suhl kam war teilweise Okey - und teilweise ...............Schrott

Ich würde auch keinen Drilling ohne separate Kugelspannung kaufen.

Spielerei ;-)

Bye R-M
 
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Wer kann mir Tipps geben, was am Gebrauchtmarkt eher empfehlenswert ist?

Die Suhler Drilling können sehr gut sein, sind als Arbeitspferd im Revier bestens geeignet.
Man muss sich nur die Waffe vorher ansehen. Die gibts mit rostendem Lauf und klapperndem Verschluss aber auch teils sehr gut erhalten.

Ich hab einen gut erhaltenen Suhler in 7x65R und 12/70 mit Tierstückgravur, Biberschwanzvorderschaft und bester Schussleistung bei eGun geschossen. Der kam 900 EUR und musste dann nur noch auf Schwenkmontage umgerüstet werden. War ein echter Glücksgriff.

Bis dahin dachte ich, ich würde nie etwas anderes als einen Repetierer führen. Seit ich den Drilling habe, kommt auf Ansitz nichts anderes mehr mit.
 

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