Survival of the Fittest

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Besser spät als nie !

@Heidelikör,

Du stellst die richtigen Fragen, bzw sprichst die richtigen Themen an. :thumbup:

Gibt es neue Erkenntnisse ?

Jetzt ohne Schei$, ich hab neulich einen gesehen, der fuhr in grüner Arbeitslatzhose, nur im Hemd und
ohne Rucksack auf dem Fahrrad über 2000 m in Revier.

Solchen Leuten sollt man sofort den Jagdschein entziehen, Wirtschaftsschädling.

Remy

Wieso Wirtschaftsschädling?

Der kam doch sicherlich eben aus selbiger.
Hat vor lauter Löffeltrunk sowohl vergessen, dass es Winter ist (zumindest nach dem Kalender :roll:) und die Tatzenklamotten an der Garderobe hängen lassen, als auch dass er seine 10K€ IsnyFlinte unter selbigen versteckt hatte :lol:
 
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Meine Lehrherren hatte eigentlich NIX.

Opa eine Kettner-Büchse mit Glas (mit schiefen Zielstacheln), eine Kombinierte, eine kandische ELF 12/89 mit Dachlatte als Vorderschaft, ein russisches Fernglas, Gummistiefel, Sitzstock und einen Parka.
(Rheinland, Eifel, Schweden bejagt)

Schwiegervatter 98er und Sauer 80, alte Markengläser, Rest s.o. ... (Eifel/Ardennen)

Nicht ganz ohne Erfolg...
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Auf der letzten Jungjägerversammlung des KJV wurde beschlossen eine Landtagspetition einzureichen, weil der Breitband Ausbau der Reviere stockt. Offenbar ist den Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik nicht klar welche enormen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden entstehen, wenn Jagd auf der Grundlage solch katastrophaler und uneffzienter Bedingungen stattfinden muss. Der Landtag möge prüfen ob die Netzbetreiber nicht für fehlerhaftes Ansprechen, Schonzeitvergehen und Fehlschüsse ersatzpflichtig gemacht werden können, weil die entsprechenden Apps nicht auf die Server zugreifen können.
 
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moos :thumbup:

endlich einer der die ganzen grausamen Wahrheiten ans Licht bringt....

Wenn ich daran denke, dass ich zu Beginn meiner Jagdzeit mit nem Bundeswehrparka (alt,oliv,Baumwolle),
nem alten Polo und Bundeswehr-Schnürstiefeln (ungefüttert) sowie einem geliehenen Drilling
mit sechfachem Glas (fest :sad: ) und ohne Handy (gab es noch nicht) zur Jagd gefahren bin,

zieht es mir immer noch leicht das Herz, ob der Nahtoterfahrung, zusammen....


Meine Oma sagte mal vor einem Ansitz im Winter, (Schnee, -6°, ):
Junge, Du willst Nachts allein in den Busch, wenn da einer kommt ! :roll:


Was waren wir Helden !


Remy
 
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Fuchs kann immer kommen und du hattest ja einen Drilling :biggrin:

Aber keine Glock:twisted:

Mein erster Winter mit Jagdschein war ein Schneereicher . Ich lies meinen Spermaweissen Manta GT/E ca. 1Km und 100 Höhenmeter von der offenen Kanzel stehen und stapfte mit meinen schwarzen Raiffeisengummis los . Unter der BW Känguruhose selbstverständlich lange Unnerbuxn und den BW Parka offen zum Feuchteausgleich . Hinter mir eine Rehlunge ziehend erreichte ich dann auch die Kanzel . Nach plazierung des Luders an taktisch kluger Stelle und besteigen der Kanzel wollte ich dann der Reissverschluss des Deutschen Qualitätsuniformteiles schliessen , was der selbige mit sofortigem Ableben quittierte . Nachdem die Temperatur so bei -10° lag und der Wind heftig aus Ost blies (mein alter Herr meinte immer "vom Osten kommt nix Gutes ,nicht mal der Wind") entschied ich dann doch den Fuchsansitz abzubrechen :biggrin:
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Remy, ich weiß! (Mitleidssmilie)

Zuerst musste ich auf der Disco immer die abgetragenen Sachen meiner 15 Jahre älteren Brüder anziehen und dann mit Großvaters Drilling ins Schießkino gehen. :sad:

Da ist Bettnässen harmlos dagegen.
 
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Manta und Raiffeisengummi..... :biggrin:
Deine Voraussetzungen passabel ins Leben zu kommen, waren beachtlich hart.
 
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Manta und Raiffeisengummi..... :biggrin:
Deine Voraussetzungen passabel ins Leben zu kommen, waren beachtlich hart.
Meine Karriere begann als Bäuerlicher Gummistiefeljäger . Aber nachdem ich seit 30 Jahren Pächter der Jagd bin und hunderte Füchse über die die Regenbogenbrücke geleitet hab erinner ich mich immer mal gerne an die Anfänge:roll:
 

JMB

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Mein erster Winter mit Jagdschein war ein Schneereicher . Ich lies meinen Spermaweissen Manta GT/E ca. 1Km und 100 Höhenmeter von der offenen Kanzel stehen und stapfte mit meinen schwarzen Raiffeisengummis los .
Manta und Raiffeisengummi..... :biggrin:
Deine Voraussetzungen passabel ins Leben zu kommen, waren beachtlich hart.
Manta?!
Pfft! Der hatte doch schon Wasserkühlung, funktionierende Heizung und Gebläse ...
Weichei!

Ich hatte einen Käfer - alt, ausgelutscht und mit sagenhaften 34 PS gesegnet.
Bei Frost musste man auch "aus der Kurve" mit Kraft lenken, wohl weil Wasser in den Lenkungsdämpfer eingedrungen und gefroren war.
Wenn es nach Regen Frost gab, dann hatte man Glatteis - im Fußraum :unbelievable:
Diesem Übel wurde aber durch ein paar beherzte Bohrungen durch das Bodenblech abgeholfen. :cool:

Die Winter damals verdienten ihren Namen noch und "-10" war "warm".
Die Türschlösser froren bei solchen Temperaturen auch ein, so dass ich den Schlüssel erst auf dem Kohlestab des Taschenöfchens "vorglühen" musste, wenn ich nach dem Ansitz nach Hause wollte ...
Der Ansitzsack war aus einem alten Unterbett und einer ausgedienten Wolldecke selbst genäht (mit Omas Hilfe).

Mit der billigen, gebrauchten Doppelflinte am Luderplatz und beim Zielen den vorher klar erkannten Marder nicht gesehen - Sch... Blinder Fleck!
Also am nächsten Abend zusätzlich noch Vaterns KK (aus "Altbesitz") mit dem "hervorragenden" Hunter 4x28 mitgenommen und es kam ...




Rehwild :evil:


WaiHei
 
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Der Ansitzsack war aus einem alten Unterbett und einer ausgedienten Wolldecke selbst genäht (mit Omas Hilfe).


WaiHei

Bei Remy war es sein alter Schlafsack (quasi ne Steppdecke mit Reißverschluß) in blau,
auch da wurde eine Decke eingenäht und Hosenträger dran..(das Ding liegt immer noch im Keller:roll:)

Damit habe ich dann bei richtigem Schneefall, mit einem vom Pächter geliehenem Stutzen in 9,3x62 und 6 fachem
meinen ersten Frischling geschossen.
Der fiel auch gleich um.......leicht panisch wurde ich als ich ihn später nicht mehr sah----eingeschneit.


Remy
 
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Ich versuche das mal ein wenig differenziert zu sehen. Die Heldengeschichten von den ganz Alten kenne ich auch - ich sehe sie jetzt aber auch da hocken mit Rheuma, Gicht, chronischer Blasenentzündung und was weiß ich noch alles... "Hab ich mir damals in Stalingrad geholt, saukalter Winter und nur untaugliche Klamotten weil der GRÖFAZ kein besseres Material freigegeben hat... ach nee, stimmt gar nicht, hab ich mir 1982 beim Sauenansitz geholt, saukalter Winter und nur untaugliche Klamotten, weil die GÖGA kein besseres Material freigegeben hat..."

Insofern bin ich als zugegebener Frostköttel schon froh, ein paar wirklich warme Klamotten zu haben.

Was ich aber mit Bedauern und Befürchtungen feststelle ist: es wird zunehmend versucht, Jagderfolg zu erkaufen. Statt sich mit dem Wild, seinem Verhalten und darauf angepassten Jagdstrategien zu beschäftigen und daraus befriedigendes jagdliches Erleben und auch mal Jagderfolg zu ziehen, wird die Ausrüstung optimiert und technisch aufgerüstet nach dem Motto: "Wenn ich erstmal die vollkommen geräusch- und geruchlose Tarnklamotte, das ZF mit Top-Transmission, die WBK, das NZG habe, DANN klappt es auch mit der Sauenliquidation an der Kirre..."

Ich merke aber gerade, dass auch das nochmal zu differenzieren ist: es gibt zwei Arten von Jagdscheininhabern, bei denen ich das kalte Gruseln bekomme.

Das eine ist der Ausrüstungs-Extremist. Das ist der, den ich oben beschrieben habe. Der arbeitet nicht an seinem jagdlichen Können, sondern an seiner Ausrüstung, seiner jagdlichen Garderobe, seinen Waffen und Jagdautos. Wenn er denn überhaupt mal zu Jagd kommt und was erlegt, ist das der Sieg seines technisches Equipments über das Tier. Dass ihm da möglicherweise etwas abhanden kommt - Dinge wie jagdliches Erleben, jagdliches Können, das Verlassen-müssen auf die eigenen Fähigkeiten - merkt er möglicherweise gar nicht. Wahrscheinlich ist es ihm auch egal. Denn statt des Jagdscheins hätte er auch den Segelschein oder die Platzreife erwerben können und hätte mit diesen Hobbies genausoviel Spaß, weil es auch da viele tolle Sachen zu kaufen gibt...

Der andere argumentiert schlau: jedes neue technische Gimmick wird sofort integriert, weil es ihm dadurch möglich gemacht wird, schneller, sicherer und effektiver Wild zu erlegen. WBK? Super, da kann ich effektiver im Feld die Sauen schießen und Wildschaden verhindern. NZG? Super, da kann ich auch im Stockdunkeln an der Kirre Sauen erlegen und damit die ASP bekämpfen. Halbautomaten? Super, da kann ich dann auch mal 5 Schuß (...) auf das Großrudel Rotwild loswerden und damit helfen, die überbordende Population einzuhegen. Usw. Usf. Seine Kritiker müssen sich sagen lassen, dass sie sich mit der Ablehnung der technologischen Aufrüstung einer tierschutzgerechteren Jagd und den gesellschaftlichen Anforderungen an die Jagd verweigern und damit eine Gefahr für die Jagd an sich sind.

In einem servilen Untertanengeist passt er sein jagdliches Tun der herrschenden Zeitgeist-Koalition aus disneygesättigtem, menschen- und kulturfeindlichem Ökofaschisten und den kalten betriebswirtschaftlichen Nutzenmaximierern in Wald und Feld an (diese Koalition funktioniert - trotz der inneren Widersprüche - erstaunlich gut getreu dem Motto: "Der Feind meines Feindes ist mein Freud". Wenn man den gemeinsamen Feind niedergerungen hat, wird man sich dann zwar gegenseitig die Köpfe einschlagen. Aber bis dahin...). Von diesem Typ kommen z.B. Sätze wie: "Der Drilling ist jagdlich nicht brauchbar, es gibt nichts was man mit einem Repetierer nicht besser könnte. Schrot oder kleine Kugel aus dem Einstecklauf braucht kein Mensch, was soll man damit auch schießen? Füchse? Wozu? Aber der schnelle 2, 3, 4, 5 Schuß, der ist wichtig..."

Er nennt sich vielleicht sogar noch Jäger, ist aber -freundlich ausgedrückt- Schalenwildmanager; unfreundlich ausgedrückt Schädlingsbekämpfer. Auch hier kaum Empfänglichkeit für jagdliches Erleben jenseits der neuen DJ-Rekordstrecke; wenig Verständnis für die Jagd auch als kulturelle Tradition mit all ihren ererbten Macken und Marotten; gar kein Verständnis für das Jagen als Ausdruck eines tief empfunden seelischen Einklangs mit der Natur (schon bei so einem Satz bekommt er wahrscheinlich Brechreiz). Was zählt ist Effektivität und Effizienz. Zeitgeistkonform.

Ich weiß, alles Klischees. Überspitzt und plakativ. Ja. Aber ich sehe diese Leute und es werden nach meiner Wahrnehmung immer mehr. Und das gefällt mir nicht. Weil sie die Jagd kaputt machen, wie ich sie mag.
 
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Zum Teil sind das einfach Ersatzbefriedigungen, weil zwar Geld, aber die richtige Jagdmöglichkeit,
bzw die Zeit dazu nicht vorhanden ist.

So ein Abend im Forum ist auch bequemer, als bei Frost im Revier.
Das muß ich mit zunehmenden Alter auch machmal bei mir feststellen. :roll:

Remy
 

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