Frage zu Messer aus Familienbesitz

C95

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1 Mrz 2014
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Liebe Gemeinde,

über meinen Großvater habe ich folgendes Messer erhalten. Leider kann ich ihn nicht mehr dazu befragen. Meine Vermutung ist, dass es sich hierbei um einen Grabendolch handelt. Die Klinge ist zwar poliert, weist aber ganz schwach Rostnarben auf. Ober- und Unterseite sind so scharf, dass ich mir damit problemlos die Haare wegrasieren kann. Auf der rechten Seite der Klinge steht ganz schwach "Hugo Köller" mit dem passenden Adler, auf der linken Seite "Vereins Zeichen".

Mich persönlich wundert die Einheitsangabe auf der Platte am Griff etwas. Ich bekomme einfach kein zufriedenstellendes Ergenis bei meiner Suche im Internet. Vielleicht kann mir ja jemand hier dazu ein paar weitere Informationen geben :)
 
A

anonym

Guest
HUGO KÖLLER wurde 1861 in Solingen als Stahlwarenfabrik gegründet und stellte hochwertige Gartenwerkzeuge und Messer unter verschiedenen Markenzeichen her. In Verbindung mit dem Firmennamen wurden Messer meist mit mit einem Markenzeichen gekennzeichnet, das einen Adler mit ausgebreiteten Schwingen darstellt.
Seit 1991 wurde die Firma zweimal von neuen Eigentümern erworben und nach einem Zusammenschluß mit der Firma PUMA wurde ein neuer "moderner" Schriftzug "Köller's Stahlwaren Solingen" verwendet.


Denke aber nicht das es ein grabendolch ist. Ein schöner nicker mit etwas privater Geschichte.
 
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29 Okt 2013
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Das erste erinnert mich sehr an den "deutschen Brummer" (google), ein Grabendolch aus dem 1. Weltkrieg, nur dass der von Anton Wingen war, aber sicherlich hatten die anderen solinger Hersteller entsprechende Modelle.

Gruss
Nico
 
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28 Mai 2011
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Wäre schon mögich, dass das Messer eine Vergangenheit als "Grabendolch" hat.
Im 1.WK wurden viele Soldaten und Führungskräfte von der blutige Realität der Grabenkämpfe überrascht. Die intensive Bayonettausbildung, die zum Beginn noch betrieben wurde, erwies sich schnell als nutzlos, da in den engen Gräben im Nahkampf viel zuwenig Platz war. Bis von der Heeresleitung "offizielle" effektive Nahkampfwaffen kommissioniert wurden, behalfen sich viele Soldaten mit selbstgebauten oder adaptierten Waffen.
Darunter Stichdolche aus Stacheldraht-Streben, Keulen, Spaten, oder eben auch umgeschliffene "zivile" Messer.
Also absolut denkbar, dass ein Jagdnicker, der vielleicht nur als Erinnerungsstück oder Glücksbringer mit an die Front genommen wurde, dort zum "Grabendolch" umfunktioniert wurde.
 

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