Das Ende des Einheitsforstamts

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In vielen BAYSF-Betrieben wird auch auf die kleinen Säger geschaut. Aber sie können mit den großen Sägern nicht mehr konkurrieren.

Das ist aber in der Vergangenheit nicht möglich gewesen, weil die BaySF eine riesige Holzmenge für einen langen Zeitraum einem Grossäger in den Rachen geworfen haben. Hier nachzulesen.
Die kleinen Säger hatten keine solchen VIP Verträge und mussten über den Preis die Reste ausraufen.
Vor kurzem wurden diese Verträge verlängert, mit einem geringen Anstieg der Preise für die BaySF.
Wer wird auf der Strecke bleiben? :no:

Bausaujäger
 

z/7

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Wenn der Beschluss rechtskräftig geworden ist werden alle Bundesländer, die das Einheitsforstamt als Struktur haben ihre Verwalungsstruktur ändern. Im Feld vom BVG liegt jetzt der Ball, von dieser, absehbaren Entscheidung hängt alles ab.

Im Grunde will die holzverarbeitende Industrie das Einheitsforstamt erhalten, so der Tenor unterschiedlicher Aussagen. Deren Verwaltungsaufand steigt mit der Splittung der Verträge. Viele Vertragspartner größerer Aufwand.

Da hängt noch viel mehr davon ab für den kleinen Waldbesitzer, denn im Grunde sind davon auch sämtliche forstlichen Zusammenschlüsse betroffen. Vermarktung von Kleinmengen über die WBV/FBG etc wäre nicht mehr möglich. Und das, wo man händeringend versucht, die Überbevorratung im Kleinprivatwald zu verringern. Haarsträubend.

Bei der Verwaltung bedauert man inzwischen die Aufsplittung in Amt und BaySF, da den im Amt tätigen Förstern die Praxis fehlt.
 
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Bei der Verwaltung bedauert man inzwischen die Aufsplittung in Amt und BaySF, da den im Amt tätigen Förstern die Praxis fehlt.

Richtig, ein paar Faltblätter und Wandplakate ersetzen keinen Wald. Im Jahr 2005 wurden im Zuge der Aufteilung eine Reihe von Stellen bei der Forstverwaltung geschaffen: Überörtlicher Beautragter für Jagd (für was?) Überörtlicher Beauftragter für Naturschutz (was macht dann die UNB?). Viele dieser Stellen wurden nach dem Ruhestand der Inhaber nicht mehr neu besetzt oder mit anderen Stellen verschmolzen.
Die Fusion mit der Landwirtschaftsverwaltung hat nie stattgefunden, auch jetzt nach 12 Jahren noch nicht. Was bleibt an Aufgaben? Natura 2000, die Jägerprüfung, das Vegetationsgutachten. Deshalb werden wir diese Aufgabe der Forstverwaltung einschl. der Pflichthegeschauen auch nicht so schnell los.
 
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Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und jedem alles Recht machen.....
Aber wenn ich enen Vergleich zur früheren Bayerischen Staatsforstverwaltung und der BAYSF ziehe, dann sehe ich da viele positive Seiten.
Vor 2005 schaffte aufgrund seiner Staatsdienstnote schon mal der eine oder andere Semi-Peter Wohlleben nur eben mit anderer geistiger Einstellung in den Staatsdienst. Das würde heute wohl nicht mehr so leicht passieren. Die BAYSF wird kaum jemand einstellen der aufgrund von ideogischen Einstellungen zu bestimmten Themen auf Krawall gebürstet ist.

Die Bayerische Staatsforstverwaltung leisete sich übrigens die höchstbezahlen Berufsjäger der Erde. Muss man Forstwissenschaft studieren um in der überwiegenden Arbeitszeit Rehe tot zu schießen? Eine Generation vorher war es eben die Hirschzucht. Das natürlich manchen stellvertretende frühere Forstamsleiter am AELF jetzt mit seiner Funktion unzufrieden ist, kann man menschlich nachvollziehen.

Wenn dann die BAYSF auf Berufsjäger setzt, dann ist das aus der Sicht des Unternehmens und auch aus meiner nachvollziehbar. Nicht das ich den Leuten Dauerspaß auf der Jagd nicht gönne. Aber man muss das nüchtern sehen.

Wenn die Einstellung von Mitarbeitern jetzt über ein Assessment Center geht, dann wirds da eng für Peter und Co. Nur über die Staatsdienstnote ist doch der eine oder andere Paradiesvogel in allen Laufbahnen zur beliebten engen aber warmen Beamtenjacke gekommen.

Auch wenn wir hier einen Foristi haben, der offensichtlich anders tickt, bei uns sitzen an den AELF's durchaus eine stattliche Anzahl von Ökos, die einmal in eine ideogische Ecke gestellt aus dieser Denkweise nicht mehr rauskommen. Die Unteren Jagdbehörden sind bei den Landratsämter gut aufgehoben. Nur wenn dort ein Nichtjäger sitzt, ist die Objektivität gegeben.An den Platz gehört weder ein Öko noch ein BJV-Mitlgied.
[h=3][/h]
 

z/7

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Richtig, ein paar Faltblätter und Wandplakate ersetzen keinen Wald. Im Jahr 2005 wurden im Zuge der Aufteilung eine Reihe von Stellen bei der Forstverwaltung geschaffen: Überörtlicher Beautragter für Jagd (für was?) Überörtlicher Beauftragter für Naturschutz (was macht dann die UNB?). Viele dieser Stellen wurden nach dem Ruhestand der Inhaber nicht mehr neu besetzt oder mit anderen Stellen verschmolzen.
Die Fusion mit der Landwirtschaftsverwaltung hat nie stattgefunden, auch jetzt nach 12 Jahren noch nicht. Was bleibt an Aufgaben? Natura 2000, die Jägerprüfung, das Vegetationsgutachten. Deshalb werden wir diese Aufgabe der Forstverwaltung einschl. der Pflichthegeschauen auch nicht so schnell los.

Also ein paar mehr Aufgaben haben die schon ;-). Als Privatwaldbetreuer machst im Prinzip das gleiche wie als Revierleiter, nur im fremden Wald und mit erheblich mehr Bürokratie und Anspruch an die Überzeugungsfähigkeit. Die Beratung von Privatwaldbesitzern ist kein Geschäft für schwache Nerven. Jagdliche Angelegenheiten sind nur ein Bruchteil davon.
 
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Die Bayerische Staatsforstverwaltung leisete sich übrigens die höchstbezahlen Berufsjäger der Erde. Muss man Forstwissenschaft studieren um in der überwiegenden Arbeitszeit Rehe tot zu schießen?

So weit ich weiß, gehen die Forstbediensteten (der Baysf), wenn überhaupt, wie Du auch, nur in ihrer Freizeit jagen.

Das wird ihnen geneidet, am meisten von Leuten, die es selbst auch gern getan, aber nicht geschafft haben.

Aber er gibt sogar Leute, die es Piloten neiden, dass sie fürs Mitfliegen kein Ticket lösen müssen

Gruß

HWL

...sollte ich unrecht haben, wäre es nett, wenn du das hier überprüfbar belegen könntest.
 
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In Bayern gibts seit vielen Jahren kein "Einheits-Forstamt" mehr.

Ein Teil der früheren Forst-Bediensteten erfüllen weiterhin hoheitliche und beratende Aufgaben in den "Ämtern für Landwirtschaft und Forsten", sind Beamte geblieben.

Diejenigen früheren Forstbeamten, die sich hingezogen fühlten, mehr oder weniger gewinnorientiert und betriebswirtschaftlich organisiert, im Holz tätig zu sein und den staatlichen Wald umzutreiben, für den Freistaat Geld zu erwirtschaften, sind in den bayerischen "Forst-Betrieben", den "Bayer. Staatsforsten AöR", tätig.

So wird's wohl dann in BW auch kommen ?

Davon ist auszugehen. Und Kommunen werden sich mehr um ihr Eigentum kümmern müssen. Aus meiner Sicht ist das ein richtiger Weg, man darf dabei aber nicht die Kleinprivaten vergessen, die keine marktgängigen Sortimente zusammenbringen und denen es an Forsttechnik fehlt. In BW sind das 230.000 Eigentümer mit rund 450.000 Ha Fläche. Da bietet sich das bayerische Modell der professionelle FBGen an.
Und der TS sollte sich dann schon einmal darauf einstellen, dass auch "Wald vor Wild" aus Bayern übernommen wird. Aus meiner Sicht ebenfalls vernünftig.
 
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Bello, die Einheitsforstämter haben mit den Großsägewerken Verträge über riesige Mengen, zu für die Großsäger günstigen Preisen gemacht.

Das kleine Sägewerk um die Ecke musste natürlich höhere Preise zahlen, weil es ja nur kleinere Mengen abnahm, und den Herren Forstbeamten im Grunde nur lästig war.

Die Folge war, dass die kleinen Sägewerke fast ausnahmslos in den Ruin getrieben wurden.

Die Großsägewerke haben sich die Hände gerieben, weil das Einheitsforstamt für sie dadurch die Drecksarbeit gemacht, und diese lästige Konkurrenz eliminiert hat.

Jetzt hast du als kleiner Waldbesitzer keine Wahl mehr, und die Herren von den Einheitsforstämtern besitzen auch noch die Unverschämtheit, dir vorzugaukeln, sie hätten und würden immer noch, deine Interessen vertreten.

Angemessen wäre es, diese "Täter" öffentlich auszupeitschen!

Statt dessen werden ihnen jetzt Frühpensionen in die Abgasöffnung geschoben.

Grüße

HWL

???
"Unsere" Privaten profitieren von unseren Verträgen. Wir vermarkten nur an regionale Säger, da sind auch Kleine dabei und diese bezahlen keine höheren Preis als die Großen. In der staatlichen Nachbarschaft läuft das identisch.
 

z/7

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Die Bayerische Staatsforstverwaltung leisete sich übrigens die höchstbezahlen Berufsjäger der Erde. Muss man Forstwissenschaft studieren um in der überwiegenden Arbeitszeit Rehe tot zu schießen? Eine Generation vorher war es eben die Hirschzucht. Das natürlich manchen stellvertretende frühere Forstamsleiter am AELF jetzt mit seiner Funktion unzufrieden ist, kann man menschlich nachvollziehen.

Wenn dann die BAYSF auf Berufsjäger setzt, dann ist das aus der Sicht des Unternehmens und auch aus meiner nachvollziehbar. Nicht das ich den Leuten Dauerspaß auf der Jagd nicht gönne. Aber man muss das nüchtern sehen.

Wie kommst auf dieses schmale Brett? Die Berufsjäger der BaySF haben weder Forstwissenschaft studiert (bis auf einen, der hat aber trotzdem ne ganz normale Lehre nachgeschoben und verdient auch keinen Pfifferling mehr als die andern Berufsjäger), noch verdienen sie sich ne goldene Nase, im Gegenteil, Berufsjäger ist viel Arbeit für wenig Geld, wenn man's richtig machen möcht.

Falls Du darauf abheben solltest, daß Förster bessere Berufsjäger seien: erstens haben die Forstwirtschaft studiert, das ist ein kleiner Unterschied. Und zweitens haben die wenigsten Förster Spaß daran, ihre Freizeit permanent der Jagd zu widmen. Die Vorgabe des Arbeitgebers ist, daß sie die Wahrnehmung der Jagd durch Jagderlaubnisnehmer betreuen. Wer daneben auch selbst jagen möchte, kann das selbstverständlich, aber das ist sein Privatvergnügen, mit allen Kosten, die dranhängen, angefangen mit dem km-Geld. Gilt für den höheren Dienst genauso (das sind die mit der Forstwissenschaft :cool:).
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Wie kommst auf dieses schmale Brett? Die Berufsjäger der BaySF haben weder Forstwissenschaft studiert (bis auf einen, der hat aber trotzdem ne ganz normale Lehre nachgeschoben und verdient auch keinen Pfifferling mehr als die andern Berufsjäger), noch verdienen sie sich ne goldene Nase, im Gegenteil, Berufsjäger ist viel Arbeit für wenig Geld, wenn man's richtig machen möcht.

Falls Du darauf abheben solltest, daß Förster bessere Berufsjäger seien: erstens haben die Forstwirtschaft studiert, das ist ein kleiner Unterschied. Und zweitens haben die wenigsten Förster Spaß daran, ihre Freizeit permanent der Jagd zu widmen. Die Vorgabe des Arbeitgebers ist, daß sie die Wahrnehmung der Jagd durch Jagderlaubnisnehmer betreuen. Wer daneben auch selbst jagen möchte, kann das selbstverständlich, aber das ist sein Privatvergnügen, mit allen Kosten, die dranhängen, angefangen mit dem km-Geld. Gilt für den höheren Dienst genauso (das sind die mit der Forstwissenschaft :cool:).
:lol::lol: Beides falsch...;-)
 
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Wenn hier der "Bayerische Weg" als das non plus ultra propagiert wird, lasst mich als Betroffener mal ein paar Worte dazu verlieren:
Ich sehe es nicht als das tollste, was dem Wald passieren konnte. Im Staatswald sind sie vieler Orts dabei, kräftig zurück zu rudern, was den Einschlag anbelangt (nach grad mal guten 10 Jahren!). Der Zuwachs ist zwar immernoch hoch, aber er wächst mittlerweile an das schwache Holz hin. Die mittelstarken Bestände sind auf Endstellung gebracht, da brauchts sehr oft keine weiteren Durchforstungen mehr bis die Zielstärke erreicht ist. Drunter läuft die Verjüngung bereits an (schön!) aber bis die obere Schicht entsprechende Dimensionen hat, wirds halt noch n paar Jahre dauern. Landläufig spricht man von ausgelutschten Beständen...

In der Verwaltung, die für den Privat- und Kommunalwald zuständig ist, sind die forstlichen Eingriffsmöglichkeiten sehr beschränkt. Im Privatwald kannst Du nur beraten, beraten, beraten. Aber wenn der XY in seinem Wald nix machen will (weil er das alles selbst machen müsste) passiert halt auch nix, bis zum nächsten Windwurf, Schneebruch oder Borkenkäfer. Waldbauliche Gestaltungsmöglichkeiten haben wir nur über die Förderung. Wer als Waldbesitzer darauf verzichtet, kann eigentlich alles machen, was er für richtig hält, den Förster muss er auch nicht fragen. Im K-Wald (unterfränkisches "Problem" auf 80% Bayerns gibt's kaum Kommunalwälder) rollt grad die nächste Privatisierungswelle auf die Verwaltung zu, auch dieser öffentliche Wald soll nun der Holzindustrie in den Rachen geworfen werden. Offensichtlich weil die Holzmengen aus dem Staatswald langsam aber sicher weniger werden...

Haltet mich für einen Dinosaurier, aber: Vor Jahrhunderten, als man erkannt hat, dass die Wälder durch Übernutzung ausgeplündert wurden, hat man ForstBEAMTE für die Betreuung abgestellt und aus Mitteln der Öffentlichkeit entlohnt, um genau dem Drang nach Übernutzung (durch wen auch immer) Einhalt zu gebieten, denn schon damals galten die Beamten als unbestechlich. Irgendwie erschreckend, dass sich die staatiche Beförsterung immer mehr zurückziehen muss, aber der Lobbyismus macht auch davor nicht Halt. Ich denke auch, dass die BaySF in absehbarer Zeit (+/- 10Jahre) wieder mit der Verwaltung zusammen gelegt wird, ganz einfach, weil dann die Bestände ausgelutscht sind und Holzvorräte wieder aufgebaut werden müssen. Das geht aber dann nur innerhalb einer staatlichen Verwaltung, weil sich das Konstrukt der Pseudo-Privatisierung nicht mehr durch Holzerlöse finanzieren lässt.

Zu den vielgeprießenen FBGen und WBVen: Das mag in vom Nadelholz geprägten Gebieten mit vernünftigen Besitzstrukturen funktionieren. Hier im Realteilungsgebiet mit Kleinstbesitz (<1,0ha) und Grundstücksgrößen im Bereich <0,2ha sind die "kleinen" Waldbesitzer für die FBGen eher unliebsame Bittsteller bei den FBGen. Teilweise verzichten die FBGen gezielt auf Förderung, um sich dem Problem des Kleinstprivatwaldes zu entziehen.

Allerdings muss man auch eines bedenken: Die FBGen und WBVen finanzieren sich und ihr Personal zu 99% über den Holzverkauf. Nadelholz verkauft sich im Vergleich zum Laubholz deutlich einfacher mit einem Bruchteil an Aufwand. Welcher FBG-Förster hat also ein wirkliches Interesse daran, die Waldbesitzer hin zum (geförderten) Laubholz zu beraten und die schwierigen Laubholzkulturen durch die Bindefrist und und darüber hinaus zu betreuen? Klimawandel und stabile Wälder sind zweitrangig. Sie leben im Hier und Jetzt, von der Hand in den Mund und im Wesentlichen von den Holzvorräten, die ihre Vorgänger herangepflegt haben. Bis die nächste Generation Nadelholz im Klimawandel Probleme bekommt, sind die Jungs eh schon in Rente. Jedenfalls lässt sich nicht bestreiten, dass die Förderanträge (für Laubholzkulturen) aus dem K-Wald nach dem Wechsel von der staatlichen Betreuung hin zu Privaten bzw. FBG/WBV deutlich zurück gehen.

Ich bleib dabei, der Wald erfüllt zu viele imens wichigen Funktionen, als dass man mit ihm nur den schnellen Profit machen kann. Die staatliche Beförsterung mit Forstbeamten war nicht das schlechteste, was den Wäldern passiert ist. Jemand der nicht der Gesellschaft verpflichtet ist sondern dem schnellen Euro oder (indirekt) der Holzindustrie wird nicht weit genug schauen (wollen) um den Wald wirklich langfristig auf dem hohen Niveau zu halten, den die staatlichen Förster seit Jahrzehnten gesetzt haben. Wer nur aufs Geld schaut verliert halt leider auch schnell den Blick für Naturschutz, Wasserhaushalt, Klima, Erholung...

Der Badenwürtembergische Weg war für den einzelnen Waldbesitzer, die Wälder und die Gesellschaft mit Sicherheit nicht der schlechteste. Bezeichnender Weise hat nicht die Politik oder gar die Gesellschaft eine Änderung eingeklagt, sondern einige wenige, die für sich einen Profit gewittert haben. Wenn alles in einer Hand liegt, ist es am einfachsten auch alles im Blick zu haben. Wenn fünf Leute auf der selben Fläche rumspringen und jeder nur seines sieht (nur Naturschutz, nur Holzernte, nur die Verjüngung ...) kommt zu 99% nur Murks dabei raus. Das fatale beim Thema Wald ist, dass man Fehlentwicklungen erst sehr spät wahr nimmt und an den Folgen meistens noch drei bis viermal so lange zu knabbern hat.




PS: Vermutlich wird sich hier jetzt der ein der andere genötigt fühlen, für die bayerische oder die BaWü-Forstreform zu sprechen, weil er für sich oder sein Revier eine Entspannung der Wald-Wild-Diskussion erhofft...
 
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Habe gerade nochmal nachgeschaut, wieso @willirt so unfreudig kommentiert. Unter dem Stichwort "Pfullingen Regiejagd" findet sich die Antwort.
 
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@ diplomwaldschrat: Danke für den ausführlichen Bericht aus Bayern! Die BAYSF hat die Nachhaltigkeit wohl etwas aus dem Blick verloren und wirkt inzwischen eher quartalsgesteuert. Wenn der Staatswald eine Dekade übernutzt würde, dann heißt es nun kleinere Brötchen zu backen. All das hatten wir aber schon oft, das bedeutet nicht der Untergang des Waldes.

In BW ging das Theater von ein paar Großsägern aus, die der Meinung waren, dass das Holz zu teuer sei und dabei verkannten, dass ihre Logistik durch die Bündelung der Mengen profitiert hat. Den damaligen Anstiftern gehört heute nichts mehr, die haben ihre Sägen an die Wand gefahren, allerdings nicht wegen des Rundholzpreises, sonst müsste es ja ein regelrechtes Sägensterben gegeben haben.
Leider hat die Landesforstverwaltung das Thema nicht so ernst genommen, wie man es zum Zeitpunkt der ersten Kartellamtsverfügung 2008 hätte nehmen sollen. Das Ergebnis hat man nun eben bekommen.
Formal wird man sich in Richtung der bayerischen Lösung bewegen, aber wenn man die bayerischen Fehler nicht wiederholt, kann ja auch was draus werden.
 
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???
"Unsere" Privaten profitieren von unseren Verträgen. Wir vermarkten nur an regionale Säger, da sind auch Kleine dabei und diese bezahlen keine höheren Preis als die Großen. In der staatlichen Nachbarschaft läuft das identisch.


...jetzt, nachdem ihr vorher 90 % der "kleinen Privaten" habt krepieren lassen....

Der Schuss is draußen, mein Lieber, und so eine staatliche Marktlenkungs- & Monopolverwaltung is so ziemlich das letzte, was der Markt braucht.

Nehmt euch an Bayern ein Beispiel, da kann man sehen, wie´s läuft.

Das erste und wichtigste war dort die Schlachtung und Beerdigung des höheren Forstdienstes.... braucht kein Mensch, kostet, ist lästig und nur im Weg.

Förster, die noch Waldboden unter den Füßen haben wird man immer brauchen,...auch in BW


Gruß

HWL
 

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