DK-Rüde spinnt in der Gruppe 4 Wochen vor Derby - what to do?

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Hallo an die Hunde-Fraktion,
brauche mal Eure Einschätzung/Empfehlung. Thema ist nicht neu, ich kann aber für meine Situation nix konkretes aus den bisherigen Fäden ableiten, vielleicht hat ja einer was für mich.
Situation: Erstlingsführer (ich) plus DK-Rüde, 17 Monate alt. Seit der 8. Lebenswoche in der Familie (4 Kinder) und heißgeliebt. Grundsätzlich ein eher „nervöses Hemd“. Zu Beginn Probleme mit Autofahren, Zwinger, Kennel im Haus. Durch gründliche und liebevolle Zuwendung, fast schon Therapie, nahezu alles abgelegt; lediglich intermittierende Probleme beim Alleinsein im Haus/Zwinger. Als Familienhund sehr okay, Besuch, andere Kinder usw. kein Problem unter Berücksichtigung der üblichen Regeln, ist halt ein großer Hund. Bei Spaziergängen erzeugen nur Begegnungen mit ausgewählt unsympathischen Hunden kurze Unruhe, die aber gut zu händeln ist. Jagdliche Ausbildung von Anfang an unter erfahrener Anleitung. Anlagen wohl top, aber im Bereich Gehorsam ein renitentes Bürschchen, nach Einschätzung der erfahrenen Ausbilder. Für mich als Erstlingsführer erstaunlich, welche Härte in der Abrichtung eines Jagdhundes erforderlich ist/sein kann.
Seit 4 Wochen Teilnahme am örtlichen BP-Kurs und der Derby-Vorbereitung. Die Schar der anderen Hunde ist jetzt schon ein Trigger, der Hund war bislang aber dabei gut führbar. Bis gestern. 23 Gespanne, der Rüde hat sich zunächst gut gezeigt. Wesenstest, Ablegen, Vorstehen, alles bestens. Im Laufe des Tages kam es jedoch zu einer schwer kontrollierbaren Erregung, zunächst Bellen, Fiepen, Heulen, Gras fressen. Der Hund war nicht mehr auf mich konzentriert, gierte zu den anderen Hunden, war nicht zu beruhigen. Der Gipfel dann, das der Gute bei der Suche abging und stracks zu den wartenden Hunden raste, statt zu suchen; nicht abzurufen war und der Versuch abgebrochen wurde. Später, nachdem die Meute weg war, lief der 2te Versuch einschließlich Schussfestigkeit tipptopp.
Zum Schluss Hund müde und ich verwirrt.
Gehorsamsproblem, klar. Das Derby ist in knapp vier Wochen.
Weiter arbeiten wie bisher, Gehorsam betonen und auf glückliche Fügung hoffen?
Maximale Ablenkung durch andere Hunde suchen? (Organisatorisch schwierig, da Osterferien dazwischen usw..)
Schwerpunkt auf den Gehorsam legen und den Rest (den er eh schon kann) zurückstellen?
Was meint Ihr?
Danke, Norwid.
 
A

anonym

Guest
Der Hund ist vermutlich alles andere als sicher und nur durch gute Therapie halbwegs normal. Vermutlich reizüberflutet.

Bewährtes fortführen. Gehorsam ausbauen. Langfristig Konfrontation mit Stress. In 4 Wochen lassen sich bei so einem Hund keine Berge errichten. Freie Suche etc würde ich begrenzen, dann ist sie für ihn besonders interessant, zumal er ja eh alles können soll.
Am Tag der Prüfung wenig Hektik. Von den übrigen Hunden weg, nicht vorher ins Suchenlokal etc.
 
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Ohne Wertung, ein DK Rüde ist für einen Erstlingsführer schon eine Nummer.
Liebevolle Zuwendung, fast schon Therapie? Da scheint die Rudelführung ungeklärt zu sein???


Horrido
 
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OK, Danke erst mal.

@boarhuntingdogs: Lasse ich gerne einfließen.

@äsungsfläche: das mit dem Erstlingsführer, dem DK-Rüden und der Nummer kenne ich schon; kann und will ich aber nicht mehr ändern. Rudelführung ist geklärt, die Beschreibung sollte klar machen, dass es bei den Maßnahmen nicht mit ein, zwei Ermahnungen getan war sondern wirklich aufwendig gearbeitet werden musste. Hielt ich in der Schilderung des Hundes für relevant, da die meisten Hunde, die ich bisher kennengelernt habe, dass ohne viel zick und zack gemacht haben.

Gruß,

Norwid.
 
A

anonym

Guest
.. Im Laufe des Tages kam es jedoch zu einer schwer kontrollierbaren Erregung, zunächst Bellen, Fiepen, Heulen, Gras fressen. Der Hund war nicht mehr auf mich konzentriert, gierte zu den anderen Hunden, war nicht zu beruhigen. Der Gipfel dann, das der Gute bei der Suche abging und stracks zu den wartenden Hunden raste, statt zu suchen; nicht abzurufen war und der Versuch abgebrochen wurde.

Was hat er denn gemacht, als er dort war? Wollte er einfach nur dort sein, oder hat er alle aggressiv aufgemischt, oder sich an einen speziell ran gemacht? Oder was war?
 
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Er wollte wohl einfach dort sein, aggressiv war er gar nicht. Einen einzelnen anderen Hund hatte er auch nicht im Sinn, waren alle gleich interessant....

Gruß,

Norwid.
 
A

anonym

Guest
Du bekommst ihn nur über Gehorsam, aber das möglichst ruhig, konsequent und auch positive Verstärkung.

Ich habe hier einen ähnlich alten Hund, der ist völlig verrückt nach fremden Hunden und Kindern und dabei null aggressiv.

Du muss dich für den Hund bzw die Arbeit für den Hund interessant machen, und er muss lernen, dass er kommen muss. Dann könnte er ja gar nicht durchbrennen.

Aber bleib locker.
 
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Rotmilan

Moderator
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Welchen und wieviel Sozialkontakt (zu anderen Hunden ;-)) hatte er denn bisher?
 
A

anonym

Guest
Dass er gegen die anderen nicht aggressiv ist, ist schon mal gut! Auf mittlere Frist muss er einfach lernen, dass es Arbeit gibt (mit dir) und Freizeit. Was boarhuntingdogs sagt.

Bis zur Prüfung ist ja nicht mehr lang hin. 2 Tipps: 1) Such ihm einen Hunde-Kumpel, der oft mit dabei ist, wenn Du übst. Dann vermisst er vielleicht genau den und die die anderen Hunde sind uninteressant. 2) Am Prüfunsgtag würde ich morgens eine Hundetruppe zusammen rufen, sodass er sich mit denen richtig austoben kann. Und ich würde ihn auch auf der Prüfung nicht isolieren, sondern so gut es geht mit anderen in Kontakt kommen lassen (dann wird er nicht bedürftig).
 
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A

anonym

Guest
Nichts für ungut, aber ich meine er sollte genau nicht mit anderen Hunden spielen, sondern über Arbeit sein Glück finden.

Bis gestern war eine Hündin bei mir heiss, ich konnte trotzdem mit d er Hündin und dem Dd spazierengehen. Sogar beide laufen lassen. Der DD ist dann im Laufmodus und weiss auch, daß ich das nicht dulde. Im Haus oder Garten ist das anders.

Mein Hunde und Kinder verrückter Hund ist der Brack. Ein Brack ist ja eh speziell und kein Vst. Deshalb nicht direkt zuvergleichen. Der kann den ganzen Tag mit anderen Hunden, nämlich seinem Rudel spielen.
Das verhindert aber nicht seine Liebe zu Kindern und fremden Hunden. Ein Arbeiten am Bleib und Komm aber schon.
 
A

anonym

Guest
Ergänzung zu gestern:

Der Hund muss eine Art Dienst- oder Arbeitsmoral entwickeln. Das hat bisher bei allen meinen Hunden quer durch die Rassen funktioniert. Bei einem Vst. halte ich es für eher leichter das umzusetzen.
Ob es in vier Wochen gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Aber der Hund sollte seine positiven Erlebnisse jetzt gerade aus der Arbeit ziehen. Gehorsam meint auch nicht Unterdrückung, sondern eher Leitlinien und Stütze.
 
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Danke an Euch für die Rückmeldungen.

Zu den Fragen: die anderen Hunde in der Gruppe waren beiderlei Geschlechts; eine läufige Hündin war m.W. nicht dabei.

Sozialkontakt zu anderen Hunden ist täglich gegeben, sein Buddy ist ein alter Pointer von gegenüber, mit dem er regelmäßig Zeit verbringt. Ist jedesmal eine tolle Rauferei, aber ohne wirkliche Aggressivität, schön anzusehen.

Das wäre auch mein Favorit für einen Übungspartner, ist zumindest einen Versuch wert.

Was wirklich stimmt ist, dass die jagdliche Überei bis auf die Kurstermine immer alleine abläuft. Vielleicht kann ich ja jemanden finden, der mitmacht, mal sehen.

Gruß,

Norwid.
 
A

anonym

Guest
Du hast ja noch einbisschen Zeit bis zur Prüfung und kannst die Dinge ausprobieren: Ist er interessierter/konzentrierter, wenn er vor der Arbeit mit einem Kumpel getobt hat, oder die anderen Teilnehmer ausgiebig begrüßt hat? Oder nutzt das nichts?

Was im Moment nicht einfach ist, aber immer gut: Gemeinsam Beute machen. Der Hund soll merken, dass die Arbeit nicht nur Arbeit (also irgendwie langweiliger als Spielen mit Kumpels) ist, sondern am Ende mit Beute belohnt wird. Nutze für Schleppen frisches Fall-Wild anstatt Dummy oder "abgenutzte Tiefkühlente". Am besten wäre natürlich, den hochgemachten Hasen oder den vorgestandenen Fasan, die vorgestandenden Feldtauben auch vor ihm zu schießen. Aber, geht ja nicht, da keine Jagdzeit.
 
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