Schwarzwild im Saarland

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Hallo Saarlandjäger,

Wie sind die jagdlichem Erfolge auf SW mit künstlichem Licht,
was bei euch als erstem Bundesland offiziell zugelassen ist.
Gerne auch als PN
 
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Hallo Saarlandjäger,

Wie sind die jagdlichem Erfolge auf SW mit künstlichem Licht,
was bei euch als erstem Bundesland offiziell zugelassen ist.
Gerne auch als PN

erstes Bundesland?
In RLP war das schon vor etlichen Jahren wg. Schweinepest zugelassen.
Erfahrungen von damals: es klappt, solange die Rotte das Licht noch nicht kennengelernt hat.
 
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Hat man damals schon mit Dimmer gearbeitet, oder einfach "Spot on" ?

Saarland macht das ja ganz ohne Schweinepest.
 
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Ich hatte mal 7 Jahre lang eine Rotte ans Licht gewöhnt, die Kirrung wurde nach dem Erscheinen der Sauen langsam mit dem Dimmer taghell erleuchtet. Es störte die Sauen nicht, nur wenn fremde Sauen z. b. junge Keiler nach einer Stunde mal die Rotte inspizierten, dann hatten die oft Hemmungen ins Helle zu wechseln. Bejagt wurde diese Rotte an einer anderen Kirrung ca. 400 m entfernt wo natürlich nicht geleuchtet wurde. Da die Rotte sehr territorial war, gelang es zusammen mit den Nachbarn sehr leicht diese Rotte jedes Jahr zu reduzieren. Einmal war in einer Rotte ein Frischling mit einem untertassengroßen schwarzen Fleck genau hinter dem Blatt. Der kannte das Licht. Als nach einem Jahr dann mal eine einzelne Sau kam und ich das Licht anmachte, störte das nicht. Und siehe da es war mein Frischling - jetzt Überläufer - mit dem Fleck.

In den letzten Jahren habe ich das immer wieder einmal probiert. Die Sauen reagieren äußerst empfindlich auf Licht von oben, warum wohl? In einem Rapsschlag hatte ich zwei Bachen mit Frischlingen, die oft getrennt aber auch einzeln mit den Frischlingen in die Schusslöcher zogen. Die Rotte mit einer Scheckenbache konnte ich zwei Mal bei Büchsenlicht beschießen. Die andere Rotte mit einer starken pechschwarzen Bache erschien dann immer erst im letzten Büchsenlicht an der Kirrung. Als ich wieder einmal nur noch die Bache aber keinen der Frilis ins Glas brachte, musste ich irgendwann abbaumen. Ich hatte eine kleine Taschenlampe mit Rotfilter dabei, nur für den Heimweg und ich machte einen Test. Ich dimmte die Funzel hoch und das Licht reichte mal gerade aus um die Lichter der Bache schwach zu sehen. Der Lichtschein hätte nie und nimmer für einen Schuss ausgereicht. Daraufhin erfolgte ein kurzes "Wuff" und das war's dann. Die Rotte verließ den Raps in dieser Nacht und kam nicht mehr zurück.

Meine Meinung: Das Schießen mit Licht bringt bei unerfahrenen Stücken einen kurzzeitigen Erfolg, aber die Sauen lernen schnell. Wie geschieht diese als tierschutzgerechtere Möglichkeit in der Praxis? Schuss "auf den laufenden Keiler" mit Lampe! Bitte vorher üben! Was dabei rauskommt, wenn schon vorher wie bei manchen Jägern beim Anblick der Sau die Körperflüssigkeit aus allen Öffnungen ausgetreten ist, kann sich jeder denken.

Was dagegen bei der Verwendung von Nachtzieleinrichtungen z. B. in Bayern von Kralshütern der Waidgerechtigkeit an Ausreden gebraucht wird, tut einfach nur weh im Kopf. Jede Sau meidet einen Platz an dem ein Rottenmitglied beschossen wurde, egal ob am Tage, in einer Mondnacht, mit Licht oder mit Nachtzieltechnik. Dann ist der Nachbar gefordert und wenn der Erfolg hatte, wieder ich.
Wildschaden wird verlagert? Ach so dann muss ich die Sauen weiter auf den Schadflächen dulden, damit das Nachbarrevier gut schlafen kann? Geht's noch?

In Tschechien ist das Nachtzielgerät teilweise legal. So viele tagaktive Sauen sehe ich in Deutschland nicht. Sie wissen dass es auch in der Nacht zu jeder Zeit gefährlich werden kann. Dann geht man zum Brechen auch mal tagsüber auf die großen Flächen.

Die Sauen haben sich auf unsere Art der Bejagung sehr erfolgreich umgestellt. Wenn die Bejagung nicht im ständigen Wechsel aller Möglichkeiten erfolgt, dann wird man keinen Erfolg haben. Mit nur einer Jagdmethode, egal welcher kommt irgendwann nur noch Frust.

Wir haben bei uns im Revier einen Drückjagdkomplex "möbliert" und bei Schnee wird gekreist. Ging einige Jahre gut, jetzt ziehen die Sauen dort nur noch durch und schieben sich nicht mehr ein.

Solange es hell ist, bleibt man im Einstand. Es pressiert ja nichts. Die Kistchen sind wohlgefüllt und stehen überall in der Gegend herum. Nahrungsbeschaffung ist kein Problem, die Sauen wissen ja man auch in einer kurzen Nacht in kurzer Zeit den Waidsack füllen kann. Also warten bis sich das Auto entfernt, dann los!
"Die Sauen kommen immer später!" Ja warum wohl?

Als vor zwei Jahren in einem Rotwildkernbereich von 4.000 ha die Saukirrungen eingestellt wurden, um die Wildwiesen für das Rotwild zu schützen, konnten von 1.5. - 30.9. 29 Sauen erlegt werden. Auf dem normalen Abendansitz, so viele waren es vorher niemals. Man muss wissen dass auf dieser Fläche (Höhenlage, Schneelage) vorher mit Kirrung im ganzen Jahr vielleicht 40 Sauen erlegt werden.

Etwas mehr Kreativität täte in vielen Fällen gut.
 
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7 Jahre ist ja schon eine Zeit, aber warum muss man die Kirrfläche "taghell" ausleuchten, wenn optimales Mondlicht es in den allermeisten Fällen auch tut.
Eben weil man diese optimalen Bedingungen nachts nur selten hat, reicht nur wenig über Vollmond-Helligkeit aus, um gut ansprechen und schießen zu können.
Warum Licht von oben stören sollte, ist nicht zu verstehen, denn alles natürliche Licht kommt von oben und daher ist der Schattenwurf nie so weit neben dem Wild wie bei seitlicher Anleuchtung, was im Autolicht gut zu beobachten ist.
Welche Stücke erlegt werden ist nachrangig und wenn es nur die unerfahrenen sind, dann war es eben die letzte Erfahrung des Lebens.

Ist die Kirrung attraktiv, wird sie immer wieder aufgesucht.
Ein Kumpel jagte im Nürnberger Reichswald einige Jahre und hat von nur zwei Kirrungen über 200 Stück SW erlegt.
Da immer genug erfahrene Stücke überblieben, dürfte das gar nicht möglich gewesen sein.
Wenn der Mond nicht reichte, tat es der Lichtsmog der Großstadt.
Einmal war ich unter diesen Bedingungen dabei und habe ein Keilerchen erlegt.
So etwas geht auf dem Land allenfalls in der Nähe von beleuchteten Flächen, wie Bauernhöfen, Sportplätzen o.ä.

Meiner Meinung nach fehlt es an gesicherten Erhebungen.

Trotzdem - danke für die Ansichten und Erfahrungen :thumbup:
Viele scheinen nicht mit erlaubtem "Kunstmond" gejagt zu haben.
 
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Das war schon fast pervers was wir da gemacht hatten. Das Revier war mit damals noch Wilduhren regelrecht "vermient" und wir wussten über den Aktionsradius immer sehr gut Bescheid.
Der Mond wurde natürlich an anderen Flächen zur Erlegung genutzt. Aber wir kannten alle Rottenmitglieder, stellten schnell fest wer was ist. Die Zeit brachte viele Erkenntnisse über das Sozialverhalten und die Rangordnung in den Rotten. Ich denke man kann 100 x nachts in eine Sau ein Loch machen und erfährt über diese Wildart immer nichts.
Selbstverständlich kann man Dauerlichtquellen wie bei bedeckten Himmel und Stadtlicht gut nutzen. Aber bei der Taschenlampe kommt es zu einer Lichtquelle die plötzlich einsetzt, das ist ein Unterschied denke ich.
An der Lichtkirrung war Streichelzoo angesagt, es hatte ungefähr 4 Wochen gedauert, bis sich die Sauen an den Dimmer gewöhnt hatten. Dann stand da ein Baustellen-Halogenscheinwerfer mit bleischweren Akku auf der Kanzel.
Wird dagegen an einer Kirrung eine Dauerlichtquelle angebracht, so könnte ich mir denken dass das eine Zeit lang funktioniert.
Jede Form einer Veränderung der Umgebung wird vom Wild sofort registriert und es reagiert je nach Erfahrung.

Insofern interessiert mich die Frage hier sehr wie es im Saarland ausgegangen ist.

Es ist richtig, damals war der Kunstmond bei uns noch nicht bekannt. Anders ist das jetzige Verhalten der Sauen nicht zu erklären.
 
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7 Jahre ist ja schon eine Zeit, aber warum muss man die Kirrfläche "taghell" ausleuchten, wenn optimales Mondlicht es in den allermeisten Fällen auch tut.
Eben weil man diese optimalen Bedingungen nachts nur selten hat, reicht nur wenig über Vollmond-Helligkeit aus, um gut ansprechen und schießen zu können.
Warum Licht von oben stören sollte, ist nicht zu verstehen, denn alles natürliche
Wenn deine annähernd natürlich gestaltete Lichtquelle halt immer am gleichen Platz steht und dort auch regelmäßig was erlegt wird, werden es die Sauen schon irgendwann kapieren, dass es an dieser Stelle gefährlich ist.
Hier sehe ich gerade im Bezug auf Rotten die größte Gefahr des Lerneffektes.
Man wird trotzdem immer mal wieder was erlegen an der Stelle, aber wahrscheinlich nicht mehr mit dem anfänglichen Erfolg.
 
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Hallo Saarlandjäger,

Wie sind die jagdlichem Erfolge auf SW mit künstlichem Licht,
was bei euch als erstem Bundesland offiziell zugelassen ist.
Gerne auch als PN

Klappt auch ohne Licht ganz gut. Musst nur die Mondphasen nutzen!
Mit Licht geht nur mit Radio gut. Spot an und im Takt auf die Schalen zielen, dann können die Sauen auch bald den Steptanz:biggrin:
 
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Wenn deine annähernd natürlich gestaltete Lichtquelle halt immer am gleichen Platz steht und dort auch regelmäßig was erlegt wird, werden es die Sauen schon irgendwann kapieren, dass es an dieser Stelle gefährlich ist.
Richtig - aber bis das SW es "irgendwann kapiert" hat, besteht immerhin die Möglichkeit das zu nutzen

Hier sehe ich gerade im Bezug auf Rotten die größte Gefahr des Lerneffektes.
Die Gefahr kann man sicher sehen, ist aber (leider) kein Erfahrungswert

Man wird trotzdem immer mal wieder was erlegen an der Stelle, aber wahrscheinlich nicht mehr mit dem anfänglichen Erfolg.
Ist ja auch klar, denn mit jeder erlegten Sau werden es weniger

Deine Überlegungen in Ehren, mir lag mehr an praktischen Erfahrungen :cheers:


@Mitch, der Spaßvogel bleibt seiner Linie treu :trophy:
 
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Auch sorry.
Es geht nicht darum was du davon hältst, sondern wie die Erfahrungen damit dort sind, wo es erlaubt ist. :roll:

Ganz einfach, die Sauen werden durch diese Art der Bejagung noch heimlicher.
Früher wechselten die Sauen bei Vollmond über die blanke Wiese an!nach der lampenknallerei nutzen Sie jede Deckung und Busch und verholfen nur noch im Pulk.
Das erschwert die Bejagung letztendlich ungemein!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Ich habe schon sehr oft Sauen mit meiner kleinen LED Maglite (270 Lumen oder so) angeleuchtet, immer dann wenn ich nicht schießen wollte bzw. konnte, z.B. wenn nur Bachen mit kleinen Frischlingen kamen. Ausgerissen sind mir die Sauen dabei noch nie. Vermutlich, weil sie noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht hatten. Ich persönlich halte die Jagd mit der Lampe für "übertrieben". Man sollte dem Wild nicht auch noch die letzen Stunden nehmen, in denen es nun mal eben zu dunkel ist und das Wild Ruhe hat. Gleiches gilt für Nachtsichtvorsatzgeräte, mit denen jetzt das Geschäft so floriert. Als wenn die Leute die kaufen würden, um die vor ihre Ferngläser zu montieren...
 
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Ganz einfach, die Sauen werden durch diese Art der Bejagung noch heimlicher.
Früher wechselten die Sauen bei Vollmond über die blanke Wiese an!nach der lampenknallerei nutzen Sie jede Deckung und Busch und verholfen nur noch im Pulk.
Das erschwert die Bejagung letztendlich ungemein!

Wie viele hast du im Lampenlicht erlegt und nach welcher Zeit keine mehr?
 

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