Königsfasanen im Elsass?

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War am Wochenende im Elsass in der Nähe von Colmar.
Dort konnte ich 2,1 königsfasanen beobachten - weiß jemand etwas über Bestände im Elsass oder der rheinschiene ?
da die Vögel recht scheu waren,gehe ich davon aus ,dass sie zumindest schon länger draußen überlebt haben.

Weiss jemand etwas über Bestände außerhalb der Tschechei?

wie sind ihre lebensraumansprüche in Europa ?
 
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Einige hier wissen mehr über den Königsfasan. Bzgl. Frankreich weiß ich, dass er dort regulär Jagdwild ist, regulär für die Jagd ausgesetzt wird und in Frankreich im Vergleich zu Deutschland die Raubwildbejagung legal sehr intensiv betrieben wird. Da kommen sicher einige eine Zeit lang durch.
 
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Konnte in CZ welche beobachten ;)
Anhang anzeigen 45538
Die Annahme das sie gegenüber anderen Hühnervögeln agressiv sind stimmt nur für die Voliere.
colcicus kennt denke ich die tschechischen Bestände und könnte dir da bestimmt was zu sagen :)
 
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Frankreich hat soweit ich weiß die besten, selbst tragenden Populationen. In der Urheimat ist der K. vom Aussterben bedroht. Die ersten freilebenen K. sah ich in Bulgarien. Mein Einwand bezüglich der Streitsucht wurde vom einheim. Berufsjäger nicht geteilt. In CZ wird er meist in Fasanerien gehegt, aber die K-Hennen werden wie die Jagdfasanhennen bei den Bezahljagden mitgeschossen, Ansprechen wäre bei diesem Kundenklientel zu viel verlangt. Mehrjährige Hähne werden auf der Einzeljagd erlegt. Es wird natüriich in erster Linie ausgesetzt, aber gute Stöße für ein Präparat bekommen sie in der Regel nur draußen.

Ich lass einfach ein paar Bilder zu dieser Wildart sprechen:

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zuerst 2 Jagdfasanhennen....

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dann zwei Könige noch dazu...Hab irgendwo auch Jagdfasanhahn mit Könighenne ein Bild.
 
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Böhmen......wird wohl meine neue Heimat werden..;-).

In Bulgarien hätte ich fast ums Haar mein Traumbild geschossen: Auf einer Schneise pickte ein Jagdfasan und ein König zusammen am gleichen Maiskolben. Der Berufsjäger reagierte etwas zu langsam und bis ich aus dem Autofenster in Position war, kam ein Habicht gestrichen:
Keine Beute für den Habicht - kein Bild für mich :-?

Königsfasane tauchen oft auch in Reviere aus wo keine ausgesetzt wurden. In Cz sind sie ganz normales Jagdwild mit Jagdzeit 16.10. - 15.3. wobei im zeitigen Frühjahr die Einzeljagd die Regel ist.

Nach meiner Erkenntnis sind sie bezüglich des Verhaltens mehr mit Auerwild zu vergleichen. Die Hennen erscheinen an den Balzplätzen. Dort balzt ein Hahn, sehr standorttreu, oft auf einem Wurzelstock o. ä., immer auf demselben Platz oder Plätzen. So eine Harembildung wie beim Jagdfasan habe ich noch nicht beobachtet.
Es ist ein sehr schöner Vogel, die Erlegung eher nicht so die Herausforderung. Außer der Althahn sauber über Kopf beim Treiben. Ich kenne Videos von Königsfasantreiben, die haben schon was...

@kuder: Hattest Du da nicht was ausgegraben?



K. sitzen gerne in den Wipfeln von Nadelbäumen. Kommen also auch turmhoch daher wenn es grad passt. Immer ein imposantes Bild.
 
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Bei den Bezahljagden in Frankreich kann man die genauso buchen wie normale Fasanen oder Rothühner - werden dann am Morgen der Jagd ausgesetzt.
 
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Unterscheiden die sich in den balzlauten ( Art, Lautstärke etc) vom gewöhnlichen jagdfasan ?
 
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Gewaltiger Unterschied, man hört sie fast nicht, daher werden sie bei Ziergeflügelhaltern gerne in Wohngebieten gehalten. Sie geben leise Kontaktlaute von sich und in der Balz eine Reihe von Pfiffen. Oft hört man in der Balz das Schwirren der Schwingen und sieht den Hahn nicht. Baumbalz habe ich aber noch nicht gesehen. Immer am Boden auf Steinhaufen, Wurzelstöcken, etc.

Auch das Fluggeräusch ist anders, selbst wenn man den Vogel nicht sieht kenn ich den Unterschied wenn man ihn ein paar Mal gehört hat...

https://www.youtube.com/watch?v=lKGgwVEEvJM

Die Hähne können manchmal agressiv gegenüber Menschen werden. Mir ist ein Fall bekannt wo es den Anschein hat, dass ein Königsfasanhahn sogar eine Jagdfasanhenne mit Küken verteidigte. Die Henne lief übern Weg und der Bekannte stieg aus dem Auto und wollte die Küken zählen da griff der Köngsfasan an. Der Bekannte kannte den Hahn, vorher war er zwar auch immer wachsam aber nie angriffslustig.

Wenn man die Videos auf YouTube anschaut, dann einfach auf die Stöße gucken. Königsfasane lassen sich nicht in eine Kiste pferchen und dann mit langen Stoß freilassen im Revier freilassen. Nur in sehr großen Volieren behalten die Hähne ihren Stoß. Die Stoßlänge kann 100 - 140 cm betragen. Also für einen Massenproduktion nicht so gut geeignet.

So wie es Jäger gibt, die auch Kistelfasane mit 5 cm Stoß schießen, so gibt es sicher auch in Frankreich Jäger die einen K. mit 40 cm Stoß schießen. Aber eine vollwertige Jagdbeute wäre er für mich nicht. Da ist der lange Stoß beim normalen Fasanenhahn auch gewissermaßen das Markenzeichen.

Beschrieben wird oft die große Aggression vor allem in der Voliere, aber da muss man auch Auerhennen Rückzugsmöglichkeiten bieten, sonst gibt es Tote. Ich hatte noch keine KF-Küken, aber auch sie sollen bereits aggressiv sein. In CZ werden K. mit den normalen Fasanen aufgezogen. Beide Arten in derselben Voliere. Zur Balzzeit wird dann getrennt.
 
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Für Kollegen mit französisch Kenntnissen hier die Verbreitung des Königsfasan in Frankreich - bin gerade in Paris und da steht doch glatt ein Fasanbuch im Regal :biggrin::biggrin:
 

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http://www.syndicatdelachasse.com/faisan-venere/faisan-venere.htm
Die Aktualität kann ich nicht gewährleisten, da ich der Sprache nicht mächtig bin ;)

An der Soeste gab es sie in DE auch wohl mal weiß ich von privat.
Einen Bericht gibt es auch hier:
http://www.club300.de/publications/010_neozoa/Bauer_Woog_2008_Neozoen_in_Deutschland.pdf

Wären auf jeden Fall eine schöne Bereicherung für unsere karge Natur :)
Gerade weil ja Auer- und Birkwild nirgends mehr vorkommt wäre das ein schöner Ersatz.
 

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