Jagdreise - Wie "wild" sind die Reviere?

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Hallo Forum!

Obwohl ich schon einige Jahre den Jagdschein habe und regelmäßig jagdlich in Deutschland unterwegs bin, so war noch nie zur Jagd im Ausland bzw. habe noch keine Jagdreise gemacht. Für das nächste Jahr könnte ich mir gut vorstellen z. B. mal zur Rotwildjagd nach Polen zu fahren. Ich bin ein Freund von sagen wir mal "natürlicher" Jagd, d. h. ohne ganzjährige Fütterung für überhöhte Wildbestände, kein Gatterwild, etc.. Meine Frage: Wie "wild" bzw. "natürlich" sind die Reviere z. B. in Polen? Wird z. B. durch Fütterung für überhöhte Wilddichten zwecks leichterer Erlegung gesorgt, etc.? Mir ist bewusst, dass die Frage Konfliktpotenzial aufwirft, aber es interessiert mich einfach. Auch ist klar, dass es verschiedenste Reviere gibt. Vielleicht habt ihr ja auch einen Tipp, wo "natürliche" Verhältnisse herrschen und vielleicht auch mal ohne Waidmannsheil nach Hause fährt.

WMH!
 
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Wie sagte der alte Ortega: "Jagen setzt voraus dass es wenig Wild gibt"
In den meisten Fällen kann man vereinfacht sagen, je ursprünglicher ein Revier ist, umso größer ist auch die Chance als Schneider heimzufahren. "Sichere Abschüsse" funktionieren vielfach im Gatter oder durch sonstige Manipulation. Das geht mit der Saudrückjagd los und endet bei der Fasanenjagd mit zugesicherter Strecke.
Als wir noch keine Sauen hatten, bin ich mal nach Ungarn gefahren zur Schneepirsch auf Sauen. Nach der Ortschaft ging es durch den obligatorischen Zaun, nachdem wir aber wenig später einige "Gitterroste" passierten, wusste ich wo wir gelandet sind. Tja selber schuld wird vielleicht mancher sagen, bin als Schneider nach Hause gefahren, in 5 Tagen ein Sauanblick. Die waren alle eingesperrt und ich sagte dem Jagdführer: "Ich zähl die Zäune" dann wusste er Bescheid.
Oder Beispiel Afrika. Hab einen Bekannten der war dort auf einer Farm Jagdführer. Nachdem der Stammtischbruder auch dort war, geht man mit einer Trophäenwunschliste auf die Reise. Natürlich klassische Fußpirsch im Busch. Nachdem aber es hinten und vorne mit der Kondition und Schießleistung nicht reicht, wird es langsam eng mit der Liste. Also dann doch ans Wasserloch und die Liste "abgearbeitet" und alle sind zufrieden. Der Jagdführer hat so den wenigsten Stress.
Welche "wilden" Revieren kommen mir jetzt in den Sinn
Ja z. B. der Bericht über die Hirschjagd in Neuseeland hier im Forum
Bei vielen Jagden in Skandinavien z. B. auf Elch ist nicht alles 100 %ig "planbar" was den Erfolg angeht.
 
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Hallo Forum!

Obwohl ich schon einige Jahre den Jagdschein habe und regelmäßig jagdlich in Deutschland unterwegs bin, so war noch nie zur Jagd im Ausland bzw. habe noch keine Jagdreise gemacht. Für das nächste Jahr könnte ich mir gut vorstellen z. B. mal zur Rotwildjagd nach Polen zu fahren. Ich bin ein Freund von sagen wir mal "natürlicher" Jagd, d. h. ohne ganzjährige Fütterung für überhöhte Wildbestände, kein Gatterwild, etc.. Meine Frage: Wie "wild" bzw. "natürlich" sind die Reviere z. B. in Polen? Wird z. B. durch Fütterung für überhöhte Wilddichten zwecks leichterer Erlegung gesorgt, etc.? Mir ist bewusst, dass die Frage Konfliktpotenzial aufwirft, aber es interessiert mich einfach. Auch ist klar, dass es verschiedenste Reviere gibt. Vielleicht habt ihr ja auch einen Tipp, wo "natürliche" Verhältnisse herrschen und vielleicht auch mal ohne Waidmannsheil nach Hause fährt.

WMH!

Ich auch und deswegen jage ich überwiegend und fast nur noch im Ausland , aber nicht in Ost-Europa wo fast die gleiche Zustände wie Zuhause herrschen.

Es gibt aber leider auf dieser Welt kaum noch richtige natürliche wilde Jagdgebiete. Alles ist auf dieser Welt von den Menschen erfasst und verwaltet , sogar die Antarktis wo die Jagd aber extrem sehr bedingt durchführbar ist.

"Natürliche" Jagden sind eher im Hochgebirge , in der Arktis oder im Urwald von Afrika oder Süd-Ost Asien durchzuführen. Der Mensch hat aber auch in diesen Gebiete seine Hand im Spiel , die Straßen der Holzfäller zum Beispiel vereinfachen das Eindringen in den Urwald dieser Regionen und dadurch die Jagd.

Trotz allem darf man sich den Spass nicht verderben lassen , auch eine Jagd in Ost-Europa oder auf einer Farm in Namibia bereitet Freude und letztendlich kommt es drauf an was man sucht , nur das Jagderlebnis oder auch das Abenteuer das eventuell damit verbunden ist. Im letzteren Fall muss aber der Jagderfolg eventuell Nebensache bleiben.
 
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Hatte mich auf der Jagd&Hund mit einem Outfitter aus Kanada unterhalten, der mir strahlend erklärte, dass er in einem Gebiet mit viel Holzeinschlag jagen würde und man dort sehr erfolgreich vom Hochsitz aus Elche erlegen kann ... mag ja sein, dass das gut geht, aber fliegt man nach Kanada, um dort wieder auf dem Hochsitz zu hocken ?

Schottland ist zwar auch keine reine Wildnis mehr, aber immerhin ist dort noch Stalking angesagt - würde mich wahrscheinlich mehr reizen als einen "angebundenen" Hirsch in Polen oder Ungarn zu schießen.

Wirklich "wildes" Wild ist selten und nur auf großen Flächen zu bekommen und damit entsprechend teuer. Volierenfasanen oder der Muffel aus dem Gatter sind günstig aufzuziehen und entsprechend günstig im Preis.
 
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Schottland ist zwar auch keine reine Wildnis mehr, aber immerhin ist dort noch Stalking angesagt - würde mich wahrscheinlich mehr reizen als einen "angebundenen" Hirsch in Polen oder Ungarn zu schießen.


Seit 1989 vermittle ich Jagd in Polen. Wir haben Zugriff auf etwa 100 Reviere in ganz Polen. Gatterreviere habe ich nicht im Programm, daher gibt es auch keine "angebundenen Hirsche". Die großen Reviere der Genossenschaften und die Staatsreviere bieten i.d.R. eine erheblich erlebnisreichere Jagdausübung, als unsere deutschen Minireviere. Das Schalenwild in Polen ist in den meisten Revieren auch auf der Pirsch erlegbar. Persönlich habe ich meine Jagd dort auch immer so durchgeführt.
Woher beziehst Du Deine Meinung über die "angebundenen Hirsche"?

Reiner
 

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