Rotwild 2017/2018

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So, dieses Jahr mache ich einmal den Anfang.

Zugegeben fällt dies auch nicht schwer ;-), hier in Neuseeland beginnt die Brunft Ende März und dauert normalerweise bis Mitte April.


Leider war das Wetter dieses Jahr nicht auf unserer Seite, viel Regen, Sturm und zwei Zyklonausläufer haben es nicht einfacher gemacht. Jagd heißt hier doch meistens ein paar Tage im Busch mit Zelt oder bestenfalls Hütte unterwegs zu sein. Abgesehen davon, daß das Wild dann meist auch nicht mitspielt.
Am Dienstag nach Ostern kündigte sich das erstemal seit Langem eine beständige Wetterperiode an.
Also Sachen gepackt und raus.
Es ging in die nördlichen Tararuas, ein Gebirgszug ( bis ca. 1500m ) auf dem südlichen Teil der Nordinsel. Letztes Jahr konnte ich im Nachbartal schon einen guten Hirsch strecken.
Der Track vom Parkplatz führt ca. 2 Stunden steil bergauf, um sich dann zu gabeln.
Rechts geht es zu einer Hütte an der Baumgrenze. Oft ist es dort wolkenverhangen und extrem windig, aber man hat die Chance die Hirsche von oben zu hören oder gar zu sehen und sich dann an zupirschen.
Links geht es hinunter ins Flußtal ( auch eine Hütte ), dort muß man durch den Busch und ist hauptsächlich darauf aus einen Hirsch per Lockjagd auf kurze Distanz zu erlegen.
Links führen allerdings frische Spuren mit Hunden, so daß wir entscheiden es oberhalb der Baumgrenze zu versuchen.
Auf dem Weg weiter bergauf, hören wir zwei Hirsche röhren, allerdings weit weg und tiefer von uns.
Altier.jpgIMG_0012.jpgIMG_0055.jpgstag_anschuß.jpg

( Blick ins Tal und auf die offenen Höhen )


Es ist extrem steil und es wird dunkel, so daß wir erst einmal unser Nachtquartier ansteuern. Holz gehackt und das Feuer im Ofen entfacht, macht es auch gleich gemütlicher.
Morgens um 5:00 auf und gleich Entäuschung, Wolken bedecken die Szenerie, Schauer, es zieht wie Hechtsuppe, trotz guter Vorhersage, somit fällt die Pirsch auf den offenen Höhen aus.

Wir steigen wieder ab, auf dem Weg zurück, gibt es einen größeren „Slip“, also eine Mure über die wieder etwas Gras gewachsen ist. Eine der wenigen Stellen die nicht von Wald oder Busch bedeckt ist. Vielleicht stellt sich dort Kahlwild ( und eventuell ein herdender Hirsch ) ein ? 2 Stunden später wissen wir: Nein.
Also geht es zur Hütte im Flußtal, uns entgegen kommen die Gruppe mit den Hunden...Pigdogs, die Jungs waren Sauenjagen ( eine sehr gewöhnungsbedürftige Art der Hetzjagd )...na toll, mitten in der Brunft. :no:


Wir kommen am frühen Nachmittag im Flußtal an und gehen gleich weiter die Gegend erkunden.
Wir finden einen Platz an dem man einen Teil der Flußterassen und ein paar kleine Slips gegenüber einsehen kann. Wir richten uns ein und harren der Dinge. Röhren haben wir den ganzen Tag nicht gehört....wir sind aber auch schon relativ am Ende der Brunft..
Ca. eine halbe Stunde vor Dunkelheit, tritt ein Altier auf einem Slip aus...500 yards entfernt, 150 yards über uns. Wild im Anblick, immerhin, David macht ein Foto durchs Fernglas, dann geht es zur Hütte.


Dort treffen wir Anders, einen Fliegenfischer aus Norwegen...wir unterhalten uns gut und einigen uns. Morgen geht er flußaufwärts, wir flußabwärts auf Beute.
Auch das ist wichtig hier: klare Absprachen, damit man sich nicht in die Quere kommt, schon aus Sicherheitsgründen.

Morgends raus an die gleiche Stelle, kein Anblick, dann Pirschen wir das Flußtal weiter.
Wir finden Unmengen Pirschzeichen, viele Fege und Plätzstellen. Frische Bodenforkeln und Suhlen. Manchmal windet es richtig nach Brunft...dort röhren wir und versuchen einen schwachen Herrausvorderer zu imitieren. Leider gibt es keine Antwort...wir sind wohl doch ein paar Tage zuspät dran.
Abends geht es wieder an eine Stelle am Fluß, mit Blick auf die Riverbanks und Slips. Wieder sehen wir ein Altier hoch über uns. Diesmal 400 yards entfernt. Es macht natürlich abends keinen Sinn, da man ja im Dunkel über den Fluß muß und suchen am steilen Berghang...trotzdem gehe ich probehalber „in Stellung“ und finde eine Position mit der ich über das Zweibein das Stück anvisieren kann...im S&B Zenith 3-12 liegt das Absehen ruhig auf dem Blatt....wir lassen es trotzdem.
Anders hatte auch nur einen Teilerfolg..Biß einer 3KG Monsterforelle, dann ist der Haken gebrochen.
Nächster Morgen...unsere letzte Chance..heute geht es zurück....von 6:00 bis 9:00 vollen wir es noch einmal an den Slips probieren. Der nächst gelegene ist 150 yards entfernt, würde prima passen....gegen 7:30 bewegt sich etwas..Rotwild !...natürlich wieder ganz weit oben am Hang..FG hoch...Hirsch ! Achter oder Zehner ganz genau läßt sicht das nicht erkennen.
( Nur zur Erklärung: In NZ gilt RW von offizieller Seite als „Pest“. Wenn möglich wir es von Helikoptern kurz gehalten oder zum Teil mit Giftködern eliminiert, es gelten 12 Monate Jagdzeit, egal was kommt. So halten es die meisten. Ich habe mit meinem Gewissen und meiner Waidgerechtigkeit vereinbart, daß ich keine führenden Stücke schieße und auch keine guten Hirsche ohne Geweih oder im Bast. Potentielle Zukunftshirsche schonen ist hier nicht...)
Der junge Tag bringt strahlend blauen Himmel, die Sonne klettert gerade über die Bergkette, aber was der Morgenschleier im Tal verrät, es ist windstill.
Also in Position und die ASV entsprechend eingestellt. Die Waffe ( Tikka T3 308 ) ist bis 400 yards ein geschossen ( ca 1000 Schuß in den letzten 12 Monaten), der Hirsch steht auf 380. Riflemen’s rule sagt 360 sollte passen.
Der Schuß bricht, ich sehe das Stück im Schuß leider nicht, aber David ist ja auch noch da...der Hirsch hat gezeichnet, ist eingeknickt, dann wieder hoch und 2 Meter vor in die Büsche. Also getroffen.
Aber noch kommt keine Freude auf, eine Nachsuche dort am steilen Hang sehr schwierig.
Wir gehen zurück zur Hütte, weil dort eine Brücke über den Fluß führt, ein schmaller Bach weißt uns den Weg hinauf zum Anschuß. Am Schluß wird es sehr steil, klettern ist angesagt.
Ich bin noch nicht ganz oben, da winde ich es.....es richt nach Hirsch...das Stück liegt...nur wo ?
Vom Anschuß etwas links unten liegt er !!! ca. 10 m entfernt. In zwei Manukasträuchern kurz vor einem Kliff...



Ein starker ( für hiesige Verhältnisse, die Tararuas sind nicht für sehr starke Trophäen bekannt ) ungerader 10er.

IMG_0428.jpg
Aufbrechen ist hier nicht...also das Haupt abschärfen, den Hirsch über das Kliff fallen lassen und ihn dann dort aufbrechen.

Blick ins Tal zum Ansitzansitz.jpg


Panorama
IMG_0425.jpg

Neben der Trophäe nehmen wir Backsteaks, Filets und 1.5 Keulen mit. Mehr geht nicht.

Das Barnes TTSX 150gr hat genau auf dem Blatt gesessen und einen guten Ausschuß produziert. Dies trotz der Entfernung und der damit relativ geringen VZ.

Der Rest ist nur noch eitel Sonnenschein....5 Stunden Wanderung gut bepackt zurück, bei schönstem Herbstwetter. Um 16:00 sind wir wieder beim Auto und es geht auf die Heimreise.

Auch wenn es nicht "die super Trophäe" ist...das Erlebniss zählt und es ist alles hart selbst erarbeitet.
Hier gibt es nix geschenkt.




Waidmannsheil für das neuen JJ.
 
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....Die Waffe ( Tikka T3 308 ) ist bis 400 yards ein geschossen ( ca 1000 Schuß in den letzten 12 Monaten), der Hirsch steht auf 380.....
Vom Anschuß etwas links unten liegt er !!! ca. 10 m entfernt.....

Lass das FSK300 oder Rüde-Mann nicht lesen!

Mit einer .308 auf 380m auf einen Hirsch schießen und dann nur 10m Fluchtstrecke ist eigentlich gar nicht möglich, jedenfalls nicht auf das gewaltige Heide-Rotwild. Wiegen eure Hirschen denn unter 80 kg? Jedenfalls scheinen sie nicht schusshart zu sein und ich habe den schrecklichen Verdacht, dass Du nicht mal ein Nosler Partition Geschoss verwendet hast! :biggrin:;-)
 
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Lass das FSK300 oder Rüde-Mann nicht lesen!

Mit einer .308 auf 380m auf einen Hirsch schießen und dann nur 10m Fluchtstrecke ist eigentlich gar nicht möglich, jedenfalls nicht auf das gewaltige Heide-Rotwild. Wiegen eure Hirschen denn unter 80 kg? Jedenfalls scheinen sie nicht schusshart zu sein und ich habe den schrecklichen Verdacht, dass Du nicht mal ein Nosler Partition Geschoss verwendet hast! :biggrin:;-)

Dank der Umrechnung waren es doch nur knappe 350;) Dann ist doch alles Okay ... :)


Okay, es kommt vermutlich wieder ein ganz Korrekter um die Ecke, es sind 347,4720m ...
 
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Lass das FSK300 oder Rüde-Mann nicht lesen!

Mit einer .308 auf 380m auf einen Hirsch schießen und dann nur 10m Fluchtstrecke ist eigentlich gar nicht möglich, jedenfalls nicht auf das gewaltige Heide-Rotwild. Wiegen eure Hirschen denn unter 80 kg? Jedenfalls scheinen sie nicht schusshart zu sein und ich habe den schrecklichen Verdacht, dass Du nicht mal ein Nosler Partition Geschoss verwendet hast! :biggrin:;-)

Dank der anders wirkenden Corioliskraft reichen bei uns 308.
:biggrin:
 
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:biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin:
Da waren die Tasten wieder schneller als das Hirn....ich sah das Weiße im Auge !!!:biggrin::biggrin:
 

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