Weidmannsheil allen erfolgreichen Erlegern!
Gestern morgen waren wir mit allen Mann und einem Gast draußen, speziell auf Fuchsjagd. Aber falls Sauen kommen sollten, waren diese natürlich auch zu bejagen, auch wenn wir schon ein absolutes Rekordergebnis dieses Jagdjahr auf Sauen zu verzeichnen haben.
Wir sitzen alle nicht so weit auseinander, natürlich nicht so dass wir uns gegenseitig im Wind oder in der Schusslinie hocken. Ich selbst habe mich für eine fahrbare Kanzel entschieden, die unterhalb einer Junganpflanzung an einem ehemaligen Militärgelände, jetzt Industriegebiet steht. Da ist immer ganz gutes Licht, weil im Industriegebiet immer Straßenlaternen etc. an sind.
Die Ranz ist in vollem Gange, die Füchse sind schon ordentlich am bellen. Ich habe ab und an mal einen Roten im Anblick, aber diese sind sehr agil, und wenn ich die Hornet in Anschlag gebracht habe, sind sie wieder weg oder nicht mehr ins Glas zu bekommen. Um 6:00h geht die Festbeleuchtung an einem Betonwerk an, und alle Füchse sind weg. Auch ist kein Bellen mehr zu hören. Dafür habe ich aber drei Stück Rehwild im Anblick. Im diesigen Licht nicht richtig anzusprechen, aber ich kann bei allen dreien eine Schürze erkennen. Dem Rehwild schaue ich knapp anderthalb Stunde zu, wie sich sich weder vom Licht des Betonwerks, noch vom An- und Abfahren der ersten Betontransporter stören lassen. Weiter weg auf einer Kuppe sehe ich nochmal drei Stück Rehwild, und am Rand der Junganpflanzung auch ein einzelnes Stück.
Gegen kurz vor 8:00 gehe ich davon aus, dass alles Rehwild gleich weg ist, bevor der erste Büchsenlicht ein genaues Ansprechen möglich macht. Die drei Stück vor mir teilen sich irgendwann, zwei ziehen links von mir weg. Eins bleibt jedoch vor meiner Kanzel stehen und äst weiter. Mittlerweile sind etwa 100m zwischen den beiden Stücken und dem einzelnen, so dass ich die Entscheidung treffe und mit der Büchse in Anschlag gehe. Auf 70m scheibenbreit steht das Stück, ich bin mittlerweile im Anschlag. Das Stück sichert mittlerweile in meine Richtung, ich spanne und zögere dennoch, abzudrücken. Warum? Keine Ahnung, Obwohl ich mir 100% sicher bin was ich tue, habe ich ein wenig Hemmungen. Doch das Stück bewegt sich keinen Millimeter, so dass ich dann doch die kleine entscheidende Bewegung des Zeigefingers mache und die Kugel auf die Reise schicke.
Das Stück zeichnet im Knall und flüchtet etwa 40m in die Junganpflanzung, deutlich mit dem linken Lauf schonend. Laufschuss? In dem Moment wo es die Hecken erreicht und leicht breit steht, schieße ich nochmal. In den Hecken höre ich es Schlegeln, dann ist Ruhe.
Entladen, alles einpacken, Meldung in die WhatsApp Gruppe, schnell zum Auto, das zur Kanzel gefahren. Dann übers Feld, die Richtung habe ich mir gut merken können. Am Anschuss entdecke ich jede Menge Schweiß, und an der Junganpflanzung angekommen sehe ich das Stück schon liegen. Schnell hin, zwischen die Läufe geguckt. Alles ok, Schmalreh. Ich bin auch ganz gut abgekommen, auch wenn ich in wegen der Flucht gezweifelt habe. Damit ist mein Rehwild-Soll für dieses Jahr erfüllt.
Habt ihr auch schonmal so ein Zögern erlebt, speziell wenn der Abschuss vermeintlich "einfach" war?