Jaja, die Jagdethik

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Ich schreibs mal in diese Rubrik, weil es in der Maiausgabe einer Jagdzeitschrift, nicht WuH, steht. Da wird zur Schwarzwildbejagung vorgeschlagen, beschlagene nachrangige Bachen zu erlegen. Wenn man das also jagdethisch vertreten kann, wo ist dann die Abgrenzung, das bei anderen Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, nicht ebenfalls zu machen. Also bspw. Geißen oder Rottiere auch im Februar und März zu bejagen (sollte man davon unabhängig nicht, weil das die Zeit ist, in der diese Arten Ruhe brauchen). Nicht, dass ich es nicht verstehen könnte, dass man zur Schadensbegrenzung alles Mögliche in Erwägung zieht, aber sind ethische Grundsätze nicht absolut?
Zumal die technischen (Natzielgeräte) und veterinärmedizinischen Möglichkeiten (Ovulationshemmer) noch gar nicht ausgeschöpft sind und, wenn man schon beschlagene Bachen bejagen zu müssen glaubt, dann doch besser die Leitbachen erlegen sollte, um das erfahrenste/intelligentste Tier einer Rotte zu entnehmen.
 
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Meine ganz persönliche Meinung,
was ist daran verwerflich eine sicher als beschlagen und ( sicher!) als noch nicht führend angesprochene Bache zu erlegen? Jedes im Spätherbst/Winter erlegte adulte, weibliche Stück ist beschlagen, egal ob Reh-, Rot-,Damwild. Ich finde es verwerflich nach der Pharma-Industrie im Zusammenhang mit Wildtieren zu rufen, oder zu denken, dass man mit immer mehr Technik jagdliches Unvermögen ausgleichen kann.
Äußerst verwerflich finde ich nur den Schuß auf Wild, ohne vorher sauber angesprochen zu haben, oder das nicht unterdrücken können von Jagdtrieb und damit einhergehenden losen Fingern.

Horrido
 
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Ich schreibs mal in diese Rubrik, weil es in der Maiausgabe einer Jagdzeitschrift, nicht WuH, steht. Da wird zur Schwarzwildbejagung vorgeschlagen, beschlagene nachrangige Bachen zu erlegen. Wenn man das also jagdethisch vertreten kann, wo ist dann die Abgrenzung, das bei anderen Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, nicht ebenfalls zu machen. Also bspw. Geißen oder Rottiere auch im Februar und März zu bejagen (sollte man davon unabhängig nicht, weil das die Zeit ist, in der diese Arten Ruhe brauchen). Nicht, dass ich es nicht verstehen könnte, dass man zur Schadensbegrenzung alles Mögliche in Erwägung zieht, aber sind ethische Grundsätze nicht absolut?
Zumal die technischen (Natzielgeräte) und veterinärmedizinischen Möglichkeiten (Ovulationshemmer) noch gar nicht ausgeschöpft sind und, wenn man schon beschlagene Bachen bejagen zu müssen glaubt, dann doch besser die Leitbachen erlegen sollte, um das erfahrenste/intelligentste Tier einer Rotte zu entnehmen.




Ich weiß ja nicht wo und wie du jagst (vielleicht nur am PC?;-)),
aber um deiner Provokation mal eben die Luft raus zu nehmen:
Ich für meinen Teil erlege am laufendem Band sowohl beschlagene Bachen als auch Ricken und Alttiere!
Nur ab und zu (in den seltensten Fällen) sind die Alttiere noch nicht beschlagen; wenn ich nämlich Kalb und Alttier vor der Brunft erwische.
Und ich habe dabei null ethische Bedenken, das liegt einfach in der Natur der Dinge, das bei den angesprochenen Schalenwildarten die weiblichen Tiere entweder abhängig führen oder aber meistens beschlagen sind!
Zum Rest deines Beitrages spar ich mir jeglichen Kommentar(quasi als "Schadensbegrenzung"); für mich nur ein wirrer Mix aus halbgaren und unpräzisen Fragen und Thesen verknüpft mit der Frage nach der Jagdethik!
Ich weiß nicht, was dich geritten hat;
am Wochenende mal wieder ein Seminar oder Privataudienz über Jagdethik gehabt bei eurer "göttlichen Karoline"(Schmidt) und/oder nur mal provozieren müssen als Ausdruck deines ausgeglichenen Gemütes?

Gruß

Prinzengesicht
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Mal spitzfindig, das Risiko eine beschlagene Bache zu erlegen hat man im gesamten Jahr (mittlerweile) mit den zwei Piks im Spätwinter/zeitigen Frühjahr und im Frühsommer/späten Frühling. Von daher taugt der Vergleich schon mal nicht.

Ethisch verwerflich finde ich aber nur den Schuss auf führendes Wild! Ansonsten schließe ich mich den sachlichen Ausführungen der zwei "Vorschreiber" an.


CdB
 
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Ich schreibs mal in diese Rubrik, weil es in der Maiausgabe einer Jagdzeitschrift, nicht WuH, steht. Da wird zur Schwarzwildbejagung vorgeschlagen, beschlagene nachrangige Bachen zu erlegen. Wenn man das also jagdethisch vertreten kann, wo ist dann die Abgrenzung, das bei anderen Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, nicht ebenfalls zu machen. Also bspw. Geißen oder Rottiere auch im Februar und März zu bejagen (sollte man davon unabhängig nicht, weil das die Zeit ist, in der diese Arten Ruhe brauchen). Nicht, dass ich es nicht verstehen könnte, dass man zur Schadensbegrenzung alles Mögliche in Erwägung zieht, aber sind ethische Grundsätze nicht absolut?
Zumal die technischen (Natzielgeräte) und veterinärmedizinischen Möglichkeiten (Ovulationshemmer) noch gar nicht ausgeschöpft sind und, wenn man schon beschlagene Bachen bejagen zu müssen glaubt, dann doch besser die Leitbachen erlegen sollte, um das erfahrenste/intelligentste Tier einer Rotte zu entnehmen.

Mit dem Beitrag eröffnest du eine Debatte über die Fristenlösung.
Ich persönlich halte die Übertragung christlicher Moralvorstellungen auf Wildtiere für unangebracht.

Guillermo
 
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Lieber Oberförster, in dieser Sache noch einen Nachsatz, weil es mir wichtig ist.
Alle , die regelmässig mit Sauen zu tun haben, sehen durchaus die Gefahr der SP und wer dem Schwarzwild etwas gutes tun möchte, der schleppt kein Futter in Reviere und bejagt die Schwarzkittel scharf, aber im Sinne Deutscher Waidgerechtigkeit. Der Abschuß von gestreiften und weiteren Stücken darf , nein, muß durchgeführt werden! In den Köpfen einiger spukt immer noch das Lüneburger Modell, aber das war einmal und wer Streckenentwicklungen verfolgt, weiß was zu tun ist...
Die Pharmalösung hatten wir ja beim Rotfuchs, jetzt haben wir keine Tollwut mehr, gut! Aber der Preis dafür: Hohe Fuchspopulationen, abwechselnde Seuchenzüge von Räude und Staupe. Das sollte eigentlich Warnung genug sein.

Horrido
 
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Der Tierarztprofessor wies letztens darauf hin, daß man die Medikamente sicher nicht im Wildbret haben möchte----------------- und die Pille für die Bache wohl eh nicht funktionieren würde.
 
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Hattest du auf Jagden im Dezember noch nie Überläufer odr Frischlingsbachen auf der Strecke, die inne hatten?
 
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Dann könnte man also heute Abend auch auf die Geis ansitzen?


Ansitzen darfst du ruhig, musst aber die Füße still halten!:twisted:
Fotografieren soll auch Spaß machen!;-)
Ansonsten einfach mal beim Ministerium eine Eingabe über den entsprechenden Verband machen mit Antrag auf Ausnahmegenehmigung eines vorzeitigen Abschusses tragender Rehe wegen zu hoher Schäden im kommunalen Wirtschaftwald oder vielleicht besser, themengerecht, auch aus "Gründen der Jagdethischen Ausgeglichenheit bez. der jagdlichen Behandlung von Schwarzwild und Wildwiederkäuern"!
Mal sehen,wie die das beurteilen (vor allem aus "jagdethischer" Sicht)!
Halt uns auf dem laufenden!


Gruß

Prinzengesicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Um es also für jeden nochmal grundsätzlich deutlich zu machen. In dem Eingangspost geht es darum aus einer intakten Schwarzwildrotte nachrangige, nicht führende Bachen zu erlegen, unter Inkaufnahme, dass die Stücke bereits inne haben.

(Niemand aus meinen Bekanntenkreisen, selbst in den "Schwarzwildkrisengebieten", beschießt wissentlich einzelne weibliche Stücke, wenn sich diese aus der Rotte absondern um zu frischen.)

Die Äquivalenz hierzu wäre die Erlegung von nichtführenden weiblichen Rehen in den Sprüngen, bevor sich die Stücke zum Setzen der Kitze wieder absondern. Ich denke davon machen alle Jäger mehr oder weniger Gebrauch. ;-)




CdB
 
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Moin,

ich weiß nicht wie es Euch geht, aber mir hat es noch nie Freude gemacht, wenn ich beim Aufbrechen einer Frischlings- oder sonstigen Bache fast fertige, ungeborene Frischlinge in der Tracht gefunden habe. Das Gleiche gilt für Schmale oder Ricken/Tiere im Januar, wo die Frucht in der Tracht schon recht groß sein kann. Das ist einer der Gründe, warum ich im Januar nicht gern auf weibliches Wild jage.

Ich jage gern und viel und mache auch sehr gern Beute - aber nicht zu jeder Zeit und zu jedem Preis.

munter bleiben!!

hobo
 
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Das Jagdjahr hat kaum begonnen und wir haben bereits > 5K Wiesenschäden bezahlt; sonst waren es um diese Zeit knapp 2K. Raps und Weizen kommen erst noch.

In Bezug auf SW ist meine Jagdethik schon vor längerer Zeit ziemlich den Bach runtergegangen. Das SW-Problem wird mehr und mehr zur Schädlingsbekämpfung - jedenfalls meine Sicht der Dinge zumindest in bestimmten Gegenden. Ich schieße daher - mittlerweile - auch gestreifte. Jeder ist einer weniger, der morgen Schaden verursachen könnte!

Ich denke, die Frage nach der Jagdethik und deren Halbwertzeit kannst Du Dir problemlos stellen, wie ich Deinem Nick entnehme - ist gar nicht böse gemeint! Möglicherweise wäre Deine Sicht der Dinge aber als Beständer eine andere.
 

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