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Dann muß weibliches Schwarzwild ab sofort ganzjährig geschützt werden. Ich hatte auch schon im Juli eine Bache mit Föten.
Das fordere ich nicht.
Dann muß weibliches Schwarzwild ab sofort ganzjährig geschützt werden. Ich hatte auch schon im Juli eine Bache mit Föten.
Also in D wird ja Jagdethik, jedenfalls zum Teil über das Gesetz ( Jagdzeiten, Führende Stücke etc. ) festgelegt...oder die viel beschworene Waidgerechtigkeit, also letzlich ein Wertekodex des jagdlichen Umfelds in dem man aufwächst.
Das erspart so manchem, die "innere Diskussion".
Ich finde die Frage des OVS schon berechtigt....Ethik läßt sich nicht situationsbedingt "anpassen", der Waschbär verdient die gleichen Maßstäbe wie der 1er Hirsch.
Das ist oft nicht so.........
Umso passender scheint es, dass die Diskussion in die Rubrik "Brauchtum" verschoben wurde.
Guillermo
Also in D wird ja Jagdethik, jedenfalls zum Teil über das Gesetz ( Jagdzeiten, Führende Stücke etc. ) festgelegt...oder die viel beschworene Waidgerechtigkeit, also letzlich ein Wertekodex des jagdlichen Umfelds in dem man aufwächst.
Das erspart so manchem, die "innere Diskussion".
Ich finde die Frage des OVS schon berechtigt....Ethik läßt sich nicht situationsbedingt "anpassen", der Waschbär verdient die gleichen Maßstäbe wie der 1er Hirsch.
Das ist oft nicht so.
Eine kurze und klare Antwort:
vom Standpunkt der Ethik kann und darf es natürlich grundsätzlich keinen Unterschied geben zwischen dem Erlegen oder neutraler formuliert, Töten einer hochtragenden Bache, einer hochbeschlagenen Wildwiederkäuerspezies, einem hochtragenden Waschbären oder dem Töten von sich permanent in sehr kurzen Zyklen reproduzierenden, hoch entwickelten und hochtragenden Säugetieren wie z. B. Ratten und Mäusen!
Da kann es für mich keine ethisch begründbare Argumente geben, sondern da sind wir wieder bei den von OfVS angesprochenen finanziellen Aspekten oder beim wirtschaftlichen Dilemma!
Wir leben aber nun mal in einer Gesellschaft, in der das wirtschaftliche Denken den Ton angibt und immer wieder neue gesellschaftlich tragbare Kompromisse gefunden werden müssen zwischen dem wirtschaftlichen Denken auf der einen Seite und den Wertevorstellungen unserer vom christlichen Glauben geprägten Moralvorstellungen.
Und dieser Kompromiss zwischen diesen beiden Aspekten ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.
Und wir stellen alle persönlich doch oft genug die wirtschaftlichen Interessen über unsere "ethischen Werte" oder besser gesagt Moral, in den Vordergrund; sei es im Privatem als auch auch im Job!
Da muss jeder seinen persönlichen Spagat oder Kompromiss für sich hinkriegen, die Gesellschaft gibt nur die groben Leitlinien vor(Gesetze).
Ich jedenfalls weiß für mich, wie weit ich mit meinem persönlichen Kompromissen auf der Jagd gehen kann, ohne mich für mein Verhalten vor mir selbst schämen zu müssen.
Gruß
Prinzengesicht
Ja und außerdem hat der Oberförster ja die Antwort, die er wollte: "Es wird mit Schwarzwild anders umgegangen, als mit dem übrigen Schalenwild". Die Erklärung dafür kennt er natürlich längst, auch wenn er sich hier so brav bei zweiter Frühling dafür bedankt. Und würde die Jagd-Ethik konsequent vor der "Vermeidung von Schäden" rangieren, so würde man, wie oben auch schon beschrieben, weibliches Schwarzwild ganzjährig schonen. Das war's - mehr wollte er nicht hören.
Dass dies für ihn im Umkehrschluss vermutlich bedeutet 1. es gibt diese Jagdethik garnicht, wird doch mit zweierlei Maß gemessen... am Ende siegt die Beurteilung nach materiellen Maßstäben etc. - und 2. sich diese quasi Beliebigkeit auf die Erreichung anderer Bejagungsziele doch bequem ausweiten ließe (ich erinnere an die Diskussion "Ricke vor Kitz im November" - KLICK) - diesen Umkehrschluss muss sich jetzt natürlich keiner aufschwatzen lassen: der führt in die Irre; die Messlatte liegt für jeden wo anders.
Und daher möge jeder (auch der Oberförster) im Rahmen seiner Möglichkeiten jagen. Wenn man es damit nicht hinbekommt, die Schalenwild-Zahlen im Griff zu behalten, so wird man (vermutlich jeder mal) mit seinem Gewissen konfrontiert sein, u.U. Grenzen zu überschreiten, die ja - bewiesenermaßen trübe - ansonsten niergends fest definiert scheinen.
Nur eben in gewissen ethischen Grundsätzen doch, die einem intensiv Jagenden so einiges abverlangen können. Bin ich froh, dass ich solche hab
Da muss jeder seinen persönlichen Spagat oder Kompromiss für sich hinkriegen, die Gesellschaft gibt nur die groben Leitlinien vor(Gesetze).
Ich jedenfalls weiß für mich, wie weit ich mit meinem persönlichen Kompromissen auf der Jagd gehen kann, ohne mich für mein Verhalten vor mir selbst schämen zu müssen.
Was ethisch ist oder nicht, dass entscheidet also in keinem Fall das Gewissen.
Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Insofern kann es keine individuelle Ethik geben, keine individuelle Waidgerechtigkeit und auch kein individuelles Brauchtum.
Würde ich niemals unterstellen.... Wird deshalb anderswo unethischer gejagt? ...