Hund Ja/Nein und welcher

Registriert
6 Sep 2012
Beiträge
83
Moin,
würde mich über die ein oder andere Meinung zu meinen wirren Gedanken betreffs Hundeanschaffung freuen, die so seit einem Jahr vor sich hinköcheln. Neu hinzugekommen der hohe Waldanteil bei der Jagd.

Jagdl. Situation:
Revier1 (seit diesem Jagdjahr): 130ha Wald, Rotwild, Schwarzwild, etwas Rehwild - von mir allein bejagt plus 1x DJ
Revier2: 2000ha Feld, Rehwild, Enten, weniger Schwarzwild, ab und an ein Hase - zu fünft bejagt, ich bin dort nur Gast
Fahrzeit Revier(e) 50 Minuten.

Im Revier bin ich etwa zwei bis dreimal die Woche, mal mehr mal weniger. Aufgaben für den Hund wären wohl hauptsächlich Totsuchen, dreimal im Jahr ein paar Enten und einen Hasen apportieren, ab und an mal eine Dickung oder Schilf stöbern - das ist zugegeben nicht gerade viel. Ansonsten wäre er "nur" dabei. Einsatz auf DJ optional, muss nicht sein. Hauptsächlich wünsche ich mir einen Jagdbegleiter, der auch zuhause Freund und Spielkamerad sein darf.

Lebenssituation:
80m² Wohnung in der Stadt, allerdings direkt am Park. Beruflich selbständig, Weg zum Büro 6 Minuten, freie Zeiteinteilung, Freundin Schichtdienst. Kinder evtl. in ein paar Jahren.
Der Hund müsste also 4h alleine in einer Stadtwohnung zurecht kommen, bis ich Mittagspause mache, dann gehts in den Park. In der Anfangszeit könnte ich auch zwischendurch kurz vorbeischauen.

Meine Hundeerfahrung beschränkt sich aufs zuschauen bei Jagdkameraden. Führerbezogen und leicht erziehbar wäre sicher sinnvoll.

Mich würden vor allem auch Erfahrungen von anderen "Großstadtjägern" interessieren, hat es denn jemand bereut, Wohnung zu klein - zu wenig Platz - lieber sein lassen? Reicht zwei, dreimal die Woche ins Revier oder wird der Hund zum Cold Turkey auf Dauerentzug? Oder spielt das am Ende keine Rolle, so lange die Beschäftigung passt?

Falls ja wäre die Frage der Rasse im Raum - das Anforderungsprofil ist ja überschaubar.
Literatur hab ich bisher eher für Vorstehhunde gewälzt, wegen führerbezogen, mir würde der KLM gefallen, vielleicht von splt. Eltern. Für den Wald wäre sicher auch Wachtel interessant, kenne ich nur keinen im Umfeld. Ganz verrückte Idee wäre noch Laika - auch führerbezogen zum Sauen ärgern/Klappern - da war die Literatur recht dünn.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Von der Laika würde ich dir an diesem Punkt grundsätzlich abraten.

Wachtelhund kannst du dir ebenfalls aus dem Kopf schlagen, für beide Rassen hast du bei weitem zu wenigbtw keine Arbeit.

Wenn du überaupt einen Hund anschaffen willst nimm einen der in deinem Umfeld passt, die Jagdgelegenheiten spielen sicher eine Nebenrolle, es sei denn du schaffst da mehr Raum.



CdB
 
A

anonym

Guest
Spl beim Vst ist eher kritisch zu sehen, 2x spl Verpackungen besonders.Spl und dann Laika?Du sollst eher noch warten, dich informieren und neu nachdenken.Im Zweifel eher Teckel oder PRT.
 
Registriert
6 Sep 2012
Beiträge
83
Tendieren würde ich ja zum KLM, die Laika kam nur als fixe Idee aus den Beschreibungen hier im Forum, weil hier in der Umgebung quasi eh jeder einen Vorsteher hat und sich damit evtl. neue Optionen ergeben. Andererseits gibts fürn Vorsteher natürlich deutlich eher Hilfe und Tips aus der Umgebung.

Aber klar, frische Ideen schnuppern und nochmal überdenken ist ja gerade das Ziel. Teckel und Terrier habe ich bisher immer als "eigensinniger" und quirliger erlebt als die Vorsteher. Kann mir gerade nicht vorstellen die allein in der Wohnung sitzen zu lassen? Ansonsten würde PRT natürlich passen, außer dass die Bundesstraßen in der Nähe mir Kopfschmerzen machen würden.

Hab ich noch vergessen: Bauarbeit wirds nicht geben
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Mai 2015
Beiträge
1.548
Ich werfe mal Spaniel in die Runde.
Meine Cockerdame ist sehr führerbezogen, stöbert natürlich gerne aber nicht wirklich weit. Der Spurlaut ist nahezu perfekt. Schweiß macht sie gut. Wasser und Entenapport liebt sie. Nur der Apport außerhalb des Wassers ist nicht so ihre große Leidenschaft, ich befürchte aber das ist hauptsächlich Sturheit. Beim Apport sehe ich Springer Spaniel weiter vorne.

Zu Hause ist sie ein ruhiger Mitbewohner. Auch wenn ich nur normal Gassi gehe (so 5km morgens) und sie wegen Läufigkeit oder Brut- und Setzzeit an der Leine gehen muss bleibt sie zuhause ruhig und ausgeglichen. Morgens Park und nachmittags öfters mal rausfahren und ein bisschen toben oder mit dem Hund arbeiten würde reichen. Ich nehme den Hund auch gelegentlich mit auf Geschäftsreise, ist völlig problemlos. Auch allein zu Hause bleiben ist kein Thema wenn man den Hund daran gewöhnt.
Führig ist sie auch, weicht mir im Alltag kaum von der Seite und achtet auch draußen sehr genau auf mich. Leicht erziehbar ist relativ, sie ist doch deutlich sturer als mein Schäferhund aber nichts was einen Erstlingsführer überfordern sollte.

Ist allerdings kein Hund um sich wichtig zu machen, dämliche Kommentare wie "Schmuseköter" oder warum man sich keinen "richtigen" Hund sucht muss man gelegentlich abkönnen.
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Ich finde es gibt nur eine wirklich wichtige Frage. Willst du wirklich einen Hund ? Dann wirst du dein Leben anpassen können und das wirst du auch müssen.

Für die Jagd wirklich brauchen wirst du wohl keinen, ist aber auch egal.

Soll der Hund nur eine Eintrittskarte für mehr Jagd sein ? Bei der Motivation hätte ich bedenken das es schief geht.

Meine Bracke hat einige Zeit mit mir zusammen in der Stadt und kleinen Wohnungen verbracht. Allerdings kam sie immer mit zur Arbeit. Letztlich ist ein Jagdhund auch nur ein Hund. Beschäftigung ist wichtig.



Gesendet von meinem SM-G800F mit Tapatalk
 
Registriert
6 Sep 2012
Beiträge
83
@Granite danke für den interessanten Beitrag. Ist bei den Spaniels Fellpflege ein großer Faktor?

@Traumtänzer leider kann der Hund nicht mit ins Büro, der Vermieter ist dagegen.
Mit der Denkweise triffst den Nagel schon auf den Kopf, so wirklich "unbedingt brauchen" ist nicht der Faktor, ist dann eher das wollen. Der Bedarf richtet sich mehr an den Jagdbegleiter als an die Arbeitsmaschine. Eine Eintrittskarte brauch ich allerdings nicht, bin ausgelastet. Daher dürfte es theoretisch auch ein nicht-standschnallbarer Vorsteher werden.
 
Registriert
3 Jul 2013
Beiträge
504
Hallo!

Weiß nicht, ob überhaupt im Bereich des Denkbaren: Mit Ausnahme der Stöberarbeit (weil meist stumm) erfüllt auch ein Retriever (Golden, Flat, Labrador) die genannten Wunschkriterien.
Gerade in Bezug auf "alltäglicher und jagdlicher, freundlicher Kamerad". Da diese Rassen auch abseits der Jagd z. B. im Bereich Blindenhunde erfüllenden Einsatz finden, braucht man sich eventuell auch im urbanen Bereich keine Sorge um drohende Unterforderung machen, WENN MAN ANDERWEITIG GENÜGEND ZEIT UND BESCHÄFTIGUNG für seinen Hund aufbringen will.
Zudem macht dieser Typus Hund (ich weiß, einige halten ihn gar nicht für nen "richtigen" Hund:biggrin:) den Spaziergang im Stadtpark im Gegensatz zu ausgewiesen scharfen Rassevertretern seeehr entspannend, was für einen persönlich auch den positiven Start in den Tag bedeuten kann UND die Bereitschaft zur häufigen Parkrunde erhöht!;-) Die FREUEN sich i. d. R. über andere Wauzis (und zwar nicht im Sinne eines Apportierspielzeugs:biggrin:)!
Auch im Büro (wenn der Hund mitsoll/-darf...) äußerst angenehm!
Bei der Suche nach "dem Richtigen" viel Erfolg, eine vertrauenswürdige Betreuung für Notfälle und/oder Urlaub (fällt bei Retrievern übrigens auch einfacher-eventuell halt Abstriche beim Führerbezug:lol:) und
allzeit Waidmannsheil!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.380
Ich wüsste nicht aus welchem Grund er sich GEGEN die eine oder FÜR die andere Rasse entscheiden sollte.
AUSSER bezüglich der möglichen oder unmöglichen Arbeitsfelder eines Hundes.


Jeder Hund, vor allem Jagdhund, hat es erst einmal verdient artgerecht gehalten zu werden.

Terrier sind zwar kleiner, aber voller Energie, je nach Typus.
Gleiches gilt unter Umständen für einen Teckel oder Wachtel / Vorsteher.

Die "ARBEIT", die er für den Hund im Revier hat, kann man als Außenstehender nur am Wild und an den Jagdarten festmachen.
OB er allerdings den Hund damit "auslasten" kann, dass steht auf einem anderen Blatt.

Jeder Hund darf seinem Herrchen Tageszeit abverlangen. WIE er die nutzt, dass kann nur der Halter wissen und entscheiden.

Einem Teckel wirds genauso schnell langweilig wie einem Wachtelhund, Terrier, Bracke, Leika, etc - SOBALD sich der Hund an seine Haltung und sein Umfeld gewöhnt hat.


Daher mein Tip:

Willst du dich, deine Freundin und deinen Tagesablauf dem Hunde nach umstellen? Ja.
DANN kauf dir den Hund, der von den Anlagen zu deinen jagdlichen Aktivitäten passt - Da ist bei dir (außer Schweißhund und mit Abstrichen ne Bracke) alles möglich.
Diese Arbeitsbereiche sind in beinahe jeder Literatur niedergeschrieben...Allerdings wird sich der Hund sowieso nach deiner Ausbildung und dem Einsatz richten für den du ihn einsetzt (wenn köperlich leistbar).

AUSLASTEN kann fast KEIN Jäger seinen Jagdhund. Nichtmal Berufsjäger schaffen das.
Diejenigen die glauben, sie hätten ihn ausgelastet, haben es lediglich erreicht, dass sich der Hund in den Tagesablauf der Familie eingefügt hat.

Einen Hund kriegst du nicht ausgelastet, wenn du mehr mit ihm arbeitest, schafft er immer mehr.
Wenn du mehr mit ihm läufst, Rad fährst oder sonstwie trainierst, hat der Hund neue Grenzen und du musst weiter, länger und intensiver mit ihm arbeiten um ihn an diese Grenzen zu bringen.
Der gesunde Hund wird uns AUSLASTUNGSTECHNISCH immer überlegen sein.


Hast du Zweifel einem Hund gerecht werden zu können, dann lass die Finger vom Jagdbegleiter - Rasse egal.
Denkst du, du kriegst es hin, dann kauf dir den der deiner Meinung nach am besten ins Revier und in die Familie passt.

Es gibt soooooo viele Jäger auf der Welt die besser keinen Hund hätten:roll: Bei keinem von denen gehts darum, dass er sich damals für die falsche Rasse entschieden hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.658
Wie willst du das mit einem Welpen machen?

Der kann keine 4 Std am Tag allein bleiben.
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.380
Wie willst du das mit einem Welpen machen?
Der kann keine 4 Std am Tag allein bleiben.

Möglichkeit 1.
Man nimmt sich 3 Wochen Urlaub.

Möglichkeit 2.
Man holt sich den Hund im Herbst, Winter, Frühling und legt ihn die 4 Std. im Auto in eine Box und schaut nach 2 Std nach ihm.

Wobei auch Welpen sehr schnell 4 Std. alleine bleiben können...
 
Registriert
6 Sep 2012
Beiträge
83
@Logiophob Aufschlussreicher Beitrag.

Drei/Vier Wochen Urlaub ist möglich. Kann auch nach zwei Stunden schon vorbei schauen, sind nur 6 Minuten nach Hause. Wie regeln das denn andere berufstätige? Mein Vorteil wäre, dass die Freundin wegen Schichtdienst den halben Tag da ist. Geht also tatsächlich in der Regel um 1x 4 Stunden oder 2x 2 Stunden.
Wie Logiophob das so schön beschreibt, die Rasse spielt keine Rolle - ist der Terrier da nicht eher zerlegungsfreudig am Sofa in der einwirkungsfreien Zeit oder ist das wirklich reine Erziehung?
 
Registriert
6 Sep 2012
Beiträge
83
Würd ich gern, der Eigentümer des Gebäudes hat von Hamburg aus eine Absage erteilt - keiner weiß warum :sad:

Neues Büro wäre Selbstmord, da die Mietzinsen in den letzten Jahren quasi explodiert sind.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
12
Zurzeit aktive Gäste
253
Besucher gesamt
265
Oben