Übertragung von Tbc durch Salzlecksteine

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"Dass Salz- und Minerallecksteine potentielle Übertragungsquellen für Rindertuberkulose sind, wurde einmal mehr belegt. In der Konsequenz sollten sie daher in Risikogebieten möglichst „wildsicher“ angeboten werden."

In feuchten kühlen Böden oder Losung bleiben die TBC-Erreger monatelang infektiös.

Das mögliche Risiko der Übertragung über Salzlecksteine wird auch schon lange diskutiert.

Trotz entsprechender Verhaltensregeln hält sich die Alm- / Alpwirtschaft aber nicht an die vorgeschriebene Trennung und lässt z.B. sogar nach der Weidesaison vom Vieh beleckte Salzlecksteine liegen - so können sich auch Wildtiere wie Gemsen und Rotwild anstecken (und die Seuche später wieder auf das Vieh übertragen).

Dazu ein Bild aus dem Sommer 2016 nach dem Abtrieb des Viehs aus der entsprechenden Weidefläche (im Lebensraum von Rot- und Gemswild).
Und das ist KEIN Einzelfall, sondern eher die Regel.

http://fs5.directupload.net/images/160820/ndzqu3ix.jpg

ndzqu3ix.jpg
 
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Frag doch ganz einfach mal bei Eurem Kreisveterinäramt nach, wie viel Rinder in Eurer Region oder in Bayern als Tbc befallen auffällig wurden.
Tbc ist Anzeigepflichtig und wird dann amtlicherseits bekämpft (in D und in At). In Österreich waren in den Jahren bis 2012 meiner Erinnerung nach einige Fälle von Wildtier-Tbc befundet worden (Mycobacterium caprae).
Dann kannst Du abschätzen, welche Maßnahmen der Weidehygiene zu ergreifen bzw. erfolgsversprechend sind.
Aufi geht's, Buam!

Wandersmann
 
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Frag doch ganz einfach mal bei Eurem Kreisveterinäramt nach, wie viel Rinder in Eurer Region oder in Bayern als Tbc befallen auffällig wurden.
Tbc ist Anzeigepflichtig und wird dann amtlicherseits bekämpft (in D und in At). In Österreich waren in den Jahren bis 2012 meiner Erinnerung nach einige Fälle von Wildtier-Tbc befundet worden (Mycobacterium caprae).
Dann kannst Du abschätzen, welche Maßnahmen der Weidehygiene zu ergreifen bzw. erfolgsversprechend sind.
Aufi geht's, Buam!
Wandersmann
Da brauche ich nicht fragen, das weis ich auch so.
Bei den Standard-TBC-Tests waren hunderte Rinder positiv und beim Rotwild gab es mit den eindeutigen Kultur-Untersuchungen ebenfalls etliche positive Fälle.
 
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Konkret: über welches Land/Gebiet/Region/Kreis redest Du und in welcher Zeit?
Wandersmann

Ich zitiere mal das Landratsamt Oberallgäu:
Gesundheit & Verbraucherschutz
Landratsamt Oberallgäu
OberallgäuerPlatz 2 • 87527 Sonthofen (0 83 21) 6 12 - 0

Rinder-TBC - Abschließende Alptieruntersuchung angeordnet

Im Rahmen derAuftriebsuntersuchungen im Winter 2014/2015 war noch eineinziger Ausbruch an einem Rind nachgewiesen worden. 27 weitere Tierehatten zwar im Hautdickentest auch auffällig reagiert, der molekularbiologischeLabor-Nachweis für das Vorhandensein der Erreger konnte allerdings nichtgeführt werden. Untersucht wurden damals rund 25.000 Rinder.

Auch im Sommer auf den Alpen blieb es ruhig. "Im Laufe der Alpsaisonsind keine Tbc-Erkrankungen bei den Alptieren bekanntgeworden. Undjetzt erwarten wir uns durch eine letzte Untersuchung wiedernur wenige auffällige Hautreaktionen bei den zurückkehrendenTieren" so der Kreischef weiter. "Das wäre für mich der Beweis,daß wir mit den bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen die Seuche tatsächlicheinigermaßen zurückdrängen konnten - und wir könnten das intensiveAlptier-Monitoring der vergangenen Jahre dann einstellenund könnten ggf. übergehen zur weniger belastendenDreijahres-Untersuchung in den Talbeständen, wie sie bis Ende der 90erJahre erfolgreich praktiziert wurde."

Den letzten Beweis, daß der Tuberkulose-Erreger zwischen den Tierartenüberspringen kann, bleibt die Wissenschaft zwar nach wie vor schuldig. Für diePraktiker im Landratsamt indes ist die Sache klar: Das "Mykobacteriumcaprae" kann die Tierart wechseln - tut es aber nur in Einzelfällen. DieAusbreitung der Krankheit erfolge im wesentlichen innerhalb ein undderselben Tierart.

 
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Diese Sachen kommen dabei raus, wenn absolute Theoretiker in den Veterinärverwaltungen überhand nehmen. Da beschäftigt sich am lieber mit Dingen, die überhaupt keine Relevanz haben, anstatt die wirklich wichtigen Dinge anzugehen!
 
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@ Bollenfeld und Spezialist:

Mir fehlt die Butter bei den Fischen!
(es geht ja um eine anzeigepflichtige, humanrelevante Infektion)

Wandersmann

der sich bei seinen Beurteilungen gerne auf konkrete Daten und Fälle stützt.
 
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https://forum.wildundhund.de/showthread.php?110106-Wölfe-in-Bayern&p=2566676 24.03.2017, 19:14 #50

...
Oberallgäu :
https://www.all-in.de/nachrichten/l...Oberallgaeu-auf-TBC-getestet;art26090,1560027
„Gerade weil wir hier im Allgäu viele Rohmilchprodukte produzieren, sind die Untersuchungen Pflicht." In 21 Betrieben wurde der TBC Erreger festgestellt, 878 Tiere mussten getötet werden.

Ostallgäu :
https://www.all-in.de/nachrichten/lokales/Rinder-TBC-Ostallgaeu-zieht-Bilanz;art26090,1561717
„Hauptsäule der Bekämpfungsstrategie ist die Untersuchung aller Rinder im Alter über zwei Jahre. Bislang wurden 71 468 Rinder im Ostallgäu untersucht. Dabei wurde in neun Betrieben der Ausbruch der TBC festgestellt, 230 Tiere mussten getötet werden, in einem Fall wurde der gesamte Bestand gekeult. 30 weitere Betriebe waren wegen der Abklärung eines Verdachts vorübergehend gesperrt. 110 Tiere mussten zur Abklärung eines begründeten Verdachts getötet werden.

Unterallgäu :
https://www.all-in.de/nachrichten/l...en-im-Unterallgaeu-vermieden;art26090,1437191
„Insgesamt sind mittlerweile rund 22.000 Tiere auf die Erkrankung getestet worden. Damit sind fast 400 Unterallgäuer Betriebe komplett untersucht. Tbc festgestellt wurde bei zwei Tieren im Frühjahr. Zur Diagnose getötet werden mussten bislang 152 Rinder.

https://www.all-in.de/nachrichten/l...pf-gegen-Rinder-TBC-erreicht;art26090,1356328
„Wie das Landratsamt Oberallgäu mitteilte, ist das Ziel mit über 1.300 von 2.000 Höfen erreicht. Vor allem im südlichen Landkreis sind stellenweise bereits 80 Prozent der Höfe getestet. Aktuell sind 34 Betriebe gesperrt, fast 1.300 haben den Status ‑anerkannt TBC-frei erhalten. Von über 50.000 Tieren mussten rund 800 getötet werden.
Diese TBC-Welle ist von der Landwirtschaft selbst verschuldet, weil nach meiner Erinnerung ab dem Jahr 1997 die TBC-Tests bei Rindern eingestellt wurden und sich so unbemerkt eine Infektionswelle im Bestand aufbauen konnte.
Um davon abzulenken, wurde dann versucht, die Schuld auf das Rotwild zu schieben.
Im Rotwildbestand gibt es auch TBC-Infektionen, die wahrscheinlich ursprünglich vom Vieh stammen.
Die Fortsetzung der Infektionskette erfolgt dann aber weitgehend innerhalb der einzelnen Gruppen, Kreuzinfektionen zwischen Wild und Nutzvieh sind wahrscheinlich sehr selten, können aber vorkommen.

Beim Wild wirken die besonders vom Forst propagierten Rotwild-Wintergatter durch die dort unnatürlich hohe Wilddichte als Brutstätten für die Ansteckung.
 
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@ Spezialist:

Die von Dir im Post #8 genannten Quellen sind alle aus 2013 und 2014 und teils Deckungsgleich.
Meine oben in Post #5 genannte Quelle schildert die darauf ergriffenen Maßnahmen und die Situation Winter 2014/15 und Folgesommer 2015 und die Behördenschlußfolgerung
"Auch im Sommer auf den Alpen blieb es ruhig. "Im Laufe der Alpsaisonsind keine Tbc-Erkrankungen bei den Alptieren bekanntgeworden"

Demgegenüber Dein Post # 4 mit "hunderten von Rindern positiv und beim Rotwild gab es..."

Was ist denn nun aktueller, dokumentierbarer Sachstand???
Und was ist dran an Bollenfelds markigen Worten über die Unfähigkeit der Veterinärverwaltung??

Wandersmann,
der gerne gesundes Vieh auf gesunden Almen anschaut.
 
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@ Spezialist:

Die von Dir im Post #8 genannten Quellen sind alle aus 2013 und 2014 und teils Deckungsgleich.
Meine oben in Post #5 genannte Quelle schildert die darauf ergriffenen Maßnahmen und die Situation Winter 2014/15 und Folgesommer 2015 und die Behördenschlußfolgerung
"Auch im Sommer auf den Alpen blieb es ruhig. "Im Laufe der Alpsaisonsind keine Tbc-Erkrankungen bei den Alptieren bekanntgeworden"

Demgegenüber Dein Post # 4 mit "hunderten von Rindern positiv und beim Rotwild gab es..."

Was ist denn nun aktueller, dokumentierbarer Sachstand???
Und was ist dran an Bollenfelds markigen Worten über die Unfähigkeit der Veterinärverwaltung??

Wandersmann,
der gerne gesundes Vieh auf gesunden Almen anschaut.
Ja und ?
Es sind auch aktuelle Daten im Netz zu finden, wenn Du den neuesten Stand (von was und wo überhaupt genau) wissen willst, dann googel doch selbst, ich bin doch nicht dein Kindermädchen.
In Bezug auf den Threadtitel ist das auch OT.
Glaubst Du, die pathogenen Eigenschaften des TBC-Erregers haben sich seit 2014 schlagartig geändert ?
Die gute Nachricht : Wenn Du gerne Vieh auf ALMEN anschaust, bist Du bei uns falsch.
 
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@ Spezialist

"...wenn Du den neuesten Stand...wissen willst, dann googel doch selbst, ich bin doch nicht dein Kindermädchen"

so in etwa hatte ich mir die Deine konkrete Antwort nach meiner Frage zu Deinen angeblichen Tatsachen "hunderten von Rindern positiv
und beim Rotwild gab es..."
vorgestellt.

Wandersmann,
stets auf der Suche nach echtem Spezialistentum im Forum

(bin nun raus aus diesem unseriös gewordenen Faden)
 
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@ Spezialist

"...wenn Du den neuesten Stand...wissen willst, dann googel doch selbst, ich bin doch nicht dein Kindermädchen"

so in etwa hatte ich mir die Deine konkrete Antwort nach meiner Frage zu Deinen angeblichen Tatsachen "hunderten von Rindern positiv
und beim Rotwild gab es..."
vorgestellt.

Wandersmann,
stets auf der Suche nach echtem Spezialistentum im Forum

(bin nun raus aus diesem unseriös gewordenen Faden)
du hattest geschrieben ("Beitrag" #3) :
... Tbc ist Anzeigepflichtig und wird dann amtlicherseits bekämpft (in D und in At). In Österreich waren in den Jahren bis 2012 meiner Erinnerung nach einige Fälle von Wildtier-Tbc befundet worden (Mycobacterium caprae).
...
Ich hatte dir daraufhin aus nur drei Landkreisen in Bayern (der Einfachheit halber ohne Österreich, dort gab es weitere Fälle) Quellen zu NACH dem Jahr 2012 wegen positiver TBC-Tests mindestens 1140 getöteten Rindern genannt und ausserdem auf etliche positive TBC-Proben (Kulturmethode) bei Rotwild hingewiesen (Beitrag #8 ).
Die Beprobung beim Rotwild in Bayern in Risikogebieten wird immer noch durchgeführt (Stand JETZT, 2017), und es gab auch bei den Untersuchungen 2016 wieder positive Proben.
Im benachbarten Österreich wurden auch 2017 bereits wieder TBC-positive Rinder gefunden.
Bei Rindern wird mit interkutanen Tests am lebenden Tier getestet, bei Rotwild werden methodisch bedingt Proben von erlegten Tieren mit der Kulturmethode untersucht.
Es gab aber auch mindestens einen Veterinär, der am liebsten auch lebendes Rotwild mit dem Interkutantest gestetet hätte (bedeutet die Notwendigkeit von zweimaligem Einfangen, zum Anbringen und zum Überprüfen) - wahrscheinlich eine Art Kollege von Dir.

Wenn dich das Thema wirklich interessieren würde, könntest du viele der Fälle mit einfachem Googeln sofort finden.
Hier geht es allerdings grundsätzlich um Übertragungsmechanismen.

Da du aber offensichtlich selbst nichts konkretes beizutragen hast, ist wohl besser, wenn du "raus" bist und weiterwanderst, damit der Thread "seriös" beibt ... :-D
(aber gerade solche, die ankündigen, "jetzt nichts mehr zu schreiben", sind dann ja oft die penetrantesten Widergänger) :biggrin:
 
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@ Bollenfeld und Spezialist:

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Wandersmann

der sich bei seinen Beurteilungen gerne auf konkrete Daten und Fälle stützt.

Das TBC-Monitoring hätte nicht eingestellt werden dürfen, vor allem nicht in Gebieten mit viel Weidehaltung, denn da wird es immer wieder Neuansteckungen durch Dachse und Füchse geben und diese breiten sich dann wieder unbemerkt in den Beständen aus.
 

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