Welpenspielstunde ja oder nein?

A

anonym

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... und das Verrückte ist: In der Stadt hat der Hund wesentlich mehr prägende Eindrücke gehabt, ist deutlich sicherer geworden, mehr mit Dir zusammen gewachsen, hat vernünftiger andere Hunde kennen gelernt, ... als im eingezäunten Gelände beim Gruppenkeilen. Und es wird nichts Anderes, wenn mehrere Hunde diesen Alters zusammen kommen und frei toben können.
 
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hauli95
Du hast Glück gehabt mit deinem Kurs. Aber gleich diese Kurse allgemein zu empfehlen ist doch etwas vermessen. Zumal als Erstlingsführer.
 
A

anonym

Guest
... einfache Rechnung:

Ich habe intensiv ge- und besucht, aber es war nicht ein guter dabei. Was richtig gut war, war das Zuschauen bei Arbeiten großer Hunde. DAS bringt richtig was.

Nehmen wir an, es gäbe gute Kurse. Die Ernüchterung ist, dass sie nicht mal zu 10% dafür ausschlaggebend sind, dass der Hund später mit anderen Hunden gut kann. Das Gro lernt er die Wochen beim Züchter, beim gemeinsamen Beutemachen, beim Fressen aus einem Napf, beim Lecken, beim Kontakt mit anderen großen Hunden. Gewissenhafter Züchter + gute Zuchthunde = ein Schlüssel für gute Grundlage. Zwei Wochen mehr dort, wären erstklassig.

Schaut Euch mal die Frühförderung von Malinois bei der US-Armee an, deren Konzepte auch von ersten Jagdhundezüchtern in den USA übernommen wurden. Die Army braucht viele gute Hunde wegen der vielen Kriege, sie können es sich nicht leisten, dass in einem Wurf 20% Beisser sind. Sie fördern daher den Hund ab der Geburt. Un obwohl das Zuchtmaterial wie überall beim Staat eher weniger top veranlagt ist, sind die Ergebnisse ausgezeichnet.

M. M. nach ist die Wiege des Umgangs zum einen die Zeit beim Züchter der Rest durch die Stellung im Rudel Mensch, klare Erziehung vom ersten Tag an und im Umgang mit großen Hunden. Das gibt ihm Sicherheit. 2 x 0,5 Stunden pro Woche (mehr Toben überlastet den Hund) sollen dafür ausschlaggebend sein, dass der Hund später auf dem Treiberwagen oder der DJ keine Faxen macht?

Ich frage mich gerade, ob die Leute wirklich mit ihren Hunden jagen wollen? Wie oft haben die Hunde denn Kontakt zu anderen Artgenossen und was haben die Führer bisher wirklich gesehen? Beissereien entstehen oft erst, wenn der Führer anwesend ist und der Hund keine Sicherheit im Sinne von "Führung" hat. Dann glaubt er verteidigen zu müssen usw. Hunde, die im Rudel gemeinsam jagen und im Kopf klar sind, wissen schnell, worum es geht und verplempern keine Zeit mit Machtkämpfen, sondern wollen "killen". Das sind die guten, die man formen kann, die stabil und belastbar sind.

Das war nun mein letzter Beitrag zu dem Thema. Man kann aus Erfahrung mit zig Hunden schreiben, aber wenn Erstlingsführer es besser beurteilen können, hab ich damit kein Problem.

Man sollte m. M. nach nicht Menschen unterstützen, die viel Geld für einen Welpen ausgeben, ihm 15 Jahre ein Zuhause geben wollen, dann aber den Kleinen, der gut vom Züchter vorgeprägt sooo wissbegierig in`s neue Leben startet, der gerade in der wichtigen Zeit alles Jagdliche kennen lernen möchte, in einen Ring mit Verschieden-Altrigen werfen und unter der Aufsicht irgendeiner selbsternannten Hundeflüsterin, die selbst gerade aus der Muki-Gruppe kommt und nun glaubt, einen auf Hundeflüsterer machen zu müssen. Lieber an das Bewährte halten und die anderen ... abkacken lassen. Bringt mehr Einladungen.;-)
 
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P1060383.jpgBeim jagdl. Übungstag hatten wir von 8 Wochen und 4 Monate alten Welpen über 8 Monate bis 8 Jahre alten Hunden versch. Rassen, kurz alle frei laufen. Dank guter Prägung aller Hunde, gab es null Probleme.
 
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Wie immer: Kein jagdlicher Hundeführer, aber Hunde hatten wir immer ...

Der TS sollte vielleicht zuallererst die Begrifflichkeiten mal genauer betrachten.

"Welpenspielstunde": Ich bezahle Geld, damit mein Hund mit Artgenossen seines Alters spielen kann.
"Welpenkurs": Ich bezahle Geld, damit mein Hund altergerecht erste Kommandos lernt. Das kann jetzt vom unseligen "SITZ! PLATZ! BLEIB!" bis zu Torfstechers wirklich hoffnungsnährender Variante alles sein.

Ich bin grundsätzlich eher der Verfechter von Boras Ausführungen: Hunde erziehen sich am besten selber, was das Verhalten unter Artgenossen anbelangt. Das übrigens in einer Art und Weise, da können wir Menschen ohne Werkzeug nicht mithalten. Rudelverhalten lernt der junge Hund in seinem Rudel, und das ist nun mal die Familie / der Anschluss. Alltagsreize werden in diesen Junggruppen eh so gut wie nicht vermittelt, wer mit 8+ Welpen in den Alltagslärm eintaucht, vergisst: Da sind noch 8+ Hundeführer / Hundehalter mit dabei, die sich von "ganz gut" bis "Unglaublich dämlich" anstellen können. Danach ist der Gruppenhäuptling reif für 'nen Herzkatheter. Quelle: Hundetrainerin mit mehreren Pokalen zu Hause, die den Fehler ein mal gemacht hat.

Meiner Meinung nach sozialisiert man seinen Welpen, und das war ja die Ausgangsfrage, in dem man den Welpen mehr oder weniger direkt in den Alltag integriert.
 
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Nachtrag, wiel ich das ach woanders schon mal gelesen habe: "Der Hund lernt andere Hunde kennen", als Argument "Pro Welpen-/Hundegruppe".

Leben die Herrschaften, die das empfehlen, drei bis vier beschwerliche Tagesreisen von der nächsten menschlichen Siedlung entfernt? Wenn ich andere Hunde treffen will, dann leg' ich meinem Kartoffelköter die Leine um und latsche einfach mal los. Da treffe ich schon was anderes aus der Baugruppe Canis Lupus Familiaris.

"Ja, aber das sind ja auch die bekloppten / falsch gehaltenen / beißenden / traumatisierten / komischen Hunde aus Bulgarien / dem Tierheim / von der komsichen Reiterhoftante, da wird mein Hund so verwirrt von".

Nun, soweit meine Beobachtung sowohl dieser Gruppen als auch der Absolventen ebendieser ein Urteil zulassen: Da wird keine Kompetenzkontrolle des Halters/Führers noch ein Charaktertest des Hundes durchgeführt. Struppig machen die deinen Hund auf jeden Fall.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
WelpenSPIELstunde? Für mich definitiv nein.
Ich war vor vielen Jahren mit meiner RR-Hündin auf so einem komischen Hundeplatz.
Tor auf, Hund rein und als erstes gab es mal von dem frei laufenden Schäfi der Hunde"trainerin" richtig einen auf den Sack.
Ihrer Meinung nach war das super, da die kleinen Racker ja lernen müssen, dass es sein Revier ist.
Meiner Meinung nach war das Mobbing und der Schäfi hätte mal zur Ordnung gerufen werden müssen, damit er nicht jeden kleinen Hund nach Lust und Laune unterbuttert.
Dann erst mal alle Hunde frei laufen lassen mit dem Resultat, dass manche Hunde schon schreiend am Hundeplatz ankamen.

Neuer Versuch mit KLM und anderer Schule:
die Übungen dort waren ganz nett aufgebaut aber mit so kleinen Wuseln und mit unterschiedlichsten Wissens- und Lernständen ist das oft sehr mühsam.
Am Ende der Stunde Tür zum umzäunten Gelände auf und Vollgas. Aber ohne uns...
Was sollen die kleinen Welpen da lernen?
Da kann ich mich besser gezielt mit anderen treffen und es wird konzentriert in kleinen Einheiten geübt.
M.E. lernt der Hund dann auch, dass die spannendsten Sachen doch immer noch mit dem Alten passieren und nicht mit den anderen Hunden (das lernen die dann schon auf der Jagd :biggrin:).

Dante war vom ersten Tag an ein "immer dabei Hund". Wir ich habe ihn mitgenommen, wenn Treffen zur Taubenjagd war, ihn mitgenommen, wenn es darum ging, mit anderen eine Wiese abzusuchen oder mich gezielt mit anderen Jagdhundehaltern verabredet um die Hunde mal laufen zu lassen.
Zu Hause hat der alte RR gewartet, der ihm häusliche Manieren beigebracht hat.
Das gleiche jetzt bei der Welpin. Dante gibt im Haus und draußen ein gutes Beispiel.
Gestern waren wir mit einer guten Kollegin und deren DD Wiese absuchen und klein Aura lief einfach mit.
Ah, anderer Hund. Cool. Weitermachen.

Allerdings nehme ich sie auch auf den Arm, wenn der Nachbarschaftspöbelhund auf uns zu rennt.
Das brauche ich nicht und ich will lieber einen Hund, der bei mir Schutz sucht wenn es ernst wird, als das er die Situation selber regelt. Das hatte ich und brauche ich nicht mehr...
Das heißt nicht, dass ich sie aus jeder schwierigen Situation rausnehme aber zumindest kann ich versuchen, unsinnige Situationen zu vermeiden.

In einem normalen Umfeld hat sicher jeder Hund die Möglichkeit, genug (gute) Erfahrungen mit anderen, normalen Hunden zu machen und Schwierigkeiten hündisch zu lösen. Auch ohne Spielstunde.
 
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so schaute das bis vor 3 wochen zu hause aus. Die schwarze musste ich leider mit über 16 Jahren gehen lassen. Die junge, die rote glaubte mit 8 Wochen auch dass der Napf ihr allein gehört. Innerhalb eines Tages war das geregelt, ganz ohne Welpenspielstunde, ganz ohne Härte. Funktionierte dann fast 2 Jahre blendend. Auch jetzt darf jeder fremde Hund an ihr Fressen.... so lange der sich jedenfalls zu benehmen weiß.
 
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Eigene Erfahrung mit verschiedenen Hunden über viele Jahre hat gezeigt, Welpenkurse können hilfreich sein und Spaß machen.
Aber grundsätzlich gilt, lieber keinen Welpenkurs, als einen schlechten!
Wenns nur darum geht, einen schönen Nachmittag bei Kippen und Kaffee und Tratschen zu haben, dann verbring Deine Zeit anderswo.

Aber besonders für den "Anfänger" können kompetente Hundetrainer hilfreich sein. Manchmal hilft ein kleiner Rat zur richtigen Zeit, Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen.
Die wenigsten jagdlich geführten Hunde sind heute noch ausschließlich Jagdhunde, die meisten leben doch in Familien und nehmen auch am "normalen" Leben teil.

Ganz klar, vorher gucken gehen, ohne Hund...und wenn möglich auch mal mehrere Welpenstunden anschauen.
 
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War bisher mit allen meinen Hunden in den sogenannten Welpengruppen. Es gibt eben welche die taugen was und welche da geht man zweimal hin. Das erste und das letzte mal. wie oben beschrieben, "Hunde sollen das unter sich regeln". Falsch.
Die letzten, alles jagdliche Gruppen funktionierten sehr gut. Erste Schritte im Hundeleben.
Klar wurde auch immer gesagt- zu viel Spiel ist nicht, die müssen jetzt schon die Grenzen kennen und wissen bei der Jagd wird nicht gespielt. Das ist Arbeit .:-D
Der Große Vorteil bei den letzten beiden KlM war, die Hundgruppe war größtenteils bis zur VGP zusammen. Es gab nie irgendwelchen Stress. Bis auf einmal als ein DD Rüde ohne Sozialisierung zum HZP Kurs stieß. Der lernte es aber recht schnell, wie er mit anderen Hunden klar zu kommen hat.
Und freies "Spielen" gab es so ziemlich immer für 5 min.
Grüße Günter
 
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Für Anfänger ist eine Welpengruppe gut. Aber nur dann, wenn die Welpen einzeln trainiert werden ! Die anderen Welpen nur als Ablenkung dienen.

Freies spielen bringt nichts. Was soll der Welpe auch von einem anderen Welpen lernen? Der andere kann es doch selbst nicht.

Sozialisiert ist ein Welpe schon vom Züchter. Der Rest erfolgt ausschliesslich mit ausgesuchten Althunden.

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Könnte es sein, dass eigentlich die Hundebesitzerin/der Hundebesitzer so einen Kontakt braucht? Da lernt man, wenn man denn Augen und Ohren aufsperrt, doch einiges über die Mitmenschen, die vielleicht auch zum ersten mal einen Hund halten. Sie gehen vielleicht dahin, um bei der Hundeerziehung nachher mal nichts falsch zu machen. Ich glaube, dass Du mancherorts auch so eine Art "Hundeführerschein" haben musst, den kann man in so einer Hundeschule ja auch erwerben.
Die unbedarfte Hundebesitzerin, das gilt auch für den unbedarften Hundebesitzer, hat meist das Problem, so meine Auffassung, dass sie/er nicht beurteilen kann, ob die angebotenen Kurse wie auch die Kursleiter/Trainer in/nach unserem Sinne/Verständnis gut sind, ob die Örtlichkeit (Platzgrösse) oder auch Lage toll sind, wobei man sich letzteres eigentlich recht leicht überlegen kann, zumindest wenn man die Augen offen hält.
So eine Welpengruppe könnte also dazu beitragen, dass die/der Suchende einen gewissen Eindruck davon bekommt, wie das in dem Verein aufgebaut/entwickelt wird, häufig laufen ja auch parallele Kurse, so dass ein interessierter Blick über den Zaun den eigenen Horizont erweitert.
Es könnte ja auch sein, dass der Hund Spass hat, mal frei herumzusausen, denn in vielen Stadtparks ist das nach meinem Kenntnisstand ja nicht zulässig und die meisten Hunde leben nun mal in den Städten.
Ich sehe die Welpengruppe als Einstieg für die Besitzerin/den Besitzer in das Kennenlernen des Gesamtprogramms des "Vereins", und die Folgekurse bieten häufig eine ganz gelungene Abwechselung/Ergänzung auch zu unseren Ausbildungsübungen, HALT, "können das bieten".
Der springende Punkt ist zu wissen, ob es lohnt in diese oder jene Hundeschule zu gehen, was ja schon x-mal ausgeführt wurde. Draussen erlebst Du aber jede Menge Menschen, denen es schnurz piep egal ist, was ihre Töle macht, ob sie einen anderen Hund attackiert oder einen Menschen anspringt, weil sie ja nur spielen will. Das passiert Dir eben in so einer Hundeschule oder in einem gescheiten Verein die/der Kurse anbietet nicht.
Gruss, DKDK.
 
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Freies Spielen, wenn man es richtig anwendet bringt schon was. Bei den Welpenkursen, bei denen ich war, wurde dies genutzt um nach Übungen die Hunde zu entspannen. Man sieht auch sehr schnell welche Hunde versuchen Dominanz den anderen gegenüber aufzubauen. Aggressionen werden im Vorfeld gesehen. Die Hunde von der Leine zu lassen dann Kaffee trinken, Zigaretten zu lutschen und zu ratschen ist natürlich kontraproduktiv.
Grüße Günter
 

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