Schenkelschlagfedern oder Schraubenfedern ?

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In einem Video über die Wartung von Perazzi-Flinten heißt es:
es wurden Schenkelschlagfedern verwendet, da sie "schneller" sind.
diese Theorie hab ich auch schon früher von BüMa gehört.
der geniale Konstrukteur BROWNING baute allerdings bereits in den 20ern in seine Flinten Schraubenfedern ein, da bruchsicherer. d
Ist diese "Schnelligkeit" nun traditioneller Aberglaube, oder gibt es dafür Beweise. ?:what::what::what:
P.
 
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In einem Video über die Wartung von Perazzi-Flinten heißt es:
es wurden Schenkelschlagfedern verwendet, da sie "schneller" sind.
diese Theorie hab ich auch schon früher von BüMa gehört.
der geniale Konstrukteur BROWNING baute allerdings bereits in den 20ern in seine Flinten Schraubenfedern ein, da bruchsicherer. d
Ist diese "Schnelligkeit" nun traditioneller Aberglaube, oder gibt es dafür Beweise. ?:what::what::what:
P.

Routinierten Schlagfederntausch sieht man am Schiessplatz bei MX8 Schützen regelmäßig.
Meine MX20 wurde mit Spiralfedern gefertigt-war auch die Empfelung von Perazzi beim Werksbesuch. Die Abzüge hinsichtlich Charakteristik und Gewicht sind einfach herrlich. Einsatz seit 5 Jahren beim Jagdparcours und auf der Jagd - bisher gänzlich ohne Vorkommnisse.
 
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In einem Video habe ich endlich den Unterschied zwischen MX 8 und MX 12 gesehen:
MX 8 hat herausnehmbare Abzuggruppe mit Schenkelschlagfedern
MX 12 hat fest eingebaute Spiralfedern.

Fehlt mir: MX 15 und MX 20.
P.:what:
 
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Man bekommt die MX8 wahlweise mit Schenkelfedern oder Spiralfedern ganz wie man es möchte.
 
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In einem Video habe ich endlich den Unterschied zwischen MX 8 und MX 12 gesehen:
MX 8 hat herausnehmbare Abzuggruppe mit Schenkelschlagfedern
MX 12 hat fest eingebaute Spiralfedern.

Fehlt mir: MX 15 und MX 20.
P.:what:

MX20 eine MX12 im Kaliber 20.
Herausnehmbare Abzugsgruppe für Sportschützen sicher interessant.
 
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Man bekommt die MX8 wahlweise mit Schenkelfedern oder Spiralfedern ganz wie man es möchte.
Daraus schließe ich, daß einen belegbaren Unterschied zwischen Schenkel...
und Spiralfedern nicht gibt.
....aber Glauben versetzt nun mal Berge....
Danke für die >Info.
P.:)
 
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Schenkelfedern sind schneller, Schraubenfedern sind nahezu verschleißfrei und extrem günstig herzustellen.
Wir reden hier aber von einem in der Praxis irrelevanten Unterschied von Schnelligkeit.
 
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Erst einmal Entschuldigung für die späte Antwort :cheers: man schafft ja leider nicht immer alles was man sich vornimmt


In dem Buch "Metallfedern: Grundlagen, Werkstoffe, Berechnung und Gestaltung" von Hans-Jürgen Schorcht und Manfred Meissner wird das ganze anhand eines Kastenschlosses einer Bockwaffe verdeutlicht.
Schenkel-, V- oder Bugfedern wurden zu erst genutzt weil zur damaligen Zeit noch keine vernünftigen Federdrähte, welche die großen Belastungen aufnhemen konnten, zur Verfügung standen. Deshalb die geschmiedeten Bugfedern. Eine Schlagfeder muss ja viel Energie speichern und in kurzer Bewegungszeit genügend Energie zum Zünden abgeben.

In dem Kapitel geht es eigentlich darum eine Feder für das Kastenschloss zu entwerfen. Dafür wurde erst die Bugfeder berechnet und danach die Zündzeit gemessen. Das Schloss wurde umkonstruiert und mit Schraubenfeder nach Norm (weiss nicht mehr welche) berechnet. Dabei kamen die ersten Unterschiede in der Zündzeit, von 2,08ms für die Bugfeder und 3,14ms für die Schraubenfeder. Das linke, also schwerere Schlagstück, wurde gemessen. Im Experiment wurden 2,8 umd 3,3ms gemessen. Danach wurde im Experiment die Schraubenfeder so lange angepasst bis sie unwesentlich schlechter als die Bugfeder war. Die Feder nach NormXY war aber zu schwach und wurde mit 25% mehr Kraft belastet, wodurch sie sich setzte. Es wurde eine Haltbarkeit von 25000 Federhüben berechnet, die Kraft war aber zu groß, dadurch fing die Feder nach 6000 bis 7000 Schuss an schwach zu werden.
Am Ende stand eine Schraubenfeder mit 8mm Außendurchmesser mit 1,4mm Drahtdurchmesser. Perlgestrahlt für höhere Festigkeit. Das Schlagstück wog ursprünglich 35g und wurde um 10g verringert und der Antriebsweg verkürzt. Damit hatte diese Konstruktion eine kürzere Zündzeit als die Bugfeder.
Dem Text sind entsprechende Tabellen zugesetzt worden, zb der drei Federn die getestet wurde mit allen Angaben und ein Diagramm mit den Zündzeiten.

Ich weiss das leider nicht mehr ganz auswendig, war aber sehr Aufschlussreich. Ich hoffe ich konnte damit helfen
 
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@ Treibholz
Danke für den Beitrag.
Dazu habe ich zwei Fragen:
1. Von wann ist das Buch ?
2. Haben beide Federn dir gleiche Wirklänge und die gleiche Federkonstante ?
P. :what:
 
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ms = Millisekunde und dann gleich eine Halbe Unterschied. Das machts natürlich. Da muss sofort ne neue Flinte her, wo doch der stolze Eigner der Flinte eine Reaktionszeit im Zehntelsekundenbereich hat.
Erinnert mich an das Sparen jedes Grammes Fahrradgewichtes zu horrenden Preisen, wo doch der Rettungsring um Herrchens Hüften nicht nur finanzneutral sondern geldbringend zu reduzieren gewesen wäre.
Nicht nur beim Liebesspiel, auch bei Federn ist es nicht so gut "Erster" zu rufen. Viel beachtenswerter ist das Durchhaltevermögen. Wie lange "geht die Feder zum Brunnen" bis sie bricht. Oder wann ist sie so schlapp, dass es nicht mehr zündet.
Das sind die peinlichen Momente beim Wettkampf oder dem Anlauf oder Anflug Deines Lebens, die Du gerne missen möchtest.
 
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wird aus meinem Text oben vielleicht nicht gaz klar.

Die Kennzahlen der Feder, die ich einsetze und mich interessieren, sind ihre Bruchanfälligkeit und die zu erwartende Ermüdung. Ihre Geschwindigkeit ist mehr von akademischen Interesse.

Und da sind Schraubenfeder vorne oder?
 
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ms = Millisekunde und dann gleich eine Halbe Unterschied.

Genau. Und deshalb bauen die jungs in Ihre Büchsen ja auch Schlagbolzen aus Titan ein. Dann geht's
noch schneller.;-)


M29

Löcherlstanzen, Benchrest etc., ist eine andere Welt. Da mag es sogar Bedeutung haben. Wird viel Masse bewegt, kann sich der Lauf um Bruchteile einer Winkelminute bewegen, das macht auf 100 Meter und darüber hinaus schon was aus. Bei der Flinte oder der Großwildbüchse auf nahe Distanzen Quark wie Käse.
 
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@ Treibholz
Danke für den Beitrag.
Dazu habe ich zwei Fragen:
1. Von wann ist das Buch ?
2. Haben beide Federn dir gleiche Wirklänge und die gleiche Federkonstante ?
P. :what:

3. Auflage von 2015
Ich selbst habe das Buch leider nicht, dafür ist es mir einfach zu teuer. Aber ich komme da recht zeitnah dran und schaue das nochmal nach.


ms = Millisekunde und dann gleich eine Halbe Unterschied. Das machts natürlich. Da muss sofort ne neue Flinte her, wo doch der stolze Eigner der Flinte eine Reaktionszeit im Zehntelsekundenbereich hat.
Erinnert mich an das Sparen jedes Grammes Fahrradgewichtes zu horrenden Preisen, wo doch der Rettungsring um Herrchens Hüften nicht nur finanzneutral sondern geldbringend zu reduzieren gewesen wäre.
Nicht nur beim Liebesspiel, auch bei Federn ist es nicht so gut "Erster" zu rufen. Viel beachtenswerter ist das Durchhaltevermögen. Wie lange "geht die Feder zum Brunnen" bis sie bricht. Oder wann ist sie so schlapp, dass es nicht mehr zündet.
Das sind die peinlichen Momente beim Wettkampf oder dem Anlauf oder Anflug Deines Lebens, die Du gerne missen möchtest.


Deshalb werden heute hauptsächlich Schraubenfedern verwendet. Der Zeitunterschied ist bei Flinten völlig egal. Eine richtige Schraubenfeder hält quasi unendlich lange. Und wenn sie gebrochen ist funktioniert sie immernoch einigermaßen. Die Schraubenfeder liegt heute einfach vorn.

Im oben genannten Buch ging man im ersten Versuch und in der Rechnung von einer Relaxation ab etwa 25000 Federhüben bei der Schraubenfeder aus. Wohlgemerkt in der Rechnung für den ersten Versuch, bei dem nach 6-7k schon die ersten Mängel auftraten. Mit der passenden Feder gar kein Problem. Die Schlosse sind entsprechend konstruiert, man braucht keine riesige, perlgestrahlte 8mm-Außendurchmesser Feder mit 1,4mm Draht. Das kam im Versuch heraus.

Bärentöter, hat jemals jemand eine gebrochene Feder in einer B25 gesehen? Ich nicht.
Ich selbst hänge trotzdem an der Schenkelfeder, wohl aus Liebhaberei.
 

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