Wildkaninchen 2017

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Hier wird ja immer viel Über Hase, Fasan und Rebhuhn geschrieben wenn es ums Thema Niederwild geht. Nur leider liest man selten was über Kaninchen. Wie sieht es denn in euren Revieren mit den Besätzen aus?
Nachdem wir im letzten Herbst einen deutlichen Einbruch und viele verendet gefunden hatten, scheinen sie sich gut zu erholen. Man sieht wieder regelmäßig alle Größen im Revier.

Georg-Franz
 
G

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Guest
Bei uns im Revier im südöstlichen Münsterland sind so viele Kaninchen unterwegs, wie lange nicht mehr.
Ich nehme regelmäßig beim Morgenspaziergang die Flinte mit um mit den Hunden ordentlich Vorzustehen und das Vorstehen mit Erfolg zu festigen...
Mal schauen ob sie es in der Zahl in den Herbst schaffen.
Auch im letzten Jahr waren wir noch eines der wenigen Reviere mit stabilem Bestand.
 
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In unserem Revier im östlichen NDS hatten wir einen stabilen Besatz mit jährlichen Strecken von ca. 50 auf 370ha. Anfang der 90er hatten wir mehrmals Myxomatose und dann hatten wir???. Es wurden weder kranke noch verendete gefunden, sie waren einfach nicht mehr da. Wir haben sehr viel für das Niederwild gemacht in Form von Wildäckern, Räuberbejagung, Pflanzungen usw. und haben vor einigen Jahren einige male ein paar Wildfänge "verloren", allerdings ohne ein "Auswilderungsgehege" zu bauen, es ist nichts geblieben...:no:
Im näheren Umkreis gibt es nur noch 1 Revier, wo sich Lapuze an 2 Stellen des Revieres mit stark schwankenden Besätzen halten.

Horrido
 
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Es ist wirklich sehr unterschiedlich mit den Besätzen. Wir sind im ganzen Hegering das einzige Revier mit Kaninchen. Dabei ist es eine sehr interessante Wildart.
Es gibt hier in der Gegend aber auch ein Revier, wo eine Wiederansielung sehr erfolgreich war.
 
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Letztes Jahr war es ganz schlecht mit Kaninchen.

Aber dieses Jahr sieht man wieder mehr (westliches Niedersachsen). Bei meinem Onkel (nordwestliches Münsterland) in einem früher ganz hervorragendem Kaninchenrevier sieht man dieses Jahr auch wieder die Kaninchen nur so umherspringen. Das versüßt einem richtig den Ansitz.

Es ist aber bezeichnend, dass in fast allen Büchern über Niederwild und Niederwildhege nie ein Wort über Kaninchenhege verloren wird. Das Aussetzungsverbot für Kaninchen und dann noch die Schwarzwildplage, da hat kaum noch ein Jäger die grauen Flitzer auf dem Schirm. Schade.

Über Sinnhaftigkeit, Erfolg und Durchführung von Um- und Ansiedlungsprojekten von Kaninchen sollten wir eine geschlossene Gruppe starten.
 
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Wir hatten hier, in Rheinhessen, letztes Jahr, bis zur Seuche im Spätsommer, eine Strecke von ca. 450 Stück. Manche Stellen, haben Nachts beim Ableuchten ausgesehen, wie Ameisenhaufen. Man kann nicht behaupten, das die Landwirte hier unglücklich waren über die Chinaseuche und die JG Versammlung, war deswegen auch richtig friedlich, im Gegensatz zum letzten Jahr. Im Winter habe ich dann vereinzelt wieder welche gesehen. Inzwischen erholen sie sich gut (fast zu gut), wobei wir sie auch an sehr viele Stellen im Revier haben. Wie ich am Donnerstag auf der Suche nach Gehecken war, konnte ich auch genug Randzonenfraß feststellen, wo ich ihn noch gar nicht erwartet hatte. Sehr viele Hänge, wo ich im Winter gar keine Aktivitäten feststellen konnte, sind wieder in Betrieb. Wie jeden Seuchenzug bisher, scheinen sie auch diesen, trotz der sehr großen Ausfälle, gut überstanden zu haben.
 
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Moin,
.... und dann hatten wir???....
Vermutlich auch die Chinaseuche ... so, wie Venator14 schrieb, und so, wie seit genau dieser Zeit (90er) bei uns dieses Schreck-Gespenst getitelt wird und alles offensichtlich irreparabel vernichtet hat :-(
Die infizierten Tiere gehen anscheinend sofort in die Bauten und bleiben dort bis zum Schluss. Das ist der Grund, warum man keine kranken oder verendeten Tiere findet und das ist wohl auch ein Grund, warum die Seuche so drastisch verläuft. Seitdem gibt es für uns (Waldrevier) praktisch keinen Grund mehr, auch mal zu mehreren auf Niederwild zu jagen.
Grüße, Swerve
(Grafschaft Bentheim)
 

steve

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Bei mir hat die RHD-2 im letzten Jahr etwa 80% des Besatzes dahingerafft. Nachdem in einigen Publikationen (meist allerdings zur RHD-1) zu lesen war, dass auch Unfruchtbarkeit der überlebenden Kaninchen eine Folge der Infektion sein kann, habe ich im Frühjahr sehnsüchtig nach den ersten Jungkaninchen Ausschau gehalten. Lange hatte es gedauert, aber dann sah ich das erste und mittlerweile ist auch der zweite Satz schon sichtbar.

Ob der Restbesatz so hoch ist, dass die Verluste ausgeglichen werden und ob der jetzt ja insgesamt sehr junge Besatz bis in den Herbst seuchenfrei bleibt, bleibt abzuwarten. Aber immerhin sieht es derzeit so aus als ob wir nicht wie nach dem ersten Seuchenzug (1996) fast ein Jahrzehnt warten müssen um wieder bejagbare Besätze zu bekommen.
 
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Gefühlt kommen die Seuchenzüge bei uns immer, wenn die Besätze zu hoch sind. Wobei wir seit über 10 Jahren keine Myxomatose mehr hatten sondern immer Chinaseuche. Allerdings finden wir immer verendete Kaninchen, äußerlich vollkommen unversehrt. Zeitgleich finden wir auch immer verendete Feldhasen.
Leider tun wir uns bei den Kaninchen mit der Bejagung sehr schwer um dem Entgegenzuwirken.

Georg-Franz
 
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Gefühlt kommen die Seuchenzüge bei uns immer, wenn die Besätze zu hoch sind. Wobei wir seit über 10 Jahren keine Myxomatose mehr hatten sondern immer Chinaseuche. Allerdings finden wir immer verendete Kaninchen, äußerlich vollkommen unversehrt. Zeitgleich finden wir auch immer verendete Feldhasen.
Leider tun wir uns bei den Kaninchen mit der Bejagung sehr schwer um dem Entgegenzuwirken.

Georg-Franz



Moin,
wenn ihr regelmäßig verendete Kaninchen und Hasen findet, so lasst diese doch mal in einem zuständigem Veterinäruntersuchungsamt auf die Todesursache hin untersuchen!
Kurze Rücksprache mit dem lokalen Vet-Amt, den Begriff Tularämie und Zoonose (http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Tularaemie.html) erwähnen, und schon sollte man da etwas machen können!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Wir hatten vor ein paar Jahren welche eingeschickt (Tierärztliche Hochschule Hannover) es gab aber keine Auffälligkeiten bei der Untersuchung,..
 
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Super Idee mit dem Thread. Hatten bei uns früher auch einen großen Stamm die sich in einem Riesenhaufen von Betonrohrmasten angesiedelt hatten. Irgendwann wurden die geschreddert und die Karnickel waren verschwunden. Anscheinend bildet sich dort in der Nähe ein neuer Stamm. Sind schon eine schöne Bereicherung für jedes Niederwildrevier die kleinen Kerlchen.
In einigen umliegenden Revieren steigen die Besätze teils enorm an seit 2-3 Jahren. Hoffe das sorgt wieder für eine Verbreitung auf größerer Fläche.
 
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Moin,Vermutlich auch die Chinaseuche ... so, wie Venator14 schrieb, und so, wie seit genau dieser Zeit (90er) bei uns dieses Schreck-Gespenst getitelt wird und alles offensichtlich irreparabel vernichtet hat :-(
Die infizierten Tiere gehen anscheinend sofort in die Bauten und bleiben dort bis zum Schluss. Das ist der Grund, warum man keine kranken oder verendeten Tiere findet und das ist wohl auch ein Grund, warum die Seuche so drastisch verläuft. Seitdem gibt es für uns (Waldrevier) praktisch keinen Grund mehr, auch mal zu mehreren auf Niederwild zu jagen.
Grüße, Swerve
(Grafschaft Bentheim)

Kaninchen sind räumlich nicht sehr mobil, und die großen landwirtschaftlichen Flächen verhindern oft, dass ein früheres Habitat "zurückerobert" werden kann, wenn es räumlich nicht über Trittsteine (Hecken und ähnliches) vernetzt ist. Gerade unter diesem Aspekt ist das Aussetzungsverbot von Kaninchen sehr kritisch zu sehen.
 
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Bei uns hat sich am ehemaligen Kaninchenhabitat nicht viel geändert, ausser mehr Bewuchs und zusätzliche Wildäcker. Es gelang aber trotzdem nicht, ok war ein Versuch mit geringen Kosten und wenig Aufwand. Einige Jahre nach dem Kaninchenschwund begann der Sauenaufschwung, jetzt haben wir eben andere Aufgaben und Schwerpunkte...
Horrido
 

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