Auswahl Jagdhunde / Fehler und Problemhunde

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anonym

Guest
Wie ich in Nr. 2 versuchte zu sagen, ist das wichtigste dass Halter und Hund sich zusammenraufen. Etwas geschwollener, die Passung Halter/Hund. Eine grobe Vorauswahl kann da helfen, ist aber keine Garantie oder Lösung. Alles andere ist nebensächlich.:biggrin:
 
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Moin Rockpapst,

schau Dir mal den Patterdale an. Jagdlich, bis auf den meist fehlenden, Fährtenlaut absolut brauchbar und im Haus, für einen Terrier, sehr gelassen und pflegeleicht.
Guß mcmilan
 
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Wir haben doch in Deutschland

ein recht gutes Jagdhundewesen mit einer Menge nicht nur deutscher Jagdhunderassen, die als solche anerkannt sind und mit denen man die jagdlichen Prüfungen problemlos ablegen kann.

Wieso werden immer wieder irgendwelche Rassen angefragt, die in grauen Vorzeiten auch mal mit zur Jagd genommen wurden, mit denen man aber keine Prüfungen gemacht werden können, bei deren Verwendung also die rechtliche Absicherung einen "geeigneten Hund" zu haben fehlt und bei denen man nicht weiß, was man bekommt. Oder kann jemand einem 8-wöchigen Welpen die jagdliche Eignung ansehen, außer im Kaffeesatz?

Und, vor allem, wieso empfehlen Jäger Jungjägern solche Hunde?

:no: Mbogo :evil:
 
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Wir haben doch in Deutschland

ein recht gutes Jagdhundewesen mit einer Menge nicht nur deutscher Jagdhunderassen, die als solche anerkannt sind und mit denen man die jagdlichen Prüfungen problemlos ablegen kann.

Wieso werden immer wieder irgendwelche Rassen angefragt, die in grauen Vorzeiten auch mal mit zur Jagd genommen wurden, mit denen man aber keine Prüfungen gemacht werden können, bei deren Verwendung also die rechtliche Absicherung einen "geeigneten Hund" zu haben fehlt und bei denen man nicht weiß, was man bekommt. Oder kann jemand einem 8-wöchigen Welpen die jagdliche Eignung ansehen, außer im Kaffeesatz?

Und, vor allem, wieso empfehlen Jäger Jungjägern solche Hunde?

:no: Mbogo :evil:

Hallo Mbogo, Deine Einschätzung mag an Deinem jagdlichen Umfeld liegen. Ich hab unter anderem zwei Patterdale mit bayrischer BP und Stöberprüfung und kenne 16 weitere Patts mit denen ich im Wechsel knapp 50 DJ im Jahr bestreite.
Jagdliche Züchter, bei denen man kein größeres Risiko eingeht als bei anderen Rassen, gibt’s im gesamten Bundesgebiet. Man muss sich halt etwas intensiver mit der Materie beschäftigen.
Letztendlich kann man mit gutem Gewissen nur das empfehlen/abraten was man selbst führt oder geführt hat. Der Patterdale ist aus meiner Erfahrung, im Vergleich zu anderen Terrierrassen, sehr leichtführig, äußerst lernwillig und somit keine schlechte Wahl für den ersten Hund.
Nachteilig ist eventuell, dass man in der Ausbildung von Hund und Führer nicht wie bei den JGHV Rassen oder dem Westfalenterrier auf die Strukturen eines Zuchtverbandes zurückgreifen kann, aber auch da gibt es, zumindest in Bayern, Alternativen.
Insofern habe ich, aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen, keine Bedenken den Patterdale auch bei einem Erstlingsführer vorzuschlagen, auch wenn man mit dem "Papierlosen" auf den ersten Blick ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen muss.
Gruss mcmilan
 
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?? Wo hast du in Bayern die BP gemacht ?
Bei Fichtlmeier?

Das geht ganz einfach beim ÖJV, unter den gleichen Vorgaben die auch bei anderen Verbänden gelten. Die Stöberprüfungen waren zudem sehr gut organisiert. Wenn in zwei Jahren die nächste Bracke bei mir einzieht werd ich die Prüfung trotz Papiere auch wieder dort ablegen, denn der Vorbereitungskurs ist wirklich nicht schlecht gemacht und ich kenne beide Seiten der Medaille.

Gruss mcmilan
 
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Da die Patterdales

in der Regel nicht spurlaut sind, ist ihre Eignung für Bewegungsjagden auf Schwarzwild nicht gegeben. Ausnahmen bestätigen noch keine generelle Eignung der Rasse für solche Jagden, das Anbringen von Glöckchen an der Halsung auch nicht.

Gruß,

Mbogo
 
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Da die Patterdales

in der Regel nicht spurlaut sind, ist ihre Eignung für Bewegungsjagden auf Schwarzwild nicht gegeben. Ausnahmen bestätigen noch keine generelle Eignung der Rasse für solche Jagden, das Anbringen von Glöckchen an der Halsung auch nicht.

Gruß,

Mbogo

Ja, das mit dem meist fehlenden Spurlaut hatte ich ja schon im ersten Post geschrieben, dass die Hunde hierüber nicht DJ tauglich wären kann ich nicht unterschreiben. In einer Meute/Stöbergruppe sind sie Gold wert und das laute, weiträumige Jagen übernehmen ohnehin die Bracken.

Du wirst auf einer DJ keinen Patterdale sehen, der wie so manche DJT ausdauernd und laut auf der Rehwildfärte jagd. Patterdales sind eher Kurzjäger und bringen Rehwild Sichtlaut auf die Läufe, drehen aber schnell ab und schauen sich lieber im Umfeld des HF in den Dickungen um. Da ist mir der Sichtlaut def. lieber, denn wenn der Hund anschlägt weiß ich, dass jetzt was in der Dickung steckt. Selbst die erfahrenen Bracken in unsere Gruppe verlassen sich in dieser Situation auf den Laut ihrer kleinen Kollegen. In dieser Kombination ist der Patterdale für mich unschlagbar.

Als Standschnaller sind sie eher weniger brauchbar, aber für diesen Zweck würde ich mir persönlich auch keinen Terrier anschaffen.

Ach ja, ein Glöckchen haben bei mir selbst die Bracken am Hals, aber nicht wegen fehlendem Laut sonder weil es für mich in der Dickung ganz angenehm ist wenn ich einigermaßen einschätzen kann was gerade auf mich zukommt und die Finger zu nervöser Schützen etwas beruhigt. :-D

Gruss mcmilan
 
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McMillan,

wenn jemand nach geeigneten Stöberhunden für Drückjagden fragt, verbietet es sich, nicht-spurlaute Hunde zu empfehlen. Sicher gibt's immer wieder Ausnahmen, aber es sind und bleiben Ausnahmen.

Kurz-oder Weitjagen beim DJT ist Sache des Abführens, von der Veranlagung her sind es keine Fernaufklärer - für die gibt es geeignetere Rassen wie Bracken oder Wachtel.

Die gesetzliche Lage ist, wie sie ist. Bei einer der Drückjagden ließ auch jemand einen veritablen Mops mitlaufen, so what? Als Pächter tust Du gut daran, einen geeigneten Hund immer zur Verfügung zu haben, bei Wasserjagden und Nachsuchen ist das zwingend so. Drr Nachweis dafür ist die Prüfung, nichts sonst.

Ich habe so einige Stumme Patterdale als Kneifzangen mit Schwanz erlebt, das ist trotz der fehlenden Größe dicht am Packer, was auch der Bullterrier-Vegangenheit geschuldet ist. Da wird's dann bedenklich, und wenn Dir ein Jagdgegener ans Hosenbein nässen will, hat er da dann einen guten Anhaltepunkt.

Gruß,

Mbogo
 
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Ich habe Dir geschildert wie man erfolgreich mit dem Patterdale jagen kann und das bedingungslose Verhalten am Schwarzwild würdest Du bei anderen Rassen uU als gute Wildschärfe deklarieren und genau das braucht es wenn man SW aus dichten Dickungen drücken will.
Da der Patt nun einmal von der körperlichen Konstitution und seiner Tendenz zum Kurzjager nicht zu Hetze geeignet ist kann mir auch keiner ans Bein nässen. Dazu braucht es den Nachweis, dass gehetzt wurde . Da würde ich mir bei dem steigenden Einsatz von Vollgebrauchshunden auf Drückjagden, wie zB dem DD, mehr Sorgen machen.
Hier in Bayern braucht es den verbandsorganisierten Brauchbarkeitsnachweis nicht, wobei ich diese Lösung nicht unbedingt für die Beste halte. Sollte bei mir von der UJB ein Nachweis verlangt werden, hätte ich ja die passenden Papiere, bin mir aber absolut sicher, dass es bei einer Überprüfung im Einsatz zu keinen tierschutzrechtlichen Beanstandungen kommt.
In einem Punkt muss ich Dir, je länger wir das Thema bearbeiten, recht geben. Wer seinen Wohnort in einem Bundesland mit rigiden Prüfungsvorschriften hat tut es sich, gerade als Erstführer ,leichter wenn er auf einer JGHV Rasse zurückgreift.
Die Mär vom Bullterrier…. ja die Keule ist bekannt. Wer sich mit jagdlichen Züchtern aus dem Mutterland unterhält bekommt hierzu aber nur ein müdes Lächeln geschenkt. Ich hab aber auch noch einen HT Rüden bei dem der Bulli vor Generationen mal versuchsweise eingekreuzt wurde. Der gibt Spur- und Standlaut und zeigt sich am Stück auch nicht als dumm-dämlicher Packer.
Gruss mcmilan
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Wenn ich das Forum Abteilung Kynologie lese, denke ich immer an eine Parallelwelt. Mittlerweile läuft in vielen Revieren inkl. Fiskalforst alles an Rassen und Mixen was 4 Läufe und (noch) eine Rute hat. Mit oder ohne Prüfung. Trotz des hochgelobten deutschen Hundewesens.

Die Masse der Jäger führt längst keinen Hund mehr und viele Reviere haben intern auch keinen und müssen dann im Bedarfsfall wild herumtelefonieren.

Erinnert mich an viele andere Traditionen der deutschen Jagd, die man am Jägertag sieht. Obwohl ich auf solchen veranstaltungen mittlerweile auch schon Rassen gesehen habe, die die deutsche Jagd angeblich nicht braucht.
 
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Eigentlich dürfte es wohl besser sein, Hunde bei der Jagd zu sehen.

Prüfung ist das eine, Jagd ......

Ich halte z.B sehr viel von DD.

Da gehen wir zur Entenjagd, der Kollege hat einen, die Ente fällt, tot.

Hinten sieht er andere Enten, der DD hin und nach 2 Stunden ist er wieder da.

Kein schlechter Führer aber für den DD nicht gut genug.

Gehe ich mal mit dem DJT zur Baujagd, mit dem Patterdale oder dem Teckel dann erkenne ich Unterschiede.

Dann frage ich und dann kann ich Glück haben den richtigen Hund für mich und meine Möglichkeiten

einmal der Jagd und dann den eigenen Fähigkeiten entsprechend zu finden.



Übrigens ob dann ein Langhaar Weimaraner kommt oder ein Pudelpointer bestimmt die Ehefrau und das ist auch gut so!
 
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Die Masse der Jäger führt längst keinen Hund mehr und viele Reviere haben intern auch keinen und müssen dann im Bedarfsfall wild herumtelefonieren.

Ja, und das ist ein wesentlich größeres Problem für die Waid-/ Tierschutzgerechte Jagd als der Einsatz von Rassen die nicht teutonischem Ursprungs sind. Für den Ottonormaljäger würde doch ein Hund genügen mit dem er eine einfache Totsuche machen kann. Stattdessen kauft man sich jetzt WBK’s . Die muss man nicht füttern, nicht ausbilden und funktionieren auf Knopfdruck.
Gruss mcmilan
 
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Eigentlich dürfte es wohl besser sein, Hunde bei der Jagd zu sehen.

Prüfung ist das eine, Jagd ......

Ich halte z.B sehr viel von DD.

Da gehen wir zur Entenjagd, der Kollege hat einen, die Ente fällt, tot.

Hinten sieht er andere Enten, der DD hin und nach 2 Stunden ist er wieder da.

Kein schlechter Führer aber für den DD nicht gut genug.

Gehe ich mal mit dem DJT zur Baujagd, mit dem Patterdale oder dem Teckel dann erkenne ich Unterschiede.

Dann frage ich und dann kann ich Glück haben den richtigen Hund für mich und meine Möglichkeiten

einmal der Jagd und dann den eigenen Fähigkeiten entsprechend zu finden.



Übrigens ob dann ein Langhaar Weimaraner kommt oder ein Pudelpointer bestimmt die Ehefrau und das ist auch gut so!


So würde ich das heute auch angehen. Mein erster Hund war ein DK, weil in meinem Umfeld alle einen Vollgebrauchshund hatten, auch wenn die mit zwei drei Entenstrichen im Jahr nie ausgelastet waren.

Zwischenzeitlich hab ich dann eine Menge dazugelernt und zudem hat sich mein jagdlicher Schwerpunkt auf Bewegungsjagden verschoben. Da hab ich mir dann genau angesehen was zu mir passt und bis auf eine Ausnahme hatte ich mir nur Welpen ins Haus geholt bei denen ich die Eltern oder enge Verwandte schon einmal bei der Arbeit gesehen habe. Dass nun kein einziger JGHV Kandidat bei mir im Zwinger sitzt ist reiner Zufall.

Zum Glück findet meine Lebensabschnittspartnerin Welpen so süß, dass ich erst mal nach Hause bringen kann was ich möchte. Nur beim HT hat sie sich ab 15kg doch etwas gewundert, dass Terrier immer größer wird. ;-)
Gruss mcmilan
 
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Wenn ich das Forum Abteilung Kynologie lese, denke ich immer an eine Parallelwelt. Mittlerweile läuft in vielen Revieren inkl. Fiskalforst alles an Rassen und Mixen was 4 Läufe und (noch) eine Rute hat. Mit oder ohne Prüfung. Trotz des hochgelobten deutschen Hundewesens.

Die Masse der Jäger führt längst keinen Hund mehr und viele Reviere haben intern auch keinen und müssen dann im Bedarfsfall wild herumtelefonieren.

Erinnert mich an viele andere Traditionen der deutschen Jagd, die man am Jägertag sieht. Obwohl ich auf solchen veranstaltungen mittlerweile auch schon Rassen gesehen habe, die die deutsche Jagd angeblich nicht braucht.

Genau das ist die Abschaffung der Jagd durch die Hintertür und viele der Jagdscheininhaber merken es nicht einmal. Jagd ohne geeigneten Hund ist Schund und sehr oft auch Aasjägerei! Ich krieg das in meinen kleinen Kopf auch nicht rein, wie das bei dem Angebot an Hunderassen, Züchtern, Ausbildern, einem gar nicht mal so schlechtem Prüfungswesen, den Landesjagdverbänden und dem JGHV passieren kann. Es kann echt nur daran liegen, daß die Hundegeschichte für viele Züchter, Richter und Verbände zum Selbstzweck verkommen ist und nicht mehr als ein Werkzeug und Dienstleistung für waidgerechtes Jagen!
 

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