Schießunfall Westerbeck

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Moin, ich weiß nicht, ob es schon jemand eingestellt hat?

[h=1]Gutachten zum Schießunfall in Westerbeck liegt vor[/h] „Hülsen möglicherweise zu oft wiedergeladen“
In dem Fall des durch eine Explosion seiner Waffe auf dem Schießstand Westerbeck schwer verletzten Jägers (JAWINA berichtete) liegt jetzt der Bericht des Sachverständigen vor. Demnach kam es durch einen Materialfehler der Patronenhülse zu einem Abriss des Hülsenbodens und in der Folge zu einen seitlichen Austritt von Pulvergasen. Anders als in der ersten Polizeimeldung berichtet, erfolgte die Waffensprengung also nicht im Bereich des Vorderschafts / Laufs, sondern tatsächlich im Patronenlager bzw. Verschluss. Der Verschluss der verwendeten Ruger-Blockbüchse gilt als extrem belastbar. Das Kaliber der bei dem Unglücksfall zerstörten Waffe war 7×57. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber JAWINA, möglicherweise habe der 68 Jahre alte Schütze die Patronenhülsen zu oft wiedergeladen. Bei der zerstörten Hülse sei nach Auffassung des Gutachters die Schwächung des Materials jedoch äußerlich nicht erkennbar gewesen. Der Fall sei insbesondere in Anbetracht von Waffentyp und Kaliber so selten „wie ein Sechser im Lotto.“

Horrido
 
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Eine aus Altersgründen gerissene Hülse alleine führt nicht zu einer Waffensprengung.

Da müssen weitere Faktoren eine Rolle gespielt haben.
 
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Aus den spärlichen Angaben ergibt sich:

1. Der Schütze verletzt sich an der linken Hand, die - sollte man annehmen - den Vorderschaft umfasst hat. Die Sprengung soll aber im Patronenlagerbereich/Verschluss geschehen sein. Wie kann es also zu dieser Verletzung kommen?

2. Wenn ein Hülsenboden abreisst, ist meist eine Streckung des Materials wegen zu großen Verschlussabstands die Ursache. Der abgerissene Bodennapf ist ca. 10-13mm hoch, weil dort, am Übergang zwischen dickem Bodenteil und Hülsenwand die dafür empfindlichste Stelle ist. Dieses abgerissene Teil kann aber nicht nach hinten in Richtung Schütze weg, wenn der Verschluss hält. Das Gas entweicht dann i.d.R gleichmäßig nach vorn UND nach hinten vorbei an dem nur wenig lidernden Bodenteil. Für eine Waffensprengung fehlt einfach der Druck.
Viele Enfield-Schützen und auch einige Schweden-Schützen kennen dieses Problem.

3. Der Verschuss der Ruger ist so stark, dass er einen Bodenabreißer einer 7x57 locker aushält.

4. Bei überladenen Patronen gibt - von problembehafteten R93 abgesehen - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zuerst der Lauf im oder unmittelbar vor dem Patronenlagerbereich nach, weil sich beim Geschossdurchlauf das Druckmaximum dort befindet.

-------

Die einzige Erklärung, die mir einleuchten würde: Secondary Explosion Effect
verursacht durch weit unterschrittene Mindestladung eines sehr langsamen Pulvers - ob durch Wiederladen oder als Fehler einer Fabrikpatrone, lässt sich vorerst nicht sagen


Teddy
 
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Aus den spärlichen Angaben ergibt sich:

1. Der Schütze verletzt sich an der linken Hand, die - sollte man annehmen - den Vorderschaft umfasst hat. Die Sprengung soll aber im Patronenlagerbereich/Verschluss geschehen sein. Wie kann es also zu dieser Verletzung kommen?

2. Wenn ein Hülsenboden abreisst, ist meist eine Streckung des Materials wegen zu großen Verschlussabstands die Ursache. Der abgerissene Bodennapf ist ca. 10-13mm hoch, weil dort, am Übergang zwischen dickem Bodenteil und Hülsenwand die dafür empfindlichste Stelle ist. Dieses abgerissene Teil kann aber nicht nach hinten in Richtung Schütze weg, wenn der Verschluss hält. Das Gas entweicht dann i.d.R gleichmäßig nach vorn UND nach hinten vorbei an dem nur wenig lidernden Bodenteil. Für eine Waffensprengung fehlt einfach der Druck.
Viele Enfield-Schützen und auch einige Schweden-Schützen kennen dieses Problem.

3. Der Verschuss der Ruger ist so stark, dass er einen Bodenabreißer einer 7x57 locker aushält.

4. Bei überladenen Patronen gibt - von problembehafteten R93 abgesehen - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zuerst der Lauf im oder unmittelbar vor dem Patronenlagerbereich nach, weil sich beim Geschossdurchlauf das Druckmaximum dort befindet.

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Die einzige Erklärung, die mir einleuchten würde: Secondary Explosion Effect
verursacht durch weit unterschrittene Mindestladung eines sehr langsamen Pulvers - ob durch Wiederladen oder als Fehler einer Fabrikpatrone, lässt sich vorerst nicht sagen


Teddy

Sehe ich ganz genau so !
 
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Zu 1. Am Vorderschaft hält man die Waffe überwiegend nur auf einer Bewegungsjagd oder einer solchen Übung. War das hier so?
 
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#1
. . . . in der Folge zu einen seitlichen Austritt von Pulvergasen.


Wo soll das Gas ausgetreten sein.
Geht bei diesem Verschluss nur nach oben oder unten oder bei ZH-Durchschlag nach hinten.

Mit hat es auf dem Schießstand ein Gewehr zerrissen.
Hätte ich die Hand dort gehabt wo sie die allermeisten Jäger auch beim aufgelegten Schuss haben,
könnte nicht darüber schreiben.

Vielleicht hatte er die Hand über dem Verschluss oder auf dem Zielfernrohr??

Es könnte aber auch sein, dass die nicht allzu starken Seitenflächen des Blockschachtes nachgegeben haben.

Vermuten lässt sich vieles. Der Bericht ist zu dürftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Du meinst du hattest die Hand am Ohrensack am Hinterschaft.

Nicht wie auf dem Foto beim freihändigen Anschlag, dass machen manche auch am Amschußtisch.
Das Beste ist aber nicht die Hand auf dem ZF, sondern davor um mit der Hand Lauf und Vorderschaft zu
umfassen.....:sad:

Es gibt nichts, was es nicht gibt...
 
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War heute in Westerbeck schiessen, aber keiner der Anwesenden war Zeuge des Vorfalls. Eine Aufsicht sagte, dass der Kasten gesprengt gewesen wäre, dass hätte Ihm jemand gesagt, der dabei war?

Horrido
 
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Wenn der Kasten der Ruger No.1 gesprengt wurde, war das mit absoluter Sicherheit KEINE gerissene Hülse durch Materialermüdung.
Schon mal gar nicht beim Kaliber 7x57.
 

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