Hei
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Ein Erlebnis, das ich und meine liebe Frau vor ganz kurze Zeit hier auf
Midtskog hatten, lies mich wieder an diesen Faden denken.
Auch wenn mein Wunsch nach Austausch von Informationen von Schafhalter nicht ganz so ging wie ich gehofft hatte, habe ich trotzdem viele nutzliche Informationen fuer mich bekommen.
Dafuer moechte ich mich hier herzlich bedanken!
Am 18.3.18, morgens, vermisse ich Blomst, eine schottische Hochlandrinderkuh.
Alle meine Kuehe sind traechtig und ich bin darum ekstra aufmerksam bei der taeglichen Kontrolle meiner Tiere
. Ich finde sie auf einem Plateau unter Schirmkiefern. Sie ist dabei ihr Kalb trocken zu lecken, das wohl gerade geboren wurde:-D. Ein sehr schoenes Bild fuer mich!
Da diese Rasse einen sehr ausgepraegten Mutterinstinkt hat, lasse ich die Beiden in Ruhe. Auch fuer meine eigene Sicherheit und weil ich keine Ohrenmarken mit habe.
[video=youtube;TkUIsPpNqUI]https://www.youtube.com/watch?v=TkUIsPpNqUI&feature=youtu.be[/video]
19.3.18 Blomst und ihr Kalb sind zum Futterplatz gekommen:-D
Ein Bullekalb, das wir in 6 Jahre langer Arbeid aus sehr guten Blutlinien gezuechtet haben. Blomst ist eine Kuh fast ohne norwegische Gene und wurde, als erste Kuh auf unserem Hof mit schottischem Sperma inseminiert. Der erhoffte Resultat ist ein Bullenkalb, das nun schon einen Wert von ca. 7000-8000 kr. darstellt. In einem Jahr, wenn wir ihn verkaufen wollen ist sein Wert bei 22000-25000 kr.
Das ist die erste Mal, das wir fuer unsere Arbeid in der Zucht einen guten Preis bekommen.
Ihr koennt Euch sicher vorstellen wie gross unsere Freude war.
20.3.18 Ich werde als Betriebshelfer angefordert, weil ein anderer Bauer krank ist. Um 0630 Uhr bin ich hier mit meinen Tieren fertig und fahre zur Arbeid. Um 0930 Uhr zurueck und die Rinderherde kontrolieren. Blomst und das Kalb geht es gut;-).
21.3.18 Wie gestern aber auch Dienst am Abend als Betriebshelfer.
22.3.18 Wie gestern aber auch Abends Dienst. Befor ich um 1730 Uhr losfahren muss, hoere ich das ueber dem Wald Raben und Kraehen. Das ist nicht ungewoehnlich, aber heute sind es mehr wie sonst.
23.3.18 Heute habe ich nur Dienst am Morgen, weil wir zu einer Geschaeftsreise fahren, nach Danmark und Belgien. Unser Betriebshelfer fuer die Woche Abwesenheit ist ein aelterer Bauer, der gute Kompetanse bei Rinder und Schafen hat.
Um 1030 Uhr bin ich zurueck von der Arbeid. Meine Frau steht auf dem Hofplatz und begruesst mich. Sie zeigt mir den grossen Vogelschwarm ueber dem Wald wo unsere Kuehe sind. Diese Kraehenvogel holen sich oft die Nachgeburt, das ist nicht ungewoehnlich. Nur dieses Mal sind es mehr wie ueblich.
Wir gehen gemeinsam zu den Tieren um nach der Ordnung zu sehen.
Blomst und der Rest der Herde ist dort. Das Bullenkalb nicht. Das ist oft so das die Kuh ihr Kalb am Liegeplatz laesst wenn es getrunken hat und ausruht. Die Mutterkuh geht dann selbst fressen und kehrt zu ihrem Kalb zurueck.
Ich entscheide das wir nach dem Kalb sehen, weil wir ja in wenige Stunden fahren muessen und wir unserem alten Bauern nicht diese Arbeid zutrauen wollen. Es liegt immer noch ca 1,5 m Schnee im Wald.
Etwas abseits vom Plateau finden wir das Kalb.
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Neben dem Kadaver und auf dem Waldweg finden wir Spuren mit etwa 9x11 cm Grosse und Krallenabdrucke. :sad:
Wir rufen den "Rovviltkontakt" an aber er ist mit seinem kranken Vater in Trondheim. Er verspricht sofort zu kommen wenn er wieder Zuhause ist. Ich erklaere ihm, das wir die Faehre von Gøteborg gebucht haben und zu richtigen Zeit dort sein muessen. Er gibt uns den Bescheid, den Kadaver zum Hof zu bringen. Dort wird er dann das Tier kontrollieren.
Als wir fahren muessen war er noch nicht da.
Am naechsten Morgen, 24.3.18, ruft er an und gibt das Untersuchungsergebnis bekannt.
Er hat den Kadaver gehaeutet und an den Bisspuren konnte er eindeutig feststellen, dass das Tier von Raubwilt getoetet wurde. Altså ganz klar ein Schaden, der die Erstattung durch den Staat rechtfertigt.:thumbup:
Die Spuren, die er auch kontroliert hat, sind von einem Wolf. Da hat er auch keine Zweifel. Noch ein Punkt fuer die Schadenerstattung.:thumbup:
Am 14.3.18 wird ein Wolf am Frilsjøen gespurt, das ist ca. 2 km von unserem Wald entfernt. Er hat die Dokumentasjon bekommen, war selbst dort und hat den wolf bestaetigt. Spurgroesse ca. 9x11 cm.
Noch ein Punkt der uns auf Entschaedigung hoffen laesst.:thumbup:
ABER, die Bisspuren am Kadaver sind nicht eindeutig einem Wolf zuzuordnen. Weil ich nicht schon am 22.3.18 abends in Dunkelheit nach der Ursache fuer die Kraehenvoegel ueber dem Wald gesucht habe, sind die Hackspuren von den Raben und Kraehen sehr stark. Die Spuren der Zaehne lassen sich darum nicht EINDEUTLICH auf ein bestimmtes Raubtier begrenzen(Baer, Vielfrass, Wolf. Luchs)
Ein von mir forgeschlagener Gentest wird abgelehnt, weil die Eindeutigkeit des Ergenisses nicht garantiert ist.
Schaden wird NICHT erstattet, der Forfall geht als "nicht eindeutig nachgewiesen" in die Akten.:thumbdown::sad:
Vielen Dank fuer eure Aufmerksamkeit.
tømrer