Anlage von Hecken mit Förderung (Sachsen)

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Hallo,

habe gerade folgendes gelesen:

https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Sachsen-foerdert-Anlage-von-Feldhecken-8311922.html

Finde ich grundsätzlich sinnvoll und sollte eigentlich auch unterstützt werden.

ABER:
Es gab bei uns in Bayern vor vielen Jahren ein ähnliches Programm das auch gut genutzt wurde. Wenn jetzt sowas nochmal gemacht werden würde, dann wüßte ich keinen Bauern der da mit macht - mich eingeschlossen! :help:

Alle Hecken die damals auf Ackerflächen (!) errichtet wurden, wurden ein paar Jahre später eine Einschränkung beim Pflanzenschutz. :evil:

Plötzlich hatten viele Mittel einen Mindestabstand zu Saumstrukturen in den Anwendungsauflagen und alle die freiwillig (!) Hecken angelegt hatten, mussten als "Belohnung" dann auf teuere Mittel ohne diese Auflage ausweichen... :evil:

Und diese Abstandsauflage ist ja nur gültig in Gemeinden die zuwenig Saumstrukturen haben. Da waren also nicht unbedingt schädliche Auswirkungen der Grund für die Auflagen, sonst hätten diese überall gelten müssen. Ich habe ein Feld, das über die Gemeindegrenze rüber geht, an der eine Hecke am Rand wächst. An der Gemeindegrenze müsste ich mit dem Spritzen aufhören und das Mittel wechseln...
:unbelievable::what::no:

Da macht man als Landwirt freiwillig was für die Natur - ich kenne Bauern die hatten teilweise 400 Meter lange Hecken mit sechs Meter Breite angelegt - und wird hinterher dafür bestraft. Und dann wundert man sich, warum kein Mensch mehr Interesse an solchen Dingen entwickelt... :no:
 
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Wir führen Maßnahmen zur Revierverbesserung, Anlage von Biotopen, Pflanzungen, Wildäcker etc schon seit etlichen Jahren ausschließlich ohne Beantragung von Fördermitteln und nur auf Flächen durch, wo uns niemand reinredet. Wir haben vor etlichen Jahren mal ein gefördertes Biotop an einem aufgelassenen Bahndamm angelegt, da hatten wir auch ein paar Fichten für die Fasanenhege zwischen gepflanzt. Nachdem wir die erste "Kontrolle", bei der es sehr laut wurde, hinter uns hatten, haben wir uns geschworen "Nie wieder".
Tue Gutes und Rede nicht drüber...

Horrido
 
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@Äsungsfläche:

Das Problem ist nur, wenn unser Überwachungsstaat solche Strukturen findet, dann ist das Problem schon geboren:

- Beseitigungsverbot
- Änderungsverbot
- Pflegegebot
- Mitsprache der Naturschutzbehörde
- Bewirtschaftungsauflagen bei angrenzenden Feldern
- usw.

In Deinem Fall waren wahrscheinlich die Fichten ein Problem, oder?
So einen Fall hatte ich auch schon mal an einem Bachlauf - Begründung war "standortfremder Baum". Sämtliche Fasane im Umkreis von 300 Meter waren aber genau an dieser "naturschutzfachlichen Katastrophe" im Winter zu finden und im Sommer haben viele genau da am Abend aufgebaumt.

Wie gesagt:
Wenn "studierte Fachidioten" ins Spiel kommen, macht das Spiel plötzlich keinen Spaß mehr :evil:

Wenn ich alleine daran denke, wieviel (extensives) Grünland alle fünf Jahre zwangsumgebrochen werden muss, damit es den "Ackerstatus" nicht verliert...
 
Zuletzt bearbeitet:
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@Äsungsfläche:

Das Problem ist nur, wenn unser Überwachungsstaat solche Strukturen findet, Die legen wir nur dort an, wo Naturschutz, LWK und Co nicht anzutreffen sind. dann ist das Problem schon geboren:

- Beseitigungsverbot Riesenproblem für den Flächenbesitzer
- Änderungsverbot
- Pflegegebot
- Mitsprache der Naturschutzbehörde Der macht einen großen Bogen um unser Revier, nachdem ich Ihm mal Licht ans Fahrrad gemacht habe.
- Bewirtschaftungsauflagen bei angrenzenden Feldern Wir machen nichts, was die wirtschaftenden Betriebe einschränkt, ganz im Gegenteil.
- usw.

In Deinem Fall waren wahrscheinlich die Fichten ein Problem, oder? Na klar, aber sie stehen und wachsen immer noch.
So einen Fall hatte ich auch schon mal an einem Bachlauf - Begründung war "standortfremder Baum" :lol: Als ich Ihm erklärte, dass auch der Fasan ein Zuwanderer ist und wir diesem heimatliche Gefühle verschaffen möchten, wär er fast kollabiert!. Sämtliche Fasane im Umkreis von 300 Meter waren aber genau an dieser "naturschutzfachlichen Katastrophe" im Winter zu finden und im Sommer haben viele genau da am Abend aufgebaumt.

Wie gesagt:
Wenn "studierte Fachidioten" ins Spiel kommen, macht das Spiel plötzlich keinen Spaß mehr :evil:

Hallo Werner, bin zu 100% bei Dir! Haben wir alles hinter uns und die "studierten Fachidioten" halten wir uns vom Leibe. Die sind übel für meinen Blutdruck, mein Allgemeinbefinden und unser Interesse an Niederwildhege.:biggrin:

Horrido
 
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Ist doch wie überall. In der Theorie sind sie stark. Wenns praktisch wird dann hört es ganz schnell auf
 

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